Infiziert - Überleben in Zone 0 (eBook)

Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr!

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-0168-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Infiziert - Überleben in Zone 0 - J. S. Frank
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Ein fremdartiges Toxin verbreitet sich rasend schnell. Wer damit infiziert wird, verwandelt sich innerhalb von Sekunden in einen vor Wut rasenden »Smasher«, der seine Mitmenschen anfällt und zerfetzt, bevor er selbst stirbt. Niemand weiß, wer hinter der Verbreitung des Gifts steckt. Klar aber ist: In einer Gesellschaft am Rande des Zusammenbruchs sind die Infizierten nicht dein größer Feind ...
Ein actionreicher und brutaler Endzeit-Thriller für alle Horror-Junkies, Fans von »The Walking Dead« und Leser von Guillermo del Toro.
Achtung: Nichts für schwache Nerven!
Dieses eBook beinhaltet die fünf zusammenhängenden Kurzromane, die ursprünglich unter dem Titel »Smash99« erschienen sind.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>J.S. Frank hat nach seinem Germanistik-Studium mehr als zwanzig Jahre für ein internationales Medien-Unternehmen gearbeitet. Seit 2013 ist er freier Autor mit einem ungebrochenen Faible für die anglo-amerikanische und französische Literatur. J.S. Frank ist ein Pseudonym des Autors Joachim Speidel, der mit seinen Kurzgeschichten bereits zweimal für den Agatha-Christie-Krimipreis nominiert war.</p> <p><br></p>

J.S. Frank hat nach seinem Germanistik-Studium mehr als zwanzig Jahre für ein internationales Medien-Unternehmen gearbeitet. Seit 2013 ist er freier Autor mit einem ungebrochenen Faible für die anglo-amerikanische und französische Literatur. J.S. Frank ist ein Pseudonym des Autors Joachim Speidel, der mit seinen Kurzgeschichten bereits zweimal für den Agatha-Christie-Krimipreis nominiert war.

1. Kapitel: Verdammte Montage


Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich zum ersten Mal mit ansah, wie sich innerhalb einer halben Minute ein ganz normaler Mensch in einen Smasher verwandelte und anschließend eine Frau im wahrsten Sinne des Wortes zerfetzte.

Es war Montag, der 16. März. Es war kurz vor sieben Uhr. Wie viele andere wartete ich an diesem Morgen in der U-Bahn-Station auf die Linie 9. Sie hatte Verspätung, und man warf ungeduldige Blicke auf die Anzeigetafeln und hoch zu den Lautsprechern, aber vom Verkehrsverbund sah sich noch niemand in der Lage, irgendwelche Informationen zu der Verspätung zu geben.

Für einen Märzmorgen war es verdammt kalt. Die Menschen hatten wieder ihre Wintersachen aus dem Schrank geholt und sich in ihre Mäntel und dicken Jacken eingehüllt.

Als schließlich eine scheppernde Stimme aus den Blechkästen an der Decke die knappe Mitteilung herauskrächzte, dass die Linie 9 etwa zehn Minuten später käme, war den Wartenden anzumerken, dass sie mit ihrer Geduld bald am Ende waren.

Verärgertes Gemurmel wurde laut, vereinzelt sogar spöttisches Gelächter. Köpfe wurden ungläubig geschüttelt und Smartphones hastig gezückt, um diese News übellaunig weiterzugeben.

Zehn Minuten konnten eine ätzend lange Zeit sein.

Eine große Frau stapfte schwer atmend die Treppe herunter und sah sich verwundert um, weil so viele Menschen am Bahnsteig warteten. Sie mochte etwa Mitte fünfzig sein und war stark übergewichtig. Trotz der Kälte trug sie ihren braunen Fell-Wintermantel offen. Sie stellte sich an eine Aushangvitrine und begann die Nahverkehrsverbindungen zu studieren.

Als sie sich wieder umdrehte, schien sie auch nicht schlauer geworden zu sein. Sie machte ein verdrießliches Gesicht. Nach einer Weile fing sie an zu husten. Und das Husten wurde mit der Zeit immer heftiger und ging schon bald in ein kurzatmiges Bellen über. Da half es auch nicht, dass sie die Hand vor den Mund hielt.

Man kehrte ihr den Rücken und ging deutlich auf Abstand, schließlich konnte man nicht wissen, ob sie sich nur verschluckt hatte oder ob sie schlimm erkältet war.

Auch ich trat ein paar Schritte zurück. Ihr Bellen tat mir in den Ohren weh.

Nur ein Mann schien davon gänzlich unbeeindruckt zu sein. Er blieb ganz in ihrer Nähe, den Kragen seines Trenchcoats hochgeschlagen, so als könne ihn nichts erschüttern. Er war schlank und irgendwo zwischen dreißig und vierzig Jahre alt. Er hatte trendige weiße Design-Kopfhörer auf und schien in sich zu ruhen.

Die U-Bahn auf dem Gegengleis fuhr ein, begleitet von den entsprechenden Durchsagen. Als sie nach einer Weile die Station wieder verließ, war von dem Bellen nichts mehr zu hören.

Die große Frau schien nun alles im Griff zu haben. Sie atmete befreit durch. Ihre geröteten Wangen leuchteten. Mit einem Ärmel ihres Mantels begann sie, vorsichtig den Schweiß von der Stirn zu tupfen.

Ihr Husten war Vergangenheit, aber wie aus dem Nichts baute sich auf einmal ein ganz anderes Geräusch auf.

Ein Keuchen, das langsam in ein Knurren überging.

Es war schwer zu lokalisieren, aber so weit weg konnte es nicht sein. Es wurde lauter und lauter. Schon bald war die ganze U-Bahn-Station erfüllt von einem tiefen, röchelnden Knurren.

Erst jetzt sah ich, dass etwas mit dem Mann im Trenchcoat nicht stimmte.

Er riss die Kopfhörer herunter, machte den Rücken rund, beugte die Knie, verkrampfte sich und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. So als würde er von einem plötzlichen, gigantischen Migräne-Anfall heimgesucht. Er verfiel in ein wildes Zittern, das in ein wahnsinniges Zucken überging. Es sah so aus, als stünde er unter Strom. Schaum bildete sich vor seinem Mund. Das Zucken wurde schneller und schneller, und seine Augen schienen sich um das Vielfache zu vergrößern. Auf einmal erstarrte er, und sein ganzer Körper spannte sich derart an, als bestünde er nur noch aus einem einzigen, gewaltigen Muskel.

Als die Ersten fluchtartig die Treppen hochrasten, umso schnell wie möglich von hier wegzukommen, wusste ich, dass es jetzt auch für mich an der Zeit war abzuhauen. Und zwar sofort! Augenblicklich! Auf der Stelle! Aber meine Füße schienen in Beton zu stecken. Ich kam nicht los. Ich konnte mich keinen Zentimeter rühren.

Auch der großen Frau schien es so zu gehen wie mir. Sie wirkte wie versteinert. Ihre angstgeweiteten Augen waren auf den Mann im Trenchcoat geheftet, der keine zwei Meter entfernt von ihr stand.

Im nächsten Moment bäumte er sich auf und fiel sie an. Wie ein Löwe eine Antilope. Er packte sie. Verbiss sich in ihr. Zerfetzte mit seinen Zähnen ihre Halsschlagader. Seine Finger, zu Klauen geformt, gruben sich durch ihren dünnen Pullover in ihren Leib, zogen und rissen an ihr, bis Woll- und Fleischfetzen durch die Gegend flogen.

Als sie mit dem Rücken auf den Betonboden knallte, warf er sich auf sie und begann, in einem wahnsinnigen Stakkato und mit ungeheurer Wucht auf ihren Leib einzuhämmern. Seine Fäuste durchschlugen ihre Haut, ihr Fettgewebe und ihre Muskeln. Man hörte Knochen brechen und die schmatzenden Geräusche, als er Krater um Krater in ihren Leib schlug. Ihre Eingeweide verteilten sich auf dem Bahnsteig. Blut spritzte auf, als er, die Arme wie Dreschflegel schwingend, immer und immer wieder auf ihren Körper eindrosch.

Die Frau war tot. Ohne Zweifel. Wahrscheinlich war sie bereits in den ersten Sekunden tot gewesen, aber der Mann schlug immer noch auf sie ein, sogar noch, als seine eigenen Finger, Hände, Unterarme, Ellenbogen brachen. Er hörte auch nicht auf, als die zersplitterten Knochen seiner Armknochen wie spitze Dolche durch die Ärmel des Trenchcoats stachen, bleiche Zeugnisse der eigenen Selbstzerstörung.

Am Ende brach der Mann zusammen, das Knurren ließ nach, ging in ein Keuchen über und mündete schließlich in ein Japsen. In ein klägliches Japsen. Er bettete seinen Körper auf dem, was von der Frau übrig geblieben war.

Ich hatte mich die ganze Zeit keinen Zentimeter, keinen Millimeter gerührt. Ich hatte sogar meinen Atem angehalten. Das unwirklich anmutende, grausame Schauspiel hatte mich in seinen Bann geschlagen. Ich hatte keine Sekunde meine Augen davon lassen können.

Als ich wieder Luft in meine Lungen sog, kam mir dieses Atemholen wie der erste Atemzug nach langer Zeit vor. So wie wenn man aus einer großen Tiefe wieder an der Wasseroberfläche auftaucht.

Mein Blick streifte die Uhr auf der Anzeigetafel. Es war nicht mal eine Minute vergangen.

Ich sah, wie sich der Kopf des Mannes hob. Ganz langsam. Wie in Zeitlupe. Das Gesicht glänzte blutrot. Die Augäpfel schimmerten weiß. Der Blick war starr auf ein fernes Nichts gerichtet.

Als die Linie 9 einfuhr, versuchte er, stöhnend hochzukommen, wegzukommen von dem, was er angerichtet hatte. Es schien fast so, als wolle er sich mit letzter, allerletzter Kraft auf die Gleise werfen.

Aber er schaffte es nicht mehr.

Wenige Augenblicke später stürmten schwer bewaffnete und gepanzerte Polizisten die U-Bahn-Station und pflückten ihn auf wie faules Obst.

***

Die Polizei nahm den Fall so routiniert und förmlich auf wie ein Verkehrsdelikt. Die Spurensicherung erschien, die Leiche der Frau und ihre überall verstreuten Überreste wurden in einen Zinksarg gepackt und weggeschafft. Danach rückte ein Putzkommando an.

Während die U-Bahn-Station gründlich und schnell gesäubert wurde, führten die Polizisten die Zeugenbefragungen vollkommen leidenschaftslos durch. Neben mir hatten vier weitere Personen das Smasher-Spektakel mitbekommen. Zwei hatten sogar Videoaufnahmen mit ihren Handys gemacht, die sie den Polizisten stolz zeigten. Doch die interessierten sich nicht dafür. Sie wollten ihren Papierkram so schnell wie möglich erledigen, mehr nicht. Formulare ausfüllen, Unterschriften daruntersetzen, Kladde schließen. Fertig.

»Hier! Ihr Personalausweis!«

Ich musste den jungen Polizisten wohl etwas zu lange angeschaut haben, denn er fing an zu blinzeln.

»Wie bitte?«

Er reichte mir den Ausweis, und ich griff schnell zu, sonst hätte er ihn womöglich fallen lassen. Er war noch keine dreißig. Sein gelblich-fahles Gesicht erinnerte in Farbe und Konsistenz an einen Hefeteig.

Ich steckte den Ausweis ein und wollte schon gehen, als er sagte: »Sie haben uns sehr geholfen, Herr Stalmann!«

»Wobei?«

»Ja, also …«, fing er an, kam aber gleich ins Stocken. »Sie …« Er musterte mich. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Er zeigte mit dem Zeigefinger recht zaghaft auf mein Gesicht. »Sie haben da etwas Blut abbekommen. Haben Sie ein Taschentuch? Oder vielleicht …?«

Ich wischte mir über die Wangen und das Kinn und betrachtete meine Handfläche. Ja, da war in der Tat etwas Blut zu sehen.

»Kein Problem«, sagte ich, fischte in meinem Mantel nach einem Papiertaschentuch, rieb mir das Gesicht damit ab und warf es in den Mülleimer.

Der Polizist inspizierte mich erneut. Es sah so aus, als wäre er immer noch nicht ganz zufrieden, aber schließlich nickte er. Er schien sich mit meinem Aussehen abgefunden zu haben.

»Darf ich Sie abschließend fragen – es ist nur rein informell –, wo Sie jetzt hingehen? Ich meine … haben Sie jemanden, den Sie benachrichtigen können? Der Sie abholt?«

Ich verdrehte die Augen. »Ich brauche niemanden, der mich abholt. Ich gehe jetzt zu meiner Arbeit.«

Er blickte mich fragend an.

»Ich gehe in die Schule«, sagte ich. »Ich bin Lehrer.«

Er machte zuerst ein verständnisvolles Gesicht, dann schüttelte er den Kopf. »Wollen Sie nicht …?«

»Was?«

»Freinehmen? Sich beurlauben lassen? Und wenn auch...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2020
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Brutal • Bundle • Cage Fighter • Cage Fighting • Cop • Droge • Epidemie • Gewalt • Horror • Journalistin • Lehrer • Medical • Pandemie • Pharma • Polizei • Serie • spannend • The Walking Dead • Thriller • UFC • Verschwörung • Virus • z nation • Zombie • Zombieland • Zombies
ISBN-10 3-7517-0168-0 / 3751701680
ISBN-13 978-3-7517-0168-6 / 9783751701686
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49
Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit …

von Rita Falk

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99