Profiling Murder – Fall 9 (eBook)

Mörderische Angst

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
150 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8932-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Profiling Murder – Fall 9 - Dania Dicken
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Folge 9: Bei lebendigem Leib verbrannt. Als die Überreste von Lucas McKellar entdeckt werden, ahnen Laurie und Jake, dass dieser Fall sie an ihre Grenzen bringen wird. Und zunächst scheint es auch, als würden sie ihn nicht lösen können. Doch dann wird eine weitere Leiche entdeckt: übersät mit Schlangenbissen. Obwohl es auf den ersten Blick nicht so aussieht, als hätten die beiden Fälle miteinander zu tun, entdecken Laurie und Jake eine Gemeinsamkeit. Hat der Täter etwa viel mehr Menschen auf dem Gewissen als bisher angenommen? Sie setzen alles daran, den Mörder zu fassen, bevor dieser wieder zuschlägt.

Laurie Walsh war eine erfolgreiche Polizistin. Bis sie aus Notwehr schießen musste - und ein Mensch starb. Die Bilder verfolgen sie selbst Jahre später noch jede Nacht. Doch dann meldet sich ihr ehemaliger Partner Jake und bittet sie um Hilfe bei einem Fall. Und Laurie wird klar, wie sehr ihr Herz noch an der Polizeiarbeit hängt. Sie kehrt an Jakes Seite in ihren Job zurück und ermittelt fortan in besonders harten Fällen, die selbst die Ermittler tief erschüttern. Und gerät dabei nicht selten selbst ins Visier der Täter ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

Sonntag, 21. November


Eigentlich waren Komödien gar nicht Lauries Genre, aber gerade amüsierte sie sich prächtig. An Jake gelehnt saß sie auf dem Sofa und nahm noch eine Handvoll Cheetos. So sah ein perfekter Sonntagabend aus – und das nach einem perfekten Tag. Sie hatten zusammen mit Samantha und Dominic das Butterfly Wonderland besucht und mittags zusammen gegessen. Nun ließen Laurie und Jake den Tag faul auf dem Sofa ausklingen – mit Netflix und Knabbereien hatten sie alles, was sie dafür brauchten.

Verträumt strich Laurie mit ihrer Hand über Jakes Brust. Seine Nähe fühlte sich wie immer gut an. Während sie überlegte, ob sie ihre Hand unter sein T-Shirt stecken sollte, verselbstständigten sich ihre Gedanken, und sie überlegte, was man noch alles hätte tun können.

Ihr Gedankenspiel wurde jäh davon unterbrochen, dass Jakes Handy auf dem Tisch zu summen begann. Mit einem mürrischen Geräusch pausierte er den Film und griff nach seinem Telefon. Lauries Blick streifte das Display. Captain Walters. Arbeit.

»Captain«, begrüßte Jake seine Vorgesetzte. »Ja, Augenblick. Ich stelle auf Lautsprecher.«

Laurie setzte sich aufrecht und begrüßte Maryanne Walters, als Jake laut gestellt hatte.

»Tut mir sehr leid, Ihnen den Abend versauen zu müssen, aber in South Mountain Village hat sich vorhin ein Mord ereignet. Ich hätte gern, dass Sie sich darum kümmern.«

Während Laurie ergeben seufzte, sagte Jake: »Gern. Was haben Sie für uns?«

»Wie es aussieht, wurde jemand auf offener Straße von einem Unbekannten angegriffen und angezündet. Er ist bei lebendigem Leibe verbrannt. Jones Avenue.«

»Okay … sind schon unterwegs.« Sie verabschiedeten sich von Walters, und Jake schaltete den Fernseher aus.

»Dann wollen wir mal«, sagte Laurie und seufzte. Die beiden holten ihre Waffen und Dienstmarken aus dem kleinen Safe, zogen sich um und fuhren schließlich los.

Es war längst dunkel, auf den Straßen war nicht viel los. Die angegebene Adresse lag ein Stück südlich des Stadtzentrums. Sie konnten sie gar nicht verfehlen, denn das Blaulicht der Einsatzfahrzeuge war schon von weitem sichtbar. Hinter dem Gelände einer Autowerkstatt hatten die Kollegen die Straße weiträumig gesperrt, aber Schaulustige waren dennoch anwesend. In der Nähe erstreckten sich zahlreiche einfache Wohnhäuser. Es war keine sehr einladende Gegend.

Ein Krankenwagen fuhr gerade ab und gab den Blick auf das Fahrzeug des Coroners frei. Im Licht eines aufgestellten Scheinwerfers standen mehrere Personen hinter dem Fahrzeug im Kreis.

Jake parkte das Auto vor der Absperrung, und als sie zu den Kollegen hinübergingen, hielten er und Laurie ihre Dienstmarken in die Höhe, sodass sie von den Streifenkollegen nur ein Nicken ernteten.

»Detective Jake McNeill, meine Partnerin Laurie Walsh«, stellte Jake sich und Laurie beim Näherkommen vor. Schließlich standen sie neben der Gruppe von Männern, die ihre Begrüßung höflich erwiderten und den Blick auf eine schwarz verkohlte Gestalt freigaben. Der umgebende Asphalt zeigte noch Spuren von Wasser und Feuerlöscherschaum, und bei näherem Hinsehen war Laurie, als würde die verbrannte Gestalt noch dampfen.

»Hi, Mark Dawson«, stellte der Coroner sich kurz vor. »Sie ermitteln in dem Fall?«

»Richtig«, sagte Jake. »Was haben wir?«

»Nicht mehr viel, würde ich sagen. Wir haben noch keine Ahnung, wer der Tote ist. Nachbarn haben den Notruf gewählt und gesagt, ein brennender Mann würde über die Straße laufen. Die Nachbarn waren es auch, die mit Feuerlöschern rausgelaufen sind und ihn gelöscht haben, aber da lag er schon reglos am Boden. Das geht ja alles ziemlich schnell – zum Glück, denn Verbrennen ist unheimlich qualvoll.«

Laurie schluckte schwer. »Wie weit ist er gekommen?«

»Das ist eine gute Frage. Ich rieche jedenfalls Benzin, keine Ahnung, ob Ihnen das auch so geht. Jemand hat ihn wohl damit übergossen und dann angezündet. Das geht schnell – und dann wird er losgerannt sein, das ist wie ein Reflex. Wenn die Haut verbrannt wird, liegen ja sehr schnell die Nerven frei. Das ist entsetzlich schmerzhaft und hört erst wieder auf, wenn die Flammen sich tief genug vorgearbeitet haben. Dieser Fluchtreflex setzt automatisch ein und ist bedingt durch den Adrenalinschub, den der Verbrennende bekommt. Mit Glück überdeckt das Adrenalin auch den Schmerz. Sobald die Körpertemperatur auf über fünfzig Grad steigt, treten Nekrosen auf, Wasser und Blutplasma treten aus, und es kommt zum Kreislaufschock. Das wird dann wohl an dieser Stelle hier passiert sein. Die Zeugen haben versucht, die Flammen zu löschen, und sofort den Notruf gewählt, aber bei Eintreffen des Krankenwagens war er längst tot.«

»Und es hat niemand gesehen, wer das getan hat?«, fragte Jake.

»Leider nicht«, antwortete jetzt einer der Streifenpolizisten. »Wir vermuten, dass der Täter ihm irgendwo da vorn neben dem Werkstattgelände aufgelauert hat, da sind ja keine Wohnhäuser und entsprechend keine Zeugen. Gleich werden wir mal sehen, ob wir irgendwo Benzinspuren auf der Straße finden. Wir wissen noch nicht, wer der Tote ist, vermuten aber, dass er hier in der Nachbarschaft gewohnt haben könnte und nach Hause wollte.«

»Sie könnten uns helfen, indem Sie von Haus zu Haus gehen und mit den Nachbarn sprechen«, sagte Laurie. »Vielleicht hat jemand was gesehen – eine Person, die von hier weggegangen oder -gelaufen ist, oder vielleicht ein Auto.«

Die Kollegen nickten und versprachen, sich gleich an die Arbeit zu machen.

»Wenn ich mir den Körperbau so ansehe, würde ich sagen, der Tote ist ein Mann«, mutmaßte der Coroner. »Sobald Fotograf und Spurensicherung hier fertig sind, bringe ich die Leiche in die Gerichtsmedizin. Vielleicht kann der Kollege Ihnen nach der Obduktion irgendwas sagen, was wir noch nicht wissen.«

»Klingt gut«, sagte Jake. »Vor allem brauchen wir ja körperliche Merkmale, um ihn identifizieren zu können, wenn er nichts bei sich hatte.«

»Ich habe noch nicht in die Hosentaschen geschaut … Aber hier ist etwas.« Der Coroner deutete auf das Handgelenk des Mannes. Seine Finger waren gar nicht so stark verbrannt wie umliegende Partien, und zum Vorschein kam eine digitale Armbanduhr. Jake bat den Fotografen, davon eine Nahaufnahme zu machen.

»Noch weitere Merkmale, die Ihnen aufgefallen wären?«, fragte Laurie.

»Bis jetzt nicht …« Mit diesen Worten machte der Coroner sich an den Hosentaschen des Toten zu schaffen und zog aus einer ein Portemonnaie und aus der anderen ein Handy. Beides war nass, beim Handy war das Display gesprungen, und beim Portemonnaie waren die Ecken angesengt. Dawson drückte auf den Home-Button des Handys, das keinerlei Reaktion zeigte, und öffnete dann das Portemonnaie.

»Na bitte, ein Führerschein.« Er bemühte sich darum, ihn herauszuziehen, bevor er das Portemonnaie in einen Asservatenbeutel steckte und auch das Handy eintütete. Er reichte Laurie den Führerschein, die zusammen mit Jake darauf schaute. Lucas McKellar, 27 Jahre alt. Er wohnte tatsächlich auf der Jones Avenue.

»Da haben wir doch was«, sagte Jake.

»Warum wollte jemand dich auf diese Weise töten, Lucas?«, murmelte Laurie nachdenklich.

»Ich würde sagen, wir bringen sein Handy in die Technik – vielleicht können die Kollegen da irgendwas retten und wir finden darauf etwas, was uns weiterhilft. Jetzt gucken wir erstmal, ob wir was in seinem Haus entdecken.«

Laurie war einverstanden. Sie folgten dem Straßenverlauf unter den Blicken neugieriger und gleichzeitig entsetzter Nachbarn bis zum Haus von Lucas McKellar.

Es war ein kleines, eingeschossiges Haus, vor dem sich nur eine Einfahrt erstreckte. Es gab weder eine Garage noch einen Vorgarten. Jake klopfte erst an die Tür, aber nachdem niemand öffnete, machte er sich mit seinem Dietrichset am Schloss zu schaffen und öffnete schließlich die Haustür.

Im Haus war es dunkel und still. Laurie schaltete das Licht ein, dann sahen sie, dass sie schon mitten im Wohnzimmer standen. Die offene Küche lag in einer Ecke, nach hinten erstreckte sich ein Flur, von dem mehrere Türen abzweigten.

Obwohl das Haus außen schlicht und wenig einladend gewirkt hatte, sah es drinnen schon ganz anders aus. Die Möbel waren zwar etwas älter, aber alles war geschmackvoll und ansprechend dekoriert - sauber war es auch. In den Nischen neben den Fenstern standen Orchideen, die Kissen auf dem Sofa hatten fliederfarbene Bezüge.

Laurie folgte ihrem Verdacht und ging zu einer Kommode, auf der einige gerahmte Fotos standen. Mehrere zeigten Lucas mit einer blonden jungen Frau.

»Er lebt nicht allein.«

»Irgendwelche Anhaltspunkte auf die Frau?«

»Ich habe hier Fotos.« Sie wartete, bis Jake bei ihr war, und zeigte sie ihm dann.

»Bestimmt können uns die Nachbarn sagen, wer sie ist.«

Laurie nickte zustimmend. Sie schauten sich weiter um – der Kühlschrank war voll, es stand kein schmutziges Geschirr herum. Gespannt spähten sie in die anderen Zimmer. Es gab ein Schlafzimmer, ein Bad und ein Arbeitszimmer, in dem gegenüber vom Schreibtisch ein ausziehbares Sofa stand. Alles war vollkommen unauffällig.

»Okay, bevor wir jetzt hier alles auf den Kopf stellen, sollten wir eher seine Freundin suchen«, schlug Jake vor. Sie verließen das Haus wieder. Jake versuchte, es von außen zu verriegeln, während Laurie zu den Nachbarn ging, die schräg gegenüber in ihrer Auffahrt standen....

Erscheint lt. Verlag 28.7.2020
Reihe/Serie Laurie Walsh Thriller Serie
Laurie Walsh Thriller Serie
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Ängste • grausame Morde • Phobien • Psychokiller • Psychothriller • Serienkiller • Stalker • Thriller • weibliche Ermittlerin
ISBN-10 3-7325-8932-3 / 3732589323
ISBN-13 978-3-7325-8932-6 / 9783732589326
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