Profiling Murder – Fall 10 (eBook)

Opferblut

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
150 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8933-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Profiling Murder – Fall 10 - Dania Dicken
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Folge 10: Lauries und Jakes neuer Fall hat es in sich: In Phoenix wurden mehrere Leichen gefunden - ausgeblutet, mit einem sauberen Schnitt durch Kehle und Handgelenke. Eine erste Spur führt die beiden Ermittler in jüdische und muslimische Gemeinden im Ortsteil Alhambra, aber dort stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens. Ein Hinweis bringt die beiden schließlich auf den richtigen Weg. Doch die Situation droht zu eskalieren ...

Laurie Walsh war eine erfolgreiche Polizistin. Bis sie aus Notwehr schießen musste - und ein Mensch starb. Die Bilder verfolgen sie selbst Jahre später noch jede Nacht. Doch dann meldet sich ihr ehemaliger Partner Jake und bittet sie um Hilfe bei einem Fall. Und Laurie wird klar, wie sehr ihr Herz noch an der Polizeiarbeit hängt. Sie kehrt an Jakes Seite in ihren Job zurück und ermittelt fortan in besonders harten Fällen, die selbst die Ermittler tief erschüttern. Und gerät dabei nicht selten selbst ins Visier der Täter ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

Samstag, 5. März


Das Handtuch um den Kopf geschlungen, rannte Laurie mit offener Jeans vom Bad ins Schlafzimmer, wo ihr Handy noch auf dem Nachttisch neben dem Bett lag. Sie hätte das Klingeln fast überhört, denn von unten drangen launige Gitarrenriffs an ihr Ohr. Jake hatte gute Laune, das merkte man daran, welche Musik er hörte, während er das Frühstück vorbereitete.

Atemlos schnappte Laurie sich ihr Handy und nahm den Anruf an, ohne überhaupt nachzusehen, wer dran war. »Walsh.«

»Guten Morgen, Detective. Ich habe sie doch nicht geweckt, oder?«, fragte Maryanne Walters.

»Nein, ich habe nur fast mein Handy nicht gehört. Guten Morgen, Captain. Lassen Sie mich raten: Sie haben Arbeit für uns.«

»So ist es. Das muss auch unbedingt zu Ihnen, denn wenn ich den Kollegen Glauben schenken darf, ähnelt der Fall Ihrem letzten Mordfall.«

Laurie stöhnte innerlich. »Wieder so ein Blutbad?«

»Ich fürchte ja. Ein noch nicht identifizierter Mann wurde tot aufgefunden. Es gibt wieder einen regelrechten See aus Blut. Ist gar nicht so weit entfernt vom letzten Tatort.«

»Wo müssen wir hin?«

»Zum Washington Park, unweit der High School.« Im Anschluss beschrieb Walters Laurie den Weg noch etwas genauer.

»Danke, Captain, wir sind schon so gut wie unterwegs«, sagte Laurie, bevor sie sich von Maryanne Walters verabschiedete und das Handy weglegte. Sie knöpfte die Jeans zu, löste das Handtuch von ihrem Kopf und streifte ein T-Shirt über, bevor sie sich die Haare bürstete und anschließend nach unten zu Jake ging.

Er hatte gerade die Pancakes fertig und bedachte Laurie mit einem Lächeln. »Da bist du ja – pünktlich auf die Minute.«

»Leider müssen wir uns beeilen.« Laurie bedauerte es sehr, denn das Frühstück sah wirklich köstlich aus.

»Was? Warum?«

»Weil wir Arbeit haben. Walters hat mich angerufen – es gibt wieder eine ausgeblutete Leiche.«

»Oh nein«, stöhnte Jake genervt. »Und das an einem Samstag. Ist ja traumhaft. Wo müssen wir hin?«

»Nach Alhambra, Washington Park. Ich würde aber trotzdem erst noch was essen, bevor ich gleich dort die Kollegen fresse.«

Die beiden beeilten sich mit ihrem Frühstück und saßen keine zehn Minuten später im Auto. Während Jake dem Freeway nach Westen folgte, überlegte Laurie. Ob sie nun das zweite Opfer in einer Mordserie hatten?

Vor zwei Wochen hatten sie schon einmal einen Mordfall auf den Tisch bekommen, in dem es um einen Mann ging, der tot im Hinterhof eines Restaurants aufgefunden worden war. Man hatte ihm sauber die Kehle durchtrennt und die Pulsadern an den Armen aufgeschnitten. Laut Gerichtsmediziner war er innerhalb kürzester Zeit verblutet. Bis jetzt war Laurie und Jake allerdings noch nicht klar, aus welchem Grund der Mann getötet worden war. Er wirkte wie ein Zufallsopfer, aber vielleicht schaffte es ja der neue Mord, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Der erste Fall war ohne große Umwege auf ihrem Tisch gelandet, weil mittlerweile das halbe Phoenix PD wusste, dass die beiden abgehärteten Kollegen aus Baltimore die krassen Fälle im Griff hatten.

Etwa eine halbe Stunde nach dem Anruf von Walters trafen Laurie und Jake am Leichenfundort ein. Auf dem Parkplatz standen bereits mehrere andere Einsatzfahrzeuge – zwei Streifenwagen, das Auto des Coroner und ein Van der Spurensicherung. Zwar mussten sie noch ein wenig Ausschau halten, doch schließlich entdeckten Laurie und Jake hinter dem Ascheplatz und einigen Bäumen einen Kollegen von der Spurensicherung im weißen Schutzanzug und nahmen Kurs auf den Leichenfundort. Beim Eintreffen wurden sie freundlich von den Kollegen begrüßt, die sie dann zum Leichenfundort führten. Doch auch Walters’ Ankündigung, dass es wieder blutig werden würde, hatte Laurie nicht auf das vorbereitet, was sie hier erwartete.

Von einem der Bäume hing eine Leiche herab. Der Täter hatte sie an den Füßen an einem Baum aufgehängt, die gefesselten Hände des Toten baumelten knapp über dem Boden. Unter ihm war literweise Blut in den Boden gesickert, das Summen der Fliegen sprach für sich.

»Was zum Teufel …«, murmelte Jake fassungslos.

»Kommen Sie«, sagte einer der Kollegen von der Spurensicherung. »Wir sind gerade fertig geworden. Sie können jetzt näher kommen.«

Vorstellen mussten Laurie und Jake sich nicht, sie kannten die Kollegen. Ebenso den Coroner: Es war Cartwright, mit dem sie bereits vor einigen Monaten in den Fällen der getöteten illegalen Einwanderer zusammengearbeitet hatten.

»Detectives«, begrüßte er sie freundlich. »War ja klar, dass ich Sie hier wiedersehe.«

Jake grinste vielsagend. »Sonnenklar. Was haben wir? Konnten Sie ihn sich schon ansehen?«

»Ein wenig, ja … Kommen Sie mal hierher, dann können Sie den Mann von vorn sehen.«

Laurie und Jake kamen Cartwrights Aufforderung nach und betrachteten die Leiche nun von der anderen Seite. Es handelte sich um einen Mann etwa Mitte dreißig mit schwarzen Haaren und einem ursprünglich kaffeefarbenen Teint, der jetzt eher gräulich wirkte. Der Täter hatte ihn mit Klebeband geknebelt, und das Blut aus der Halsverletzung war dem Mann über den ganzen Kopf gelaufen.

»Er hat sich gewehrt«, sagte Cartwright. »Hätte er einfach reglos hier gehangen, wäre nicht sein ganzes Gesicht voller Blut. Das Kinn hätte viel Blut abgehalten. Er war also definitiv bei Bewusstsein, als der Täter ihm die Kehle aufgeschnitten hat.«

Ungläubig schüttelte Jake den Kopf. »Was zum Teufel ist hier passiert?«

»Der Täter hat sein Opfer hier irgendwie hingebracht und dann mit den Füßen voran am Baum aufgehängt. Ob er ihm nun zuerst die Pulsadern aufgeschnitten hat oder die Kehle, kann ich Ihnen nicht sagen. Auch die Blutspritzer hier überall verraten uns, dass der Mann noch versucht hat, sich zu befreien. Er hat sich definitiv noch bewegt, ist aber relativ zügig bewusstlos geworden und auch entsprechend schnell ausgeblutet. Ja, so kann man das durchaus formulieren. Dadurch, dass der Täter ihn hier so aufgehängt hat, dürfte er nicht mehr sehr viel Blut im Körper haben.«

»Das ist krank«, sagte Laurie kopfschüttelnd.

»Dem Täter ging es wohl auch irgendwie darum, sein Opfer ausbluten zu lassen. Wie schon beim letzten Mal hat er dem Mann die Pulsadern an den Handgelenken längs aufgeschlitzt. Ich vermute ein scharfes Messer mit einer nicht ganz so kurzen Klinge.«

»Er schleift den Mann her, hängt ihn auf, schneidet ihm die Kehle durch und schlitzt ihm die Handgelenke auf. Er hat ihn geknebelt, damit er nicht schreit … Und nachdem der Mann das Bewusstsein verloren hat, blutet er einfach nur noch aus«, überlegte Jake laut.

Cartwright nickte. »So muss es gewesen sein. Die Kollegen haben hier vorhin schon mal Bodenproben genommen – das Blut ist tief eingesickert. Es war wirklich viel. Das hier war also definitiv auch der Tatort.«

»Warum macht jemand so etwas?«, fragte Laurie. »Das ist doch einfach nur verrückt.«

»Es muss wirklich darum gehen, das Opfer ausbluten zu lassen«, sagte Jake. »Beim letzten Fall hatten wir darüber ja nur spekuliert.«

»Es gibt aber durchaus Parallelen«, stellte Cartwright fest. »Beide Opfer wurden irgendwie überwältigt, gefesselt, geknebelt, und dann hat der Täter ihnen die Kehle und die Pulsadern aufgeschlitzt. Das ist schon sehr ähnlich. Anscheinend haben Sie da wieder den Jackpot geknackt und den nächsten Serienmörder an Land gezogen. Das haben Sie ja drauf.«

Jake grinste schief. »Danke für die Blumen, aber ich hätte hier lieber keinen Serienmörder.«

»Selbstredend.«

»Wie lang ist er denn schon tot?«, fragte Laurie.

»Also, wenn ich mir hier so die ganzen Insekten anschaue … Die sind ziemlich fix da, vor allem Schmeißfliegen. Das ganze Gewimmel, das sich erst auf älteren Leichen zu Hause fühlt, kann ich noch nicht entdecken. Und wenn man davon ausgeht, dass hier auch abends noch Jogger unterwegs sind, denen hier offensichtlich noch keine Leiche aufgefallen ist, würde ich schätzen, dass das hier irgendwann heute Nacht passiert ist – ich vermute mal nach Mitternacht.«

»Wer hat die Leiche denn gefunden?«, fragte Jake.

»Ein Spaziergänger mit Hund«, sagte einer der Officers in der Nähe. »Das war heute Morgen etwa um Viertel vor sieben.«

»Zwischendurch hat das niemand gemerkt? Verrückt. Und wir haben nichts, um ihn zu identifizieren?«

»Wir haben nichts bei ihm gefunden.«

»Na, so ein Spaß … Dann grasen wir wohl gleich mal wieder die Vermisstenmeldungen ab, bis wir seine Fingerabdrücke durchs System jagen können«, sagte Jake in Lauries Richtung.

»Vermutlich ist dies die einzige Möglichkeit, wie wir überhaupt etwas rausfinden können. Ich würde allerdings gleich im Department noch mal den anderen Fall durchgehen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten wollen.«

»Haben Sie sonst noch etwas für uns?«, erkundigte Jake sich bei Cartwright, der nur den Kopf schüttelte.

»Bis jetzt nicht. Die Fingerabdrücke sollten Sie zügig haben, den Zahnstatus vermutlich auch. Viel Spaß bei der Suche nach diesem Irren.«

»Besten Dank«, murmelte Jake trocken und machte sich mit Laurie wieder auf den...

Erscheint lt. Verlag 28.8.2020
Reihe/Serie Laurie Walsh Thriller Serie
Laurie Walsh Thriller Serie
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte psychologische Spannung • Spannungsroman • Stalker • Thriller • weibliche Ermittlerin
ISBN-10 3-7325-8933-1 / 3732589331
ISBN-13 978-3-7325-8933-3 / 9783732589333
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