6 Strand Krimis: Sechsmal ermordet, sechsmal ermittelt: 1000 Seiten Strand Thriller Spannung -  Alfred Bekker,  Horst Bieber,  Glenn Stirling,  Albert Baeumer

6 Strand Krimis: Sechsmal ermordet, sechsmal ermittelt: 1000 Seiten Strand Thriller Spannung (eBook)

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2020 | 1. Auflage
1000 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4203-3 (ISBN)
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6 Strand Krimis: Sechsmal ermordet, sechsmal ermittelt: 1000 Seiten Strand Thriller Spannung von Alfred Bekker, Horst Bieber, Albert Baeumer , Glenn Stirling Der Umfang dieses Buches entspricht 1000 Taschenbuchseiten. Dieses Buch enthält folgende Krimis Glenn Stirling: Archibald Duggans Flug in die Hölle Alfred Bekker & Albert Baeumer: Kaffee, Kunst und Kaviar Horst Bieber: Die Kommissarin gibt auf Alfred Bekker: Killer ohne Namen Alfred Bekker: Satansjünger Glenn Stirling: Lasst mir mein Kind! Ein schrecklicher Irrtum hat den Busfahrer Maxwell Bovery zum potentiellen Massenmörder gemacht. Er glaubt, einen qualvollen Tod vor sich zu sehen und will möglichst viele Menschen mit ins Jenseits nehmen. Sein Plan: ein Anschlag auf das UN-Gebäude, auf die Vollversammlung und den gerade anwesenden US-Präsidenten. Von einer Linienmaschine der AOA aus soll das Attentat erfolgen. Auch Archibald Duggan ist in dieser Maschine. Er beschattet einen verräterischen Sicherheitsoffizier. Doch außer ihm sind da noch einige mehr oder minder dunkle Ehrenmänner, die den Finger am Drücker haben. Sie alle werden durch die von Bovery ausgelöste Explosion überrascht. Sie - und die 79 anderen Passagiere, die mit der steuerlosen Boeing nun 'in die Hölle' fliegen.

Mit leisem Klirren drehte sich der Schlüssel im Schloss. Der Mann an der Tür wandte sich misstrauisch um und blickte auf die regennasse, im Lichte der Lampen glänzende Straße. Dann zog er sich den Hut tiefer ins bleiche Gesicht, ergriff mit beiden Händen die Türklinke und drückte sie vorsichtig nieder. Die Tür öffnete sich. Mit behutsamen, beherrschten Bewegungen zog der Mann den Schlüssel aus dem Schloß und steckte ihn in die Manteltasche. Dann huschte er durch die Tür, drückte sie leise hinter sich zu und glitt lautlos auf dem Teppich weiter. Seine Taschenlampe blitzte auf und stach mit grellem Strahl den Gang entlang. Weiße Türen rechts und links. Einige mit Schildern: Warteraum , Sekretariat, Praxis, Zutritt verboten, Röntgenzimmer.

Der Lampenstrahl zuckte über diese Schilder. Der Mann ging kaum hörbar weiter. Vor der Tür mit dem Schild „Zutritt verboten!“ blieb er stehen und versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war verschlossen.

Die Rechte des Mannes glitt in die Tasche. Ein Nachschlüssel blinkte matt im Lichtreflex, dann schepperte er etwas, als er ins Schloss geführt wurde. Bald darauf ließ sich auch diese Tür öffnen. Der Mann trat ins Zimmer. Kurz huschte der Lichtstrahl über Regale; Stahlschränke und eine plastikbezogene Liege, die neben einem KW-Strahler stand. Der Mann trat vor den Stahlschrank mit den Vielen Kästen. Buchstaben standen darauf. Der Kasten mit dem Buchstaben B wurde herausgezogen. Schlanke Finger blätterten in den Karteikarten. Dann zogen sie eine Karte mit dem Namen Bovery, Maxwell heraus. Im scharfen Licht der Lampe überflog der Mann die handgeschriebenen Notizen. Endlich haftete sein Blick auf der letzten Eintragung. Sie war erst einen Tag all, wie das Datum bewies. Vieles davon war lateinisch, aber der Mann begriff es dennoch. Die letzte Eintragung war ein Todesurteil. Die tödliche Feststellung, dass der Patient Maxwell Bovery ein unheilbares Lungenkarzinom hatte. Der Arzt, der diese Zeilen geschrieben hatte, war zu dem Resultat gekommen: Exitus letalis in 3-4 Monaten. In drei bis vier Monaten würde Maxwell Bovery also nicht mehr leben.

Der Schein der Lampe stand wie festgebannt auf diesen Zeilen. Und da die Karte weiß war, reflektierte sie das grelle Licht. Bleich und mit Schweiß auf Stirn und Schläfen las der Mann immer wieder. Vom Reflex wurde das Gesicht erhellt. Es wirkte beängstigend. Ein Mann liest sein Todesurteil.

Sekundenlang geschah nichts. Wie gebannt starrte der Mann auf die Karte, und er schien nicht zu spüren, dass der Angstschweiß von seinem Gesicht tropfte. Er merkte auch nicht, dass die Lampe und die Karte in seiner Hand zitterten. Und er war auch nicht fähig, den gesamten Text der Karte zu lesen. Nur eines sah er: die letzte Eintragung. Von gestern. Und gestern war er ja bei Dr. Brand gewesen. Eine Routineuntersuchung. Sie war Vorschrift für den Busfahrer Bovery. Jedes zweite Jahr.

Bovery hatte sich dabei nichts gedacht. Etwas Husten hatte er seit langem. Aber das war seines Erachtens die Schuld des ewigen Durchzuges in den Bussen. Und Beschwerden spürte er auch nicht. Nur jetzt, als er das las, jetzt meinte er überall Schmerzen zu haben, überall in der Brust. Und plötzlich fiel ihm auch das Atmen schwer.

Er steckte die Karte wieder zurück. Dabei entging ihm, dass sich gleich dahinter, wo er sie herausgezogen hatte, noch eine Katte befand, die ebenfalls den Namen Bovery, Maxwell trug, mit dem in roter Tinte geschriebenen Zusatz: 2.

Ihm entging auch, dass auf dieser zweiten Karte vermerkt war: Kostenträger der Regeluntersuchungen: Stadtverwaltung New York. Erst recht entging ihm der mit dem gestrigen Datum eingetragene Befund: Leichte akute Bronchitis, sonst keinen negativen Befund.

Das alles entging ihm ebenso, wie ihm entgangen war, dass auf der Karte, die jene tödliche Voraussage enthalten hatte, eine Krankengeschichte stand, die nicht die seine war. Denn jener Maxwell Bovery, dessen Karte er in den Händen gehalten, war schon zweimal operiert worden. Er würde seine Karte gar nicht mehr lesen könne, selbst wenn er ins Archiv Dr. Brands hätte einbrechen wollen, Dieser Maxwell Bovery lag im nahen Hospital St. Georg’s, in dem Dr. Brand eine Privatklinik unterhielt. Er war kein Busfahrer, sondern besaß ein Amüsierlokal. Und außerdem war er gut zehn Jahre älter als der nächtliche Einbrecher.

Aber alles das sah der Mahn mit der Taschenlampe nicht. Er sah es nicht, weil er sich nicht denken konnte, dass bei Dr. Brand ausgerechnet zwei Menschen gleichen Namens in Behandlung sein konnten. Nein, das konnte sich Maxwell Bovery, städtischer Busfahrer und einstiger Armeesanitäter, nicht vorstellen.

Maxwell Bovery dachte nur an eines: an seine missratene Ehe, die kinderlos geblieben war. An sein dreißigjähriges kurzes Leben. An den Tod, der ihn in drei Monaten oder gar schon früher holen würde. Und er dachte an seine Schmerzen in der Brust, die er so plötzlich nach der Lektüre empfand. Angst war seine erste Reaktion. Furchtbare Angst.

Dann aber wich sie plötzlich. Er trat ans Fenster, blickte durch die dünnen Gardinen auf die nächtliche Straße, sah die Autos, die Menschen, das Licht der Lampen. Ein Polizist stand vorn an der Kreuzung. Ein Pärchen ging umschlungen den Fußweg entlang. Drei junge Burschen betrachteten die Auslagen des Sportgeschäftes gegenüber. Eine alte Frau humpelte mit Zeitungen unter dem Arm vorbei. Aus einem Taxi stieg ein hübsches junges Mädchen und entschwand in eine Haustür.

Sie leben. Und sie werden vielleicht noch länge leben, dachte Bovery. Und er entsann sich seines eigenen Lebens. Kein schönes Leben, sagte  er sich.   Schon  die Kindheit. Erst in Vaters Drugstore. Dann die Schulzeit und die Prügel, wenn er schlechte Zensuren hatte. Und schließlich der Krieg. Korea. Es war schrecklich. Er selbst, auf dem Hauptverbandsplatz. Sanitäter Bovery. Dann war es vorbei. Sie brauchten den Sanitäter Bovery nicht mehr. Er fuhr Lastzüge, fuhr Getränkeautos, versuchte es als Vertreter und landete bei den städtischen Bussen. Dazwischen das Drama seiner Ehe. Täglich Streit mit Lucy, täglich Erniedrigungen, Beleidigungen, Hass, Wut, Tränen. Lucy konnte so wunderbar auf Kommando weinen. Nein, um Lucy und  diese Ehe mit ihr tat es ihm nicht leid. Er hätte sich längst von ihr scheiden lassen sollen. Damals hatte sie behauptet, von ihm ein Kind zu bekommen. Er wollte der Kavalier sein, der ein Mädchen heiratet, das von ihm ein Kind erwartete. Nun, Lucy bekam das Kind nie, sie würde auch nie eines bekommen. Das hatte der Arzt schon vor Jahren festgestellt. Damals hätte er Lucy verlassen müssen. Aber nein, für solche Entscheidungen war er nie gewesen. So blieb der tägliche Trott, der tägliche Zank, alles blieb beim Alten.

Wie diese Ehe ist mein ganzes Leben gewesen, dachte er. Mittelmäßig, unter dem Durchschnitt. Er musste fast lachen, als er daran dachte, was sein Vater alles mit ihm vorgehabt hatte. Vielleicht sind alle Väter so, dachte er. Damals sollte er Offizier werden. Aber die Armee hielt nichts von Maxwell Boverys soldatischen Qualitäten. Sie bestand vor allem auf einer guten Schulbildung. Die konnte Maxwell Bovery nicht vorweisen. Normalschule, mehr war bei ihm nicht drin. Jetzt spielte dies alles keine Rolle mehr. Gar keine. Er würde — so sagte er sich — in drei oder in vier Monaten tot sein. Tot, begraben, vergessen.

Wer war er denn? Wer würde seinen Namen nach seinem Tode überhaupt noch aussprechen? Die Kollegen? Vielleicht der oder jener. Aber die hatten doch alle eigene Sorgen. Ja, wenn ein Präsident oder ein Filmstar starb, davon redeten die Leute monatelang. Und das Fernsehen, die Zeitungen, alles war voll davon. An Maxwell Bovery würde keine Zeitung mehr als die bezahlte Todesanzeige verschwenden. Würde Lucy überhaupt für eine Anzeige Geld ausgeben? Vermutlich tat sie noch nicht einmal das.

Er verließ leise wieder den Raum, schloss die Tür sorgfältig mit dem Nachschlüssel ab und glitt lautlos aus dem Gang. Als er wieder auf der Straße stand, und die kühle Regenluft sein schweißnasses Gesicht umfächelte, atmete er tief ein, aber auch jetzt meinte er, es stäche wie mit tausend Nadeln in seiner Brust.

Während er langsam auf den Central Park zuging, ließ er sich die gestrige Untersuchung noch einmal durch den Kopf gehen. Eigentlich gar nichts Besonderes. Nur die Röntgenaufnahme und die Blutsenkung. Aber, so hatten seine Kollegen ihm erzählt, das machte man ja jetzt immer. Doch gestern war er schon einmal auf diese Karteikarte gestoßen. Sie hatte auf dem Tisch des Arztes gelegen. Und nach dem Röntgen war Bovery einmal unbeobachtet an den Tisch getreten und hatte auf der Karte nur zwei Wörter gelesen: Exitus letalis. Dann war die Schwester wieder hereingekommen und hatte die Karte weggenommen. Als ehemaliger Sanitäter war ihm klar, dass diese lateinische Bezeichnung nichts anderes als „Tod“ bedeutete.

Maxwell Bovery hatte es genau wissen wollen. Und jetzt sah er seine Ahnung bestätigt. Er nahm an, ein Todeskandidat zu sein. Und in der Furcht vor dem Sterben erwuchs in ihm etwas anderes, etwas ganz Furchtbares. Maxwell...

Erscheint lt. Verlag 4.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-4203-3 / 3738942033
ISBN-13 978-3-7389-4203-3 / 9783738942033
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