Notärztin Andrea Bergen 1411 (eBook)

Und trotzdem will ich dich allein

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7517-0056-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Notärztin Andrea Bergen 1411 - Marina Anders
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Unter heißen Tränen gibt die schöne Anna ihr Einverständnis zur Amputation ihres rechten Beines - und gleichzeitig ist sie sicher, damit das Todesurteil für ihre Liebe zu dem blendend aussehenden Turniertänzer Paul unterzeichnet zu haben. Ja, nun ist alles zu Ende - ihr Lebensglück und ihre Zukunft mit Paul, die noch nicht einmal richtig begonnen hat! Denn wie soll ein gefeierter Tänzer wie er, der sich von Turniersieg zu Turniersieg tanzt und der eine glänzende Karriere vor sich hat, mit einer beinamputierten Frau an seiner Seite glücklich werden? Nein, ihr schwerer Unfall hat alles verändert, es ist vorbei ...


Und trotzdem will ich dich allein

Arme Anna Behrend! Niemals hätte ich gedacht, dass ihre chronischen Ohnmachtsanfälle einmal solch tragische Konsequenzen haben könnten! Doch ausgerechnet bei der Behandlung einer betagten Elefantenkuh im Zoo wurde die tiermedizinische Assistentin von einem ihrer Anfälle heimgesucht und von dem Dickhäuter schwer verletzt! Nachdem sich nun ein lebensgefährlicher Wundbrand im völlig zerquetschen Unterschenkel entwickelt hat, kann sie nur noch die Teilamputation ihres Beines retten.

Unter bitteren Tränen hat Anna dem Eingriff zugestimmt – doch wie wird ihr Freund, der ein gefeierter Turniertänzer, darauf reagieren?

Verschlafen tastete Anna Behrend nach dem Wecker, um ihn abzustellen. Was, schon wieder aufstehen? Sie war doch gerade erst zu Bett gegangen. Zumindest kam es ihr so vor. Doch in Wirklichkeit war es über sieben Stunden her.

Anna setzte sich im Bett auf. Sofort fing es wieder an, in ihren Ohren zu rauschen. Sie stöhnte frustriert auf, als sich das Zimmer zu drehen begann. Konnte es nicht mal einen Morgen geben, an dem ihr beim Aufstehen nicht schwindlig wurde?

Sie schob die Beine aus dem Bett und tastete mit ihren Füßen nach den Pantoffeln. Schön langsam, mahnte sie sich und stand auf. Dabei hielt sie sich am Nachttisch fest.

Wie sie diese Schwindelanfälle hasste, die von ihrem extrem niedrigen Blutdruck herrührten! Vor allem am Morgen beim Aufstehen wurde sie davon überfallen. Tagsüber, wenn sie genug Bewegung hatte, war es besser. Doch auch da wurde ihr oft schwindlig, und manchmal wurde sie auch kurz ohnmächtig.

Eines Tages werde ich noch von einem meiner Tiere zu Tode getrampelt werden, wenn ich ohnmächtig im Gehege am Boden liege, dachte sie mit einer Grimasse. Doch sie hatte nicht wirklich Angst, dass eine solche Situation eintreten könnte.

Anna Behrend war Tiermedizinische Fachangestellte im städtischen Zoo und die Assistentin des Zoo-Tierarztes. Sie liebte ihren Beruf und alle Tiere, die sie zu betreuen hatte.

Meistens waren sie alle gesund, und es mussten nur Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden. Annas Tätigkeitsbereich schloss unter anderem auch die Entnahme von Kot- und Blutproben ein, wobei Letzteres oft nur unter Narkose durchgeführt werden konnte.

Auch die Fuß- und Zahnpflege verschiedener Tierarten gehörte zu ihren Aufgaben. Und natürlich assistierte sie Dr. Wiechert bei den Untersuchungen und Behandlungen der Wildtiere. Darüber hinaus war sie auch für Ordnung und Hygiene in seiner Praxis zuständig und erledigte die anfallenden Schreibarbeiten.

Anna betrat die Duschkabine und drehte das Wasser auf. Das Rauschen in ihren Ohren hatte sich wieder gelegt, und sie spürte, wie sich ihr Kreislauf allmählich stabilisierte. Nach einer eher kühlen als warmen Dusche fühlte sie sich erfrischt und kräftig genug, um den neuen Arbeitstag zu meistern.

Sie bereitete ihr Frühstück zu und trug das Tablett hinaus auf den Balkon. Es war ein herrlicher Sommermorgen. Anna liebte es, von ihrem Balkontisch aus über den Park zu blicken, der die Wohnanlage umgab.

Sie ließ sich das Frühstück schmecken. Das Pärchen, das unter ihr wohnte, schien ebenfalls auf dem Balkon zu frühstücken. Der Geruch von gebratenen Eiern und Kaffee stieg zu ihr herauf, begleitet von fröhlichem Lachen und Plaudern. Dann verstummten die Stimmen abrupt.

Wahrscheinlich küssen sie sich, dachte Anna und lächelte wehmütig. Die beiden waren so verliebt ineinander! Man sah sie nur Händchen haltend oder eng umschlungen und küssend.

Ein Gefühl der Traurigkeit stieg in Anna hoch. Auch sie war einmal so verliebt gewesen! Nicht nur einmal – zweimal. Doch beide Male war die Beziehung auseinandergegangen, weil ihre Partner ihre Ohnmachtsanfälle peinlich fanden.

Seitdem hatte sie mit Männern nichts mehr im Sinn. Sie würde wohl ihr Leben lang Single bleiben – falls man nicht ein Wundermittel fand, das sie ein für alle Mal von diesen lästigen Ohnmachtsanfällen erlöste.

Anna beendete ihr Frühstück und räumte den Tisch ab. Wenig später saß sie im Auto und war auf dem Weg zum Zoo.

Sie fuhr für ihr Leben gern Auto, doch es begleitete sie auch immer die leise Angst, dass sie beim Fahren einen Ohnmachtsanfall haben und einen Unfall verursachen könnte, bei dem nicht nur sie, sondern auch andere Menschen zu Schaden kamen.

Andererseits spürte sie aber auch, wenn so ein Anfall nahte. Das äußerte sich meist in einer plötzlich auftretenden Müdigkeit und einem zwangshaften Gähnen sowie in Übelkeit und Flimmern vor den Augen. Saß sie in dem Moment gerade am Steuer, blieb immer noch Zeit, um zur Seite zu fahren und anzuhalten.

Bisher war ihr das nur einmal passiert. Sie hatte den Wagen rasch in eine Parkbucht gelenkt, bevor ihr Bewusstsein für wenige Augenblicke aussetzte, und hatte sich anschließend rasch wieder erholt.

Anna bog in die Zufahrt zum Zoo ein und parkte ihr Auto hinter der Veterinärstation. Dr. Wiechert, ihr Chef, stand mit dem Telefon am Fenster und winkte ihr zu.

„Kapoor scheint wieder Nierenprobleme zu haben“, meinte er, als Anna in die Praxis kam. „Sehen wir uns den Burschen mal an.“

Kapoor war ein sechzehn Jahre alter Sibirischer Tiger. Nierenerkrankungen kamen bei Wildkatzen ebenso vor wie bei Hauskatzen.

Auf Fahrrädern, an denen Körbe für die medizinischen Utensilien angebracht waren, fuhren sie zur Tiger-Außenanlage. Um Kapoor untersuchen zu können, musste er betäubt werden, was mittels eines Blasrohrs geschah.

Dr. Wiechert konnte weiter nichts Auffälliges feststellen. Er ließ sich von dem Tierpfleger das Verhalten des Tigers erklären und regte dann eine Änderung seiner Ernährung an. Da er Schmerzen zu haben schien, injizierte Dr. Wiechert Kapoor ein Analgetikum. Anschließend fuhren er und Anna wieder zurück.

Der Tag verging mit den unterschiedlichsten Aufgaben. Anna kam kaum zum Verschnaufen, und auch ihre Mittagspause fiel diesmal etwas kurz aus. Aber solche Tage waren ihr die liebsten. Da wurde sie nicht müde und hatte keine Probleme mit dem Kreislauf.

Wie gut, dass sie keinen langweiligen Bürojob hatte, bei dem sie den ganzen Tag nicht an die frische Luft kam!

***

„Schade, dass es ausgerechnet heute so regnen muss“, bemerkte Andrea Bergen beim sonntäglichen Familienfrühstück.

Da hatten sie und ihr Mann Werner es endlich mal wieder geschafft, an einem Sonntag gemeinsam freizuhaben, und nun spielte das Wetter nicht mit.

„Wir gehen aber trotzdem in den Zoo, oder?“, vergewisserte sich Franzi, die zwölfjährige Tochter des Arztehepaares.

„Das ist bei diesem Wetter sicher keine gute Idee“, wandte Hilde Bergen ein, Franzis heißgeliebte Omi. „Sonst werdet ihr noch krank, und ich muss euch alle pflegen.“

„Wir sind doch abgehärtet“, warf Werner Bergen schmunzelnd ein. „Außerdem sind wir Ärzte.“

„Richtig“, schloss sich Andrea lachend an. „Die pflegen sich selbst.“

Franzi atmete sichtlich auf. „Heißt das, dass wir trotzdem in den Zoo gehen, auch wenn es regnet?“

„Ich denke schon“, erwiderte Andrea. „Bis zum Mittag kann sich das Wetter auch noch ändern. Es macht nur nicht viel Spaß, mit Regenschirmen im strömenden Regen durch den Zoo zu spazieren.“

„Mir macht das nichts aus“, behauptete Franzi. „Außerdem sind viele Tiere drinnen in den Häusern, und wir müssen nicht so viel im Freien rumlaufen.“

„Stimmt auch wieder“, räumte ihre Omi ein.

„Bestimmt ist auch das neue Giraffenbaby in seinem Haus“, redete Franzi weiter. Das Kleine war die neueste Sensation und der Hauptgrund, warum sie an diesem Wochenende in den Zoo wollte. „Und vielleicht sehen wir Anna wieder, die nette Tierpflegerin.“

„Anna ist keine Tierpflegerin, sondern Tiermedizinische Fachangestellte“, erklärte Werner.

Franzi zog die Stirn in Falten. „Und was genau ist das?“

„So ungefähr das Gleiche, was Frau Loth in meiner Praxis ist, nur dass Anna bei einem Tierarzt arbeitet“, erklärte ihr Vater.

„Ach so.“ Franzi nickte. Ihr Papa war Kinderarzt und hatte im Anbau der Villa seine Praxis. Ute Loth war seine Sprechstundenhilfe.

„Ich denke aber, dass Anna in ihrer Position ein weitaus größeres Aufgabengebiet hat als Frau Loth“, warf Andrea ein. „Denn im Unterschied zu Kindern in einer Kinderarztpraxis werden die wenigsten Tiere zum Zoo-Tierarzt gebracht. Da muss der Arzt zu den Tieren kommen. Oder könntest du dir einen Elefanten in einer Tierarztpraxis vorstellen?“

„Oder eine Giraffe?“ Franzi kicherte. Sie dachte an die Tierarztpraxis von Dr. Kayser, zu der sie gingen, wenn ihre Hündin Dolly krank oder verletzt war oder geimpft werden musste.

Franzi fand das alles hochinteressant und stellte verschiedene Fragen. Auch Hilde zeigte großes Interesse an der Tätigkeit eines Zoo-Tierarztes und seiner Assistentin. Sie wusste, dass Werner mit Dr. Wiechert, einem der beiden Tierärzte im Städtischen Zoo, noch aus...

Erscheint lt. Verlag 25.8.2020
Reihe/Serie Notärztin Andrea Bergen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-0056-0 / 3751700560
ISBN-13 978-3-7517-0056-6 / 9783751700566
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