Du mich auch & Zur Hölle mit Seniorentellern! (eBook)

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2020 | 1. Auflage
607 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-1450-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Du mich auch & Zur Hölle mit Seniorentellern! -  Ellen Berg
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Zwei Romane von Ellen Berg in einem E-Book.

Du mich auch.

Rache ist - Frauensache... Beim 25-jährigen Abi-Jubiläum treffen sich drei Freundinnen von einst wieder: Die brave Evi hat ihrem wunderbaren Gatten und den süßen Kindern zuliebe die Karriere an den Nagel gehängt und ihr Glück in der Küche gefunden. Beatrice hat Vorzeigetochter und -ehemann und jettet für ihren Marketingjob rund um den Globus. Katharina, die einstige Einser-Kandidatin, ist zur Staatssekretärin eines Ministers aufgestiegen und fröhlicher Single. So weit die Erfolgsgeschichten vom Klassentreffen. Doch am Ende des promillereichen Abends kommt die traurige Wahrheit ans Licht: Alle drei sind von ihren Männern betrogen, ausgenutzt oder sitzengelassen worden. Im Vollrausch der Depression kommen sich die drei Frauen wieder näher. Und sie haben die Nase voll davon, dass auf ihren Herzen herumgetrampelt wird. Sie beschließen, den Spieß umzudrehen - ihre Männer sollen büßen. Und das nicht zu knapp ...

Unglaublich komisch, herrlich fies und ein Riesenspaß - zieht euch warm an, liebe Männer!

Zur Hölle mit Seniorentellern!

Elisabeth ist siebzig und eigentlich noch ganz fit. Doch das Leben scheint gelaufen, als ihre Töchter sie gegen ihren Willen in ein Altersheim stecken. Endstation? Aber doch nicht mit Elisabeth! Bald schon schmiedet sie Fluchtpläne, zusammen mit einigen skurrilen Mitbewohnern. Einer von ihnen ist ein rasend attraktiver älterer Herr, der ihr Herz im Sturm erobert. Die eigenwilligen Senioren träumen vom goldenen Herbst im sonnigen Süden. Fragt sich nur, wie sie an genügend Geld für ihre Flucht kommen. Wild entschlossen hecken sie einen kriminellen Plan aus. Legal, illegal - total egal! Mit Witz, Charme und einer ordentlichen Portion krimineller Energie beginnt der irre Trip in die Freiheit ...



Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt und lebt sie mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu.

Ihre Romane 'Du mich auch. (K)ein Rache Roman', 'Das bisschen Kuchen. (K)ein Diät-Roman', 'Den lass ich gleich an. (K)ein Single-Roman', 'Ich koch dich tot. (K)ein Liebes-Roman', 'Gib's mir, Schatz! (K)ein Fessel-Roman', 'Zur Hölle mit Seniorentellern! (K)ein Rentner-Roman', 'Ich will es doch auch! (K)ein Beziehungs-Roman', 'Alles Tofu, oder was? (K)ein Koch-Roman', 'Blonder wird's nicht. (K)ein Friseur-Roman', 'Ich schenk dir die Hölle auf Erden. (K)ein Trennungs-Roman, 'Manche mögen's steil. (K)ein Liebes-Roman', 'Wie heiß ist das denn? (K)ein Liebes-Roman', 'Ich küss dich tot. (K)ein Familien-Roman', 'Trau dich doch. (K)ein Hochzeits-Roman', 'Der ist für die Tonne. (K)ein Männer-Roman', 'Willst du Blumen, kauf dir welche. (K)ein Romantik-Roman', 'Mach dich locker. (K)ein Frauen-Roman und 'Von Spaß war nie die Rede. (K)ein Mütter-Roman liegen im Aufbau Taschenbuch vor und sind große Erfolge.

Besuchen Sie die Autorin auch auf www.aufbau-verlage.de/ellen-berg

Kapitel 2


»Liebe Schülerinnen, liebe Schüler! Äh, liebe Ehemalige!« Es piepste. Es piepste sogar ganz gewaltig. Der grauhaarige Herr mit den Schuppen auf dem Jackett schraubte aufgeregt an seinem Mikro herum. »Ich heiße Sie im Namen des gesamten Kollegiums herzlich – piieeeps – willkommen zum fünfundzwan… – pieppiep – …zigsten Jubiläum Ihres …«, er drehte den Zettel in seinen verschwitzten Händen um, »… Abiturs!«

Stolz auf seine rednerische Leistung hob er die Arme und nahm den Mix aus Applaus, Gelächter und Pfiffen entgegen wie ein depressiver Rockstar. Vor ihm standen etwa hundert Damen und Herren, die diese Bezeichnungen überhaupt nicht verdienten. »Ausziehen!«, kreischte eine Frau. »Pornoooo!«, grölte ein Mann. Die Stimmung hatte schon jetzt den Pegel eines Junggesellenabschieds erreicht.

Kopfschüttelnd begutachtete Oberstudiendirektor Hans-Walter Meier seine Schüler von einst. Sie standen dicht gedrängt in einem festlich geschmückten Bankettsaal mit Stuck an den Wänden und rotsamtenen Stühlen. Das Stimmengewirr schwoll stetig an. Es war ein Fehler gewesen, bereits zur Begrüßung Sekt zu kredenzen, so viel war sicher. Er schaute in die Menge, auf der Suche nach Gesichtern, an die er sich erinnerte. Ah ja. Evi Diepholt, die altkluge Musterschülerin. Und Beatrice Kramer, das kleine Luder. Er hatte den grässlichsten Beruf der Welt.

Meier räusperte sich. War es nicht immer ein aufsässiger Jahrgang gewesen? Die beschlagnahmten Haschzigaretten auf der Schultoilette fielen ihm wieder ein. Die Alkoholexzesse auf den Klassenfahrten. Die Knutschereien im Halbdunkel, wenn im Biologieunterricht Filme vorgeführt wurden. Eine unzähmbare Bande. Und das war sie immer noch.

»Ruhe bitte!«, rief er mit sich überschlagender Stimme. »Ich bitte um Auf-merk-sam-keit!« Piiiieeeeep.

Er hatte sich eine wohlklingende Rede ausgedacht. Mit Goethe-Zitaten, geschönten Erinnerungen und ein paar verlogenen Sentimentalitäten. Die Rede konnte er knicken.

»Hiermit, äh, erkläre ich … das Buffet für … für eröffnet!«, krähte er in letzter Verzweiflung.

Frenetischer Jubel brandete auf. Kellner flitzten umher und sorgten für mehr Sekt, während sich die Gästeschar in Richtung Buffet schob. Es roch bereits penetrant nach Bratensauce. Oberstudiendirektor Hans-Walter Meier war Vegetarier. Ächzend kletterte er von der Bühne, wo die Musiker gerade ihre Instrumente aufbauten.

»Gut gemacht«, sagte ein verwitterter älterer Herr im Tweedanzug und klopfte ihm auf die beschuppte Schulter. Er war der Lateinlehrer des Jahrgangs gewesen und sichtlich froh, dass nicht er die undankbare Rolle des Zeremonienmeisters spielen musste. »Schade nur, dass man Ihren Auftritt nicht recht zu schätzen wusste. Tja. Homo homini lupo, der Mensch ist des Menschen Wolf.«

»Ekelhafte Meute«, knurrte Meier. »Aus denen ist nix geworden. Sieht man ja.«

Am Buffet war man da ganz anderer Meinung. Unter Freudengeheul fielen sich Männer in die Arme, die einander als Halbwüchsige nie hatten ausstehen können. Lautstark prahlten sie mit ihren Erfolgen.

»Hey Sven, geil, dich zu sehen. Ich zock an der Börse. Die erste Mio hatte ich schon mit zwanzig. Und du?«

»Hautarzt. Lauer Job, fette Kohle.«

»Loser. Schon mal von Gesundheitsreform gehört?«

»Ach nee. Und du von Finanzkrise?«

Die weiblichen Gäste dagegen beäugten einander erst einmal stumm. Ihr Wettbewerb fand an der Mode- und Beautyfront statt. Faltenstatus, Hüftumfang und Outfit wurden im Sekundentakt gescannt. Der Konkurrenzkampf war so erbittert wie bei einem Casting. Sie waren Frauen. Sie waren Anfang vierzig. Und wer in den letzten zehn Jahren nicht jede Menge Geld, Schweiß und Disziplin in sein Erscheinungsbild investiert hatte, fiel hier gnadenlos durch. Aber natürlich fand sich ausnahmslos jede weit besser konserviert als alle anderen. Jede. Außer Evi.

Evi hatte das Desaster der gescheiterten Rede mit Schrecken verfolgt. Warum waren die alle so gemein? Sie verstand es nicht. Ihre gute Erziehung hätte ihr niemals erlaubt, einen ehemaligen Lehrer von der Bühne zu johlen. Sie war und blieb eben die höhere Tochter. Etwas abseits stand sie da und drehte ihr volles Sektglas in den Händen. Sie hatte nicht einmal genippt.

Freudlos nahm sie den Saal in Augenschein, die üppigen Blumenarrangements, die Papiergirlanden, die große silberne »25« über der Bühne. Immerhin hatte sie es bis hierher geschafft. Eine halbe Stunde noch und dann Abmarsch, nahm sie sich vor. Sie hatte hier nichts verloren.

Plötzlich zerriss eine schrille Stimme ihre trüben Gedanken. »Eviiii? Oh my god, bist du’s wirklich?«

Sie zuckte zusammen. Entgeistert starrte sie in das Gesicht einer Fremden. Deren hochblondiertes Haar war zu einem rasanten Bob gefönt, eine cremig glänzende Bräune lag auf dem unwirklich glatten Gesicht. Und weder das grünseidene Designerkleid, der kostbare Schmuck noch die Wolke erlesenen Parfums ließ einen Zweifel offen, dass sich ein illustrer Hotelgast in dieses Inferno verirrt hatte. Die Frage war nur: Woher kannte die fremde Frau Evis Namen?

»Sweetheart, erkennst du mich denn gar nicht? Hallo? Be-a-trice! Trio fatal! Na?«

Aus dem Dämmer längst vergessener Tage stieg eine vage Erinnerung in Evi hoch. Das Trio fatal. Der verwegenste Mädchenclub der Schule. Katharina die Große, Bella Beatrice und Evi Forever. So hatten sie sich genannt. Es war Millionen Jahre her. Und das hier sollte wirklich Beatrice sein?

»Come on, wir nehmen einen Drink«, sagte das glamouröse Wesen. »Ich kann’s gebrauchen. Dreimal hab ich mich verfahren, weil mein Navi dieses verstaubte kleine Hideaway nicht finden konnte.«

Vor Evis innerem Auge gewann eine Gestalt Kontur. Beatrice. Das Mädchen mit den roten Haaren. Die extravagante »Hochgeschwindigkeitsschlampe«, wie die Jungs sie verächtlich genannt hatten. Weil sie flirtete wie ein Vorstadtvamp und keinen zweimal ranließ. Extravagant war Beatrice noch immer. Nur die blonden Haare und das polierte Gesicht waren neu.

»Oh, Beatrice, nett, dich zu sehen«, sagte Evi lahm. Nie hatte sie sich unscheinbarer und übergewichtiger gefühlt als neben dieser mondänen Frau.

»Und, was machst du so?«, fragte Beatrice. Ihr Blick glitt über Evis Notfrisur, dann über das biedere graue Kleid, um schließlich an den geländegängigen Schuhen hängenzubleiben.

Auf der Stelle wurde Evi drei Zentimeter kleiner. Die Sache war klar: Beatrice hatte die Schlacht so gut wie gewonnen. Aber Feigheit vor dem Feind war das Letzte, sagte Evis Vater immer. Contenance wahren! Haltung annehmen!, hatte er ihr eingeschärft. Während sie ein Schluchzen unterdrückte, straffte Evi sich unwillkürlich. Los jetzt, lächeln. Na, also. Geht doch.

»Ich habe das große Los gezogen!«, strahlte sie. »Ein wunderbarer Mann, zwei wohlgeratene Kinder, was will man mehr? Wir leben in einer Villa im Grunewald, genau das, wovon ich immer geträumt habe. Du weißt schon, die weiße Villa mit den viktorianischen Säulen und dem Park, in dem ich Rosen züchte.«

Beatrice runzelte die Stirn, wovon infolge der regelmäßigen Botoxinjektionen nur ein millimeterfeines Anheben der Augenbrauen zu sehen war. Es stimmte, Evi hatte immer von so einem Haus gesprochen. Und von der Familie, die sie dereinst gründen wollte. Dummerweise sah sie nicht gerade aus wie eine Frau, die ihre Träume verwirklicht hatte.

»Freut mich für dich«, sagte Beatrice höflich.

»Und du?«, erkundigte sich Evi.

Das gehörte sich schließlich so. Sie spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach. Umständlich kramte sie ein Taschentuch heraus und betupfte sich damit das Gesicht.

Beatrice legte los. »Honey, ich arbeite als Presenterin in einer Agentur. Koordiniere die Guidelines, mache Consulting und Controlling. Meine Kernkompetenz ist Concept Supervisor. Du weißt schon, Branding tunen, Kunden toasten, das übliche Business. Immer hart an der Deadline, bis zum nächsten Newsflash. Demnächst lasse ich mich vielleicht outsourcen, damit der private Cashflow stimmt. Du verstehst?«

Evi verstand kein Wort. Ein Schweißgerinnsel lief ihren Rücken entlang. Wenn sie nicht bald floh, war alles aus. Lange konnte sie die Komödie nicht mehr spielen.

»Ab an die Bar!«, rief Beatrice munter. »Bella Beatrice braucht dringend einen Sundowner. Man nennt mich jetzt übrigens Bea-Bee. Die fleißige Biene. Du verstehst? Bea? Bee?«

»Klingt spannend«, lächelte Evi verlegen. »Aber das mit dem Drink wird leider nichts. Ich trinke nie, wenn ich fahre.«

»Wie jetzt?« Beatrice stemmte die Hände in die Hüften. »Übernachtest du denn nicht hier? Der olle Meier sagte mir eben, die ganze Truppe hätte gebucht. Oh my god! Der hat bestimmt Angst, dass wir austicken wie damals bei den Klassenfahrten. Weißt du noch?«

Evi wusste nicht weiter. Natürlich hatte sie ihren Koffer dabei. Aber den würde sie unausgepackt wieder mit nach Hause nehmen. Nach Hause. Sie schluckte.

»Also dann …«

»Eviiii!« Mit einem spitzen Schrei stürzte eine Frau im Nadelstreifenanzug auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. »Evi Forever! Du lieber Himmel, ich habe dich sofort erkannt!«

Beatrice stutzte, dann riss sie die Arme hoch. »Yeah! Katharina die Große, Evi Forever und Bella Beatrice! Das Trio fatal is back!«

Eine peinliche Pause entstand. Sie waren ein verschworenes...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Altersheim • Bestseller • Chick-Lit • Ellen Berg • Ellen Berg Buch • Ellen Berg Bücher • Flucht • Frauen • Freundschaft • Humor • Kriminalität • Rentner • Roman • Senioren • Seniorenheim • Süden • Unterhaltung • Witz
ISBN-10 3-8412-1450-9 / 3841214509
ISBN-13 978-3-8412-1450-8 / 9783841214508
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