G. F. Unger Western-Bestseller 2470 (eBook)

Powder Valley

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9752-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Western-Bestseller 2470 - G. F. Unger
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Skrupellose Rustler bedrohen die Existenz der Rancher im Powder Valley. Doch zwischen den beiden Männern, die den Viehdieben Einhalt gebieten könnten, herrscht Todfeindschaft ...

Powder Valley

Die kleine Stadt Valley City ist an diesem Tag voll von Menschen. Sie wurden zur Hochzeit eingeladen, und es war für alle eine große Überraschung, dass sich Reva Consul so plötzlich entschieden hatte, Kirby Padden zu heiraten. Denn eigentlich schien es für alle Leute ausgemacht, dass sie Steve Braddoks Mädel war.

Plötzlich kommt Steve Braddok in die Stadt galoppiert. Er hält vor dem Longhorn Saloon und fragt die dort versammelte Männergruppe: »Ist Kirby Padden dort drinnen?«

»Ja, er ist dort drinnen und nimmt Abschied vom Junggesellenleben«, antwortet einer der Männer. »Du wirst doch mit Kirby keinen Streit anfangen wollen, nur weil er dir das Mädel weggeschnappt hat?«

»Gebt mir den Weg frei, Jungs«, erwidert Steve Braddok, und seine Stimme klingt merkwürdig sanft – viel zu sanft …

Sie blicken ihn vorsichtig an, und sie zögern immer noch. Aber sie kennen ihn zu gut und wissen genau, dass er sich gleich mitten durch ihre Gruppe hindurch den Weg freimachen wird. Man kann Steve Braddok nicht auf diese Art in den Weg treten.

Und so murmelt Peter Scott bitter: »Nun gut, Steve, es ist ja wirklich nicht unsere Sache. Und früher oder später musste es ja wohl mal zwischen dir und Kirby passieren, dass …«

Er verstummt, denn er möchte es nun doch nicht aussprechen. Doch jeder Mann der Gruppe hier vor dem Saloon weiß Bescheid. Jeder kennt die Rivalität zwischen Kirby Padden und Steve Braddok, denn sie ist schon so alt, wie dieses Land hier von Menschen besiedelt ist.

Und als Steve Braddok die Schwingtür des Saloons aufstößt und darin verschwindet, da drängt sich die Männergruppe hinterher, denn einen Kampf lässt man sich in diesem Land als Zuschauer nur ungern entgehen. Und ein Kampf zwischen Kirby Padden und Steve Braddok – nun, davon wird man sich gewiss noch in zehn Jahren erzählen, und man würde mehr als einen Monatslohn geben, um ihn nicht zu versäumen.

Als Steve Braddok die Schwingtür hinter sich zufallen lässt, müssen sich seine Augen erst an das fast dämmrig wirkende Tageslicht im Saloon gewöhnen.

Die Männer am Schanktisch erkennen ihn sofort. Doch er braucht einige Atemzüge, bis er Kirby Padden entdecken kann. Da die anderen Männer inzwischen etwas von Padden abrückten, stehen sie sich nun von Mann zu Mann auf etwa acht Schritte Abstand gegenüber.

Kirby Padden ist gewiss nicht größer als Steve Braddok, doch er wirkt massiger, wuchtiger. Er wiegt zumindest zwanzig Pfund mehr, also gut zweihundert Pfund. Er ist muskulöser, ganz und gar ein kraftstrotzender, angriffslustiger, selbstbewusster Büffelbulle, der vor nichts Respekt hat, alles im ersten Ansturm überrennen möchte und der dennoch die Beharrlichkeit einer Bulldogge aufbringen kann, wenn er mit dem ersten Ansturm nicht zum Ziel kommt.

Er lehnt mit dem Rücken am Schanktisch, hat einen Ellbogen aufgestützt und hält in der anderen Hand ein noch halb gefülltes Whiskyglas.

»Nun, Steve«, sagt er, »es ist mir eine Freude, dass auch du hergekommen bist, um mir Glück zu wünschen. Lass dir von Mike Mannen ein Glas geben. Und dann werden wir auf meine schöne Braut und auf meine Hochzeit trinken, nicht wahr? Oder warum bist du sonst hergekommen, Freund Steve?«

Er fragt es lauernd. Er hat einen runden Kopf, Sommersprossen, steingraue Augen und herausfordernd rote Haare. Seine etwas zu vollen und eine außergewöhnliche Vitalität verratenden Lippen sind ständig zu einem siegesgewissen Lächeln gekräuselt.

Steve Braddok betrachtet ihn auf eine Art, die Neugierde und eine leichte Verwunderung verrät.

Dann sagt er in die gespannte Stille: »Sicher, Kirby, ich wünsche dir viel Glück – dir und deiner Braut und baldigen Frau. Ihr sollt lange leben, viele Kinder und Enkel haben und immer miteinander glücklich sein. Das alles wünsche ich dir. Doch deshalb bin ich nicht hergekommen, Freund Kirby.«

Dieser stellt langsam das Glas seitlich auf den Schanktisch. Dann tritt er einen Schritt vor, stellt sich breitbeinig hin, senkt etwas seinen runden Kopf mit dem roten, borstigen Haar und blickt auf Steve Braddok.

»Nun, weshalb bist du dann hergekommen, Steve?«, fragt er langsam.

»Deine Jungs haben Linc Daniels in der Klemme«, erwidert Steve Braddok schwer. »Sie haben ihm das Pferd unter dem Sattel weggeschossen und ihn auf einen Hügel am Old Squaw Creek gejagt. Er verteidigt sich dort oben. Kirby, es wird Tote geben, wenn du deine Männer nicht zurückpfeifst. Linc Daniels ist nicht der Mann, dem man ungestraft die Haut abziehen kann.«

»Er ist dein Freund, nicht wahr, Steve?«

»Er ist mein Freund.«

»Und wenn ich meine Reiter nicht zurückpfeife?« Kirby Padden stellt diese Frage lauernd.

Steve Braddok nickt leicht. »Dann bekommst du deinen Krieg, Freund Kirby«, sagt er dann sanft. »Gleich hier!«

Er sieht den anderen durchdringend an.

»Also los!«, sagt er dann. »Du musst dich jetzt entscheiden, Kirby Padden. Nach Sonnenuntergang werden deine Männer den Hügel stürmen, auf dem Linc Daniels liegt. Dann wird es Tote geben. Ich bin zwanzig Meilen geritten, um das zu verhindern. Und ich will die zwanzig Meilen in Begleitung deines Boten gerne wieder zurückreiten, um noch vor Sonnenuntergang zur Stelle zu sein. Das ist alles, Kirby!«

Dieser steht mit gesenktem Kopf da und überlegt. Dann murmelt er: »Dieser Linc Daniels – er ist ein Satteltramp. Er gehört nirgendwohin im Powder Valley. Aber er ist immerzu unterwegs. Ich wette, dass er Rinder stiehlt. Und ich habe überall bekannt machen lassen, dass niemand mehr ohne meine Erlaubnis über meine Weide reiten darf. Wer es dennoch tut, den sehe ich als Viehdieb oder als Spion von Viehdieben an, der herausfinden soll, wo meine Herden stehen. Ich habe das alles laut genug im Land verkündet und gewarnt. Wenn meine Männer Linc Daniels in der Klemme haben, dann wird er wohl auf meiner Weide herumgeritten sein – als Spion von Viehdieben. Steve, wenn er dein Freund ist, dann hättest du dafür Sorge tragen müssen, dass er entweder aus dem Land verschwindet oder ein anderes Leben beginnt.«

»Du redest zu viel, Kirby.«

»Ich trage heute zu meinem Hochzeitstag keine Waffe«, erklärt Kirby sofort. »Und ich möchte mich auch heute nicht mit dir prügeln. Ich könnte ein blaues Auge bekommen, und ich möchte doch in der Hochzeitsnacht so schön wie möglich sein. Steve, es ist heute nichts für dich drin. Geh zum Teufel!«

Er wendet sich wieder zum Schanktisch, um das Glas aufzunehmen.

Steve Braddok aber sieht die anderen Männer der Reihe nach an. Es sind samt und sonders Rancher.

Da ist Ambrose Consul, Paddens zukünftiger Schwiegervater, dem die Halbmond-Ranch gehört.

Und da sind die Rancher Al Dunhill, Jim Brewster und Sam Slaterlee. Es gehören noch einige kleinere Rancher dazu, die alle mehr oder weniger im Schatten der Großen leben.

Steve blickt sie an und sagt: »Ihr alle kennt Linc Daniels. Wenn es in diesem Land irgendwo ein schwieriges Pferd zuzureiten gilt, dann holt man Linc. Gewiss, er ist ein Satteltramp. Er ist nirgendwo zu Hause. Dass man ihn nun in der Klemme hat, bedeutet nichts anderes, als dass Kirby Padden den Krieg im Land will. Er kann ihn haben. Und ihr alle seid dabei mit drin. Na, gut!«

Er wendet sich um und geht zur Tür. Die Männer, die nach ihm hereingekommen sind, wichen ohnehin nach beiden Seiten aus, um aus der voraussichtlichen Schusslinie sein zu können.

Als Kirby Padden sagte, dass er heute nicht kämpfen will, ging ein deutlich hörbares Aufatmen durch die Zuschauer.

Doch nun, da Steve Braddok gesprochen hat, ist ihnen allen plötzlich klar, wohin die Dinge in diesem Land getrieben sind.

»He, Steve«, sagt Al Dunhill scharf. »Du wirst doch wegen Linc Daniels keinen Krieg machen?«

»Er ist mein Freund. Und er liegt umzingelt auf einem Hügel und wird getötet, sobald es Nacht sein wird. Dies aber ist erst der Anfang. Kirby Padden macht jetzt lange Schritte, und er macht auch einige Umwege. Ein solcher Umweg, der zu mir führen soll, ist zum Beispiel Linc Daniels. Deshalb kam ich her. Ich wollte Kirby Padden die Möglichkeit geben, ohne Umwege sein Ziel erreichen zu können. Aber er kneift. Nun gut!«

»Erst heirate ich Reva«, sagt Kirby Padden. »Und erst kommt die große Feier und die Hochzeitsnacht. Dann kannst du deinen Krieg bekommen, Steve. Und für diesen Linc Daniels tue ich nichts, gar nichts!«

Steve Braddok gibt keine Antwort. Er geht hinaus, nimmt sein Pferd und führt es zum Mietstall hinüber. Er kommt an Debbie Callaghans Modegeschäft vorbei, und Debbie tritt heraus.

Sie trägt ein grünes Kleid, das zu ihrem kupferroten Haar einen prächtigen Kontrast bildet. Ihre Augen haben die gleiche Farbe wie das grüne Kleid.

»Großer Mann, kann ich etwas für dich tun?«, fragt sie ruhig vom Gehsteig zu ihm nieder.

Er bleibt einen Moment stehen.

»Wenn du...

Erscheint lt. Verlag 30.6.2020
Reihe/Serie Western-Bestseller
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Westernromane • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-9752-0 / 3732597520
ISBN-13 978-3-7325-9752-9 / 9783732597529
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