Heimat-Roman Treueband 17 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
320 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9248-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 17 - Sissi Merz, Rosi Wallner, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.

Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.

Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:

Alpengold 175: Mach mich glücklich, Barbara
Bergkristall 256: Was Tag und Nacht mein Herz erfüllt
Der Bergdoktor 1707: Unruhe des Herzens
Der Bergdoktor 1708: Die Leiden der verstoßenen Tochter
Das Berghotel 112: Mit Martha kam das Glück zurück

Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
Jetzt herunterladen und sofort sparen und lesen.

Susanne Schwaiger fuhr langsam durch die Straßen von Mayrhofen. Viel hatte sich hier nicht verändert.

Sieben Jahre waren vergangen, seit sie das Zillertal verlassen hatte. Noch immer schmerzte ihr Herz bei dem Gedanken an die harten Worte ihrer Eltern, die sie aus der Heimat vertrieben hatten. War es richtig, nach all den Jahren zurückzukehren, Wunden aufzureißen, die noch nicht einmal richtig vernarbt waren?

Susanne wusste es nicht! Sie wusste nur, dass ihr die Chance, die ihr in Mayrhofen geboten wurde, wie ein Wink des Himmels erschien.

Das Haus, in dem sie noch von Wien aus eine Wohnung gemietet hatte, lag in einer Seitenstraße. Gegenüber gab es zwei kleinere Hotels und einen Friseursalon, dessen Schaufenster wirkte, als würde sein Besitzer keinen besonderen Wert auf Kunden legen.

Susanne parkte am Straßenrand und stieg aus. Sie bemerkte, wie sich im Erdgeschoss des Hauses eine Gardine bewegte. Unwillkürlich huschte ein Lächeln um ihre Lippen. Es wunderte sie nicht, als ihr die Haustür geöffnet wurde, noch bevor sie auf den Klingelknopf drücken konnte.

»Frau Schwaiger?«, erkundigte sich die etwa sechzigjährige Frau, die ihr öffnete. Sie trug ein klassisches Blusendirndl mit einer karierten Schürze. Die weißen Haare hatte sie als Kranz um ihren Kopf geflochten. »Ich hab Sie vom Fenster aus gesehen.«

»Ja, ich bin Susanne Schwaiger. Und Sie müssen Frau Pichler sein, nicht wahr?«

»In der Tat.« Ilse Pichler reichte ihr die Hand. »Willkommen in Mayrhofen.« Mit einer einladenden Geste wies sie die neue Mieterin ins Haus. »Am besten, ich zeige Ihnen gleich mal die Wohnung. Wie ich Ihnen schon am Telefon sagte, liegt sie im Dachgeschoss. Meine Tochter hat früher dort gewohnt. Vor zehn Jahren ist sie nach Innsbruck gezogen. Seitdem vermiete ich.«

»Und zum Glück für mich möbliert«, meinte Susanne, während sie ihrer Vermieterin die ziemlich steile Treppe zum Dachgeschoss hinauffolgte.

»Die Möbel waren nun mal da. Warum hätte ich sie rauswerfen sollen?« Frau Pichler stieg die letzten Stufen hinauf und hielt vor einer schmalen Wohnungstür. Umständlich schloss sie auf und reichte danach Susanne den Schlüssel.

Es war ein Risiko gewesen, von Wien aus die Wohnung zu mieten, doch bei der Besichtigung stellte die junge Frau fest, dass alles der Beschreibung entsprach, die ihr die Maklerin gegeben hatte. Die beiden im typischen Zillertaler Stil eingerichteten Zimmer und die Küche gefielen ihr. Die bunten Flickenteppiche erinnerten sie an ihr Elternhaus in St. Christoph. Vor den Räumen lag ein durchgängiger Balkon, auf dem üppig Geranien blühten.

»Na, wie gefällt es Ihnen?«, fragte Frau Pichler.

»Ich werde mich hier bestimmt sehr wohlfühlen«, versicherte Susanne. »Und erst der Ausblick!« Sie wies auf die Berge, deren schneebedeckte Gipfel im Sonnenlicht glitzerten.

Ilse Pichler musterte sie plötzlich nachdenklich.

»So seltsam es Ihnen erscheinen mag, mir kommt es vor, als hätte ich Sie schon mal gesehen.« Sie hob die Schultern. »Mag sein, dass Sie mich auch nur an jemanden erinnern, den ich mal kannte.« Bedächtig rieb sie sich das Kinn. »Stammen Sie aus der Gegend?«

Warum sollte Susanne es leugnen?

»Ja«, antwortete sie einsilbig.

»Dann wird es Sie freuen, wieder bei uns im Zillertal leben zu können«, meinte ihre Wirtin. »Ehrlich, ich könnte mir net vorstellen, woanders glücklich zu werden.«

Das hab ich mir früher auch net vorstellen können, dachte Susanne. Während der langen Jahre in Wien hatte es kaum einen Tag gegeben, an dem sie sich nicht ins Zillertal zurückgewünscht hätte. Allerdings war es nicht nur die Heimat, die ihr gefehlt hatte …

Während der nächsten Stunden richtete Susanne sich mit ihren Sachen in der Wohnung ein. Da sie auch in Wien möbliert gewohnt hatte, musste sie nur ein paar Koffer, eine Bücherkiste und die Reisetasche auspacken.

Sie legte einen Stapel Bilder auf die Couch, um sie an einem der nächsten Tage aufzuhängen. Auf das Nachtkästchen in ihrer Schlafstube stellte sie ein gerahmtes Foto, das ein Neugeborenes zeigte. Sehnsüchtig berührte sie mit dem Zeigefinger das Gesicht des kleinen Madels.

Mit einem Aufseufzen löste sie sich vom Anblick des Fotos und ging ins Bad, um sich für einen Gang in die Stadt zurechtzumachen. Es war jetzt kurz vor fünf Uhr am Nachmittag. Sie wollte noch in der Filiale des Reisebüros vorbeischauen, dessen Leitung sie in einer Woche übernehmen sollte.

Ein wenig bange war ihr schon zumute, wenn sie daran dachte. Sie konnte nur hoffen, das Vertrauen ihres Chefs in Wien nicht zu enttäuschen.

Das Reisebüro lag an der Hauptstraße Mayrhofens. Susanne ging absichtlich zu Fuß. Sie genoss es, so wie früher während ihrer Schulzeit durch die Straßen zu streifen. Ab und zu blieb sie stehen und schaute zu den Bergen auf, atmete die reine klare Luft ein, die von dort kam, und schwellte in Erinnerungen.

Mit einem Gruß betrat sie kurz darauf den Kundenraum des Reisebüros. Es gab zwei Tische mit Computern im vorderen Bereich und einen weiteren im hinteren Teil, der zu drei Seiten von halbhohen Aktenschränken eingeschlossen wurde. An den Wänden hingen farbenfrohe Plakate, die Ferienparadiese rund um den Erdball zeigten, eine Wand blieb allerdings völlig dem Zillertal vorbehalten.

Susannes Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, als ihr Blick auf ein Plakat von St. Christoph fiel, in dessen Hintergrund sie den Hof ihrer Eltern erkannte.

»Was kann ich für Sie tun?«, fragte eine der Damen, die hinter den Schreibtischen saßen. »Verbringen Sie bei uns Ihren Urlaub? Möchten Sie eine unserer Zillertaltouren buchen?«

»Verzeihung, ich war in Gedanken«, entschuldigte sich Susanne und wandte sich der älteren Frau zu. Sie stellte sich vor. »Da ich schon heute angekommen bin, wollte ich mich gleich mit meinen zukünftigen Kollegen bekannt machen.«

»Das nenn ich eine Überraschung, Frau Schwaiger. Ich bin Andrea Huber.« Sie streckte Susanne die Hand entgegen. »Herzlich willkommen in Mayrhofen.« Sie stellte ihr Gerda Flörl vor, eine junge Frau mit blonden, kurzen Haaren und übergroßen Ohrringen. Danach führte sie Susanne zum hinteren Schreibtisch, an dem eine etwa dreißigjährige Frau saß, die gerade telefonierte. Sie wartete, bis die Frau ihr Gespräch beendet hatte. »Frau Eberhart, Ihre Nachfolgerin ist schon eingetroffen.«

Rosemarie Eberhart stand auf und begrüßte Susanne ebenso herzlich.

»Das freut mich. Ich kann es kaum noch erwarten, Ihnen nächste Woche das Büro zu übergeben, Frau Schwaiger«, meinte sie. »Wie man Ihnen bestimmt gesagt hat, hab ich geheiratet und gebe meinen Beruf auf, um zusammen mit meinem Mann das Hotel meiner Schwiegereltern zu übernehmen.«

»Herr Seifert erwähnte es, als er mir die Leitung der Mayrhofer Filiale seines Reisebüros anbot«, antwortete Susanne.

»Wie ich hörte, sind Sie im Zillertal aufgewachsen«, erinnerte sich Rosemarie Eberhart. »Trinken sie einen Cappuccino?«

»Ja, sehr gern.«

»Fein! Setzen wir uns in den Nebenraum. Dort können wir uns ein wenig unterhalten.« Sie wies auf die Familie mit den drei Kindern, die sich um einen der vorderen Schreibtische drängte.

Als Susanne eine halbe Stunde später das Reisebüro verließ, fühlte sie sich etwas leichter als zuvor. Es war eine gute Idee gewesen, gleich nach ihrer Ankunft ihre zukünftigen Kollegen kennenzulernen. Halb und halb hatte sie befürchtet, nur mit Vorbehalt aufgenommen zu werden. Immerhin hätte man auch Frau Huber oder Frau Flörl die Leitung des Büros übertragen können.

Susanne folgte der Straße bis zu einem Restaurant, vor dem auf einer Tafel Germknödel angeboten wurden. Da sie an diesem Abend ohnehin nicht mehr kochen wollte, ging sie hinein und bestellte die Knödel. Wie einst bei ihrer Mutter wurden sie mit Birnen und gezuckertem Mohn serviert.

Am Nebentisch nahm ein junges Ehepaar mit einem blonden, etwa siebenjährigen Madel Platz. Susanne konnte kaum den Blick von dem Kind wenden. Sie dachte an ihr eigenes Töchterchen, das sie seit seiner Geburt nicht mehr gesehen hatte. Sie wusste von ihm nur, wo es lebte und dass es Anna hieß. Ohne die Hilfe einer der Ordensschwestern des italienischen Geburtenhauses, in dem sie entbunden hatte, hätte sie nicht einmal ein Foto ihrer kleinen Tochter gehabt.

Den Tränen nah verließ Susanne das Restaurant und kehrte zu ihrer Wohnung zurück. Dort setzte sie sich in den Wagen und fuhr die Serpentinenstraße nach St. Christoph hinauf.

Es dämmerte bereits, als sie das abgelegene Bergdorf erreichte. Wie lange war es her, seit sie zuletzt diese Straße gefahren war! Im Dorf selbst schien sich nicht viel verändert zu haben. Fast meinte sie, der Wetterhahn auf dem Zwiebelturm der kleinen weißen Dorfkirche, um die sich die gepflegten Bauernhäuser scharten, würde ihr ein Willkommen entgegenrufen.

Susanne fuhr durch die Hauptstraße bis zum Ende des Dorfes und bog zum Schwaiger-Hof ab. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, als das zweistöckige Bauernhaus mit seinen geraniengeschmückten Balkonen vor ihr auftauchte.

Sie stellte ihren Wagen hinter der alten Scheune ab und stieg zu Fuß eine flache, mit Kiefern bestandene Anhöhe hinauf. Verborgen hinter den Bäumen, schaute sie in den Hof des Anwesens. Fast hätte sie aufgeschrien, als sie das blonde Madel sah, dass hinter dem Haus hervorgelaufen kam und im Hof mit einem roten Ball spielte.

Anna, dachte sie. Ja, es konnte sich nur um ihre Tochter...

Erscheint lt. Verlag 4.8.2020
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7325-9248-0 / 3732592480
ISBN-13 978-3-7325-9248-7 / 9783732592487
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49
Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit …

von Rita Falk

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99