Tödliche Regie (eBook)

(Autor)

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2020 | 2. Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-249-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tödliche Regie - Ralph F. Wild
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Kannst du Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden?
Der temporeiche, spannende Thriller für Fans von Romy Hausmann

Eigentlich möchte sich der deutsche Unternehmer und Topmanager Frank Mellendorf nach 25 Jahren harter Arbeit nur ein wenig an der Côte d'Azur entspannen. Doch er wird zur Hauptfigur in einem schmutzigen Spiel seines Freundes Michael Mc Lorey. Der Regisseur möchte als erfolgreichster und gefährlichster Filmemacher aller Zeiten in die Geschichte eingehen und sich mit seinem letzten Streifen ein ewiges Denkmal setzen. Ein heroisches Ziel, das er nur durch einen real gedrehten Film mit echten Morden erreichen kann. Bald findet sich Mellendorf im schlimmsten Albtraum seines Lebens wieder, denn kein Geringerer als er selbst soll der Mörder sein. Es beginnt eine tödliche Hetzjagd, aber nicht nur Mellendorf ist das Ziel des verrückten Killers ...

Dies ist eine Neuauflage des Romans Realmord.

Erste Leserstimmen
'Dieser Thriller ist wortwörtlich atemberaubend! Wow!'
'ungewöhnliche Story trifft auf rasanten Schreibstil und überraschende Wendungen'
'Spannend, gut durchdacht und voller Action!
'Purer Nervenkitzel und absolute Leseempfehlung.'



Ralph F. Wild, Jahrgang 1971, ist in Esslingen am Neckar geboren. Der ausgebildete Journalist machte sich zunächst einen Namen als Sportredakteur einer Lokalzeitung in Schwäbisch Gmünd. 2007 schlug er beruflich neue Wege ein und wechselte in die Automobilbranche. Doch nach acht Jahren war der Drang zum Schreiben zu groß: Wild machte sich selbstständig und betreibt in Schwäbisch Gmünd eine Agentur für Öffentlichkeitsarbeit, ist dabei Herausgeber der Zeitschrift INITATIV. - Ihr Magazin für die Region. Im Jahr 2016 folgte mit 24 - Stille Nacht sein zweiter, sehr erfolgreicher Thriller. Ralph F. Wild wohnt in Durlangen, ist seit 18 Jahren mit seiner Frau Larissa verheiratet und hat drei Kinder.

3


Als sich die Tür des Aufzugs öffnete, realisierte Mellendorf erstmals die große Eingangshalle des Hotels. Die beiden riesigen Kronleuchter tauchten die Lobby in ein warmes, diffuses Licht. Zwischen den Größen aus Hollywood war der Unternehmer eher ein Unbekannter. Mellendorf war das nur recht, wollte er sich doch vor allem erholen.

An der Theke hörte er, wie zwei Damen gerade eincheckten. Die Frauen waren rund dreißig Jahre jünger als er. So schätzte Mellendorf sie zumindest. Eine Zeit lang verweilten seine Augen noch auf den Beinen der beiden, die sich in schicken Kostümen rückseitig vor ihm aufgebaut hatten.

»Das kommt mir ja wie gerufen«, dachte Mellendorf, als diese eine Suite buchten, die auf derselben Etage lag wie seine.

Wieder einmal musste er an die Füße Maritts im fernen Holland denken. Und dabei blieb es nicht.

»Ich werde den Rest erkunden müssen. Vorher hören diese Gedanken nicht auf.«

»Frank! Hier!«, riss ihn plötzlich eine laute Stimme aus seinen Gedanken.

»Michael«, rief Mellendorf lautstark, sodass sich die beiden Frauen umwandten und sofort zu tuscheln begannen. Kein Zweifel: Sie hatten ihn erkannt, zogen ihre Röcke zurecht und versuchten, ein möglichst graziles Bild von sich abzugeben. Oder aber war es Mc Lorey, dem die staunenden Blicke galten?

»Egal«, dachte sich Mellendorf und war in Sekunden gedanklich nicht mehr bei den hübschen Damen. Nahezu ein Jahr war es her, als er Michael Mc Lorey zum letzten Mal gesehen hatte. Das tägliche Telefonat der beiden war zwar selten ausgeblieben, wurde aber mit der Zeit zum Online-Chat über den privaten Browser in Mellendorfs Unternehmen. Um sich öfter zu treffen, fehlte sowohl dem Unternehmer als auch dem Regisseur die Zeit.

Beide fielen sich um den Hals und begrüßten sich herzlich.

»Ça va?«, empfing Mc Lorey seinen Freund, und der Deutsche entgegnete ihm launig: »Sprich gefälligst Englisch oder Deutsch mit mir!«

Beide lachten laut, wussten sie doch, dass sie des Französischen nicht wirklich mächtig waren.

Nur wenige Minuten später standen sie an der Bar des Hotels und hatten einen Sudden Comfort in der Hand.

»Oh, Frank, schön, dass du wieder den Weg hierher gefunden hast. Wie lange wirst du dieses Mal bleiben? Drei Tage, zwei oder nur einen?«, fragte der Amerikaner mit seiner tiefen, markanten Stimme und konnte ein schelmisches Grinsen nicht verbergen, kannte er doch die schier übermächtige Arbeitswut seines Freundes nur zu genau.

»Zwei Wochen! Und wenn ich es für nötig, wichtig und schön halte, hänge ich ganz spontan noch eine dritte oder vierte dran«, erwiderte der Deutsche.

Er sollte recht behalten.

In der Hotellobby wurden die Kronleuchter weiter heruntergedimmt. Ein klares Zeichen für nahezu jedermann: Die Croisette lockte, Cannes Partymeile am Hafen, die seit der Entstehung des Filmfestivals in den vergangenen Jahrzehnten so viele Geschichten geschrieben hatte. Entlang der vielen kleinen Restaurants schlenderte die Prominenz oftmals unerkannt zwischen den Touristen umher, die ihre Augen zwar aufhielten, jedoch ihre Helden live oft gar nicht erkannten.

Auch Regisseur Michael Mc Lorey und Ölmagnat Frank Mellendorf verließen an diesem Abend das Hotel. Sie stiegen in eine schwarze Stretch-Limousine und ließen sich die wenigen Meter vom Hotel den Boulevard hinauf zur schwarzen Yacht des Hollywood-Stars chauffieren. Der mächtige Motor dröhnte dumpf, als der Fahrer leicht Gas gab, um die Einfahrt des Hotels zu verlassen. Sechs Liter Hubraum und 550 PS wirkten, um für ein standesgemäßes Verlassen der Anlage zu sorgen. Die Aufmerksamkeit war dem Fahrzeug sicher, doch weder Mc Lorey noch Mellendorf legten es darauf an, gesehen zu werden. Von außen konnte niemand erkennen, wer in diesem Ungetüm saß.

Den nächsten Whisky in der Hand betrachteten Mc Lorey und Mellendorf den Sternenhimmel des Luxusautos und unterhielten sich über die vergangenen zwölf Monate, in denen beide ihr ganzes Leben dem Beruf untergeordnet hatten.

»Ich brauche diese kreative Pause wie nie zuvor«, stöhnte der Regisseur, der erst vor rund sechs Monaten mit ›The Unknown – das Unbekannte‹ einen Millionenseller an den Kinokassen gelandet hatte.

Für Mellendorf, der den Film mehrmals gesehen und von Mc Lorey einen Director‘s Cut geschickt bekommen hatte, war es ein ganz normaler Kinostreifen gewesen. Ein guter – selbstverständlich, drehte Mc Lorey in seinen Augen doch nur sehenswerte Filme. Doch mehr hatte er nie in diesen Film hineininterpretiert. Die internationale Presse hatte Mc Lorey nach dem Streifen jedoch zu einem absoluten Gott unter den Regisseuren aufsteigen lassen. Er wurde seitdem in einem Atemzug mit Steven Spielberg genannt, fand aber aus seiner eigenen Sicht den Vergleich mit Quentin Tarantino viel passender. Dennoch war Mc Lorey in dieser Zeit klar geworden: Um mehr zu sein als all die anderen großartigen Filmemacher, musste er sich auf ein Terrain begeben, das für sich zu erkunden noch keiner je gewagt hatte. Die Ideen sprudelten aus seinem Hirn und die Umsetzung des perversesten Gedankens hatte längst begonnen.

Als das über acht Meter lange Fahrzeug vor der Yacht des Regisseurs vorfuhr, standen die Matrosen bereits parat. Die Tür wurde per Funk geöffnet, eine dunkelhäutige Schönheit im weißen Minikleid reichte zunächst dem Hollywood-Star, dann auch Mellendorf die Hand. Die Freunde gingen an Bord.

Rote Sofas, bestens geeignet für eine Schiffsreise voller Dekadenz, empfingen den Milliardär. Er war gegenüber Mc Lorey zwar der deutlich Reichere, jedoch war ihm Glamour dieser Art über viele Jahre fremd gewesen. Nicht dass ihm der Reichtum unangenehm gewesen wäre. Aber er hatte das nicht erwartet. Im Vorjahr waren die Freunde noch in einem kleinen Schnellboot über die mediterrane See gerauscht. Das war so ganz nach dem Geschmack Mellendorfs, der den Großteil seines Geldes lieber in Investitionen für sein Unternehmen pumpte als in Luxusgüter wie diese Yacht.

Mehr als fünfzig Gäste hatte Mc Lorey geladen. Zum Teil B- oder C-Stars aus Amerika, zum Teil einfach nur junge, hübsche Frauen aus Südfrankreich, die sich auf leichte Art und Weise hier ihr Geld verdienten.

Im Herzen des Schiffes schenkte der Kellner Mellendorf Stunden später den x-ten Whisky ein. Längst hatte er aufgehört zu zählen, der wievielte es an diesem Abend, in dieser Nacht war. Aber irgendwann dachte er, dass es an der Zeit sei zu gehen, und er schnippte nach dem Chauffeur. Zum Abschied kniff er Michael Mc Lorey noch kurz in den Allerwertesten, um dann von Bord zu wanken.

»Die Côte d’Azur ist schon jetzt wieder die richtige Entscheidung gewesen«, grinste er in sich hinein und sank in die weichen Sessel der Limousine.

Mc Lorey sah ihm nach, bis das Auto von der Croisette in Richtung Hotel abbog. Noch war Zeit. Viel Zeit. Und sein erster Schritt für die kühnste, ja verwegenste Tat seines Lebens war bereits organisiert.

Als Mellendorf am nächsten Morgen erwachte, war ihm speiübel. Den Kopf auf den linken Arm gestützt lehnte er sich in Richtung des Nachtkästchens. Er quälte sich nach oben und spürte, wie ihm der Kopf dröhnte. Außerdem hatte er gegen seine sonstige Gewohnheit nackt geschlafen. Um ihn herum lag seine Kleidung wild verstreut. Seine Anzughose hing mit einem Bein über einem Stuhl, Hemd und Krawatte konnte er auf den ersten Blick überhaupt nicht sehen und seinen Slip fand er im Bett.

»Oh, mein Gott, scheiß Alkohol«, jammerte Mellendorf.

Er drehte den Kopf auf die andere Seite und sah, dass er das riesige Wasserbett komplett durchwühlt hatte. Mellendorf atmete tief aus.

Plötzlich hörte er Stimmen aus dem Badezimmer dringen und Wassergeplätscher. Mit einem Sprung katapultierte er sich aus dem Bett. In seinem Kopf federte es, als würde jemand mit seinem Gehirn Badminton spielen. Jeder einzelne Whisky machte sich in seinem Schädel bemerkbar. Seine Haare standen zerzaust nach oben. Mellendorf versuchte, das Hämmern in seinem Kopf zu ignorieren, und lauschte den Geräuschen im Badezimmer.

Die Stimmen waren wieder verstummt, jedoch strömte aus der Dusche weiterhin Wasser. Kurzzeitig überlegte er, nach dem Telefonhörer zu greifen und an der Rezeption um Unterstützung zu bitten, ja um Hilfe zu rufen. Den Gedanken aber ließ er schnell wieder fallen, wollte er sich doch nicht blamieren.

Während er sich mit langsamen Schritten dem Badezimmer näherte, schaute sich Mellendorf nochmals um. Er suchte nach Hinweisen, was in den vergangenen Stunden in seiner Suite passiert sein könnte. Dann hörte er Gelächter. Es war ganz eindeutig das Lachen zweier Frauen, jedoch verstand er kein Wort von dem, was gesprochen wurde. Immer wieder kicherten die Frauen, doch das Plätschern des Wassers und das Rauschen des Wasserhahns überdeckten alles, sodass er sich kein Bild von dem machen konnte, was dort drinnen vor sich ging.

Mellendorf überlegte, was er tun sollte. Ohne jede Hast, aber mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ging er immer näher zur Badezimmertür. Langsam drehte er am Türknauf, bis die Tür einen winzigen Spalt offen war. Das Wasser wurde abgestellt. Er stieß mit dem Fuß gegen die Tür und blickte in die Augen zweier splitternackter Mädchen. Sie konnten sich ihr Lachen nicht verkneifen, als sie ihn so unbekleidet vor sich sahen.

»Guten Morgen, Frank«, hallte es ihm entgegen.

»Gut geschlafen?«, fragte eine der beiden und hüllte sich gekonnt in ein viel zu kurzes Handtuch.

Nun erkannte Mellendorf die zwei hübschen Blondinen wieder. Am Abend zuvor hatte er sie in der Hotellobby noch angehimmelt, ehe ihn Mc Lorey aus seinen Tagträumen gerissen hatte. Er wollte sie gerade...

Erscheint lt. Verlag 20.8.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Action-Psycho-patisch-Krimi-Thriller • Cannes-französisch-en-Côte-d-Azur • größen-wahnsinn-iger-Regi-sseur • Krimi-nal-thriller-roman-e • Krimi-Thriller-Frankreich • Polizei-krimi-nal-roman-e • rasante-hetz-jagd-ver-folg-en-ung-s-jagd
ISBN-10 3-96817-249-3 / 3968172493
ISBN-13 978-3-96817-249-1 / 9783968172491
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