Wolpertinger oder Das Blau - Alban Nikolai Herbst

Wolpertinger oder Das Blau

Roman
Buch | Hardcover
1031 Seiten
2021 | Vollständig durchgesehene Neuausgabe
Elfenbein (Verlag)
978-3-96160-037-3 (ISBN)
39,00 inkl. MwSt
Dick-blaue Frucht von über zehn Jahren schriftstellerischer Arbeit an Grundlagen und -fragen des Erzählens. »Dabei ist einer der eigenwilligsten Romane herausgekommen, der seit Jahren in der bundesrepublikanischen Literatur zu finden ist ... ein versessenes Spiel mit der Phantasie, die ihn selbst erzeugt«, notierte Uwe Pralle in der Frankfurter Rundschau.

»Man kann Herbsts bedeutendes Werk als seismographisches Protokoll der achtziger Jahre lesen. Doch was hier in mehr als zehn Jahren geschaffen wurde, lässt die Arbeit des Schreibens vergessen und verbreitet ein Fluidum der Schwerelosigkeit, ja manchmal fast die Aura eines Gegenwartsmärchens, das eher Niebelschütz huldigt, als dass es verschwitzte gesellschaftliche Relevanz demonstrieren möchte,« fand Wilhelm Kühlmann in der F.A.Z., und er fügte bei: »Ich stehe nicht an, diesen Roman für ein gewichtiges, vielleicht sogar ein bleibendes Zeugnis unseres Jahrzehnts zu halten.«

Alban Nikolai Herbst (geb. 1955) studierte Philosophie und Geschichte und arbeitete zeitweilig als Devisenbroker. Die literarische Bühne betrat er bereits als 26-Jähriger. Seit dem Erscheinen des Romans „Wolpertinger oder Das Blau“ (1993) zählt er zu den wichtigsten deutschsprachigen Vertretern der postmodernen Literatur und wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen (u. a. Grimmelshausen-Preis) geehrt. 1998 erschien mit „Thetis“ der erste Teil seiner sprachlich und kompositorisch außergewöhnlichen „Anderswelt“-Romantrilogie, die mit „Buenos Aires“ 2001 ihre Fortsetzung fand und mit „Argo“ 2013 abgeschlossen wurde. Im Elfenbein Verlag erschien zudem „Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen“ (2003) sowie der Gedichtband „Das bleibende Thier. Bamberger Elegien“ (2011).

"Ein gewichtiges, vielleicht sogar bleibendes Zeugnis unseres Jahrhunderts" (Wilhelm Kühlmann, F.A.Z.)

Danach ging alles sehr schnell. Die Gerätschaften fingen zu zetern, zu klimpern, zu blechern an und huschten grell bestürzt in Chaos. Jedes Dingchen versuchte, hinterm nächsten Schutz zu finden und den identifizierenden Blicken der Menschen zu entkommen. Je mehr sie sich nun ineinanderdrängten, desto dichter verwuchs das Partikulierte. Die dadurch entstandene Masse faserte ihre Konturen an den Rändern auf und fing erst zu rotieren, dann zu glimmen an und verjüngte sich in einen energetischen Schweif, der einige Male durch den Ballsaal jagte, sich dann, mit dem schmalen Bandende voran, auf die Eindringlinge stürzte, sie durchfuhr und ihre jetzt turbulierenden Persönlichkeitsquarks mit sich riß. Für Momente war jede Wahrnehmung schwarz. Bis sich der Strom knapp vor der Treppe teilte und teils hoch ins Hotel raste, teils wischte er zum Computerraum. Die Tür schlug im Fahrtwind zu, und erst ihre Metallkante schälte die Menschen- von den Dingpartikeln.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 150 x 220 mm
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Elfenroman • Hannoversch Münden • Postmoderne
ISBN-10 3-96160-037-6 / 3961600376
ISBN-13 978-3-96160-037-3 / 9783961600373
Zustand Neuware
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