Bruder Cadfael und die schwarze Keltin (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Aufl. 2020
348 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-9426-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bruder Cadfael und die schwarze Keltin - Ellis Peters
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Die Kult-Krimi-Serie endlich als eBook!

Bruder Cadfael freut sich, dass er in seine alte Heimat Wales reisen darf, um für seinen jungen Ordensbruder Mark zu dolmetschen. Auf ihrer Reise begegnen die beiden Mönche Heledd, einer Keltin, die gegen ihren Willen verheiratet werden soll. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse! Als schließlich der Bruder des walisischen Königs mit Wikingern das Land überfällt, um die Macht an sich zu reißen, ist Bruder Cadfael nicht mehr nur als Übersetzer gefragt ...

Über die Reihe: Morde und Mysterien im finstersten Mittelalter des 12. Jahrhunderts liefern den perfekten Hintergrund für die spannenden Abenteuer des Bruders Cadfael, eines ehemaligen Kreuzritters, der sich als Mönch in die Abtei St. Peter & Paul nahe Shrewsbury zurückgezogen hat. Doch ein ruhiges Leben als Kräutergärtner und Heilkundiger ist ihm nicht vergönnt: Immer wieder muss er seine detektivischen Fähigkeiten einsetzen, um Verbrechen in der Gemeinde aufzuklären.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!








<p>Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.</p> <p><br></p>

Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.

Zweites Kapitel


Ich bin eigentlich zu alt«, stellte Bruder Cadfael selbstzufrieden fest, »um auf solche Abenteuer auszuziehen.«

»Du arme alte Seele«, sagte Mark und sah ihn von der Seite an, »davon hast du keinen Ton gesagt, bis wir Shrewsbury ganz hinter uns gelassen hatten und dich keiner mehr beim Wort nehmen und bitten konnte, doch daheim zu bleiben.«

»Was bin ich doch für ein Narr gewesen!«, stimmte Cadfael ihm bereitwillig zu.

»Immer wenn du beginnst, über dein Alter zu klagen, weiß ich, womit ich es zu tun habe. Dann legst du dich ins Zeug wie ein Pferd, das der Hafer gestochen hat. Wir haben es mit Bischöfen und Kanonikern zu tun«, sagte Mark streng, »und die können einem schon genug Kopfzerbrechen machen. Bitte erspare mir Schlimmeres.« Doch das klang nicht besonders ernst. Der Ritt hatte Farbe in sein schmales, blasses Gesicht und Glanz in seine Augen gebracht. Mark war mit Bauernpferden aufgewachsen, als er wie ein Leibeigener für einen Onkel arbeiten musste, der ihm den Schlafplatz im Haus und das Essen nicht gegönnt hatte. Jetzt, wo ihn der Stall des Bischofs mit einem schönen großen Wallach versehen hatte anstelle eines schwerfälligen Arbeitstiers, ritt er immer noch wie ein Bauer, ohne Eleganz, aber ausdauernd. Unter Marks leichtem Gewicht war das Pferd lebhaft. Sein nussbraunes Fell glänzte wie Kupfer.

Auf dem Kamm des Höhenzugs hielten sie an und blickten auf das Tal des Dee in seinem saftigen, satten Grün. Tief im Westen leuchtete die Sonne – nicht mehr goldhell wie am Mittag, sondern in einem weicheren Bernsteinton – über dem Fluss, dessen Schleifen zwischen den waldigen Ufern abwechselnd aufblitzten und verschwanden. Hier war er noch ein Hochlandfluss. Sein Wasser tanzte sprühend durch ein felsiges Bett, und wo sich das Sonnenlicht darin brach, gab es Regenbogen. Irgendwo da unten würden sie eine Unterkunft für die Nacht finden.

Sie machten sich einträchtig Seite an Seite auf den Weg. Der grasbewachsene Weg war breit genug für beide. »Trotzdem«, sagte Cadfael, »habe ich nie damit gerechnet, noch in meinem Alter zu einem derartigen Auftrag herangezogen zu werden. Ich schulde dir mehr, als du weißt. Shrewsbury ist mein Zuhause, und ich würde es für keinen Ort der Welt aufgeben, aber dann und wann reizt es mich, anderswo einen Besuch zu machen. Die Rückkehr in die Heimat ist eine feine Sache, aber eine Reise ist auch ein Vergnügen. Beides, das Weggehen und das Wiederkommen, ist eine Freude. Gut für mich, dass Theobald daran gedacht hat, für seinen neuen Bischof Verbündete zu gewinnen. Und was schickt ihm Roger de Clinton außer einem förmlichen Brief?« Er hatte bisher keine Zeit gehabt, diesbezüglich neugierig zu werden. Marks Sattelrolle war zu bescheiden, um etwas Sperriges zu enthalten.

»Ein Brustkreuz, gesegnet am Schrein des Heiligen Chad. Einer der Chorherren hat es gemacht, ein guter Silberschmied.«

»Und dasselbe für Meurig in Bangor, mit Rogers brüderlichen Gebeten und Empfehlungen?«

»Nein, Meurig kriegt ein Gebetbuch, ein besonders schönes. Unser bester Buchmaler hatte es schon so gut wie fertig, als der Erzbischof seine Befehle gab. Er hat ein besonderes Blatt mit einem Bild von Sankt Deiniol hinzugefügt, Meurigs Stifter und Schutzpatron. Ich selbst hätte lieber das Buch«, sagte Mark auf seinem kurvenreichen Ritt das steile Waldland hinab und hinaus ins Tal und in die untergehende Sonne. »Doch das Kreuz ist als der förmlichere Tribut gemeint. Wir haben schließlich unsere Befehle gehabt. Aber zeigt das nicht, dass Theobald weiß, was für einen schwierigen Posten er Gilbert übertragen hat?«

»Ich möchte nicht in seinen Schuhen stecken«, stimmte Cadfael zu. »Doch wer weiß, vielleicht macht ihm so eine Aufgabe ja Freude. Es gibt Leute, die Auseinandersetzungen brauchen, um aufzublühen. Falls er sich zu sehr in walisische Dinge einmischt, wird er allerdings noch mehr als genug davon bekommen.«

Sie ritten am Fluss entlang, durch grüne, auf- und absteigende Auen. Durch die Büsche am Ufer blitzte es vom Fluss her orange auf, wo das Wasser das Licht der sinkenden Sonne zurückwarf. Auf der gegenüberliegenden Seite erhob sich ein großer, grasbewachsener Hügel. Seinen Umrissen nach hatten ihn Menschen der Vorzeit aufgeschüttet. Unter der niedrigen Holzbrücke spritzte und tanzte das Flusswasser des Dee durch sein steiniges Bett. Hier in der Kirche von Sankt Collen fragten sie und fanden bei dem örtlichen Priester eine Unterkunft für die Nacht.

Am folgenden Tag überquerten sie den Fluss und ritten über das baumlose Hochland vom Tal des Dee zum Tal des Clwyd. Diesem Fluss folgten sie den ganzen Morgen über und bis in den Nachmittag hinein, als bei strahlender Sonne ein sanfter Regen einsetzte, der dem Licht einen eigentümlichen Glanz verlieh. Sie kamen durch Ruthin, vorbei an der Felsnase aus rotem Sandstein, die von einer niedrigen flachen Holzfestung gekrönt wurde, und schließlich in das Tal selbst, das im frischen Grün junger Blätter breit und schön vor ihnen lag. Vor Sonnenuntergang erreichten sie die zugespitzte Landzunge zwischen dem Clwyd und dem Elwy, wo die beiden Flüsse sich auf der Höhe von Rhuddlan trafen, um vereint in die trichterförmige Flussmündung zu fließen. Und dazwischen, bequem geborgen in dem grünen geschützten Tal, lag der Ort Llanelwy mit dem Dom von Sankt Asaph.

So klein und überschaubar, wie Llanelwy dalag, konnte man es kaum eine richtige Stadt nennen. Die einzige Straße führte mitten hinein zwischen die niedrigen, eng zusammengedrängten Holzhäuser, bis das unverwechselbare Langdach und der gezimmerte Glockenturm der Kathedrale im Dorfkern sichtbar wurden. Bescheiden, wie es war, stellte es doch das größte Gebäude in Sichtweite dar, und das einzige, dessen Wände aus Stein gemauert waren. Die meisten anderen niedrigen Dächer, die sie sahen, waren hastig ausgebessert worden, und auf einigen Dächern waren Männer noch eifrig bei der Arbeit. Obwohl die große Kirche immer in Gebrauch gewesen war, hatte die Diözese selbst doch siebzig Jahre lang geruht. Falls es hier überhaupt noch Stiftsherren gab, die dem neuen Kapitel dienen konnten, musste ihre Zahl sehr stark abgenommen haben, und ihre Häuser mussten baufällig geworden sein. Das Bistum war viele Jahrhunderte zuvor von Sankt Kentigern nach der Mönchsregel der alten keltischen Kanoniker, der Clas, gegründet worden – ein Stift von Brüdern und Geistlichen unter einem Priester-Abt, mit einem anderen Priester oder mehreren unter den Mitgliedern. Die Normannen verachteten die Clas und waren eifrig bemüht, alle religiösen Angelegenheiten in Wales dem römischen Ritus von Canterbury zu unterwerfen. Das war schwere Arbeit, doch die Normannen besaßen Ausdauer.

Doch erstaunlich an dieser abgelegenen und ländlichen Gemeinde war, dass sie in einem verblüffenden Ausmaß übervölkert war. Sobald sie in die Ortsmitte vorstießen, fanden sie sich mitten in einem zielgerichteten Tun und Treiben wieder, wie es eher zu einem Fürstensitz als zu einer Pfarrgemeinde passte. Außer den geschäftigen Zimmerleuten und Maurern eilten Männer und Frauen mit Wasserkrügen vorbei, die Arme voller Bettzeug, gefalteten Vorhängen, Tragbrettern mit frisch gebackenem Brot und Körben mit Essen, und ein besonders kräftiger Bursche trug eine Schweinehälfte auf den Schultern.

»Hier hält nicht bloß ein Bischof Hof«, sagte Cadfael und starrte auf das ganze Treiben. »Die füttern ja eine Armee durch! Hat Gilbert dem Tal von Clwyd den Krieg erklärt?«

»Ich glaube«, sagte Mark und blickte über den Strudel von geschäftigen Menschen zu dem sanft ansteigenden Hügel darüber, »die empfangen hier wichtigere Gäste als uns.«

Cadfael folgte Marks Blick und erkannte auf dem hohen grünen Hügel über der Stadt ein Muster aus farbigen Punkten. Die hellen Zeltpavillons und flatternden Banner, die er bei genauerem Hinsehen ausmachen konnte, entsprachen nicht den groben und einfachen Zelten eines soldatischen Lagers, sondern der Ausstattung eines Fürstenhofs. »Keine Armee«, sagte Cadfael, »sondern ein Hof. Da sind wir in hoher Gesellschaft. Sollten wir nicht besser schnell herausfinden, ob zwei mehr noch willkommen sind? Denn da mag etwas im Gange sein, das mehr als herzhafte Bruderschaft unter Bischöfen betrifft. Und eine Erinnerung von Canterbury mag nicht ungelegen kommen, wenn die Männer des Fürsten Bischof Gilbert zu sehr bedrängen sollten. Wie kühl sie das auch immer aufnehmen mögen!«

Sie ritten voran und schauten sich um. Der Palast des Bischofs war ein frisch aus Holz errichtetes Gebäude mit Saal und Kammern und auf jeder Seite einer Reihe neuer kleiner Wohngebäude. Es war schon beinahe ein Jahr her, seit Gilbert zu Lambeth geweiht worden war, und um ihn ordentlich zu empfangen, war auch die Kirche mit dem Holzturm dem Anschein nach auf hastige Weise wieder instand gesetzt worden. Cadfael und Mark stiegen auf dem Hofgelände ab, als ein junger Mann durch das Gedränge schnell auf sie zukam und einen Knecht...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2020
Reihe/Serie Ein Fall für den Mönch
Ein Fall für den Mönch
Übersetzer David Eisermann
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Summer of the Danes
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte derek jacobi • DVD • Edith Pargeter • Kräuterkundiger • Kreuzritter • Krimis • Mönch • Pater Brown • Serie • Shropshire
ISBN-10 3-7325-9426-2 / 3732594262
ISBN-13 978-3-7325-9426-9 / 9783732594269
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