RACHE - Auge um Auge (eBook)

Folge 5

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8536-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

RACHE - Auge um Auge - J. S. Frank
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

RACHE - die fesselnde Thriller-Serie von J.S. Frank!

Folge 5: Laura wird um Hilfe gebeten: Sie soll die Ehefrau des Ex-Polizisten Harald Brunner vor häuslicher Gewalt schützen. Die Kommissarin stutzt: Brunner hat eine brisante Verbindung zu Wolf. Doch der hat angeblich kein Interesse mehr an den alten Geschichten. Denn mit seiner geheimnisvollen Nachbarin Alina scheint endlich ein Neuanfang möglich ...

Über die Serie:

Laura Stein ist eine Getriebene. Die junge Kommissarin ging als Jugendliche durch die Hölle und überlebte. Aber die Vergangenheit verfolgt sie bis heute. Unerbittlich jagt sie seit Jahren dem Gangsterboss Victor Hansen hinterher. Um ihn zu stellen, ist ihr jedes Mittel recht. Selbst wenn sie einen Mörder als V-Mann rekrutieren muss ...

RACHE - die sechsteilige Thriller-Serie um Kommissarin Laura Stein und Ex-Gangster Wolf Berger. Knallhart, überraschend, nichts für schwache Nerven!

eBooks von beTHRILLED: Mörderisch gute Unterhaltung.



<p><i><strong>J.S. Frank </strong></i>hat nach seinem Germanistik-Studium mehr als zwanzig Jahre für ein internationales Medien-Unternehmen gearbeitet. Seit 2013 ist er freier Autor mit einem ungebrochenen Faible für die anglo-amerikanische und französische Literatur. J.S. Frank ist ein Pseudonym des Autors Joachim Speidel, der mit seinen Kurzgeschichten bereits zweimal für den Agatha-Christie-Krimipreis nominiert war. RACHE ist nach SMASH99 bereits seine zweite Thriller-Serie bei »be«.</p>

1
ABSTURZ


Zielscheibenschießen.

Das Dumme ist nur: Du bist die Zielscheibe. Und der Schütze mit der Waffe ist nur knappe zwei Meter von dir entfernt.

Er sitzt am Boden. Beine gespreizt. Es sieht komisch aus. Er hält mit beiden Händen die Pistole. Sie ist auf dich gerichtet. Er zieht den Abzug.

Bang, bang, he shot me down …

Die erste Kugel trifft dich in die Brust. Es fühlt sich an wie ein wuchtiger Schlag mit einem Vorschlaghammer. Du taumelst zurück. Die zweite Kugel trifft dich irgendwo im Hüftbereich. Wieder so ein Vorschlaghammer-Treffer.

Du fliegst nach hinten. Schwebst in der Luft. Starrst dabei hoch zur grauen Decke des Appartementflurs.

Bang, bang, I hit the ground …

Du knallst mit dem Rücken und dem Hinterkopf auf den Boden. Du zerspringst in tausend Teile wie eine Glasvitrine. Jedenfalls kommt es dir so vor.

Ach ja, die Decke des Appartementflurs ist immer noch grau. Nach und nach fügen sich die tausend Teile wieder zu einem großen Ganzen zusammen.

Zu dir.

Dein Herzschlag wummert dir in den Ohren. Das Atmen fällt dir schwer. Du hebst den Kopf. Siehst an dir herunter. Siehst die beiden zerfransten Einschusslöcher in deinem Hemd. Siehst, wie das Blut heraussuppt.

Komisch, du spürst keine Schmerzen.

Noch nicht.

Du bist voll mit Adrenalin.

Du spürst nicht mal, wenn du verreckst.

»Leg ihn um, Harry«, sagt eine gepresst klingende Stimme wie von ganz weit weg. »Leg ihn schon um!«

Du kennst diesen Harry, der auf dich geschossen hat, aber du kennst ihn nur vom Sehen. Ihr seid euch vorher schon ab und zu begegnet. Eine miese Ratte.

Er steht keuchend auf. Du hast ihm ins Bein geschossen und anschließend in die Brust. Aber der Scheißkerl hat eine Panzerweste unter seinem Hawaiihemd.

Hinter ihm liegt sein Kumpel mit dem Bauch auf dem Appartementflurboden. Du hast ihm eine Kugel in den Rücken verpasst. Er windet sich wie ein Wurm. Von ihm kommt die gepresst klingende Stimme: »Harry, leg ihn um!«

Hawaiihemd ist unschlüssig. Das Gesicht ist schmerzverzerrt. Seine Blicke gehen von seinem Kumpel zu dir und wieder zurück.

Hawaiihemd humpelt zu seinem Kumpel. Der schnauzt ihn an: »Arschloch! Du hast keine Zeit mehr. Du musst ihn abknallen. Mach schon!«

Du spannst die Bauchmuskeln an, um hochzukommen.

Jetzt spürst du die Schmerzen. Glühende Klauen, die dich aufreißen. Sie rauben dir den Atem. Dir wird schwarz vor Augen. Aber irgendwas in dir sagt: »Steh auf! Das ist deine einzige Chance.« Also versuchst du aufzustehen.

Du bist auf allen vieren.

Hawaiihemd kommt auf dich zu. Du hörst die genagelten Schuhe. Er zieht das Bein mit der Schusswunde nach.

Du setzt dich auf die Knie.

Er hebt den Arm mit der Pistole. Du blickst in die Mündung.

Dann hörst du eine fremde Stimme, hart, laut, bestimmt: »Stopp! Waffe runter!«

Hawaiihemd drückt dir den Lauf gegen die Stirn.

Wieder die fremde Stimme: »Waffe runter, oder ich schieße!«

Hawaiihemd nestelt mit der freien Hand in der Brusttasche herum, findet einen Ausweis, dreht den Arm nach hinten: »Ich bin ein Kollege von euch. Drogenfahndung. Kommissar Brunner.«

Alles wimmelt von Polizisten in Uniform und in Zivil, von Kriminaltechnikern in Schutzanzügen und von Sanitätern und Notärzten.

Du bist immer noch auf den Knien. Eine Ärztin, rundes Gesicht, runde Schultern, runde Arme, sagt: »Wir legen Sie jetzt auf die Liege. Aber Sie müssen uns helfen. Hören Sie mich?«

Du hörst sie, aber du willst ihr nicht helfen. Du siehst, wie eine Liege aus der Wohnung der Nutte und ihres Zuhälters getragen wird. Das Skelettmädchen ist draufgeschnallt. Auf dem Gesicht eine Sauerstoffmaske. Sie lebt also noch.

Hawaiihemd steht mit dem Rücken zu dir. Dreht sich um. Sieht dich an. Ein Gesicht wie aus Beton. Die Finger formen sich zu einer Pistole.

Genau das Gleiche machst du auch. Ihr zielt aufeinander. Ihr drückt ab.

Überall Menschen. Der ganze Innenhof dieser Wohnanlage, dieses Betonbunkers, ist voll von Menschen. Sie wollen die Toten sehen, die Schwerverletzten.

Du bist auf einer Liege festgeschnallt. Die Räder der Liege klappen auf, du wirst zu dem Rettungswagen gerollt. An deinem Wagen vorbei. An deinem Ford Camaro.

Frankie, dein Bruder, sitzt noch hinter dem Lenkrad. Sein Kopf hängt zum Fahrerfenster heraus. Er ist voller Blut. An der Schläfe klafft ein Einschussloch.

Du schüttelst den Kopf, bis die Sauerstoffmaske von deinem Gesicht rutscht. Du rufst: »Frankie!« Immer wieder: »Frankie!« Du rüttelst an den Befestigungsriemen. Du willst dich losreißen.

Die Transportliege kommt ins Schlingern. Die Rettungssanitäter haben alle Hände voll zu tun, damit die Liege nicht umfällt.

Du rufst in einem fort: »Frankie!«

Und die Liege kippt um und …

MONTAG, 01. FEBRUAR


»Wolf! Komm zu dir! Hörst du mich?«

Eine Stimme wie aus weiter Ferne. Alina Loban.

Wolf Berger riss die Augen auf. Sein Blick ging hoch zur Decke des Schlafzimmers. Raufasertapete. Weiß.

Er lag mit dem Rücken auf dem Boden neben seinem Bett. Alina kniete an seiner Seite.

»Was ist los?«, fragte Berger.

»Du hast geschrien und bist aus dem Bett gefallen«, sagte Alina. Ihre Augen, die im Normalzustand schon so groß waren wie Planeten, schienen jetzt noch größer zu sein.

»Was?«

»Du hattest einen Albtraum.«

»Was?«

»Wenn du noch einmal ›Was?‹ sagst, hau ich dir eine runter. Wäre im Übrigen nur so was wie ausgleichende Gerechtigkeit.«

Erst jetzt sah Berger, dass ihre linke Wange leicht gerötet war. Er richtete sich auf. »Himmel, hab ich dich geschlagen?«

»Sagen wir es so: Du hast mit den Armen wild rumgefuchtelt, und mein Kopf kam ihnen in die Quere.«

Er richtete sich schlagartig auf, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. Es tat gut, sie zu küssen.

Sie drückte ihn mit den Fäusten von sich. »Himmel, willst du mich erwürgen?«

»Tut mir leid«, sagte er. »Es tut mir so verdammt leid … ich wollte dich nicht …«

Sie winkte großzügig ab. »Alles halb so wild.« Sie zeigte wieder ihr bezauberndes Lächeln. Es war ihm ein Rätsel, wie schnell sie ihr Mienenspiel ändern konnte. Eben noch sah sie zutiefst besorgt aus, dann verärgert, und jetzt war sie die Gute-Laune-Fee. Sie stand auf. Warf die langen schwarzen Haare nach hinten. Sie trug eine Pyjamajacke von ihm. Die Ärmel waren hochgekrempelt. An ihr mit ihrem schmalen Körper sah die Jacke fast so aus wie ein Nachthemd. Sie sprang ins Bett und schlüpfte unter die Decke.

»Alles halb so wild?«, sagte Berger, »Das sehe ich nicht so. Ich hab dich geschlagen oder, wenn du willst, dir unbeabsichtigt eine runtergehauen. So was ist für mich nicht okay. Ich schlage keine Frauen.« Mit einem Satz war er auf den Beinen. Er strich die Haare zurück, kratzte sich an seinem Vollbart, der inzwischen mehr grau als schwarz war, und schlüpfte ebenfalls unter die Decke.

»Jetzt mach bloß kein Drama draus«, sagte Alina.

Die Beleuchtung am Betthaupt brannte. Der Funkwecker zeigte zwei Uhr vierundvierzig an.

»Mach ich auch nicht«, sagte Berger. »Ich will bloß keine Frauen schlagen, das ist alles.«

Sie richtete sich neben ihm auf. »Und? Hast du schon mal eine Frau geschlagen?«

Er sah zu ihr hinüber. Ließ sich mit seiner Antwort Zeit, sagte dann: »Ja.«

Ihre Augen blickten ernst. Ihre Lippen wurden schmal. Sie musterte sein Gesicht.

»Es ist lange her«, ergänzte er. »Und ich bin nicht stolz darauf.«

Sie musste husten. »Hast du davon geträumt, wie du eine Frau schlägst?«

Berger runzelte die Stirn. »Wie kommst du darauf, dass ich von so was geträumt habe?«

»Na ja, du hattest einen Albtraum.«

»Ich und Albtraum?«

»Genau!« Sie setzte sich auf, zog die Beine an und schlang die Arme darum. »Ich kenn mich mit Albträumen aus. Du hast dich im Bett herumgewälzt, hast undeutliches Zeugs gemurmelt und irgendwann geschrien, hast um dich geschlagen und bist schließlich aus dem Bett gefallen. Ein traumloser Schlaf sieht anders aus.«

Berger verschränkte die Arme hinter dem Kopf: »Ich hab nicht davon geträumt, dass ich eine Frau schlage. Ich hab von was anderem geträumt. War aber ähnlich beschissen.«

»Was war es? Von was hast du geträumt?«

»Warum willst du das wissen?«

Sie lächelte. »Hallo, Herr Berger! Eine Fachfrau für Albträume muss so etwas wissen. Wenn du mir deine Albträume erzählst – vielleicht kann ich dir ja dann helfen.«

»Ich hatte keinen Albtraum«, sagte er. »Ich hab von etwas geträumt, was vor langer Zeit passiert ist.«

»Willst du mir sagen, was das war?«

Er sah sie lange an. Alina Loban. Seine Wohnungsnachbarin. Sie kannten sich jetzt seit...

Erscheint lt. Verlag 30.10.2020
Reihe/Serie Ein Stein & Berger Thriller
Ein Stein & Berger Thriller
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Biker • Brutal • Cop-Thriller • Frauenhandel • HART • LKA • Mafia • Menschenhandel • Organisiertes Verbrechen • Polizei • revenge • Rocker • spannend • Syndikat • Thriller • Unterwelt • Verdeckte Ermittlung • Vergeltung • Vergewaltigung • V-Mann
ISBN-10 3-7325-8536-0 / 3732585360
ISBN-13 978-3-7325-8536-6 / 9783732585366
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Droemer eBook (Verlag)
9,99
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Droemer eBook (Verlag)
9,99