Bunburry - Nur das Schaf war Zeuge (eBook)

Ein Idyll zum Sterben
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
143 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-7922-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bunburry - Nur das Schaf war Zeuge - Helena Marchmont
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Folge 8: Thomas Cox, Teilnehmer eines Survival Camps in der Nähe von Bunburry, stürzt mitten in der Nacht von einem Felsen und stirbt. Die Polizei geht von einem Unfall aus und ermittelt nicht weiter. Doch Neil Walker, der das Camp im Wald geleitet hat, ist sich sicher, dass bei diesem Sturz jemand nachgeholfen hat: Er hatte alles abgesichert, damit den unerfahrenen Großstädtern nichts passieren kann. Deshalb bittet er das Bunburry-Trio Liz, Marge und Alfie um Hilfe. Für die Ermittlungen muss Alfie undercover am Survival Training teilnehmen, dabei ist er alles andere als ein Outdoor-Fan ...

Über die Serie:

Frische Luft, herrliche Natur und weit weg von London! Das denkt sich Alfie McAlister, als er das Cottage seiner Tante in den Cotswolds erbt. Und packt kurzerhand die Gelegenheit beim Schopfe, um der Hauptstadt für einige Zeit den Rücken zu kehren. Kaum im malerischen Bunburry angekommen, trifft er auf Liz und Marge, zwei alte Ladys, die es faustdick hinter den Ohren haben und ihn direkt in ihr großes Herz schließen. Doch schon bald stellt Alfie fest: Auch wenn es hier verführerisch nach dem besten Fudge der Cotswolds duftet - Verbrechen gibt selbst in der schönsten Idylle. Gemeinsam mit Liz und Marge entdeckt Alfie seinen Spaß am Ermitteln und als Team lösen die drei jeden Fall!


eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p>Helena Marchmont ist das Pseudonym von Olga Wojtas. Die schottische Schriftstellerin hat 2015 den Scottish Book Trust New Writers Award gewonnen und bereits über 30 Kurzgeschichten veröffentlicht. Auf Englisch ist ihr erster Roman "Miss Blaine's Prefect and the Golden Samovar' erschienen, der zweite ist in Arbeit.<br></p>

Helena Marchmont ist das Pseudonym von Olga Wojtas. Die schottische Schriftstellerin hat 2015 den Scottish Book Trust New Writers Award gewonnen und bereits über 30 Kurzgeschichten veröffentlicht. Auf Englisch ist ihr erster Roman "Miss Blaine's Prefect and the Golden Samovar" erschienen, der zweite ist in Arbeit.

1 Alfies Besuch


Der laute Halleluja-Refrain hallte durch Windermere Cottage. Alfie zuckte beim plötzlichen Lärm der Klingel zusammen. Er war schon den ganzen Tag angespannt und konnte sich auf nichts konzentrieren, während er auf seinen Gast wartete.

Er hatte versucht, einige Hafer-Rosinen-Kekse zu backen, doch obwohl er ein recht anständiger Koch war, hatte ihm Backen noch nie gelegen. Es war also keine Überraschung gewesen, dass die Kekse hart und verkohlt aus dem Ofen gekommen waren. Zwar hatte er sofort das Küchenfenster aufgerissen, dennoch folgte ihm der Gestank, als er zur Tür ging.

Eine Frau mittleren Alters mit einer Ledermappe im Arm stand auf der Schwelle. Sie hatte mausgraues Haar, unscheinbare Züge und trug einen schlichten Rock und eine Jacke. Die Art Frau, die niemandem auf der Straße oder im Supermarkt auffallen würde. Was für eine Privatdetektivin von Vorteil sein dürfte, dachte Alfie.

»Guten Tag! Ich bin Lorna Fielding«, sagte sie. Ihre Stimme war so unauffällig wie der Rest von ihr, ohne ausgeprägten Akzent. Sie hielt ihm ihren Ausweis hin. »Ich möchte zu Alfie McAlister.«

»Der bin ich«, antwortete er. »Kommen Sie doch bitte herein.«

Ebenso gut hätte sie ihm ihre Monatskarte zeigen können, denn er hatte keine Ahnung, wie ihr Ausweis aussehen müsste. Ohnedies wusste er bereits, dass sie eine offizielle Zulassung hatte. Sein bester Freund Oscar hatte sie ihm wärmstens empfohlen und ihre Effizienz und Diskretion gelobt. Ob Oscar sie selbst schon einmal engagiert hatte oder diese Informationen aus seinem Netzwerk von untadeligen Freunden stammten?

Alfie führte sie ins Wohnzimmer und hatte sogleich das Bedürfnis, sich zu entschuldigen.

»Leider ist es ein bisschen geschmacklos«, sagte er und zeigte zu der psychedelischen Tapete mit pinken, violetten, schwarzen und weißen Wirbeln. »Die Wahl meiner verstorbenen Tante, die mir dieses Cottage hinterlassen hat. Die Klingel hatte sie auch ausgesucht.«

»Offensichtlich eine Frau, die wusste, was ihr gefällt«, konstatierte Lorna Fielding.

Alfie verzog das Gesicht. Er würde Lorna Fielding sagen müssen, dass die Dinge, die Tante Augusta gefielen, seinen Vater mit eingeschlossen hatten.

»Setzen Sie sich«, bat er sie. »Kann ich Ihnen etwas anbieten? Tee? Kaffee? Und verzeihen Sie den Brandgeruch. Ich habe Kekse gebacken, und die sind misslungen.«

Er erwartete, dass sie ihn als unbrauchbaren Mann abtun würde.

Stattdessen sagte sie: »Ich finde, Keksebacken hat eine Menge mit Avocados gemein. Man wartet und wartet, bis sie genau richtig sind, dann dreht man sich einmal kurz um, und schon sind sie total hinüber.«

Alfie lachte. »Danke für Ihr Verständnis. Apropos Avocados – meine Tante hat obendrein ein avocadogrünes Bad. Ich nehme mir dauernd vor, das Haus zu renovieren, doch mich schreckt das damit einhergehende Chaos ab. Verzeihung … Also, Tee oder Kaffee?«

»Tee wäre sehr nett.«

Sie setzte sich auf das große schwarze Ledersofa und legte ihre Mappe neben sich.

Alfie war gleichzeitig voller Hoffnung und voller Sorge, als er in der Küche den Tee kochte. Lorna Fielding genoss einen hervorragenden Ruf, und vielleicht würde sie helfen können. Oder hätte er die Dinge einfach so lassen sollen, wie sie waren – ähnlich der Einrichtung hier im Windermere Cottage?

Er brachte den Tee ins Wohnzimmer, und seine Besucherin sah interessiert zu den Tassen im skandinavischen Design, die er hinstellte.

»Auch von Ihrer verstorbenen Tante? Sie hatte einen guten Geschmack. Die sind jetzt Sammlerstücke.«

Alfie schenkte den Tee vorsichtiger ein als sonst und beschloss, das Geschirr künftig respektvoller zu behandeln.

»Eine Freundin meiner Tante sagt immer, der Tee ist sehr trocken – ohne etwas dazu«, sagte er. »Und da die selbst gebackenen Kekse ausfallen … Kann ich Ihnen vielleicht etwas Karamell anbieten?«

»Eigentlich sollte ich jetzt nicht so etwas essen«, antwortete Lorna Fielding. »Aber danke, sehr gerne.« Sie nahm ein Stück von dem Teller, den Alfie ihr hinhielt, und biss hinein.

»Mmm, das ist fantastisch! Richten Sie den Herstellern meine Komplimente aus.«

»Die können Sie eventuell persönlich überbringen. Falls Sie den Auftrag übernehmen, werde ich sie Ihnen vorstellen.«

Lorna Fielding nahm einen Stift aus ihrer Tasche und klappte die Ledermappe auf, in der sich liniertes Papier befand.

»Ich bin Mr de Linnet sehr dankbar für seine Empfehlung, gehe allerdings davon aus, dass Sie mehrere Detekteien kontaktieren wollen, um zu sehen, wer Ihnen am ehesten zusagt. Wie ich bereits in meiner E-Mail erwähnt habe, ist dies nur eine Vorbesprechung, die Sie selbstverständlich nichts kostet.«

Als Alfie sein Start-up leitete, hatte er sich beim Umgang mit Kunden, Konkurrenten und Mitarbeitern auf sein Bauchgefühl verlassen. Und wie erfolgreich seine Vorgehensweise war, bewies allein die Tatsache, dass er die Firma für eine Summe verkauft hatte, die für ihn bedeutete, nie mehr für seinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen. Lorna Fielding mochte er auf Anhieb. Ihm war klar, dass ihr unscheinbares Äußeres ihre Arbeitsuniform war – und er fragte sich, ob sie an ihren freien Tagen knallrote High-Heels oder Jumpsuits aus Leder trug. Wenn Lorna Fielding den Auftrag annehmen wollte, dann hatte sie ihn. Alfie wollte nicht noch mehr Zeit vergeuden.

Sie saß mit ihrem Stift in der Hand da, und weil sie gegenwärtig keine Beobachter überzeugen musste, dass sie eine harmlose graue Maus war, sah man ihr ihren wachen Verstand an.

»Wie ich schon geschrieben hatte, möchte ich meinen Vater Calum McAlister finden, was allerdings ziemlich kompliziert sein könnte«, erklärte er.

Sie nickte, und ihn beeindruckte, dass sie ihm nicht gleich versicherte, sie wäre jedem Fall gewachsen.

»Ich habe ihn nie gekannt, denn er verließ meine Mutter, bevor ich geboren wurde«, fuhr Alfie fort. »Meine Mutter hat nie über ihn gesprochen, und nach ihrem Tod habe ich festgestellt, dass sie nichts von ihm aufbewahrt hat, nicht mal ihre Heiratsurkunde. Verzeihung … hätte ich eine Kopie für Sie anfordern sollen?«

»Schon gut, Mr McAlister, das ist kein Problem.«

Er stand auf und holte einen Ordner vom Bücherregal. »Ich habe meine Geburtsurkunde hier, auf der sein Name steht, aber das ist alles. Mit Internetsuchen habe ich es bereits probiert, nur scheint er keine digitalen Spuren hinterlassen zu haben.«

»Wissen Sie, wie alt er ist?«, fragte sie.

Alfie schüttelte den Kopf. »Nein, keine Ahnung. Wahrscheinlich um die siebzig.«

»In der Generation sind nicht alle mit Computern vertraut«, stellte Lorna Fielding fest. »Und je nachdem, was er beruflich gemacht hat, gab es eventuell keinen Grund, ihn online irgendwo zu führen. Ihrer Geburtsurkunde zufolge hatte er in einer Fertigung gearbeitet, war also vermutlich Handwerker. Ich nehme an, dass er inzwischen im Ruhestand ist.«

Alfie wusste nicht, wo sein Vater gearbeitet hatte oder ob er noch berufstätig war.

»Ich kenne niemanden, der Ihnen aktuellere Informationen geben könnte«, sagte er. »Doch was die Vergangenheit betrifft, können Ihnen vielleicht Liz und Marge helfen – also Clarissa Hopkins und Margaret Redwood.«

Lorna Fielding notierte sich die Namen.

»Liz ist die Dame, von der ich vorschlug, Sie mit ihr bekannt zu machen. Sie stellt das Karamell in Bunburry her. Die beiden waren die engsten Freundinnen meiner Tante.« Er gab ihr ein Blatt Papier. »Hier sind alle Informationen, die ich habe – zu meinen Großeltern, meiner Mutter Verity McAlister und meiner Tante Augusta Lytton. Väterlicherseits gab es leider nichts.«

»Das ist trotzdem sehr hilfreich. Ein guter Anfang«, sagte sie.

Er konnte nicht erkennen, ob sie es ernst meinte oder einfach höflich war. Nun holte er tief Luft.

»Es gibt noch etwas, das Sie wissen müssen. Und es ist nicht unbedingt eine erbauliche Geschichte.«

Schweigend neigte sie den Kopf zur Seite und sah ihn aufmunternd an.

»Wie ich Ihnen bereits erzählt habe, hat meine Tante Augusta mir dieses Cottage vermacht. Ich erinnere mich kaum an sie. Auch wenn ich hier geboren bin, betrachte ich mich als Londoner, weil meine Mutter mit mir dorthin zog, als ich noch ein Säugling war. Ich war lediglich während der Sommerferien hier bei meinen Großeltern. Sie kamen bei einem Autounfall ums Leben, als ich noch ziemlich jung war, und danach gab es keinen Grund mehr herzukommen.«

Es gab auch keinen Grund, Lorna Fielding all das zu erzählen. Für ihre Ermittlung war es irrelevant. Doch Alfie schindete Zeit.

»Ich war überrascht, als ich erfuhr, dass Tante Augusta mir dieses Cottage vererbt hatte, weil wir keinen Kontakt hatten. Aber aus persönlichen Gründen war es mir sehr recht, von London herzuziehen.«

Er könnte die unschöne Wahrheit noch einige Minuten hinauszögern, indem er ihr erzählte, dass er nach dem Tod seiner großen Liebe hergezogen war, weil er es nicht ertrug, in der Wohnung zu leben, die sie mit ihm geteilt hatte. Aber nein, Vivian war kein Thema für eine Unterhaltung.

Er räusperte sich. »Wie gesagt, meine Eltern hatten sich vor meiner Geburt getrennt, und kürzlich habe ich entdeckt, warum. Mein Vater und Tante Augusta, die Schwester meiner Mutter, hatten eine Affäre.«

Immerhin war Lorna Fielding so taktvoll, es nicht aufzuschreiben, obwohl es zweifellos ein wichtiger Punkt war.

»Haben Ihre Tante und Ihr Vater...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2020
Reihe/Serie Ein englischer Cosy-Krimi
Ein englischer Cosy-Krimi
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Bunburry
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • accident • agatha raisin • Beaton • cherringham • COSY • Cotswolds • Cozy • druid • Druide • England / Großbritannien • Funny • Kriminalroman • Krimis • Love Story • Mittsommernacht • Mobbing • Murder • Mystery • olga wojtas • Oscar Wilde • Outdoor • Spannung • survival training • woods
ISBN-10 3-7325-7922-0 / 3732579220
ISBN-13 978-3-7325-7922-8 / 9783732579228
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