Historical Lords & Ladies Band 81 (eBook)

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2020 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4942-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Lords & Ladies Band 81 -  Mary Brendan,  Anne Ashley
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DIE EISLADY UND DER FEURIGE GENTLEMAN von MARY BRENDAN
Eingeschneit mit dem berüchtigten Sir Clayton Powell - ein Spiel mit dem Feuer beginnt! Denn nichts würde Ruth lieber tun, als sich in die wärmenden Arme des gut aussehenden Gentleman zu schmiegen. Aber sie, eine junge Witwe, die auf ihren Ruf achten muss, und dieser heiratsscheue Frauenheld? Der Skandal wäre perfekt ...
SARAH - SIE SIND ZAUBERHAFT von ANNE ASHLEY
Der vermögende Marcus Ravenhurst will erstmals sein Mündel, die junge Sarah, in Bath besuchen. Ein Schneesturm zwingt ihn, in einem Landgasthaus übernachten. Eine ebenfalls dort wohnende junge Dame betört ihn sofort durch ihren ungewöhnlichen Liebreiz. Zufällig erfährt er, wer sie ist: sein Mündel! Was treibt Sarah nur ganz allein so fern von zu Hause?



Mary Brendan wurde in Norden Londons als drittes Kind von sechs Kindern geboren. Ihr Vater hatte eine Klempnerfirma, und ihre Mutter, die sie zum Lesen und lernen anregte, arbeitete als Schulsekretärin. Mary Brendan heiratete mit 19 Jahren und arbeitete in einer internationalen Ölfirma als Büroangestellte und später dann als Sekretärin in der Personalabteilung. Dort lernte sie auch im Zehn-Finger-System zu schreiben, was sich für ihre spätere Autorenkarriere von unschätzbarem Wert erwies. Als begeisterte Leserin historischer Liebesromane, versuchte sie sich erstmals an einem Regency-Roman, während ihr jüngster Sohn sein Nachmittagsschläfchen hielt. Bald nahm das Schreiben immer mehr Zeit in Anspruch, und Mary Brendan war überglücklich, als ihr erster Liebesroman 1986 in Amerika veröffentlicht wurde. Seit dem hat sie etliche weitere Romane herausgebracht. Heute lebt Mary Brendan mir ihrem Ehemann und ihren zwei Söhnen nördlich von London in Hertfordshire. Nebenher arbeitet die sie in der Bücherei und hilft ihrem Mann in seiner Firma. Sehr gerne entspannt Mary Brendan sich auch bei einer Einkaufstour in Trödelläden.

1. KAPITEL

Ich muss Sie wirklich bitten, sich zu verabschieden, Sir.“

Leider wurde die in bestimmtem Tonfall hervorgebrachte Aufforderung keiner Antwort gewürdigt. Der Gentleman, dem sie galt, lief weiterhin so erregt in dem winzigen Salon auf und ab, dass Ruth Hayden um ihren ohnehin schon abgeschabten Teppich fürchtete.

„Dr. Bryant!“ Diesmal klang ihre Stimme ein wenig schärfer. „Bitte ersparen Sie es mir, Sie noch einmal zum Gehen auffordern zu müssen.“

Der Angesprochene blieb endlich stehen, doch nur, um wütend die Arme in die Seiten zu stemmen. „Ich kann es einfach nicht fassen, dass Sie sich weigern, mich auch nur anzuhören. Lassen Sie mich doch wenigstens erklären, welche Vorteile eine solche …“

„Geben Sie sich keine Mühe“, unterbrach Ruth ihn. „Ich habe sehr wohl verstanden, was Sie mir vorschlagen, und möchte uns beiden jede weitere unangenehme Diskussion ersparen. Ihr Antrag ehrt mich, aber ich kann Sie wirklich nicht heiraten. Auf Wiedersehen, Sir.“

Eiligen Schrittes ging Ruth zur Salontür, um sie dem Besucher vielsagend offen zu halten.

Als Dr. Ian Bryant gewahr wurde, dass man ihn ohne viel Federlesens hinauskomplimentierte, wich die Überraschung in seiner Miene einem Ausdruck der Wut.

Ihm, einem der Honoratioren des Landstädtchens Willowdene, war eine solche Schmach noch nie widerfahren. Und nun zeigte ihm ausgerechnet eine Frau die kalte Schulter, die man in der hiesigen Gesellschaft allerhöchstens duldete. Wieso begriff sie nicht, dass ihr als seiner Gemahlin wieder alle Türen offenstehen würden?

Dr. Bryant, ein Mann von etwas über dreißig Jahren, sah auf eine gewisse raue Art gut aus. Er war hochgewachsen und besaß breite Schultern. Nun richtete er sich zu voller Größe auf, um sich beleidigt zum Gehen zu wenden.

„Glauben Sie mir, Madam: Hätten Sie mir nicht Anlass zu der Vermutung gegeben, dass Ihnen meine Werbung nicht unwillkommen wäre, so wäre ich heute nicht gekommen.“ Befriedigt nahm er wahr, dass die Spitze ihr Ziel nicht verfehlt hatte.

Röte stieg Ruth ins Gesicht und betonte ihre hohen Wangenknochen noch stärker. Natürlich erinnerte sie sich gut an den Zwischenfall, auf den er anspielte. Doch sie hob stolz das Kinn und begegnete Dr. Bryants Blick geradeheraus. „Ich fürchte, Sie haben damals das Geschehene missdeutet. Als mein Vater starb, brauchte ich nichts so dringend wie Trost und Zuspruch. Dass Sie mir beides gewährt haben, dafür danke ich Ihnen. Aber nun gibt es nichts weiter zu sagen.“

Sie öffnete ihm die Tür ein Stück weiter, doch Dr. Bryant schien immer noch unwillig, endlich zu gehen. Stattdessen musterte er Mrs. Hayden von Kopf bis Fuß.

Man konnte nicht anders und musste sie als Schönheit bezeichnen, auch wenn sie nicht dem modischen Ideal mädchenhafter Lieblichkeit entsprach. Ihre Züge waren regelmäßig, aber nicht zart, und ihr Teint hätte durchscheinender sein müssen, um als wahrhaft elegant zu gelten. Einige Locken des dichten braunen Haares, das sie im Nacken zu einem Knoten geschlungen hatte, waren der schlichten Frisur entschlüpft und kringelten sich vorwitzig an ihren Schläfen. Unter geschwungenen Brauen sahen schokoladenbraune Augen klar und offen in die Welt.

In Ruth Haydens Benehmen fand sich keine Spur von Koketterie. Sie mochte eben errötet sein und die Lider niedergeschlagen haben, aber Dr. Bryant wusste, dass dies ein Zeichen ihrer Verlegenheit gewesen war. Zu flirten lag nicht in ihrer Natur.

Doch so kühl sie sich auch gab: Ihr sinnlicher Körper schien diese Zurückhaltung Lügen zu strafen. Nur zu gut erinnerte Dr. Bryant sich an den kurzen Moment, in dem er ihre weiblichen Rundungen gespürt hatte. Die vollen Brüste und runden Hüften hatten sich höchst verführerisch an seinen Körper geschmiegt, und er sehnte sich danach, Ruths schmale Taille noch einmal mit seinen Händen zu umfassen.

Mrs. Haydens unzweideutige Zurückweisung versetzte nicht nur seinem Stolz einen empfindlichen Schlag – nein, sie überraschte ihn auch aufs Höchste. Eine Frau in ihrer Lage hätte eigentlich einen Antrag, der ihre gesellschaftliche Position entscheidend zu verbessern versprach, ohne zu zögern, annehmen müssen. Nun sah Dr. Bryant seinen Plan durchkreuzt, diese verführerische Frau in sein Bett zu holen. Mehr noch: Durch diese Heirat hätte er auch eine neue Mutter für seinen kleinen Sohn ins Haus gebracht. Eine klare Stimme riss ihn aus seinen bitteren Gedanken.

„Ich habe zu tun, Sir, und muss Sie wirklich bitten, jetzt zu gehen. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag.“

Ohne Mrs. Hayden eines weiteren Wortes zu würdigen, stolzierte er hinaus.

Als Ruth hörte, wie die Tür ins Schloss fiel, schloss sie erleichtert die Augen. Im nächsten Augenblick erschien das Dienstmädchen im Salon und erkundigte sich besorgt: „Soll ich Wasser aufsetzen, Mrs. Hayden?“

Ruth lächelte dankbar und nickte. Sicher hatte Cissie nicht gelauscht, aber sie schien zu wissen, dass ihre Herrin eine Stärkung nötig hatte. Vielleicht ahnte sie auch, was gerade vorgefallen war, und brannte darauf, mehr zu erfahren. Sie fragte sich bestimmt, weshalb sie den Antrag eines Mannes abgelehnt hatte, der ihr ein sorgenfreies Leben ermöglichen könnte.

Ein Blick in den Salon offenbarte jedem zufälligen Besucher, dass Mrs. Hayden in bescheidenen Verhältnissen lebte. Der Raum war zwar makellos sauber und duftete nach Lavendel, aber die Möbel zeigten deutliche Spuren der Abnutzung. Auch die Bezüge und Vorhänge hatten ihre besten Tage bereits hinter sich. Jeder Außenstehende musste daraus den Schluss ziehen, der auf der Hand lag: dass sich das Los dieser jungen Witwe durch die Ehe mit einem reichen Witwer entscheidend verbessern ließe.

Und nach Ansicht der hiesigen Gesellschaft war Dr. Bryant eine hervorragende Partie. Er besaß nicht nur ein ansehnliches Heim und ein stattliches Einkommen; durch die erste Eheschließung hatte er außerdem sein Vermögen noch vergrößern können. Sein Beruf galt daher allgemein eher als menschenfreundlicher Zeitvertreib denn als Broterwerb.

Cissie war in der Küche verschwunden, um Tee zu machen, und Ruth ließ sich erschöpft in einen Sessel sinken. Warum hatte sie Dr. Bryant so bestimmt abgewiesen, ohne auch nur einen Gedanken an die Vorteile der Verbindung zu verschwenden? Immerhin hätte sie ihn bitten können, ihr Zeit zum Nachdenken zu geben.

Schon einmal war sie von einem Heiratsantrag überrascht worden. Damals, achtzehn Jahre alt und kaum dem Schulzimmer entwachsen, war sie von Paul Hayden aus heiterem Himmel um ihre Hand gebeten worden. In ihrer Unschuld hatte sie geglaubt, nach so kurzer Bekanntschaft mit einem Gentleman nicht übereifrig wirken zu dürfen, und hatte ihn stammelnd um Bedenkzeit gebeten. Sie musste immer noch lächeln, wenn sie daran zurückdachte. Doch ihr Galan hatte sich damals kaum zum Gehen gewandt, als sie schon im Überschwang der Gefühle zu ihm eilte und ausrief, sie wolle seine Frau zu werden. Sie hatte ihn so sehr geliebt, dass sie es nicht ertrug, ihn im Ungewissen zu lassen.

Dr. Bryant weckte keine solchen Gefühle in ihr. Trotzdem hatte sie ihn für einen guten Freund gehalten – bis zu jenem Tag, an dem er ihr angeboten hatte, seine Geliebte zu werden. Nun hat er seine Frau im Kindbett und keine Zeit verloren, zu mir zurückzukommen und mir ein verbessertes Angebot zu machen, dachte Ruth bitter.

Und sie hatte abgelehnt. War es töricht von ihr, von Liebe zu träumen, statt sich die unbestreitbaren Vorteile einer Ehe vor Augen zu halten?

„Du wiederholst dich, meine Liebe, und das finde ich ermüdend“, erklärte der Gentleman der kokett schmollenden Brünetten, die sich nackt inmitten zerknitterter Satinlaken rekelte.

Doch Lady Loretta Vane ließ sich dadurch nicht entmutigen. Sie drehte sich auf den Bauch und schlug die blauen, von langen Wimpern beschatteten Augen weit auf. Sogleich bemerkte sie befriedigt, wie der Blick ihres Liebhabers zu den üppigen Brüsten wanderte, die sie ihm verführerisch auf einem Kissen darbot.

Sir Clayton Powell ließ die Hände sinken, mit denen er gerade sein Hemd zugeknöpft hatte, und schlenderte gemächlich zu dem ausladenden Bett zurück. Kaum war er nahe genug herangekommen, als Loretta die langen, schlanken Finger ausstreckte und ihn näher zu sich heranzog.

„Komm zurück ins Bett“, lockte sie. „Vielleicht kann ich dich umstimmen, wenn ich dir zeige, auf welche Freuden du in Zukunft verzichten musst. Jedenfalls sofern du auf deiner Weigerung beharrst, mich zu einer ehrlichen Frau zu machen.“

Clayton beugte sich über sie, die Hände rechts und links von ihrem schlanken Körper auf die Matratze gestützt. Mit einer einzigen fließenden Bewegung drehte Loretta sich wieder auf den Rücken und schlang dem Geliebten die Arme um den Nacken.

„Denk doch bloß daran, was für hübsche Kinder wir haben würden: ein kleines Mädchen mit deinen blonden Haaren und einen dunkelhaarigen Jungen – deinen Erben –, der mir ähnlich sieht.“

Clayton lächelte spöttisch, bevor er Loretta küsste. „Und was hält dein Verlobter von Bigamie und unehelichen Kindern?“

Amüsiert warf sie den Kopf in den Nacken und lachte, sodass sie ihrem Geliebten den schlanken Hals zum Liebkosen darbot. „Natürlich wäre er höchst entsetzt – aber das spielt keine Rolle. Du weißt genau, dass ich Pomfrey jederzeit für dich fallen ließe.“

„Ja, das ist mir klar.“ Einen Augenblick lang begegnete der Blick aus seinen schiefergrauen Augen dem ihren, dann drückte Clayton seiner Mätresse...

Erscheint lt. Verlag 28.8.2020
Reihe/Serie Historical Lords & Ladies
Historical Lords & Ladies
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-4942-1 / 3733749421
ISBN-13 978-3-7337-4942-2 / 9783733749422
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