Abgenagt. Kommissar Kempff kommt auf den Hund (eBook)

Küsten-Krimi

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eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
324 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8140-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Abgenagt. Kommissar Kempff kommt auf den Hund - Christian Gailus
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Im Wald am Timmendorfer Strand werden menschliche Überreste entdeckt - mit einer markanten Verletzung, die eindeutig auf Mord hinweist. Als kurz darauf ein weiteres Skelett in gleichem Zustand entdeckt wird, muss Kommissar Kempff ran. Dieser findet heraus, dass es in dem beschaulichen Ostsee-Ferienort eine jahrzehntelange, erbitterte Familienfehde gab. Bis die beiden 'Clanoberhäupter' vor fünfundzwanzig Jahren plötzlich verschwanden ... Doch durch Kempffs Ermittlungen entflammt der Streit erneut und es verschwinden weitere Menschen. Kann der Kommissar den Fall rechtzeitig lösen, bevor die Fehde weitere Opfer fordert?

Nach seinem ersten Fall um einen Haiangriff am Timmendorfer Strand hat 'Ostseehasser' Jan Kempff die Lübecker Bucht in sein Herz geschlossen - und steckt schon mittendrin in der nächsten Ermittlung.

eBooks von beThrilled - mörderisch gute Unterhaltung!





<p>Christian Gailus schreibt Hörspiele, Krimis, Kinderbücher und Drehbücher, zuletzt die Verschwörungsparodie "Chromosom 23" und den ersten Fall für den Hamburger Kommissar am Timmendorfer Strand: "Angebissen. Kommissar Kempff und der Hai". Als gebürtiger Hamburger ist er froh, sich nicht zwischen Nord- und Ostsee entscheiden zu müssen.</p> <p><br></p> <p><br></p>

Christian Gailus schreibt Hörspiele, Krimis, Kinderbücher und Drehbücher, zuletzt die Verschwörungsparodie "Chromosom 23" und den ersten Fall für den Hamburger Kommissar am Timmendorfer Strand: "Angebissen. Kommissar Kempff und der Hai". Als gebürtiger Hamburger ist er froh, sich nicht zwischen Nord- und Ostsee entscheiden zu müssen.

TAG 2


Der nächste Tag begann mit einem Paukenschlag. Kempff war noch gar nicht richtig wach, als sein altes Nokia wie verrückt klingelte.

»Ja?«, meldete er sich noch leicht orientierungslos.

»Beringer hier. Sorry für die frühe Störung. Aber Sie müssen kommen. Sofort!«

»Was ist denn passiert?«, fragte Kempff und war auf der Stelle hellwach. Er warf der schlafenden Dörte einen raschen Blick zu und schwang sich aus dem Bett.

»Es geht um Gunnar«, erklärte Beringer. »Er hat Mist gebaut …«

»Sekunde, bitte.« Kempff legte das Handy auf den Nachttisch, zog sich eilig Hose und Strümpfe an, schlüpfte in sein Hemd und hastete dann ins Bad. »Noch da?«

»Klar.«

»Was hat er getan?«

»Sich auf einem Boot verschanzt.«

Kempff schaltete die Freisprecheinrichtung ein und legte das Handy auf die Ablage unter dem Spiegel. »Was heißt verschanzt?«, fragte er und drückte Zahnpasta auf seine Zahnbürste.

»Er ist in die Jacht von Lutz Keller eingebrochen«, erklärte Beringer. »Die liegt im Hafen von Travemünde, beim alten Leuchtturm. Als die Polizei eintraf, verrammelte Gunnar die Tür und drohte, dass er auf jeden schießen würde, der ihm zu nahe kommt.«

»Wer hat die Polizei alarmiert?«, nuschelte Kempff, während er sich die Zähne putzte.

»Ein Anwohner. Er hatte Licht auf der Jacht gesehen, wusste aber, dass der Eigentümer im Ausland ist. Deshalb nahm er an, dass es sich um einen Einbrecher handelte.«

Kempff spuckte die Zahnpasta ins Becken. »Und was will Gunnar auf dem Boot?«

»Keine Ahnung. Bislang hat er mit niemandem mehr gesprochen. Aber Lutz Keller ist über drei Ecken mit den Krogs verbandelt. Also geht es vielleicht um die Familienfehde.«

»Wo willst du hin?«, fragte eine Stimme von der Tür. Es war Dörte. Verschlafen und nur mit einem Hemd bekleidet schlurfte sie ins Bad.

»Ich muss los, Schatz«, sagte Kempff rasch und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

»Entschuldigung?«, fragte Beringer.

»Nicht Sie.« Kempff hastete zur Haustür.

»Ein SEK will stürmen, wenn sich Gunnar nicht innerhalb der nächsten Stunde ergibt«, fuhr Beringer fort.

»Stürmen?«, wunderte sich Kempff. »Hat er eine Geisel genommen?«

»Nicht, dass wir wüssten. Aber nebenan im Hotel Aqualung findet ein internationaler Kongress statt. Die Eröffnung ist für zehn Uhr angesetzt. Bis dahin soll die Lage geklärt sein.«

»Indem man stürmt?« Kempff verließ das Haus und stieg in seinen Wagen. »Hat denn niemand versucht, Gunnar zum Aufgeben zu überreden?«

»Doch, sicher«, sagte Beringer. »Aber wie gesagt: Bislang hat er jede Kommunikation verweigert. Nur einmal hat er kurz den Kopf aus der Kajüte geschoben und gebrüllt, dass er einen Vermittler verlangt. Und zwar Sie, Herr Hauptkommissar.«

»Ich bin in zwanzig Minuten da.« Kempff legte auf, steckte den Zündschlüssel ins Schloss und trat die Kupplung durch. Überrascht senkte er den Blick in den Fußraum. Er holte tief Luft und zählte bis fünf. Dann rannte er zurück ins Haus und zog sich Schuhe an.

*

Das Ufer in der Nähe des alten Leuchtturms war bereits weiträumig abgesperrt, als Kempff den Travemünder Hafen erreichte. Ein halbes Dutzend Streifenwagen sicherte das Gelände, mehrere Krankenwagen warteten auf ihren möglichen Einsatz, und zwei Mannschaftswagen des SEK standen etwas abseits. Kempff erinnerte das Aufgebot eher an eine Entführung als an einen Einbruch.

Er parkte seinen Wagen beim alten Leuchtturm und joggte dann Richtung Promenade. Da er den Polizisten am Absperrband nicht kannte, musste Kempff ihm seinen Ausweis zeigen.

»Herr Hauptkommissar!«, rief Thielemann und winkte ihn zu sich. Er stand mit Beringer und einem weiteren Beamten neben einem Streifenwagen. »Darf ich Ihnen den SEK-Einsatzleiter Hauptkommissar Renz vorstellen.«

Kempff reichte seinem Kollegen die Hand. Renz war etwas kleiner als er und wirkte nicht besonders kräftig. Aber sein entschlossener Handschlag signalisierte, dass man ihn lieber nicht unterschätzen sollte.

»Sie sind also der berühmte Cop aus Hamburg«, sagte Renz grinsend.

Kempff winkte ab. »Ich hatte nur Glück.«

»Na, hoffentlich haben Sie das hier auch. Denn wenn Sie den Irren nicht zum Aufgeben bringen, stürme ich …« Renz warf einen Blick auf seine Uhr. » … in zehn Minuten.«

»Und warum? Schwebt irgendjemand in Gefahr?«

Der SEK-Einsatzleiter zeigte zum Hotel, das sich nur knapp hundert Meter entfernt wie eine Trutzburg zwischen ein paar Einfamilienhäusern erhob. »In einer Stunde fängt die Tagung an. Internationale Klimakonferenz. Da muss das hier sauber sein.«

»Warum?«, fragte Kempff. »Die Jacht ist hundert Meter weit entfernt. Wo besteht die Gefahr für die Teilnehmer?«

»Die Gefahr ist die Aufmerksamkeit«, erklärte Renz, und sein Gesicht nahm einen leicht säuerlichen Ausdruck an. »Was glauben Sie, werden die Medienvertreter tun, wenn sie checken, was hier abgeht? Die kommen natürlich rüber. Und wenn der Irre auf dem Boot dann rumballert oder eine Bombe zündet …«

»Hat er damit gedroht?«

»Nein. Aber ich werde auch nicht darauf warten, dass er es tut. Ich will in der Tagesschau keine Bilder einer Explosion sehen.«

»Es geht doch bloß um Einbruch«, sagte Kempff gereizt. Renz mit seinen Terrorfantasien ging ihm auf die Nerven.

»Wollen Sie mir meinen Job erklären?«, gab der SEK-Einsatzleiter zurück. Ebenfalls genervt.

Kempff schnaubte. »Okay, ich rede mit ihm.«

»Auf eigene Verantwortung«, stellte Renz klar. »Und das Ganze bitte schnell, denn …« Er sah auf seine Uhr. » … in acht Minuten stürmen wir.«

»Sie müssen das nicht tun«, sagte Thielemann, während er Kempff zum Ufer begleitete.

»Bevor der Typ stürmt und es womöglich einen Toten gibt, gehe ich lieber erst mal auf Gunnars Forderung ein«, gab Kempff launisch zurück.

Thielemann nickte. »Wollen Sie eine schusssichere Weste?«

»Ach was. Gunnar lässt mich doch nicht holen, weil er mir was antun will. Das ergäbe keinen Sinn.«

»Er ist ein Hitzkopf und schon mal auf Sie losgegangen«, erinnerte ihn der Polizeichef. »Wenn die Situation außer Kontrolle gerät, könnte es ungemütlich werden.«

»Es wird in sieben Minuten ungemütlich«, sagte Kempff und blieb am Absperrband stehen. Die Jacht war nur knapp zwanzig Meter entfernt.

»Nehmen Sie wenigstens die hier mit.« Thielemann reichte Kempff seine Dienstpistole.

Der Hauptkommissar zögerte, nahm die Waffe dann aber entgegen. Er steckte sie in den Hosenbund und streifte den Pullover darüber.

»Viel Glück!«, wünschte Thielemann.

Kempff ging los.

*

Die Seewolf war zehn Meter lang und sah ziemlich teuer aus. Kempff hatte von Jachten zwar keine Ahnung, aber er schätzte, dass so ein Boot sicher eine Million Euro kostete. Wer sich so etwas leisten konnte, hatte vermutlich einiges auf der hohen Kante. Aber jemand wie Gunnar Borchers brauchte kein Geld. Aus diesem Grund war er sicher nicht eingebrochen. Warum dann?

Kempff überquerte den schmalen Steg zur Jacht, und sofort verspannte sich sein Körper. Der Hauptkommissar hatte noch nie viel für Boote übrig gehabt, und das leichte Schwanken kratzte an seiner Selbstsicherheit. Plötzlich war er sich unsicher, ob es eine gute Idee gewesen war, alleine auf das Boot zu gehen.

»Herr Borchers?«, rief er.

»Sind Sie allein?«, kam Gunnars Stimme aus der Kajüte.

»Ja, bin ich!«

»Unbewaffnet?«

Kempff überlegte, ob er lügen sollte, entschied sich aber dafür, die Frage zu übergehen. »Sie wollen mich sprechen, hier bin ich.«

»Kommen Sie rein.«

»Nein, Sie kommen raus.«

»Bestimmt nicht.«

»Dann gehe ich wieder.«

Kempff drehte sich um und machte einen Schritt Richtung Steg.

»Warten Sie!«

Kempff hielt inne. Die Tür zur Kajüte wurde geöffnet, und Gunnar kam zum Vorschein. Sein Gesicht war blass, seine Haare standen wirr zu Berge. Er war gestresst.

»Kommen Sie rein«, rief er.

Kempff schüttelte den Kopf. »Sie kommen raus.«

»Dann erschießen die mich vielleicht.« Gunnar zeigte zu den Streifenwagen am Ufer, hinter denen mehrere Polizisten mit gezückten Waffen in Stellung gegangen waren.

»Niemand erschießt Sie«, versuchte Kempff ihn zu beruhigen. »Das versichere ich Ihnen.«

»Und ich versichere Ihnen, dass ich Ihnen nichts antun werde, wenn Sie zu mir in die Kajüte kommen.«

»Ich habe fünf Minuten, Herr Borchers. Wenn wir uns bis dahin nicht einigen, kann ich für nichts mehr garantieren.«

Gunnars Augen begannen zu lodern. »Eben sagten Sie doch noch …«

»Aber in diesen fünf Minuten wird Ihnen nichts geschehen«, unterbrach ihn Kempff. »Also kommen Sie raus, und reden Sie mit mir. Das wollen Sie doch, oder?«

Gunnar zögerte. Immer wieder sah er nervös zum Ufer.

»Also gut.« Er verließ die Kajüte. Soweit Kempff sehen konnte, war er unbewaffnet.

»Also?«, fragte der Hauptkommissar.

»Finden Sie sicher komisch, dass ich ausgerechnet nach Ihnen verlangt habe, wo ich Sie gestern noch k. o. geschlagen habe.« Gunnar wartete auf eine Reaktion, als keine kam, fuhr er fort. »Ihre Kollegen haben mir später verklickert, dass Sie es waren, der Allenbachs Tod aufgeklärt hat. Meine Ex wurde auch von ihm begrapscht, aber das hat sie mir erst vor ein paar Wochen gebeichtet. Deshalb hatte sie sich auch von mir getrennt, was ich damals aber nicht kapierte. Jetzt im Nachhinein ergibt alles ein stimmiges Bild. Und ist ja wohl Ihr...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2020
Reihe/Serie Holsteiner Morde
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Familienfehde • Geistergeschichte • Krimis • Timmendorfer Strand
ISBN-10 3-7325-8140-3 / 3732581403
ISBN-13 978-3-7325-8140-5 / 9783732581405
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