Jerry Cotton Sammelband 23 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
320 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-8767-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jerry Cotton Sammelband 23 - Jerry Cotton
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Sammelband 23: Fünf actiongeladene Fälle und über 300 Seiten Spannung zum Sparpreis!

G-Man Jerry Cotton hat dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärt! Von New York aus jagt der sympathische FBI-Agent Gangster und das organisierte Verbrechen, und schreckt dabei vor nichts zurück!

Damit ist er überaus erfolgreich: Mit über 3000 gelösten Fällen und einer Gesamtauflage von über 850 Millionen Exemplaren zählt er unbestritten zu den erfolgreichsten und bekanntesten internationalen Krimihelden überhaupt! Und er hat noch längst nicht vor, in Rente zu gehen!

In diesem Sammelband sind 5 Krimis um den 'besten Mann beim FBI' enthalten:

2890: In den Maschen des World Wide Web
2891: Das Geschäft heiligt die Mittel
2892: Der Tod kommt nie zu spät
2893: Madison Avenue Mörder
2894: Niemand stirbt für sich allein

Jerry Cotton ist Kult - und das nicht nur wegen seines roten Jaguars E-Type.

Jetzt herunterladen und garantiert nicht langweilen!

New York versank. So kam es uns jedenfalls vor. Es konnte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die herabrauschenden Fluten einen reißenden Strom bildeten und alles wegspülten, was sich am Boden der Straßenschluchten bewegte – einschließlich des Jaguar mit Phil und mir darin. Wir hatten dieses Bild vor uns, das man aus deprimierenden Filmszenen kannte, in denen die Scheibenwischer ihre Arbeit nicht mehr schafften. Vor uns geisterte das rote Glühen von Rückleuchten und Bremslichtern durch die Regenhölle, rechts schoben Fußgänger ihre Schirme durch den Wasserdruck, längst durchnässt von den Schwaden, die der Wind ihnen um die Ohren peitschte. Zu allem Überfluss war der Morgen auch noch dunkel wie die Nacht.

Ein Montag wie aus einem Albtraum. So ein Wochenanfang konnte sogar mir die Stimmung verhageln, obwohl mich schlechtes Wetter weitaus weniger belastete als meinen Partner.

»Können wir froh sein!«, stöhnte Phil immerhin. »Wir müssen nicht mehr raus. Nur noch ruck, zuck in die Tiefgarage, und dann ab ins Büro. Da ist es wenigstens warm und trocken.«

»Habe ich richtig gehört?«, staunte ich. »Solche Töne von dir?«

»Warum denn nicht?« Phil sah mich an und erklärte todernst: »Bei so einem Sauwetter wie heute jagt man doch nicht mal seinen Hund vor die Tür. Da kommt das Büro auf der Aufenthalts-Hitliste gleich an zweiter Stelle – nach dem trauten Heim.«

Ich tat beeindruckt und nickte, während ich unser rotes Mini-U-Boot durch den Wolkenbruch navigierte. »Dein warmer und trockener Platz am Schreibtisch in einem völlig neuen Licht. Wer hätte das gedacht?«

Phil grinste. »Du glaubst wahrscheinlich, ich wechsele meine Meinungen wie die Hemden? Gib’s zu, du denkst, du hast mich erwischt.«

»Wobei?«

»Dabei, dass ich mir widerspreche. Da behaupte ich dauernd, es im Büro nicht aushalten zu können, und auf einmal ist es mein Traumziel. Klar, dass sich das beißt.«

»Und das Akten-Aufarbeiten macht dir ab sofort Spaß.«

»Ganz und gar nicht. In einer trockenen Scheune könnte ich mich bei Regen auch wohlfühlen. Deshalb muss es mir noch lange keinen Spaß machen, Farmer zu sein und Strohballen zu stapeln.«

Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich vor uns die Einfahrt zur Tiefgarage des Federal Building. Spuren nasser Reifen wurden von der Trockenheit des hell erleuchteten Betongewölbes aufgesogen. Das Abflusssystem an der Einfahrt bestand seine Belastungsprobe. Nichts wurde überflutet hier unten.

***

Im Erdgeschoss stiegen fluchende, durchnässte Leute in den Fahrstuhl. Neidische und fast vorwurfsvolle Blicke trafen uns. Das lag eindeutig an unserer trockenen Kleidung. Zu Beginn unserer Fahrt hatte noch die Sonne geschienen, und obwohl der Oktober zu Ende ging, hatten wir gehofft, dass er sich noch einmal von seiner goldenen Seite zeigen würde. Stattdessen hatte er uns schon in Midtown auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Das Wetter war von einer Minute zur anderen umgeschlagen. Nächste Woche begann der November, und New York präsentierte sich so herbstlich, wie wir es von dieser Jahreszeit gewohnt waren. Das Wetter hatte nur eine weitere Minute gebraucht, um sich in den Wolkenbruch zu steigern, den wir gerade erlebten.

Das Klingeln eines der Telefone empfing uns, noch bevor Phil die Tür zu unserem gemeinsamen Büro geöffnet hatte. Er war als Erster dran, nickte beim Zuhören und sagte: »Eine bessere Entschädigung kann es nicht geben.«

»Wofür?«, fragte ich, als er auflegte.

»Fürs Wetter«, antwortete er und drehte sich zu mir um. »Kehrt marsch, Jerry. Dienstbesprechung beim Chef.«

»Was für eine Entschädigung?«, fragte ich, obwohl ich es ahnte. Ich wandte mich zum Korridor.

Phil zwinkerte nur. »Der beste Anfang für einen neuen Tag und eine neue Woche«, sagte er dann, als wir das Vorzimmer des Chefbüros betraten.

Der Kaffeeduft, der in der Luft hing, war so anheimelnd wie eh und je. Helen, die Sekretärin des Assistant Director, begrüßte uns mit ihrem gewohnt sympathischen Lächeln und ließ uns wissen, dass der Chef uns erwartete. Und natürlich stand eine Kanne mit frisch aufgebrühtem Lebenswecker für uns bereit. Genau das, was mein Freund mit der Entschädigung meinte.

Mr Highs kurzes Haar glänzte mattsilbern; es ergänzte die elegante Erscheinung des schlanken Mannes mit den feingliedrigen Künstlerhänden. Er hatte die Deckenleuchten eingeschaltet, denn Tageslicht fiel in sein Büro nur andeutungsweise. Schwarze Wolken und immer noch rauschender Regen erweckten den Eindruck, dass der Tag endgültig beschlossen hatte, sich gleich wieder zu verabschieden. Der Chef wies mit einer einladenden Handbewegung auf unsere gewohnten Plätze am Besuchertisch. Phil und ich setzten uns, versorgten uns mit Tassen und schenkten uns Helens Kaffee ein.

»Wir haben eine weibliche Leiche in South Brooklyn«, erklärte Mr High. »Eine Zwanzigjährige namens Gillian O’Farrell. Sie hatte ihren Führerschein und ihren Studentenausweis bei sich. Die Datei mit dem bisherigen Stand der Ermittlungen habe ich Ihnen soeben per E-Mail geschickt.«

»Eine Studentin«, folgerte ich und setzte meine Tasse ab, nachdem ich den ersten Schluck der brühheißen Wohltat genossen hatte. »Wurde sie ermordet?«

»Der Notarzt ist genau dieser Meinung«, erwiderte der Chef. »Sie ist aus großer Höhe abgestürzt. So viel steht bislang fest. Die Kollegen vom Police Department haben uns sofort verständigt.«

»Weil die Getötete aus einem anderen Bundesstaat stammt?«, mutmaßte Phil.

»Auch das«, bestätigte der Assistant Director. »Aber es gibt einen weiteren Grund für die Zuständigkeit des FBI. Der Fundort der Leiche befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Speditionsgesellschaft G. P. Hines Shipping, Inc. Das war eine New Yorker Firma. In deren Konkursverfahren aber wurde die gesamte Liegenschaft von einer Immobiliengesellschaft gekauft, die ihren Sitz in New Jersey hat, nämlich Johnson & Schwartz, Realtors, Port Elizabeth, spezialisiert auf Hafengrundstücke.«

»South Brooklyn«, überlegte ich. »Dann ist Red Hook wahrscheinlich nicht weit.«

»In der Tat nicht«, antwortete Mr High. »Das Grundstück liegt an der Van Dyke Street, praktisch in Sichtweite vom Terminal. Die Grundstückspreise sind dort längst in astronomische Höhen geschnellt.«

»Und das Gelände war nicht abgesperrt und gesichert?«

»Darüber gibt es noch keine Informationen«, erwiderte der Chef. »Die Tote wurde erst vor einer guten Stunde gefunden – von einem Rentner, genauer gesagt von seinem Hund, mit dem er die übliche Morgenrunde machte.«

»Da hat es dann wohl noch nicht geregnet«, schloss Phil. »Bleibt nur zu hoffen, dass die Spurensicherer schnell genug ihre Zelte aufgebaut haben.«

»Wurden die Eltern der Getöteten schon ausfindig gemacht?«, fragte ich den Chef.

»Laut Führerschein stammte Gillian O’Farrell aus Pennsylvania. Die Kollegen dort überprüfen gerade die Adresse, die in ihrem Führerschein genannt ist.« Mr High sah Phil und mich ernst an. »Ich gebe Ihnen Nachricht, sobald ich Näheres weiß. Fahren Sie jetzt nach South Brooklyn und übernehmen Sie den Fall.«

***

Deana Shubert erwachte, doch sie spürte sofort, dass es kein richtiges Erwachen war. Es lief völlig anders ab als an einem normalen Morgen, nach einem erholsamen Nachtschlaf. Ein entscheidender Unterschied war, dass es dunkel blieb. Benommenheit lastete wie ein tonnenschweres Tuch auf ihr und machte ihr das Atmen zur Last. Sie fühlte sich wie gerädert, ihren Körper nahm sie nur teilweise wahr, spürte Arme und Beine nicht und konnte sich nicht bewegen. War sie gefesselt? Nicht einmal das konnte sie feststellen.

Und sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wo sie war.

Die Dunkelheit hüllte sie vollständig ein. Nicht der winzigste Schimmer von Licht drang zu ihr vor. Auch ihr Gehör war beeinträchtigt. Es war, als hätte jemand ihren Kopf einschließlich Augen und Ohren mit Lappen umwickelt. Sie glaubte, ein fernes Rauschen zu vernehmen, doch sie traute ihren eigenen Wahrnehmungen nicht. Was sie vernahm, konnte ebenso gut eine Sinnestäuschung sein.

Sie begriff noch nicht, dass ihre Denkfähigkeit ebenso eingeschränkt war wie ihr Wahrnehmungsvermögen. Sie wusste nicht einmal, ob sie lag, saß oder stand. Andererseits war es kein Schwebezustand, in dem sie sich befand, dazu fehlte ihr die Leichtigkeit. Immerhin war ihr ja die Schwere ihres Atmens bewusst. Folglich konnte ihr Verstand nicht komplett ausgeschaltet sein. Ein Teil davon funktionierte offenbar.

Als ihr dies bewusst wurde, schöpfte sie Hoffnung.

Sie musste sich Ziele setzen, Aufgaben stellen. Stück für Stück musste sie Klarheit über ihre Situation gewinnen. Die Hoffnung verstärkte sich, das merkte sie deutlich. Doch gleichzeitig kam die Ungeduld. Es fiel ihr schwer, sie zu bezwingen, sich zu beruhigen. Sie wollte heraus aus der Misere, in der sie gefangen war. Dieser Wille wurde mit jedem ihrer mühsamen Atemzüge stärker.

Plötzlich erschrak sie. Etwas wie ein Blitz durchzuckte ihr wacher werdendes Bewusstsein. Doch es war kein Blitz wie von einem Gewitter, eher eine jähe Helligkeit. Ein Bild entstand, obwohl sie ihre Augen noch immer nicht zu öffnen vermochte.

Der Himmel über New York war klar und fast wolkenlos. Vor drei Stunden hatte es noch wie aus Kübeln gegossen. Die Gemüsebeete ringsum glänzten nass und in frischem Grün, der Ackerboden war durchweicht. Nur auf den Gehwegplatten zwischen den Beeten konnten...

Erscheint lt. Verlag 7.7.2020
Reihe/Serie Jerry Cotton Sammelbände
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erste-fälle • Fall • gman • G-Man • Großband • Hamburg • Horst-Bosetzky • international • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Krimis • krimis&thriller • letzte fälle • martin-barkawitz • morland • nick-carter • Paket • Polizeiroman • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • schwerste-fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • Spannungsroman • Staffel • stefan-wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • uksak • Urlaub • Wegner
ISBN-10 3-7325-8767-3 / 3732587673
ISBN-13 978-3-7325-8767-4 / 9783732587674
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