Historical Saison Band 75 (eBook)

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2020 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4967-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 75 - Bronwyn Scott
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PRINZESSIN OHNE ERINNERUNG von BRONWYN SCOTT
Prinz Ruslan ist entschlossen, Dasha zu helfen. Seit ihrer Flucht aus Kuban kann sich die schöne Kronprinzessin an nichts mehr erinnern. Mit jedem Tag, den sie in seinem Haus verbringt, betört sie ihn mehr. Doch er muss der Versuchung widerstehen - denn wenn ihre Erinnerung zurückkehrt, wird sie ihn niemals lieben können ...
DER PRINZ MIT DEM DUNKLEN GEHEIMNIS von BRONWYN SCOTT
Sie ist bezaubernd, temperamentvoll, verführerisch - und für Prinz Stepan tabu. Denn Anna-Maria ist die Schwester seines besten Freundes, und Stepan hat einmal geschworen, sie immer zu beschützen. Doch das kann er jetzt nicht mehr: Denn er hütet ein dunkles Geheimnis, das sie alle in Lebensgefahr bringen kann ...



Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den Haushalt am liebsten ihrem Ehemann, der früh morgens und spät abends am College unterrichtet, sodass er tagsüber als Hausmann glänzen kann. Nikkis ganzes Leben steht im Zeichen des Schreibens. Schon in der vierten Klasse nahm sie an Nachwuchsautoren-Konferenzen der Schule teil und ist immer noch sehr stolz auf ihren ersten Roman, den sie in der sechsten Klasse fertigstellte - ein mittelalterliches Abenteuer, das ihre Mutter auf einer elektrischen Schreibmaschine für sie abtippte. Mittlerweile besucht sie RWA-Konferenzen und besitzt natürlich ihren eigenen Computer. Sie ist sehr an Geschichte interessiert, recherchiert gern, immer auf der Suche nach Stoff für neue Geschichten. Es macht ihr viel Spaß, sich mit anderen Autoren und LeserInnen über ihre Lieblingsbücher und den Prozess des Schreibens auszutauschen.

1. KAPITEL

London, Ende August 1823

Das Problem an Revolutionen war, dass sie die merkwürdigsten nächtlichen Besucher nach sich zogen – zu den unmöglichsten Zeiten und an den sonderbarsten Orten. Gerade noch hatte Fürst Ruslan Pisarew tief und fest im Schlafgemach seines kürzlich erworbenen Londoner Stadthauses geschlafen, doch nun saß er an seinem Schreibtisch, nur in einen Morgenrock und grüne seidene Pyjamahosen gekleidet, und sah die Berichte durch, die aufregend und erschreckend zugleich waren. Einerseits hoffte er, dass der Mann ihm gegenüber am Schreibtisch die Wahrheit sagte, andererseits, dass er log, denn die Wahrheit war entsetzlich.

Kuban, seine Heimat, war in Aufruhr. Der Sommerpalast außerhalb der Stadt, den er oft besucht hatte, war von Rebellen überrannt und angezündet worden. Um zu beweisen, dass der Wechsel endlich eingetreten war und von Dauer sein würde, war die königliche Familie im Morgengrauen aus dem Haus gezerrt und auf dem Rasen vor dem Haus hingerichtet worden. Der Zar, seine Frau, seine Söhne. Peter, Wassili und Grigori – Jungen, jetzt Männer, mit denen Ruslan aufgewachsen war.

Bei der Vorstellung, dass man seine Kindheitsfreunde auf diese Weise umgebracht hatte, hätte Ruslan beinahe die Fassung verloren. Er schob seine Trauer beiseite. Später würde er noch genug Zeit haben, im Stillen um sie zu trauern. Jetzt brauchte er einen klaren Verstand, auch wenn der Gedanke ihm keine Ruhe ließ. Das ganze Haus Tukhaschewsken tot, an einem einzigen Morgen ausgelöscht. Zumindest fast alle, wenn der Hauptmann, der im Halbdunkeln kurz vor Tagesanbruch vor ihm saß, die Wahrheit sagte.

Ruslan musterte Kapitan Varvakis mit zusammengekniffenen Augen, um den festen Blick und die aufrechte Haltung seines nächtlichen Besuchers zu deuten. Der Hauptmann war ein Militär bis ins Mark und hegte eine starke, unumstößliche Loyalität für die Organisation, der er diente – in seinem Fall die Königsfamilie. Es gab für Varvakis keinen Grund, zu lügen. Dennoch hatte Ruslan nur so lange überlebt, weil er sich immer gefragt hatte: „Was wäre, wenn?“

Ruslan fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes Haar – eine schlechte Angewohnheit, der er zu häufig nachgab und die sein Haar zerzaust aussehen ließ. Aber was spielte das jetzt für eine Rolle? Zuerst einmal musste er die schlimmen Informationen verarbeiten. „Habe ich Sie richtig verstanden, dass Prinzessin Dascha vor den Feinden fliehen konnte und jetzt oben in meinem Gästegemach schläft?“ Er hatte die erschöpfte Frau, die Kapitan Varvakis bei seiner Ankunft ins Haus getragen hatte, kaum zu sehen bekommen.

Der Hauptmann zögerte nicht. „Ja, ich habe sie selbst aus den Flammen gerettet.“ Ruslan schloss die Augen und ließ sich die Szene schildern. Vor seinem geistigen Auge ging er mit Varvakis jedes Detail der Rettung durch. Klar und lebhaft konnte er sich die Rebellenhorden vorstellen, die durch die schmiedeeisernen, goldenen Tore des Palasts stürmten, die breite Auffahrt mit den gepflegten grünen Rasenflächen zu beiden Seiten hochmarschierten, bei den riesigen Flügeltüren mit geschnitzten Holztafeln ankamen, mit Rammböcken die jahrhundertealten Kunstwerke zerschmetterten und alles in Brand steckten und plünderten. Der Kunstliebhaber in ihm bedauerte die Zerstörung zutiefst. Ob er nun mit der Politik des Zaren übereinstimmte oder nicht – der Sommerpalast war ein wunderschöner Ort gewesen.

„Wir haben uns gegen sie gewehrt, doch wir waren zu wenige, um richtigen Widerstand zu leisten.“ Varvakis schüttelte traurig den Kopf. „Prinzessin Dascha war im Obergeschoss gefangen. Ich sah, wie sie versuchte wegzurennen, doch die Rebellen kamen ihr zuvor. Sie hatten schon die anderen in ihrer Gewalt, und es war offensichtlich, was sie vorhatten. Ich kämpfte mich zu ihr durch. Sie hatten sie bis zu den Flammen zurückgedrängt. Ihr blieb keine andere Wahl, als sich in die Flammen zu stürzen oder zu kapitulieren und sich den Rebellen zu überlassen.“ Vor sich konnte Ruslan jene geschwungene und elegante Treppe sehen. In seiner Jugend war er über das Geländer gerutscht. Es war bestimmt schwierig gewesen, dort hinaufzugelangen. Varvakis hatte keine leichte Aufgabe vollbracht.

Die Nachrichten verwirrten Ruslan in mehrfacher Hinsicht – nicht nur in Bezug auf die Zerstörung und den Tod, sondern auch auf die politische Lage in seinem Heimatland. „Dann herrschen jetzt die Rebellen in Kuban?“ Ruslan stützte den Kopf in die Hände. Auch wenn er für Veränderung eintrat, war er gegen Gewalt. Hatte die Welt denn nichts von den Franzosen gelernt? Jetzt wurden auch in Kuban Angehörige der königlichen Familie hingerichtet.

„Ja, fürs Erste“, bestätigte Varvakis, den Mund zu einer grimmigen Linie verzogen. Ein Mann wie Varvakis konnte mit Unordnung nichts anfangen. Ruslan ging es genauso, doch das Chaos war zu ihm gekommen, in sein Haus, das er gerade erst gekauft hatte, um endlich nach vorn zu blicken und das Kapitel Kuban ein für alle Mal abzuschließen. Als er am Abend zuvor ins Bett gegangen war, hatte er sich seinem Ziel, ein echter Londoner zu werden, einen Schritt näher gefühlt, doch nach dem Aufstehen befand er sich wieder mitten im Tumult. Sein Land stand in Flammen, eine geflüchtete Prinzessin schlief in seinem Haus und ein Hauptmann bat ihn um Obdach.

„Die Stadt wird nicht für immer im Chaos versinken“, sagte Varvakis. „Es wird eine Zeit kommen, in der kühle Köpfe nötig sind und Kuban wieder seine Prinzessin braucht, jemanden, der die Lücke zwischen dem Alten und dem Neuen schließen kann.“

Natürlich würde Varvakis dann rein zufällig mit der Prinzessin auf der Bildfläche erscheinen. Er war ein Mann, vor dem man sich hüten musste, und nicht der erste Militär mit politischen Ambitionen. Ruslan seufzte. Er durchschaute das Anliegen des Hauptmannes glasklar. Mein Gott, er will mehr als nur einen Zufluchtsort. Varvakis wollte die Revolution unter seinem Dach fortführen, wollte ihn als Komplizen für die politischen Pläne seines Lagers gewinnen. Ruslan hätte nichts gegen einen Drink einzuwenden gehabt.

Er stand auf, ging zu der Anrichte mit den Karaffen und füllte zwei Gläser. Ihm kamen nun jede Menge Fragen in den Sinn. Er reichte dem Hauptmann einen Brandy. Hoffentlich würde Varvakis mit einem Getränk in der Hand Lust haben, zu plaudern, und nicht das Gefühl haben, sich in einem Verhör zu befinden. „Auf die erfolgreiche Überfahrt.“

Sie hatten gerade die Gläser erhoben, als ein Schrei durch die Nacht gellte. Ruslan tauschte einen Blick mit dem Hauptmann und stürmte in die Empfangshalle, als ein zweiter Schrei zu hören war. Ruslan schaute hoch. Oben an der Treppe taumelte eine Frau, die wild auf einen unsichtbaren Feind einschlug. Was auch immer sie quälte, war nicht zu sehen.

„Eure Hoheit!“, rief Kapitan Varvakis. Die Frau wandte ihre wilden Augen in die Richtung, aus der ihr Name gerufen wurde. Sie sah wie jemand aus, der frisch aus der Bedlam-Anstalt geflohen war. Ihr Blick ging ins Leere, ihr aschblondes Haar war lose und hing ihr in Strähnen über die Schultern, als wäre es schon länger weder gewaschen noch gekämmt worden. Sie näherte sich mit fuchtelnden Armen der Treppe. Augenblicklich erkannte Ruslan die Gefahr und rannte die Treppe hoch, zwei Stufen auf einmal nehmend. Wenn sie bis zur Treppe kam, würde sie herunterfallen.

Ruslan stellte alle Höflichkeitsregeln hinten an und hoffte, sie noch rechtzeitig wecken zu können. Er sprang hoch, während sie einen Schritt nach vorn machte, ins Leere trat und vornüberkippte. Ruslan verringerte den Abstand zwischen ihnen und schlang die Arme um sie, während sie hart auf dem Boden des oberen Treppenabsatzes landeten. Schützend hielt er sie von den Stufen fern.

Er war sich ihres Körpers nur allzu bewusst, denn er hätte genauso gut nackt sein können. Sein Morgenmantel und seine Pyjamahose boten wenig Schutz gegen den Druck ihrer weichen weiblichen Kurven, die gerade noch in einem warmen Bett gelegen hatten. Unter ihm schlug sie die Augen auf, und sie schaute ihn erst schläfrig und dann immer wacher an. Als er in diese Augen sah, wurde für einen Moment alles still. Und dann fing sie wieder an zu schreien.

Wo war sie? Entsetzen ergriff Dascha. Nicht, dass die Frage oder das Entsetzen neu für sie gewesen wären. Seit Wochen wusste sie nicht, wo sie sich befand. Jetzt lag ein fremder Mann auf ihr. Aus Gewohnheit und Überlebenstrieb schrie und kämpfte sie gegen ihn an. Sie sträubte sich unter ihm und schlug ihn, woraufhin er sie festhielt, was ihm mit erschreckender Leichtigkeit gelang. Dieser Mann war schlank und stark und trug gerade mal einen Morgenrock und seidene Schlafhosen, die nicht viel der Vorstellungskraft überließen.

„Eure Hoheit, bitte, seien Sie still. Sie sind in Sicherheit. Wir sind in London. Wir haben es geschafft.“ Bei Kapitan Varvakis’ Stimme hielt sie inne und die wenigen neuen Erinnerungen, die sie hatte, kamen zu ihr zurück. „Sie haben wieder geträumt.“

Dascha blieb still liegen und versuchte zu begreifen, was geschehen war. Sie war wieder schlafgewandelt. Sie befand sich mitten in einer Eingangshalle. Der Albtraum hatte sie aus dem Bett getrieben. Trotz des schrecklichen Traumes war es das Einzige, das allein ihr gehörte, die einzige vollständige Erinnerung, die sie gehabt hatte, bevor sie in einer Kutsche aus Kuban geflüchtet war – dessen war sie sich sicher. Es hatte sie gegeben, bevor Kapitan Varvakis ihr gesagt hatte, wer sie war. Der Traum handelte von Feuer, Kampf und Tod. Sie hielt ein Schwert in den Händen und kämpfte. Jemand stand hinter...

Erscheint lt. Verlag 18.8.2020
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Svenja Tengs
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical_Herbst_Sale23 • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7337-4967-7 / 3733749677
ISBN-13 978-3-7337-4967-5 / 9783733749675
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