Hinter diesen Türen (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 2. Auflage
368 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-43759-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hinter diesen Türen -  Ruth Ware
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Wenn ein Traumhaus in den Highlands zum Albtraum wird Ein Traumjob als Nanny in den Highlands wird für eine junge Frau zum Albtraum. Die Atmosphäre im Haus ist extrem unheimlich, immer mehr beängstigende Dinge geschehen, bis es schließlich einen tragischen Todesfall gibt - und Rowan unter Mordverdacht gerät. Spannend, äußerst atmosphärisch und gruselig, man glaubt kaum, dass sich die vielen unheimlichen Geschehnisse rational auflösen lassen. Rowan Caine nimmt eine Stelle als Kindermädchen in einem einsam gelegenen Haus in Schottland an, bei einer scheinbar perfekten Familie mit vier Töchtern. Doch ihr Traumjob wird für Rowan zum Albtraum. Die Atmosphäre im Haus ist extrem unheimlich. Sie fühlt sich ständig beobachtet - nicht nur von den Überwachungskameras, die in jedem Zimmer hängen. Dann findet sie die ominöse Warnung eines früheren Kindermädchens an die unbekannte Nachfolgerin Und es geschehen immer mehr beängstigende, unerklärliche Dinge. Auch das Verhalten der Kinder wird immer seltsamer - bis es schließlich einen tragischen Todesfall gibt. Und Rowan gerät unter Mordverdacht. Um ihre Unschuld zu beweisen, greift sie zu einem verzweifelten Mittel. Fulminante Frauen-Psycho-Spannung in den schottischen Highlands »Eine Gespenstergeschichte für das 21. Jahrhundert, ein mitreißender >Gothic thriller<, dessen Figuren einem wirklich nahekommen. Mit diesem Buch erweist sich Ruth Ware als die wahre Erbin von Wilkie Collins. Gruselig und total fesselnd - man kann es nicht aus der Hand legen.« JP Delaney »Teuflisch intelligent, wendungsreich und bedrohlich - das bisher beste Buch von Ruth Ware.« Riley Sager Von Ruth Ware sind bei dtv außerdem folgende spannende Thriller erschienen: Woman in Cabin 10 Hinter diesen Türen Wie tief ist deine Schuld Im dunklen, dunklen Wald Der Tod der Mrs Westaway Das Chalet Das College Zero Days

Ruth Ware wuchs im südenglischen Lewes auf und lebte nach ihrem Studium an der Manchester University eine Zeit lang in Paris. Sie hat als Kellnerin, Buchhändlerin, Englischlehrerin und Pressereferentin für einen großen Verlag gearbeitet und wohnt jetzt mit ihrer Familie in der Nähe von Brighton. Mit ihren raffinierten, atmosphärischen Thrillern ist sie zu einer der erfolgreichsten internationalen Bestsellerautorinnen geworden.

Ruth Ware wuchs im südenglischen Lewes auf und lebte nach ihrem Studium an der Manchester University eine Zeit lang in Paris. Sie hat als Kellnerin, Buchhändlerin, Englischlehrerin und Pressereferentin für einen großen Verlag gearbeitet und wohnt jetzt mit ihrer Familie in der Nähe von Brighton. Mit ihren raffinierten, atmosphärischen Thrillern ist sie zu einer der erfolgreichsten internationalen Bestsellerautorinnen geworden.

 

 

 

GESUCHT: Familie sucht erfahrene Kinderfrau

 

ÜBER UNS: Wir sind eine quirlige sechsköpfige Familie und wohnen in einem wunderschönen (aber sehr abgelegenen!) Haus im schottischen Hochland. Vater und Mutter betreiben gemeinsam ein kleines Architekturbüro.

 

ÜBER SIE: Sie haben als Erzieherin oder Nanny Erfahrung mit Kindern aller Altersgruppen, vom Kleinkind bis zum Teenager. Sie sind praktisch veranlagt und durch nichts aus der Ruhe zu bringen und kümmern sich eigenverantwortlich um die Kinder. Ausgezeichnete Referenzen, ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis sowie ein Erste-Hilfe-Zertifikat und einen punktefreien Führerschein setzen wir voraus.

 

DIE STELLE: Die Arbeitszeiten sind wochentags von 8:00 bis 17:00 Uhr, zusätzlich ein Abend Babysitting pro Woche. Die Wochenenden stehen zur freien Verfügung. Wir arbeiten meist von zu Hause aus und koordinieren nach Möglichkeit alle Dienstreisen so, dass immer ein Elternteil zu Hause ist. Gelegentlich kommt es jedoch vor, dass wir beide zeitgleich verreisen müssen, ganz selten auch mal bis zu zwei Wochen. Während dieser Abwesenheiten agieren Sie in loco parentis.

Im Gegenzug erwarten Sie ein attraktives Jahresgehalt von 55000 GBP brutto (inkl. Bonus), Pkw-Mitbenutzung sowie acht Urlaubswochen pro Jahr.

 

Bewerbungen bitte an Sandra und Bill Elincourt, Heatherbrae House, Carn Bridge.

Ich habe den Wortlaut der Anzeige noch im Kopf. Dabei war ich nicht mal auf Jobsuche, als ich beim Googeln darauf stieß – eigentlich wollte ich nur … Ach, spielt ja keine Rolle. Jedenfalls etwas ganz anderes. Und da war sie plötzlich – wie ein Geschenk, das mir jemand so unerwartet zugeworfen hatte, dass ich es fast nicht gefangen hätte.

Ich las die Anzeige einmal und dann noch ein zweites Mal mit klopfendem Herzen, denn was da stand, klang perfekt. Fast ein bisschen zu perfekt.

Dann las ich sie ein drittes Mal und traute mich fast nicht, auf den Bewerbungsschluss zu schauen – aus Angst, ihn verpasst zu haben.

Aber nein: Er war genau an jenem Tag und ich hatte bis zum Abend Zeit.

Es war unglaublich. Nicht nur das Gehalt – wobei es sich um eine wirklich stolze Summe handelte. Nicht nur die Stellenbeschreibung. Sondern diese glückliche Fügung – wie mir das ganze Paket einfach so in den Schoß fiel, und das zu einem Zeitpunkt, der nicht günstiger hätte sein können.

Meine Mitbewohnerin war gerade auf Reisen. Wir hatten uns in der Kleine-Strolche-Kita in Peckham kennengelernt. Wir arbeiteten beide in der Babygruppe und lästerten immer zusammen über die schreckliche Chefin und die anstrengenden Öko-Eltern mit ihren Scheiß-Stoffwindeln und selbstgemachten …

Entschuldigen Sie die Ausdrucksweise. Ich habe es durchgestrichen, aber Sie können es bestimmt noch lesen, tut mir leid. Und wer weiß, vielleicht haben Sie selbst Kinder, und vielleicht haben Sie sie ja selbst mit Baumwoll-Popolinchen gewickelt, oder welche Marke zu der Zeit gerade in war.

Und ich verstehe es auch, ehrlich. Es sind die eigenen Kinder, und die sind natürlich jede Anstrengung wert. Sehe ich ein. Aber wenn einem den ganzen Tag die Augen vom beißenden Ammoniakgeruch tränen, weil man all die vollgepinkelten und vollgekackten Stoffteile irgendwo stapeln und am Ende den Eltern übergeben muss … Dabei macht es mir eigentlich nicht viel aus, es gehört zum Job dazu. Aber manchmal muss man eben ein bisschen Dampf ablassen, damit man vor Frust nicht platzt.

Entschuldigung, ich schweife ab. Vielleicht schneidet mir Mr Gates deshalb immer das Wort ab. Weil ich mich mit Worten immer weiter hineinreite und nie weiß, wann es genug ist. Sie zählen wahrscheinlich gerade eins und eins zusammen. Mag wohl Kinder nicht besonders. Steht offen zu ihrem beruflichen Frust. Was, wenn sie auf einmal mit vier Kindern allein ist, ohne einen Erwachsenen zum Dampfablassen?

Genau das hat die Polizei auch getan, hat all die achtlos hingeworfenen Bemerkungen und belastenden Details zu einem Bild zusammengesetzt. Der Triumph in ihren Gesichtern, wenn mir wieder irgendwas rausrutschte – wie die Krähen stürzten sie sich auf jeden Krümel, alles, was sie gegen mich verwenden konnten.

Aber sehen Sie, Mr Wrexham. Ich könnte Ihnen hier den größten Mist auftischen darüber, was für eine fürsorgliche, herzensgute und rundum großartige Person ich bin. Aber es wäre eben genau das: Mist. Und ich habe nicht vor, Ihnen Mist zu erzählen. Ich möchte, mehr als alles andere, dass Sie mir glauben.

Darum erzähle ich Ihnen die Wahrheit. Die ungeschminkte Wahrheit. Und die ist nun mal unangenehm und hässlich. Natürlich bin ich kein Engel. Aber umgebracht habe ich verdammt noch mal niemanden.

Es fällt mir nicht leicht, mich zusammenzureißen. Aber ich muss unbedingt einen klaren Kopf bewahren, alles gedanklich sortieren. Und wie Mr Gates sagt: Ich muss mich an die Tatsachen halten.

Also gut. Tatsachen. Nummer eins. Die Anzeige. Die Anzeige ist eine Tatsache, ja?

Die Anzeige … mit dieser gigantischen Summe.

Da hätten natürlich schon die Alarmglocken schrillen müssen. Es war wirklich ein absurd hohes Gehalt. Es wäre sogar für Londoner Verhältnisse üppig gewesen, und auch für eine Nanny, die nicht mit im Haus wohnte. Aber mit kostenloser Unterkunft, Verpflegung und allem Drum und Dran bis hin zum Auto war es astronomisch.

Es war sogar so astronomisch, dass ich überlegte, ob es sich nicht vielleicht um einen Tippfehler handelte. Oder ob etwas verschwiegen wurde – vielleicht war ja eines der Kinder verhaltensauffällig? Aber so etwas müsste man doch in der Anzeige erwähnen …

Sechs Monate früher hätte ich vielleicht kurz innegehalten, die Stirn gerunzelt und dann die Sache abgehakt, ohne mir weiter Gedanken zu machen. Aber sechs Monate früher wäre ich wohl gar nicht erst auf die Anzeige gestoßen. Sechs Monate früher hatte ich noch eine Mitbewohnerin, einen Job, den ich mochte, und sogar Aussicht auf eine Beförderung. Mir ging es eigentlich richtig gut. Doch inzwischen sah die Sache ein wenig anders aus.

Meine Freundin, die Kollegin bei den Kleinen Strolchen, war zwei Monate zuvor auf Reisen gegangen. In dem Moment, als sie mir ihre Pläne angekündigt hatte, hatte ich es gar nicht so schlimm gefunden – ehrlich gesagt ging sie mir oft auf die Nerven mit ihrer Angewohnheit, die Spülmaschine zwar einzuräumen, aber nie anzuschalten, und mit ihrem endlosen Europop-Gedudel, das durch die Wände dröhnte, bevorzugt genau dann, wenn ich schlafen wollte. Ich wusste schon, dass ich sie vermissen würde, aber mir war nicht klar, wie sehr.

Sie hatte ihre Sachen dagelassen, denn ausgemacht war, dass sie die Hälfte ihrer Miete weiterzahlen und ich ihr dafür das Zimmer freihalten würde. Für mich war das ein guter Kompromiss – vor ihr hatte ich einen Horrormitbewohner nach dem anderen gehabt und war nicht scharf darauf, schon wieder eine Facebook-Anzeige zu schalten und stundenlang per WhatsApp und E-Mail die schrägsten Vögel auszusortieren. Außerdem fühlte es sich gut an – wie eine Garantie, dass sie zurückkommen würde.

Am Anfang genoss ich die Freiheit, die Wohnung für mich zu haben, im Wohnzimmer jederzeit fernsehen zu können, was immer ich wollte, doch irgendwann war der Reiz des Neuen verflogen und ich fühlte mich immer einsamer. Ich vermisste ihr Auf einem Wein kann man nicht stehen am Feierabend. Ich vermisste es, mit ihr über Val, die Kitaleiterin, zu lästern und Anekdoten über nervige Eltern auszutauschen. Als ich mich um die Beförderung beworben und sie nicht bekommen hatte, ging ich allein ins Pub und weinte in mein Bier, während ich mir vorstellte, wie viel besser es mit ihr wäre. Wir hätten uns zusammen aufgeregt und sie hätte Val auf der Arbeit hinterm Rücken den Mittelfinger gezeigt. Und die hätte sich umgedreht und es fast mitbekommen, und wir hätten uns kaputtgelacht.

Mit Niederlagen umgehen ist nicht meine Stärke, Mr Wrexham. Egal, ob es um Prüfungen, Dating oder Jobs geht. Also eigentlich alles, wobei man scheitern kann. Um mir Kummer zu ersparen, stecke ich mir die Ziele immer möglichst niedrig. Oder stecke mir, wie im Bereich Dating, gleich gar keine Ziele und versuche es lieber gar nicht erst, um bloß keine Abfuhr zu riskieren. Darum bin ich auch nicht an die Uni gegangen. Meine Noten waren zwar in Ordnung, aber aus Angst, nicht angenommen zu werden, bewarb ich mich nicht um einen Studienplatz. Ich stellte mir vor, dass sie meine Bewerbung lesen und nur verächtlich lachen würden: »Was bildet die sich ein?«

Mein Motto war immer: Lieber die einfache Prüfung mit Bravour bestehen als in der schwierigen durchfallen. So kannte ich es von mir. Was ich aber nicht von mir wusste, bevor meine Mitbewohnerin auszog, war, dass Alleinsein auch nicht meine Stärke ist. Und ich glaube, das war es, was mich über meinen Schatten springen und bis zum Ende der Anzeige scrollen ließ, nervös und neugierig zugleich.

Die Polizei hat bei der ersten Befragung um das Gehalt viel Aufhebens gemacht. Dabei habe ich mich gar nicht deswegen beworben. Auch nicht wegen meiner Mitbewohnerin, obwohl ich nicht bestreiten kann, dass alles nie passiert wäre, wenn sie nicht gegangen wäre. Nein, der wahre Grund … Tja, den wahren Grund kennen Sie wahrscheinlich. Er stand ja in allen Zeitungen.

 

In der Kita meldete ich mich krank...

Erscheint lt. Verlag 28.12.2020
Übersetzer Stefanie Ochel
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bestseller Autorin • Familie • Frauen-Psychospannung • Geister • Geschenk Thriller-Leser • Girl before • Highlands • Kindermädchen • Nanny • Nordschottland • Psychothriller Romane • Psychothriller Schottland • Schottland • Smart Home • Spannung • Spiegel-Bestsellerautorin • Thriller • Thriller Neuerscheinung 2020 • Thriller Neuerscheinung 2021 • Thriller Schottland • Thriller und Psychothriller • Überwachung • Verschließ jede Tür
ISBN-10 3-423-43759-6 / 3423437596
ISBN-13 978-3-423-43759-2 / 9783423437592
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