Nebelwelt (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Aufl. 2020
278 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7325-9139-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nebelwelt - Simon R. Green
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Ein Planet von Ausgestoßenen kämpft gegen ein korruptes Imperium!

Die Nebelwelt ist ein Rebellenplanet, der vom Reichtum des Imperiums abgeschnitten ist. Es landen kaum Schiffe und jedes Hightech-Gerät ist weit mehr wert als sein Gewicht in Gold. Ein feudaler Orden hat diese einst reiche Welt unterworfen: Die Starken herrschen, die Schwachen sterben, und niemand ist sich zu fein zum Stehlen.

Die Ermittlerin Topaz ist einer der wenigen ehrlichen Menschen, die noch auf der Nebelwelt leben. Sie tut, was sie kann, um die regierenden Gauner in Schach zu halten. Dann gelingt es dem korrupten Imperium, den Schild der psychisch begabten Esper anzugreifen, der die Nebelwelt bewacht. Eine massive Flotte lauert im All - und Topaz ist die Einzige, die den Planeten vor dem Feind retten kann. Doch es sind die Feinde in den eigenen Reihen, vor denen sie am meisten Angst haben sollte ...

Dieser Roman ist ein Prequel zu Simon R. Greens Deathstalker-Zyklus, der die Geschichte der Nebelwelt und einiger Nebenfiguren des Zyklus erzählt. Eigenständig lesbar und in sich abgeschlossen!

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<p><strong>Simon R. Green </strong>(*1955) kommt aus Bradford-on-Avon, England. Während seines Literatur- und Geschichtsstudiums an der Leicester University begann er mit dem Schreiben und veröffentlichte einige Kurzgeschichten. Doch erst 1988, nach jahrelanger Arbeitslosigkeit, verkaufte er seine ersten Romane. Seinen Durchbruch erlangte er Mitte der Neunziger mit der SF-Weltraumoper-Saga um Owen Todtstelzer: Eine Serie, die - wie er selbst sagt - irgendwie außer Kontrolle geraten ist, da er eigentlich nur drei Bücher schreiben wollte ...Mittlerweile umfasst Simon R. Greens Werk weit über 40 Romane, das neben Science Fiction auch verschiedene Subgenres der Fantasy von Dark bis Funny, von High bis Urban abdeckt.</p>

Simon R. Green (*1955) kommt aus Bradford-on-Avon, England. Während seines Literatur- und Geschichtsstudiums an der Leicester University begann er mit dem Schreiben und veröffentlichte einige Kurzgeschichten. Doch erst 1988, nach jahrelanger Arbeitslosigkeit, verkaufte er seine ersten Romane. Seinen Durchbruch erlangte er Mitte der Neunziger mit der SF-Weltraumoper-Saga um Owen Todtstelzer: Eine Serie, die - wie er selbst sagt - irgendwie außer Kontrolle geraten ist, da er eigentlich nur drei Bücher schreiben wollte ...Mittlerweile umfasst Simon R. Greens Werk weit über 40 Romane, das neben Science Fiction auch verschiedene Subgenres der Fantasy von Dark bis Funny, von High bis Urban abdeckt.

KAPITEL I
EIN SCHATTEN IN DER NACHT


Ein kühler, böiger Wind kam stöhnend von Norden herab, und er wirbelte die in den engen Gassen von Nebelhafen hängenden Dunstfetzen und den leise fallenden Schnee durcheinander. An jeder Tür hingen Laternen oder Lampions und erzeugten kleine gelbe, rote oder orange Inseln aus Licht vor einem wahren Ozean aus Grau. So früh am Morgen, kurz bevor die schwache gelbe Sonne über Nebelhafen aufging, war der Dunst immer am dichtesten.

Ein grauer Schatten kletterte selbstsicher über ein schlüpfriges, geneigtes Dach. Die schlanke Gestalt war vor dem Hintergrund des wirbelnden Schnees kaum zu erkennen, denn das Weiß ihres Thermoanzugs löste sich harmonisch im umgebenden Schnee und Nebel auf. Die Thermoelemente des Anzugs hielten seinen Träger behaglich warm und isolierten gegen die schneidende Kälte des Windes. Der Mann – sein Name war Katze – kauerte sich neben einem vorspringenden Dachfenster nieder und schob die Kapuze des Anzugs in den Nacken. Zum Vorschein kam ein junges, blasses Gesicht, das von wachsamen schwarzen Augen und deutlich sichtbaren Pockennarben auf den Wangen beherrscht wurde. Katze zuckte zusammen, als der scharfe Wind über sein ungeschütztes Gesicht fuhr, dann ließ er sich vorsichtig über die schlüpfrige, schneebedeckte Schräge der Dachziegel gegen einen rauchenden Schornstein rutschen. Er suchte am unregelmäßigen Mauerwerk des Rauchfangs nach Halt und beugte sich über die Dachkante, um einen Blick nach unten zu werfen.

Von seinem hohen Aussichtspunkt übersah Katze die schiefen und verwinkelten Dächer Nebelhafens – Dächer, die sein Jagdrevier und sein ganz privates Königreich waren. Er hatte den größten Teil seiner erst zwanzig Lenze damit verbracht, sein Handwerk zu lernen und seine Kunst stetig zu vervollkommnen, und mit der Zeit war er zu einem der besten Einbrecher geworden, die das Diebesviertel je hervorgebracht hatte. Das kunstvoll verzierte Eisen und Holz der Gebäude Nebelhafens diente ihm als Straßen und Wege, auf denen er sich mit Händen und Füßen fortbewegte, und die Gesimse und Giebel der Dächer als Wegweiser und Rastplätze.

Katze war ein Dachläufer.

Das Licht des großen Halbmondes brach klar und strahlend durch die wirbelnden Nebel und wurde hell von den schneebedeckten Flächen der Dächer und der Straßen reflektiert, eine Szenerie von spröder Schönheit. Zu seiner Linken erblickte Katze die vereinzelten Lampen des Diebesviertels, eines schäbigen Quartiers mit schmutzigen Straßen, dessen vorstehende Häuser sich zusammendrängten, als suchten sie Schutz und Wärme in der kalten Nacht. Die wenigen Lichter funkelten in der umgebenden Dunkelheit purpurn wie Rubine auf Samt. Zu seiner Rechten lagen das Technikerviertel und der Raumhafen.

Suchscheinwerfer zuckten durch die Nacht, blaues Sturmfeuer, das schlanken kristallenen Lanzen gleich zitternd auf und ab tanzte. In regelmäßigen Abständen brannten Öllampen und Fackeln auf dem Raumhafen und markierten weite Landeflächen, jede einzelne mehr als einen Kilometer im Durchmesser. Der Kontrollturm aus Stahlglas, das letzte Überbleibsel der einstigen Imperialen Basis, war das einzige Gebäude des gesamten Raumhafens, das noch immer von hellen elektrischen Lichtern beleuchtet wurde. Auf den Landeplätzen standen weniger als ein Dutzend Schiffe, die meisten von ihnen nur noch Wracks, verlassen und ausgeschlachtet, aller Hochtechnologie beraubt. Eine Handvoll Schmugglerschiffe teilte sich einen Landeplatz, fünf silberne Nadeln, die im Licht der Fackeln rötlich schimmerten.

Plötzlich flammten im Umkreis des größten Landefelds Signallichter auf, wie Leichenfeuer rings um ein neu errichtetes Monument, und Katze erkannte mit wachsender Erregung, dass ein Schiff hereinkommen würde. Schiffe bedeuteten in jenen Tagen ein immer seltener werdendes Ereignis, und jeder Neuankömmling war demzufolge eine gute Nachricht. Nur zögernd wandte Katze sich vom Anblick des erleuchteten Landefelds ab und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straßen unter sich.

Nichts bewegte sich in den leeren, dunstigen Gassen. Das blasse Tuch aus frisch gefallenem Schnee lag jungfräulich und unberührt. Nur Diebe und Spione wagten sich in der bitterkalten Nacht Nebelhafens vor die Tür, und sie hinterließen niemals Spuren.

Katze zog die Kapuze wieder über, um das Gesicht vor der Kälte zu schützen. Er lockerte seinen Griff um den gemauerten Schornstein und ließ sich vorsichtig über die Dachkante gleiten. Nachdem er sicheren Halt an der schmalen Regenrinne gefunden hatte, rutschte er kopfüber über die Kante, bis er nur noch mit den Füßen in der Rinne hing. Das rostige Eisen knarrte stöhnend unter dem ungewohnten Gewicht, aber es hielt, während Katze nachdenklich das kleine, vergitterte Fenster vor sich musterte. Der Durchlass war kaum mehr als einen halben Meter breit, und das Gitter bestand aus rostfreiem Stahl. Wie äußerst geschmacklos, dachte Katze. Jeder muss denken, dass hier jemand Angst hat, beraubt zu werden. Er schenkte dem Fensterrahmen einen eingehenderen Blick und grinste selbstgefällig, als er die beiden schlanken Drähte entdeckte, die in der oberen rechten Ecke des Gitters befestigt waren und von dort im Mauerwerk verschwanden. Ohne Zweifel irgendeine Alarmanlage. Katze zog einen kleinen Drahtschneider aus dem Schaft seines linken Stiefels und setzte das Werkzeug an einem der Drähte an, doch dann zögerte er. Die Drähte erschienen ihm viel zu offensichtlich. Erneut untersuchte Katze das Gitter und grinste schief, als er einen kleinen elektronischen Sensor bemerkte, der nahtlos in den Rahmen des Gitterwerks eingepasst war. Berühre das Gitter oder den Rahmen, und der Sensor löst einen Alarm aus. Katze schob den Drahtschneider wieder in den Stiefelschaft zurück und zog aus dem anderen eine schlanke elektronische Sonde. Mit der lässigen Geschicklichkeit langjähriger Übung schloss er den Sensor kurz, schob die Sonde wieder zurück, nahm erneut den Drahtschneider zur Hand und zerschnitt die beiden Drähte, nur für den Fall. Er steckte das Werkzeug weg und zog einen kleinen Schraubenzieher hervor. Dann machte er sich in aller Gemütsruhe daran, die vier einfachen Schrauben herauszudrehen, die das Gitter hielten.

Allmählich begann das Blut in seinen Kopf zu steigen, aber Katze ignorierte die stärker werdenden Schmerzen, so gut er konnte, um sich nicht zu übereilter Hast hinreißen zu lassen. Nacheinander wanderten drei der Gitterschrauben in einen weißen Lederbeutel an Katzes Gürtel. Schließlich steckte er den Schraubenzieher weg und zog vorsichtig am Rahmen des Gitters. Unter seinen geschickten Händen löste sich das Eisen, bis es nur noch an der letzten verbliebenen Schraube hing. Katze grinste. Bis jetzt lief alles genau nach Plan. Er schob das Gitter zur Seite und einen Arm durch das Fenster. Dann folgte sein Kopf, und er atmete heftig durch, als Brust und Rücken gegen den unnachgiebigen Eisenrahmen schrammten. Katze suchte festen Halt am inneren Rahmen und atmete erneut tief durch, bevor er seine Füße aus der Dachrinne löste. Ein heftiger Ruck ging durch seinen Körper, als die Beine hinunterfielen, doch der Stoß war nicht stark genug, um Katze aus dem Fenster und in die Tiefe zu reißen.

Er wartete einen Augenblick, bis sein Atem sich wieder beruhigt hatte, dann lockerte er den Griff um den inneren Rahmen. Zentimeter um Zentimeter schob er seinen Oberkörper durch die enge Öffnung. Unterleib und Hüften stellten kein Problem dar. Nur ein Mann, der so drahtig und gelenkig war wie Katze, konnte durch so ein Fenster einsteigen. Was zumindest einer der Gründe war, aus dem seine Konkurrenten ihn neidisch als den besten Dachläufer von ganz Nebelhafen anerkannten.

Geschickt ließ Katze sich vom Fenster auf den Boden gleiten und kauerte sich bewegungslos in die Schatten, während seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Vor ihm erstreckte sich ein enger Korridor, der zur Linken in ein Treppenhaus mündete. Zur Rechten befanden sich zwei geschlossene Türen. Mondlicht fiel durch das Fenster, aber selbst Katzes erfahrene Augen hatten Schwierigkeiten, in der Dunkelheit hinter dem schimmernden Licht Einzelheiten zu erkennen. Er zog die Handschuhe aus und schob sie hinter den Gürtel. Dann spannte und entspannte er seine langen, schlanken Finger in einer raschen Serie von Lockerungsübungen. Für einen guten Einbrecher waren die Hände genauso wichtig wie die Werkzeuge, die sie benutzten. Katze achtete stets auf seine Hände. Behutsam legte er die Finger auf den Boden, schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf das polierte Holz. Feine Vibrationen kitzelten die Spitzen seiner Finger. Nachdenklich runzelte Katze die Stirn. Im Fußboden waren Sensorpaneele eingelassen, und sie würden ganz ohne Zweifel alle möglichen Sicherheitssysteme aktivieren, sollten sie das Gewicht eines Mannes spüren. Mit geschlossenen Augen beugte Katze sich vor, und seine Hände tasteten in einem immer weiter werdenden Bogen über den vor ihm liegenden Holzboden. Aufgrund der schwankenden Stärke der Vibrationen...

Erscheint lt. Verlag 28.8.2020
Reihe/Serie In den Schatten des Imperiums
In den Schatten des Imperiums
Übersetzer Axel Merz
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Mistworld
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Deathstalker • Der eiserne Thron • episch • Epos • Fortsetzung • Galaxis • Imperium • Kult • New York Times Bestseller • Planet • Prequel • Raumschiff • Rebellen • Rebellion • Schwerter • Science Fantasy • Science Fiction Romane • SF • Space Opera • Star Wars • Todtsteltzer • Todtstelzer • Totsteltzer • Totstelzer • Weltraum • Weltraumoper
ISBN-10 3-7325-9139-5 / 3732591395
ISBN-13 978-3-7325-9139-8 / 9783732591398
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