Sie wetten gefährlich, Mylord! (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4823-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sie wetten gefährlich, Mylord! - Sarah Mallory
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'Zehntausend Pfund für denjenigen, der die Tatham-Erbin verführt!' Für Richard Arrandale, ein Gentleman mit berüchtigtem Ruf, ist die Wette ebenso skandalös wie reizvoll - bis er die Anstandsdame der blutjungen reichen Ellen Tatham kennenlernt. Denn die verwitwete Lady Phyllida scheint zwar entschlossen, die Unschuld ihrer Stieftochter um jeden Preis zu bewahren. Aber sie ist auch betörend schön! Plötzlich geht es für Richard um mehr. Einerseits könnte er bei der pikanten Wette ein Vermögen gewinnen. Andererseits will er die stolze Phyllida ...



Schon immer hat die in Bristol geborene Sarah Mallory gern Geschichten erzählt. Es begann damit, dass sie ihre Schulkameradinnen in den Pausen mit abenteuerlichen Storys unterhielt. Mit 16 ging sie von der Schule ab und arbeitete bei den unterschiedlichsten Firmen. Sara heiratete mit 19, und nach der Geburt ihrer Tochter entschloss sie sich, das zu tun, was sie schon immer hatte tun wollen: schreiben. Voller Stolz konnte sie schon bald ihre ersten historischen Liebesromane in der Hand halten. Als sie Zwillingssöhne bekam, musste das Schreiben in die 2. Reihe rücken. Wegen eines Knöchelbruchs musste sie einige Jahre später 12 Wochen auf dem Sofa verbringen. Nun fand sie endlich Zeit, ihren nächsten Roman zu beenden. Und seitdem hat das Schreiben sie nicht mehr losgelassen. Ihre Spezialität sind historische Liebesromane mit einem abenteuerlichen Touch.

1. KAPITEL

Richard Arrandale weilte kaum zwei Wochen in Bath, da bereute er schon seine Zusage, hier auszuharren. Die Stadt war im August nicht nur heiß und staubig, sondern auch sterbenslangweilig für jemanden, der ein turbulentes Gesellschaftsleben gewöhnt war. Er dachte an all die Einladungen, die sich auf dem Kaminsims seines Londoner Domizils reihten, darunter die einer rassigen Rothaarigen, die ihn schon seit einiger Zeit zu ködern versuchte. Sie wollte, dass er den September mit ihr auf einer Hausgesellschaft in Leicestershire verbrachte, und hatte ihm eine erfolgreiche Jagd sowie abendliche Unterhaltungen in Aussicht gestellt, die mehr nach seinem Geschmack waren als alles, was das biedere, grundanständige Bath zu bieten hatte.

Daran hegte er keinerlei Zweifel, doch er hatte seiner Großtante Sophia, der Dowager Marchioness of Hune, sein Wort gegeben, in Bath zu bleiben, bis sie wieder wohlauf wäre. Und wenn er bis in den Herbst hinein hier festsäße, er würde sein Versprechen halten. Sophia war die Einzige gewesen, die ihm in seiner dunkelsten Stunde beigestanden hatte, als der Rest der Welt sich gegen ihn verschworen zu haben schien. Und nun, da sie ihn brauchte, würde er sie nicht im Stich lassen.

Sie erwartete nicht von ihm, immerzu um sie herumzuscharwenzeln. Es genügte ihr, ihn allmorgendlich zu sehen, bevor sie mit ihrer Pflegerin zu den Thermalquellen aufbrach, und gelegentlich mit ihm in ihrem Haus am Royal Crescent zu dinieren. Ansonsten stand es ihm frei, sich zu amüsieren, weshalb er den heutigen Abend beim Hasardspiel in einer kleinen, exklusiven Spielhölle verbrachte. Von außen unterschied sich das schmale Gebäude in der Union Street nicht von seinen Nachbarn. Im Erdgeschoss befand sich ein Tabakladen, doch in den oberen Stockwerken wurden die Vorhänge kaum je geöffnet, da der Inhaber, ein gewisser Mr. Elias Burton, seine Kundschaft nicht abzulenken gedachte, indem er ihnen auch nur den kleinsten Hinweis auf die Tageszeit lieferte.

Richard leerte sein Weinglas, ehe er die Würfel über den grün bespannten Spieltisch rollen ließ.

„Sieben“, rief Henry Fullingham und beugte sich vor, um die Elfenbeinwürfel kurzsichtig anzublinzeln. „Einen ‚Main‘ gleich beim ersten Wurf schafft auch nur Arrandale.“

„Tja, ich wette jedenfalls nicht darauf, dass ihm keine zweite Sieben gelingt“, meinte George Cromby lachend. „Er hat heute eine Glückssträhne.“

Richard sagte nichts, sondern griff nach seinem Glas, das von einem wartenden Kellner aufgefüllt worden war, kaum dass er es abgesetzt hatte.

„Ich auch nicht“, brummte ein dürrer, säuerlich dreinblickender Gentleman in grünem Gehrock. „Glück nennen Sie das? Davon hat er ein wenig zu viel.“

Angespanntes Schweigen senkte sich über den Tisch. Richard klaubte die Würfel auf und wog sie in der Hand, den Blick fest auf den Sprecher gerichtet.

„Was wollen Sie damit sagen, Tesford?“, fragte er gefährlich leise.

Fullingham lachte nervös. „Oh, er will gar nichts sagen. Aus ihm spricht der Alkohol.“

Richard sah sich um. Sie spielten seit Stunden, und der Wein floss in Strömen. Tesfords Gesicht war gerötet, und seine Augen glänzten fiebrig, während er ihn über den Tisch hinweg angriffslustig anfunkelte. Kurz erwog Richard, einen Streit vom Zaun zu brechen. Immerhin stellte dieser Kerl seine Ehre infrage. Und ein Duell mochte sich als probates Mittel gegen die Langeweile erweisen.

„Nun, ich werde einen Einsatz wagen“, verkündete Fullingham munter. „Na los, Arrandale, würfeln Sie, wir alle warten!“

Zustimmendes Gemurmel erhob sich. Während gesetzt wurde, tat Richard die Provokation Tesfords ab. Jeder hier sprach großzügig dem Alkohol zu, und da offenkundig war, dass Tesford zu tief ins Glas geschaut hatte, wäre es unangemessen gewesen, ihn zu fordern. Er ließ die Würfel rollen.

„Teufel auch!“ Fullingham lachte hörbar erleichtert. „Er hat verloren.“

Richard lächelte. Die Kunst des Hasards bestand darin, die eigenen Gewinnchancen richtig einzuschätzen. Das beherrschte er, was jedoch nicht hieß, dass die Würfel nicht dann und wann gegen ihn waren. Er verlor nicht gern, trug es jedoch mit Fassung.

Nach einer weiteren Stunde des Würfelns war er um einiges reicher als bei seiner Ankunft.

Er war ein Spieler, aber er wusste, wann er aufhören sollte. Soeben strich Richard seinen Gewinn ein, als eine Schar junger Burschen lärmend hereinplatzte. In ihrer Mitte erspähte Richard einen modisch gewandeten Herrn, etwas älter als dessen Gefährten, in dem er Sir Charles Urmston erkannte.

„Die kommen bestimmt von einer Veranstaltung in den Assembly Rooms “, bemerkte Cromby, der sich ebenfalls umgeschaut hatte. Er hob eine Hand und winkte die Gruppe herbei. „Was gibt es Neues, Gentlemen? Wie ich sehe, ist der junge Peterson nicht mit von der Partie. Sollte er die holde Lady Heston tatsächlich erobert haben?“

„Aye“, erwiderte Sir Charles und nickte zustimmend. „Er geleitet sie heim.“

„Dann sehen wir ihn vor dem Morgengrauen nicht wieder.“ Cromby lachte leise.

„Es gibt weitere Neuigkeiten“, verkündete ein rotgesichtiger Jüngling, der an den Tisch getreten war. „Eine neue Erbin kommt nach Bath!“

„Hoffen Sie darauf, durch sie Ihr Vermögen aufstocken zu können, Naismith?“, fragte Sir Charles gedehnt. „Ich bezweifle, dass die Dame Sie auch nur eines Blickes würdigen wird.“

Das Gesicht des jungen Mr. Naismith nahm einen noch dunkleren Ton an.

„Wenigstens wäre ich ihr ein treuer Gatte, Urmston“, konterte er. „Die ganze Welt weiß, dass Sie Ihre verstorbene Frau betrogen haben.“

Alle lachten, doch Richard sah flüchtig Verärgerung die Miene des Älteren verdunkeln.

„Also, wer ist diese neue Erbin?“, wollte Fullingham wissen. „Ist sie jung, alt, eine Schönheit?“

„Jung ist sie auf jeden Fall, aber über ihr Aussehen weiß niemand Genaues“, erklärte Mr. Naismith. „Sie ist die Tochter des verblichenen Sir Evelyn Tatham und soll bis zu ihrem Debüt nächstes Jahr bei ihrer Stiefmutter Lady Phyllida Tatham leben.“

„Eine Jungfrau, frisch von der Schulbank“, murmelte Sir Charles. „Ein Pfläumchen, das gepflückt werden will.“

Die Stirn gerunzelt, trommelte Cromby mit den Fingern auf den Tisch. „Ich erinnere mich an den alten Tatham. Ein Neureicher. Hat sich den Titel erkauft, nachdem er in Indien ein Vermögen gemacht hat.“

Mr. Naismith winkte ab. „Das kümmert keinen mehr. Worauf es ankommt, ist, dass sie als sein einziges Kind alles erbt!“

„Somit könnte sie aussehen wie eine preisgekrönte Sau und würde dennoch Freier anziehen“, warf Tesford ein und leerte sein Glas.

Sir Charles trug dem Kellner auf, ihnen mehr Wein zu bringen.

„Es wäre eine Schande, sich nicht um eine solch fette Beute in Bath zu bemühen“, sagte er versonnen.

Cromby grinste. „In der Tat. Wäre ich nicht verheiratet, würde ich mich beteiligen.“

„Wenn sie so wohlhabend ist, dürfte sie streng bewacht werden“, gab Fullingham zu bedenken. „Ihre Vormünder werden ein scharfes Auge darauf haben, dass sie keinem Mitgiftjäger in die Hände fällt.“

„Es gibt Wege, sich einen Vormund gewogen zu machen“, hielt Sir Charles dagegen, wobei er sein Monokel polierte. „Sollte besagte Erbin beispielsweise ihre Unschuld verlieren …“

„Natürlich“, rief der junge Naismith. „In dem Fall würde man sie schnellstmöglich unter die Haube bringen wollen.“

„Wie wäre es mit einer kleinen Wette darum, wer von uns die Erbin heiraten wird?“

Cromby schlug auf den Tisch und schaute triefäugig auf. „Nein, nein, Urmston, das ist ungerecht gegenüber denen, die bereits das Ehejoch tragen.“

„Also schön, sofern Sie alle mitspielen möchten, sollten wir darauf wetten, wer sie als Erster verführt“, schlug Sir Charles vor.

„Viel besser“, erwiderte Cromby zustimmend und lachte übermäßig laut. „So können wir alle unser Glück versuchen.“

Fullingham hob eine Hand. „Aber es muss Zeugen geben – zum Beispiel einen glaubwürdigen Diener, der den Sieg bestätigt.“

„Das versteht sich.“ Urmston lächelte. „Ober, bitten Sie Burton, das Wettbuch zu bringen, damit wir die Wette niederschreiben können.“ Unter gesenkten Lidern hervor musterte er die Runde. „Es gibt einen unter uns, der noch nicht zugestimmt hat, obwohl er in London den Ruf eines Frauenhelden genießt. Was sagen Sie, Arrandale? Ich dachte, Sie würden sich begeistert in dieses kleine Abenteuer stürzen.“

Richard ließ sich seinen Abscheu nicht anmerken.

„Ich mache mir nichts daraus, unschuldige Mädchen zu verführen. Ich bevorzuge erfahrene Frauen.“

„Ha, anderer Männer Gattinnen.“

„Nicht unbedingt, solange die Betreffende nicht von mir erwartet, sie zu ehelichen.“

Die nonchalante Entgegnung wurde mit Gelächter belohnt.

„Wie bitte, Mann?“, entfuhr es George Cromby. „Hinterlassen Sie in London etwa nicht auf Schritt und Tritt gebrochene Herzen?“

„Nicht dass ich wüsste.“

„Besser, er bleibt außen vor“, verkündete Fullingham fröhlich. „Er ist ein solch attraktiver Bursche, dass ihm keine Dame widerstehen kann. Wir Übrigen hätten keine Chance!“

„Mir jedenfalls ist nicht zu Ohren gekommen, dass er sich auf eine Liaison eingelassen hätte, seit er in Bath ist“, murmelte Sir Charles und ließ sein...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2020
Reihe/Serie Historical MyLady
Historical MyLady
Historical MyLady
Übersetzer Nina Hawranke
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel The Chaperon's Seduction
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • viktorianisch
ISBN-10 3-7337-4823-9 / 3733748239
ISBN-13 978-3-7337-4823-4 / 9783733748234
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