Hope Rides Again (eBook)

Ein Fall für Obama und Biden. Kriminalroman
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2020 | 1. Auflage
288 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46034-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hope Rides Again -  Andrew Shaffer
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Bromance never dies - die Ex-Präsidenten Barack Obama und Joe Biden lösen ihren 2. Fall! Herrlich absurde Unterhaltung für Fans satirischer Noir-Krimis mit einem ordentlichen Schuss Gesellschaftskritik Was ist bloß los mit Ex-Präsident Barack Obama? Ex-Vize Joe Biden macht sich ernsthaft Sorgen um seinen Super-Freund, der in einem untypisch scheußlichen Anzug zu einer Konferenz in Chicago auftaucht. Als dann auch noch Obamas Blackberry aus dem Tagungsraum verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse - schließlich sind darauf die Nummern sämtlicher Machthaber dieser Welt gespeichert! Die Jagd nach dem Uralt-Handy führt die best friends Barack Obama und Joe Biden in die Unterwelt von Chicago, mitten ins Reich der Gangs, zu undurchsichtigen Priestern, vorbestraften Jugendlichen und in eine russische Sauna. Die wichtigste Frage bleibt jedoch: Wann bekommt Joe Biden endlich sein Eis? Ironisch, komisch, geistreich: Mit »Hope Rides Again« legt der amerikanische Bestseller-Autor Andrew Shaffer die geniale Fortsetzung seines Noir-Krimis »Hope Never Dies« vor und beschert damit der berühmtesten Bromance, seit es das Internet gibt, einen großartigen zweiten Auftritt. Denn wenn irgendjemand diese Welt noch retten kann, dann sind es die Ex-Präsidenten Barack Obama und Joe Biden!

Andrew Shaffer ist Autor zahlreicher New York Times Bestseller u. a. »The Day of the Donald: Trump trumps America« und »Fifty Shames of Earl Grey«. Er lebt mit seiner Frau, der Autorin Tiffany Reisz, in Lexington, Kentucky. Er unterrichtet am Carnegie-Center for Literary and Learning. »Hope Never Dies« ist sein Krimi-Debüt.

Andrew Shaffer ist Autor zahlreicher New York Times Bestseller. Er lebt mit seiner Frau in Lexington, Kentucky und unterrichtet am Carnegie-Center for Literary and Learning. 2019 erschien »Hope Never Dies«, der erste Fall für Barack Obama und Jo Biden.

4


Seit achtzehn Monaten war ich nun unterwegs und zog durch die Stadthallen, um demokratische Kandidaten zu unterstützen und für mein Buch zu werben. Es war ein Versuchsballon für 2020, der allerdings niemanden täuschen konnte. Während der Midterm-Wahlen war ich für ein paar Wochen nach Delaware zurückgekehrt, aber nachdem ich im Januar wieder auf Tour gegangen war, hatte ich kaum ein Dutzend Nächte in meinem eigenen Bett geschlafen. Ein kurzes Treffen mit Jill in St. Croix hatte mir schmerzlich vor Augen geführt, wie sehr wir uns voneinander entfernt hatten.

Inzwischen war meine Familie eine verblassende, von Facebook und Skype am Leben gehaltene Erinnerung, und meine Freunde waren Phantome aus der Vergangenheit. Barack und ich standen in Kontakt, aber er wusste, dass ich Vollgas geben musste. Da blieb keine Gelegenheit, sich zu treffen wie früher, als wir jede Woche zusammen zu Mittag gegessen hatten. Zum letzten Mal hatte ich ihn während des Skiurlaubs in den Weihnachtsferien gesehen. Präsident W. war ebenfalls in Aspen gewesen, er war sogar ein paar Stunden mit uns über die Pisten gewedelt, bevor er und Michelle sich auf einen heißen Kakao mit Marshmallows ins Clubhaus zurückgezogen hatten.

Ich hatte Barack erst wieder im Sommer treffen wollen; wir planten einen gemeinsamen Familienurlaub am Rehoboth Beach. Ich hatte nicht erwartet, dass unsere Termine sich hier in Chicago überschneiden würden, doch als Michelle sagte, ich könne ihn möglicherweise im Pausenraum treffen, fing mein Herz wie wild an zu klopfen. Diesen Effekt hat er auf mich.

Diesen Effekt hat er auf so ziemlich jeden.

Leider war Barack nicht mehr da, als ich den Raum betrat. Schon die fehlenden Secret-Service-Agenten vor der grünen Tür hätten mir ein Hinweis sein sollen. Ich war ein lausiger Detektiv. Ich bedankte mich bei Shaun, und er verabschiedete sich. Er musste zur Arbeit, außerdem hatte er Präsident Obama bereits am Morgen kennengelernt.

Wie die meisten provisorischen Aufenthaltsräume war auch dieser ein kleiner Konferenzsaal, in den man rollende Kleiderständer und ein paar Sofas geschoben hatte. Es gab ein Büfett auf einer langen, mit Tischtuch bedeckten Tafel. Ich sah den obligatorischen Käse und etwas Obst. Die Cracker waren alle. Sind sie immer.

Ich las mir ein Faltblatt mit dem Konferenzplan durch. Am Abend würde es einen VIP-Empfang im Crown-Foyer in der vierundzwanzigsten Etage geben. Ich war nicht eingeladen, obwohl ich doch ein »VP« im Namen trug. Aber egal. Mein Flugzeug würde gleichzeitig mit dem Empfang starten. Ich musste unbedingt zurück nach Delaware und …

Eine flüchtige Bewegung am Büfett erregte meine Aufmerksamkeit. Unter dem weißen Tischtuch ragten zwei schwarze Schuhsohlen hervor. War ein Terrorist dabei, eine Bombe zu verstecken?

Unter dem Tisch grunzte jemand. Die schwarzen Sohlen schoben sich rückwärts, auf mich zu. Ich ballte die Hände zu Fäusten und hob die Arme, bereit für eine Schlägerei.

»Rauskommen, Hände hoch!«, rief ich. »Und keine Mätzchen!«

Der unheimliche Kriecher hielt inne. Die Schuhe waren ungewöhnlich groß, die beigen Hosenbeine darüber tadellos gebügelt. Die Socken waren mit Kleeblättern und grünen Bierhumpen verziert.

»Mit erhobenen Händen kann ich nicht kriechen.« Die Baritonstimme war gedämpft, aber unverwechselbar.

Ich ließ die Fäuste sinken. »Kommen Sie raus, Mr President!«

Barack Obama erhob sich und klopfte sich die beige Hose und das passende Sakko ab. Als er den Anzug im Amt getragen hatte, machte man sich sowohl von links als auch von rechts über ihn lustig. Der Anzug war zu bieder, irgendwie nichtssagend. Ein Augenarzt schrieb in einem Leserbrief, seine Pfannkuchenteigfarbe sei ein »Attentat auf den Sehnerv«, das »bei sensiblen Menschen eine neurogene Entzündung« auslösen könne. Ein Mitglied des Repräsentantenhauses ging sogar so weit zu behaupten, der Anzug stelle ein nationales Sicherheitsrisiko dar. Kein Scherz, Leute. Als ich den Anzug jetzt sah, musste ich zugeben, dass er nicht so hässlich war, wie ich ihn in Erinnerung hatte.

Er war noch viel hässlicher.

»Hey, Joe«, sagte Barack und riss mich in eine bärengleiche Umarmung. Ich tätschelte seinen Rücken. Unsere Bromance war so lebendig wie eh und je. »Hübscher Schal. Wo hast du den Leichnam von dem Kobold verscharrt, dem du das Ding abgenommen hast?«

»Im Ernst? Du willst mir einen Vortrag über die Kleiderordnung halten, während du …«

Ein Agent des Secret Service stürmte in den Saal und sah sich keuchend um. Anders als seine Kollegen war dieser hier ein guter Bekannter. Steve. Sicherlich hatte er einen Nachnamen, schließlich war er nicht Cher, aber den schien niemand zu kennen. Zuletzt hatte ich gehört, er sei ins Weiße Haus versetzt worden. Ihn jetzt an Baracks Seite zu sehen, verwunderte mich aber kein bisschen. Ich war mir sicher gewesen, dass er es mit der neuen Regierung nicht lange aushalten würde. So erging es allen.

»Steve!« Ich wollte ihn ebenfalls umarmen, entschied mich dann aber für einen Händedruck.

Er ignorierte mich. »Was zur Hölle ist hier los?«, rief er wütend. »Ich habe den Agenten vor der Tür abgelöst, einen Blick in den Saal geworfen und gesehen, dass er leer ist. Ich habe die letzten fünf Minuten damit verbracht, einen vermissten Ex-Präsidenten zu suchen, und jetzt komme ich zurück und …«

»Ganz ruhig, Steve«, sagte Barack. »Niemand wird vermisst. Allen geht es gut.«

»Da ist Staub an Ihren Hosenbeinen, Sir«, sagte Steve. »Haben Sie sich auf dem Boden gewälzt?«

»Machen Sie immer noch diese Low-Carb-Diät«, fragte ich.

Steves Gesichtsausdruck veränderte sich von verärgert zu verdutzt und wieder zurück. »Ich war nie auf Low Carb. Das Ganze nannte sich Zero Carb. Aber auf Dauer hat es nichts gebracht, deswegen habe ich auf Paleo umgestellt.«

»Die Steinzeitdiät?«

»Na ja, ist ja nicht so, als gäbe es Säbelzahntigersteaks und Mammutburger …«

»Und scharfe Pterodactylusflügel«, scherzte ich.

Steve starrte mich an. »Der Pterodactylus war zur Steinzeit schon ausgestorben.«

»Also nein?«

»Nein«, sagte er, ging hinaus und knallte die Tür hinter sich zu. Als er verschwunden war, fragte ich Barack, was zum Samhain er auf allen vieren unter dem Büfett gesucht hatte.

»Ich habe mein Blackberry verloren.«

»Unter dem Tisch?«

»Ich weiß nicht, wo. Wenn ich es wüsste, wäre es nicht verloren.«

»Darin sind die Handynummern aller führenden Politiker der Welt eingespeichert«, sagte ich nachdenklich. »Und die von Bradley Cooper.«

»Er hat eine neue.«

»Und er hat sie dir nicht gegeben?«

Barack schloss die Augen und massierte sich die Schläfen. »Ich wollte während der Fastenzeit aufs Handy verzichten. Ein paar Wochen lang hat es gut geklappt, aber dann habe ich es heimlich mit rausgenommen, um die Basketballergebnisse nachzulesen. Und die Nachrichten. Und kurz darauf war ich wieder süchtig.« Er sah mich an. »Vielleicht ist das Gottes Art, mich vom Rückfall zu kurieren.«

»Fastenzeit? Aus Solidarität mit deinen irischen Vorfahren?«

»Wohl eher aus Solidarität mit meiner Familie. Michelle wollte, dass ich einen Monat ohne ausprobiere. Sie sagte, sie wolle ›ihren Mann zurück‹.«

Nicht bloß, dass ich den St. Patrick’s Day vergessen hatte, bis der Taxifahrer mich darauf hinwies – ich hatte dieses Jahr keine Sekunde lang ans Fasten gedacht. Wenn man weder trinkt noch raucht, ist es gar nicht so leicht, auf etwas zu verzichten. Nicht einmal den Kaffee konnte ich mir sparen, denn zum letzten Mal hatte ich der gerösteten Bohne im College gefrönt. Ja, ich könnte auf Eiscreme verzichten, aber genauso gut könnte ich das Atmen einstellen. Dennoch, ich bewunderte Barack. Er war noch irisch-katholischer als Joe Biden.

Das Vibrieren eines Handys zerriss die Stille und ließ mich fast aus den Herrenslippern fahren. Ich klopfte meine Taschen ab. Mein Handy klingelte nicht. Das Geräusch kam aus einer karierten Anzugjacke, die am Garderobenständer hing.

»Nicht meins«, sagte Barack. »Ich habe schon nachgesehen.«

»Ist es vielleicht in einer deiner Taschen?«

Barack legte den Kopf schief.

»Einmal dachte ich, ich hätte meine Brieftasche verloren«, sagte ich. »Ich habe mich halb totgesucht. Und rate mal, wo sie war.«

»Wo war sie, Joe?«

»Vorn in meiner Hose!«, lachte ich. »Weißt du, normalerweise stecke ich sie immer in die Gesäßtasche. Ich hatte sie die ganze Zeit dabei, nur eben in der falschen Tasche. Und ich hatte keine Ahnung, wie sie da hingekommen war.«

»Vielleicht hast du sie da reingesteckt?«

Möglicherweise hatte er recht.

Hatte er meistens.

Barack erzählte, er habe sein Telefon zuletzt am Morgen gesehen. Er hatte es neben das Tablett mit dem Obst und dem Käse gelegt. Als Michelle hereinkam, hatte er es schnell unter einem Teller verschwinden lassen. Anschließend hatten sie das Gebetsfrühstück besucht, und das Handy war ihm erst später wieder eingefallen. Zu dem Zeitpunkt waren bereits etliche Personen in dem Konferenzraum ein und aus gegangen.

»Zeig deins mal her«, sagte er. »Ich könnte mich auf der Webseite von Blackberry einloggen und das Gerät orten …«

Seine Stimme erstarb, als er mein Handy sah.

»Ein Klapphandy? Du siehst jedes Mal, wenn ich dich sehe, unverändert aus, nur deine Handys werden immer älter.«

»Ich habe da ein paar Apps drauf. Und einen Internetbrowser aus dem letzten Jahrhundert. Das Ding ist komplizierter zu bedienen als ein Videorekorder. Aber so mag...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2020
Reihe/Serie Die Obama-und-Biden-Krimis
Die Obama-und-Biden-Krimis
Übersetzer Eva Bonné
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amerika • Andrew Shaffer deutsch • Andrew Shaffer Krimi deutsch • barack obama • Bromance • Chicago • Ein Fall für Obama und Biden • Ermittler-Duo • Ex-Präsident • Gesellschaftskritik • humorvolle Krimis • Joe Biden • Krimi Humor • Kriminalromane Serien • Krimi Politik • krimi reihen • Krimis für Männer • Krimi USA • Männerfreundschaft • Noir Krimi • Obama Krimi Deutsch • Politkrimi • Präsident der USA • schwarzer humor krimi • USA • Vice-Präsident • Wahlkampf
ISBN-10 3-426-46034-3 / 3426460343
ISBN-13 978-3-426-46034-4 / 9783426460344
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