Das Mädchen des Rockers -  Bärbel Muschiol

Das Mädchen des Rockers (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
120 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-219-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
3,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Vito, der Road Captain des Black Aces Motorcycle Clubs, ist nicht der Typ, der Problemen aus dem Weg geht, sondern sucht stets die Konfrontation. Als sich ein Drogenkartell im Revier der Rocker breitzumachen beginnt, macht er sich sofort auf die Suche nach deren Hauptquartier. Entschlossen dringt er dort ein, um sich möglichst viele Informationen für die anstehende Auseinandersetzung zu holen – da hört er das Wimmern eines Mädchens. Mary, eine der Abpackerinnen, schwebt in tödlicher Gefahr. Gerade noch rechtzeitig kann er eingreifen und sie in Sicherheit bringen, noch ahnt er nicht, dass er damit sein Mädchen fürs Leben gefunden hat...
Die „Black Aces Motorcycle Club“ Serie beinhaltet:
1. Die Sklavin des Rockers
2. Die Jungfrau des Rockers
3. Die Teufelin des Rockers
4. Die Lady des Rockers
5. Das Mädchen des Rockers
Alle Romane spielen ebenso im „Black Aces Motorcycle Club“. Es sind in sich geschlossene, einzelne Rocker-Romane!



Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.

3. Kapitel


 

Vito – der Road Captain

 

Auf den ersten Blick wirkt dieser Nachtclub wie jeder andere auch.

Der Parkplatz ist voll, laute Bässe hallen durch die Nacht, mehrere bunte Laser zerschneiden den dunklen Himmel. Ein roter Teppich wurde ausgerollt, lockt die unzähligen Partywütigen direkt auf die offen stehenden Doppeltüren zu.

Vier breitschultrige Typen, alle mit Glatze und in schwarze Anzüge gekleidet, checken die Lage. Obwohl sie ihre Waffen nicht sichtbar tragen, weiß ich, dass sie welche haben. Männer, die mit dem Tod handeln, erkennen sich gegenseitig. Aus diesem Grund haben Jeff und ich auch beschlossen, uns erst mal verdeckt zu halten und die Lage mit etwas Abstand zu checken. Noch haben uns die Türsteher nicht gesehen. Es wäre interessant herauszufinden, wie sie reagieren, wenn wir mit unseren Kutten bekleidet vor ihnen stehen würden.

„Das sieht für mich nach einem normalen Nachtclub aus.“

Leonora hat recht, so sehr es mich auch ärgert, kann ich nichts erkennen, was darauf hinweisen würde, dass hier ein mexikanisches Drogenkartell sein Quartier eingerichtet hat.

Fuck! Trotzdem ...

„Mein Instinkt sagt mir, dass wir hier genau richtig sind.“

Jeff lacht.

„Wir sind wegen dir hier, Captain. Sag uns, was du vorhast, und wir ziehen es durch.“

Seine Lady flucht, er wirft ihr einen Blick zu, der sie milde stimmen sollte. Was natürlich nicht funktioniert. Es hat schon seinen Grund, warum Leonora von allen nur die Teufelin genannt wird.

In meinem Kopf überschlagen sich die Möglichkeiten.

Wenn ich ein Bohnenfresser wäre, der mitten im Gebiet meines Feindes eine Drogenhöhle eröffnen würde, dann wäre dieser Standpunkt auch für mich die erste Wahl.

Viele Menschen, ein stetiges Kommen und Gehen. Die Wachmänner könnte ich sichtbar platzieren, ohne dass sich jemand wundern würde, und die Kundschaft hole ich mir direkt ins Haus. Praktisch. All diese jungen Leute sind die Junkies von morgen ...

Ich entdecke mehrere Kameras, das gesamte Gelände scheint videoüberwacht zu werden.

„Wenn du recht hast Vito, dann wird das Kartell einen eigenen Ein- und Ausgang haben und die verschiedenen Geschäftsbereiche intern streng trennen. Sie können es sich nicht leisten, durch Zufall entdeckt zu werden.“

Leonoras Überlegung gefällt mir. Mit dieser Vermutung könnte sie richtig liegen.

„Dann lasst uns das Gebäude nach weiteren Zugängen absuchen.“

Jeff nickt zustimmend. Wir lassen unsere Bikes im Schutz der Dunkelheit auf der anderen Straßenseite stehen, umrunden den Nachtclub mit einigem Abstand und prüfen, ob wir mit unserer Theorie richtig liegen. Auf den ersten Blick scheint alles normal zu sein, aber da wir wissen, wonach wir suchen, werden wir schnell fündig.

Zwei Stahltüren, die als Notausgang deklariert sind, ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich.

Sie wären nicht verdächtig, wenn wir nicht bereits an zwei Brandschutztüren vorbeigekommen wären.

Ich bleibe stehen, kann nicht genau erklären, warum ich den Verdacht habe, dass uns dieser Hintereingang zum Kartell führen wird.

„Was ist los, Captain?“

„Da ist der Eingang.“

Leonora sieht mich verwundert an.

„Wie kommst du darauf?“

„Bauchgefühl.“

Sie macht sich nicht darüber lustig, Leonora ist ebenfalls ein Mensch, der sich auf seine Instinkte verlässt.

„Sollen wir nachsehen, ob du recht hast?“

Noch während sie mich das fragt, zieht sie ihre Waffe, checkt routiniert das Magazin und lässt die Nackenmuskulatur knacken.

Amüsiert lasse ich die Augen über sie gleiten. Ihre langen wohlgeformten Beine stecken in einer eng anliegenden schwarzen Hose. Sie trägt Heels, das tut sie immer, dazu eine figurbetonte Lederjacke, roten Lippenstift und schwarzen Mascara.

Obwohl sie vom Typ her absolut nicht in mein Beuteschema passt, dafür ist sie mir einfach viel zu dominant und selbstbestimmt, muss ich zugeben, dass sie eine verteufelt heiße Frau ist.

„Starr meine Lady noch eine Sekunde länger so an und ich breche dir den Kiefer.“

Die wütende Drohung unseres Sergeants entlockt mir nur ein amüsiertes Schulterzucken.

„Sorry, Bro. Aber Tussis mit Waffen sind einfach ein geiler Anblick.“

„Dieser Anblick gehört mir.“

Ohne Zweifel.

Leonora, die unsere Diskussion schmunzelnd belauscht hat, drückt ihrem Mann einen Kuss auf den Mund.

Die beiden sind glücklich.

„Können wir jetzt los oder wollt ihr euch noch länger anzicken?“

„Männer zicken nicht. Wir diskutieren.“

Dazu sagt sie nichts, das ist auch gar nicht nötig, das Funkeln in ihren Augen verrät mir, was sie von meinem Einwand hält. Nichts.

„Lasst uns ein paar Mexi-Arschlöchern die Eier abschneiden.“

Noch bevor wir das Grundstück betreten können, wird die doppelte Stahltüre geöffnet. Zwei Typen kommen raus, über der Schulter des einen hängt eine zusammengerollte Plastikplane.

Erst auf den zweiten Blick erkenne ich, dass etwas darin eingewickelt wurde.

Die blonden langen Haare, die aus dem Plastik heraushängen, verraten uns auch was.

„Diese widerlichen Schweine.“

Leonora scheint ebenfalls kapiert zu haben, was da abgeht. Blitzschnell schraubt sie einen Schalldämpfer an ihrer Knarre fest, springt auf und stürmt auf die Mexikaner zu. Weder Jeff noch ich schaffen es, sie zurückzuhalten. Keine zwei Minuten und zwei Schuss später liegen die Kerle tot auf dem Boden.

Die Teufelin hat zugeschlagen. Ihre Schnelligkeit und die Präzision, mit der sie vorgeht, beeindrucken mich immer wieder. Obwohl sie zum Zielen nicht mal stehen geblieben ist, hat sie die Wichser direkt zwischen die Augen getroffen.

„Holy Shit! Erinnere mich daran, deine Lady besser niemals wütend zu machen.“

„Ich gebe mein Bestes.“

Wir folgen Leonora, die bereits damit beschäftigt ist, die Plane aufzurollen. Mir ist klar, dass sie hofft, das Mädchen, das sich darin befindet, retten zu können.

Der Versuch ist vergebens – es ist tot.

Mehrere Schusswunden sorgen für unfassbar viel Blut. Zwei Projektile haben sich in den Bauch gebohrt, ein weiteres in den Brustkorb.

„Da wollte jemand auf Nummer sichergehen.“

Am Klang von Jeffs Simmer erkenne ich, dass ihm der Anblick genauso nahegeht wie mir.

Die Umgebung im Auge behaltend, warte ich, bis Leonora bereit ist, weiterzumachen.

In einer beinahe schon zärtlichen Geste schließt sie die erstarrten Augen der Toten, dann steht sie auf, wischt sich eine Träne aus dem Gesicht und drückt den Rücken durch.

„Lasst uns für Gerechtigkeit sorgen, Männer.“

Ich nicke zustimmend.

„Folgt mir.“

Die offen stehende Türe passierend, betreten wir die Diskothek.

Dumpfe Bässe dringen durch die Wände bis zu uns durch, es riecht nach Chlor, kaltem Rauch und Schweiß.

Wir folgen dem langen Gang, gehen eine Stahltreppe nach unten.

Gesprächsfetzen werden laut, es wird sich auf Spanisch unterhalten, was für mich ein weiterer Beweis dafür ist, dass wir hier richtig sind. Den Finger am Abzug, nähern wir uns den Stimmen, Adrenalin pumpt durch meine Venen. Leonora schnippt mit den Fingern, lenkt so meine Aufmerksamkeit auf sich und deutet auf eine Überwachungskamera, die ich übersehen habe und die uns voll anvisiert.

Oh Fuck! Mein Fehler.

„Wenn da einer vor dem Monitor sitzt und die Aufzeichnungen ansieht, sind wir im Arsch.“

Genervt sehe ich zu Jeff.

„Danke für die nette Zusammenfassung!“

„Gern geschehen.“

Leonora verdreht die Augen.

„Zicken.“

Ich muss mir ein Lachen verkneifen.

„Was auch immer wir hier machen, wir sollten es schnell tun.“

Der Sergeant hat recht.

„Eigentlich wollte ich nur herausfinden, ob wir hier richtig sind. Aber dank der zwei Toten oben und der Kamera hat sich mein Plan in Luft aufgelöst. Selbst wenn wir jetzt den Rückzug antreten, wird das Kartell herausfinden, dass wir ihnen einen Besuch abgestattet und zwei Männer erschossen haben. Daxton wird ausflippen. Wir haben einen Krieg angefangen.“

„Genau das wolltest du doch.“

Jeff wirkt irritiert.

„Noch nicht heute Nacht.“

Seine Lady mischt sich in unsere Unterhaltung ein.

„Ehrlich Jungs. Das könnt ihr auch irgendwann anders ausdiskutieren. Jetzt, wo wir schon mal hier sind, sollten wir herausfinden, was gespielt wird.“

Sie hat recht.

Ich kneife mir in den Nasenrücken. Über die Folgen, die ich mit meinem Alleingang ausgelöst habe, kann ich mir auch später noch den Kopf zerbrechen.

Mehrmals tief durchatmend, konzentriere ich mich auf das Wesentliche.

„Lasst uns prüfen, was hier gespielt wird....

Erscheint lt. Verlag 7.8.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-96586-219-7 / 3965862197
ISBN-13 978-3-96586-219-7 / 9783965862197
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 299 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49
Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit …

von Rita Falk

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99