5 Spannungsromane: Rache, krumme Touren und ein Trick aus Hollywood -  Earl Warren

5 Spannungsromane: Rache, krumme Touren und ein Trick aus Hollywood (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
547 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4192-0 (ISBN)
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Über diesen Band: Dieser Band enthält folgende Spannungsromane von Earl Warren: Highway-Kid Catcher, Trucks und krumme Touren Absturz in Alaska Shelbys Rache Der Hollywood-Trick Spannungsgeladene Romane eines Spitzen-Autors! Immer wieder kommen die Trucker Sherman und Washburn in abenteuerliche Situationen, geraten zwischen die Fronten krimineller Banden oder in die Intrigen konkurrierender Firmen und Familien-Clans.

von Earl Warren

Die Sonne von Texas knallte auf den Interstate 45. Ein Fahrseugkonvoi näherte sich dem Ort Robbins von Norden her. Zwei bullige Trucks, abenteuerlich bunt bemalt, mit ebensolchen Aufliegern und einem Anhänger, führten ihn an. Ihnen folgten Fourwrheeler mit angehängten Wohnwagen oder Campingtrailern.

Der vorderste Truck war ein Mack Cruise-Liner mit flacher Schnauze und einem urigen 525 PS starken Cummins-Triebwerk. Auf die Frontseite des Cabovers war ein grünes Fratzengesicht gemalt. Der Kühlergrill wirkte wie dessen Metallgebiß. Der Windabweiser sah aus wie die Kopfbedeckung des im 55-Meilen-Tempo den Highway entlangfahrenden Ungetüms.

Die heiße Luft flimmerte über dem sechsspurigen Highway. Vom Führerhaus aus sah es aus, als ob Wasserlachen auf der Straße stehen würden. Es war aber nur die Luftspiegelung in der gnadenlosen Hitze.

Sie verzerrte die Konturen des Mack Cruise Liners, auf dessen Auflieger und Anhänger bullige Catcher und hübsche Girls in einer Dschungellandschaft gemalt waren, wo die Catcher mit Eingeborenen und wilden Tieren kämpften.

Entgegenkommende und den Konvoi überholende Fahrzeuge hupten begeistert. Über CB-Funk wurden mit der bunten Fahrzeugschlange - die übrigen Fahrzeuge waren ebenfalls bunt angemalt wie ein rollender Videoclip - launige Sprüche gewechselt.

All American Wrestling Federation stand in bunten Lettern auf den Truckaufliegern und -anhängern. Die Kolosse der Highways wälzten sich voran, mit brummenden Motoren und Dieselqualm spuckend.

Der Mack Cruise Liner hatte das CB-Handle »Beefcake George«, nach seinem Fahrer, einem bärtigen Muskelmann, der fast aus den Jeans und dem T-Shirt platzte. Neben Beefcake George saß Hugh Hercules, ebenfalls ein Catcher, und spielte auf seiner Mundharmonika.

»Hör bloß mit dem Gequäke auf!« klagte Beefcake George. »Das kann ja kein Mensch mit anhören.«

»Das ist das Lied vom Tod aus dem gleichnamigen Western.«

»Das Lied vom Trommelfellriß ist es, so wie du es bringst.«

»Du hast eben kein Kunstverständnis«, sagte Hugh Hercules beleidigt. Er ließ das Folterinstrument sinken. »Wie weit ist es noch bis Houston?«

»Gut sechzig Meilen«, knurrte Beefcake George, der zu seinen Muskeln ein ordentliches Übergewicht mit sich herumschleppte. »Eine Stunde Fahrt, wenn ich auf die Tube drücke. Dann haben wir es geschafft und können im Astrodome auftreten. Das gibt eine volle Kasse. Blödsinnigerweise soll ich mal wieder gegen Alaskana verlieren. Dieser Angeber. Dem würde ich zu gern mal die Fresse polieren.«

»Er ist ein Ekel«, stimmte Hugh Hercules zu. »Wenn das in Houston nicht klappt, sind wir schwer aufgeschmissen. Dann ist der AWF pleite.«

AWF war das Kürzel für die Wrestling Federation, wobei Wrestling für Show-Berufsringen stand. Der Sport hatte in den USA und in Kanada zahlreiche Fans. Beefcake George Huggins hörte das satte Brummen des Motors. Er hatte ein Ohr dafür, daß alle stimmte. Bevor er Proficatcher wurde, hatte Beefcake George Trucks gefahren.

»Was sollte denn schiefgehen?« fragte er.

»Könnte ja sein«, sagte Hugh Hercules, der im Gegensatz zu dem verfetteten Beefcake ein Modellathlet von fast zwei Metern Größe war. »Ih der letzten Zeit sind wir vom Pech verfolgt gewesen. Es würde mich nicht wundern, wenn...«

Was Hercules wundern würde oder auch nicht, erfuhr Beefcake George nie. Es krachte nämlich gewaltig im Motor direkt unter seinen Füßen. Aus dem Kühlergrill schossen Flammenzungen. Es sah aus, als ob das grüne Monstçrgesicht Feuer spucken würde. Im Nu herrschte eine höllische Hitze in der klimatisierten Kabine.

Die Catcher schrien auf. Beefcake George trat voll auf die Bremse. Der Heavy Hauler geriet ins Schleudern. Der Anhänger riß von der Kupplung, deren Königszapfen brach, und stürzte um. Der folgende Truck, ein Freightliner Conventional, rammte den umgestürzten Anhänger, aus dem sich allerlei Kram über die Fahrbahn ergoß, mit der breiten Stoßstange.

Er schob ihn ein Stück herum.

Der brennende Mack stand. Beefcake George und Hugh Hercules sprangen mit qualmenden Socken in Todesangst aus dem Führerhaus, in das die Flammen hineinleckten. Die beiden Catcher rannten von dem brennenden Mack weg. Sie hatten das nackte Leben gerettet. Der Schock saß ihnen noch in den Knochen.

Der Mack brannte lichterloh. Normalerweise war Diesel kaum entflammbar, nur unter enormer Hitze. Um einen Dieselmotor in Brand zu setzen, bedurfte es schon eines offenen Feuers, das eine Weile unter ihm brannte, oder aber eines Sabotageakts durch einen Brandsatz. Beim Mack Cruise Liner des Catcherverbands mußte das letztere der Fall gewesen sein.

Der Konvoi hielt. Auch der übrige Verkehr stand. In der Gegenrichtung staute sich der Verkehr durch langsam vorbeifahrende Neugierige. Fette schwarze Rauchwolken zogen über den Highway und in die Umgebung.

Ein heilloses Durcheinander und Ratlosigkeit herrschten unter den Betroffenen. In dieses Chaos schob sich ein roter Kenworth W 900 mit aufgemalten Büffeln zu beiden Seiten der langen Haube. Hinter der Frontscheibe saßen ein schwarzer und ein weißer Trucker, die mit einer Ladung Konserven ebenfalls auf dem Weg nach Houston waren.

Die Mehrklangfanfare schaffte Platz. Jim Sherman und T.O. Washburn standen wieder mal im Begriff, mit beiden Füßen in eine ganz heiße Sache einzusteigen.

***

Schon seit einer Weile fuhren Jim und T.O. mit dem »Bison« hinter dem Konvoi her. Sie sahen die bunten Trucks und Anhänger von der Seite. Fünf Pkw, die zum Konvoi gehörten, fuhren momentan brav hinter den Trucks.

»Ist das ein Zirkus?« fragte T.O., der das Lenkrad in seinen kräftigen Boxerfäusten hielt und mit dem Fuß spielerisch das breite Gaspedal niederdrückte.

Jim lutschte an seiner Dose mit Lemon Juice.

»Nö, das sind Catcher. War das nicht was für dich, da einzusteigen? Wenn die Firma Sherman & Washburn bankrott geht, weil uns- Sharkey Lerby endgültig das Wasser abgräbt, kannst du ja dein Glück im Catcherring versuchen. - He, was geht jetzt denn ab?«

Rauch und Flammen schossen vom vordersten Truck empor. Er geriet ins Schleudern. Es krachte. T.O. bremste mit Gefühl, denn auch er fuhr einen voll beladenen Sattelschlepper mit insgesamt siebzig Tonnen durch die Gegend. Wenn er damit durch die Leitplanke krachte oder gar in die vor ihm entstehende Fahrzeugschlange, blieb kein Auge trocken.

Die Luftdruckbremsen griffen bei den insgesamt 28 Rädern des Schwerlastzugs. Der »Bison« samt Ladung wurde von T.O. mit der Stotterbremse gestoppt. Die beiden Trucker T.O. Washburn und Jim Sherman spähten aus dem Führerhaus. Qualm wehte über den Highway und versperrte ihnen die Sicht.

Sie sahen von ihrem erhöhten Beobachtungsposten aus zwei Männer von dem brennenden Mack Cruise Liner wegrennen.

»Wir müssen zu löschen versuchen, Partner«, sagte Jim. »Noch ist der Tank des Mack nicht explodiert.« T.O., der schwarze Exschwergewichtschampion, bekreuzigte sich.

»Ich bin doch nicht lebensmüde. Willst du dir unbedingt den Hintern wegsprengen lassen?«

»Gib dir ’nen Ruck und fahr zu! So schnell fliegen die Tanks schon nicht in die Luft.«

T.O. hupte und blinkte. Man räumte den Weg frei. Fourwheelers rollten zur Seite. Die Insassen stiegen teils aus, standen aber tatenlos herum und schauten fasziniert den brennenden Truck und den umgestürzten Auflieger an, statt etwas zu unternehmen. Und bis die Smokeys und dann die Feuerwehr eintrafen, würde es noch eine Weile dauern.

Zu lange! Es mußte sofort etwas geschehen, wenn es kein Riesenfeuer auf dem Highway 45 geben sollte, in dem noch weitere Fahrzeuge explodieren würden. Der »Bison« war jetzt nur noch zwanzig Meter von dem umgestürzten Anhänger entfernt.

Jim schrie: »Stop!«, und bevor T.O. noch richtig hielt, sprang Jim schon aus dem Führerhaus. Er holte sich den Feuerlöscher aus der Sleeperkabine, deren seitlichen Außeneinstieg er öffnete, und lief zu dem brennenden Truck, dessen zwei 300-Liter-Tanks jeden Moment Feuer fangen konnten. Dieselöl hatte einen höheren Flammpunkt als Benzin. Doch wenn es brannte, dann lichterloh, wie man bei Heizöl sah. Im Prinzip waren Heizöl und Diesel dasselbe, nur daß beim Diesel etwas mehr Wasser entzogen worden war.

»Paß bloß auf, Jim!« rief T.O. Er hatte die Tür geöffnet und lehnte sich weit aus der Fahrerkabine. »Wenn das mal gutgeht«, murmelte er.

Jim rannte gegen die glühende Hitze an, die ihn zurücktreiben wollte. Er schützte das Gesicht mit dem erhobenen Arm und ging entschlossen vor, obwohl die lodernde Glut an dem ohnehin heißen Tag seine Haare und Brauen versengte.

Der Motor des Catcher-Trucks brannte. Das Feuer fraß sich in die Kabine. Jim hantierte am Feuerlöscher und sprühte den Löschschaum in die lodernden Flammen und durch den...

Erscheint lt. Verlag 29.6.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-4192-4 / 3738941924
ISBN-13 978-3-7389-4192-0 / 9783738941920
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