Rocker lieben nicht -  Bärbel Muschiol

Rocker lieben nicht (eBook)

Rockerroman
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
120 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-188-6 (ISBN)
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Anny steht vor einem Scherbenhaufen. Ihr nichtsnutziger Exfreund hat ihr einen Berg Schulden hinterlassen, ihr geliebter MINI wurde gepfändet und nun erfährt sie, dass er sie beim Pokern eingesetzt und verloren hat. Und das gleich zwei Mal: an gefährliche Zuhälter und an Knife, den Sergeant at Arms des Bloody Kings Motorcycle Clubs. Doch dieses vermeintliche Desaster entpuppt sich als großes Glück, denn der Outlaw mit den Meeresaugen beschützt und rettet sie vor den brutalen Gangstern. Und die hoffnungslose Romantikerin verliebt sich, kann sich der Anziehungskraft dieses testosterongeladenen Kriegers mit der teuflischen Präsenz nicht entziehen. Rockerromatik pur - wenn dieser Kerl doch nur nicht so verdammt heiß wäre!
Die neue Rockerserie besteht aus:
1.Rocker frühstücken nicht
2.Rocker flirten nicht
3.Rocker tanzen nicht
4.Rocker küssen nicht
5.Rocker lieben nicht
Es sind in sich geschlossene, einzelne Rocker-Romane!



Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.

1. Kapitel


 

Ein Mädchen, ein Exfreund, eine zerstörte Türe und drei Rocker

 

Ungläubig sehe ich aus dem Fenster und beobachte, wie der Gerichtsvollzieher neben dem Abschleppwagen steht und sich mit dem Typen von der Werkstatt unterhält, der gerade dabei ist meinen MINI aufzuladen.

Scheiße! Scheiße! Scheiße!

Ja, ich bin mit den Raten ein ganz kleines bisschen in Verzug, genauer gesagt sieben Monate, aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass ihn mir die Bank einfach wieder wegnehmen kann.

Ich brauche mein Auto!

Wie soll ich denn sonst zur Arbeit kommen?

Tränen steigen mir in die Augen, am liebsten würde ich runterlaufen und dem Geldeintreiber die Augen auskratzen, aber das würde mir auch nichts bringen – nichts als eine Anzeige wegen Körperverletzung.

Worauf ich gut verzichten kann!

Ich wohne in Meadville und ich arbeite in Meadville, allerdings befindet sich der Country Club am anderen Ende der Stadt. Mit dem Auto brauche ich für die Strecke fast fünfzehn Minuten, aber zu Fuß? Ich meine - verdammt, das sind gut und gerne vier Meilen, da bin ich locker eine Stunde unterwegs – wenn nicht länger ...

Klar, es ist machbar und ich würde mich auch gar nicht beschweren, wenn ich nur diesen einen Job hätte, aber da ich da nicht so viel verdiene, stehe ich zusätzlich drei Nächte in der Woche in der Tankstelle. Ohne Auto ist es unmöglich, schnell genug von Job zu Job zu kommen- was bedeutet, dass ich mich entscheiden muss: Country Club oder Tanke?

Das Problem ist nur, dass ich mir diese Frage nicht leisten kann.

Verdammt!

Ich arbeite nicht zum Spaß, sondern weil ich das Geld brauche. Wenn ich jetzt eine Stelle aufgeben muss, wird es mir nie gelingen, meine Schulden bei der Bank zu bezahlen und meinen MINI zurückzubekommen.

Wut breitet sich in mir aus - das ist alles so unfair!

Die Notlage, in der ich mich befinde, habe ich nicht mal selbst verschuldet. Brandon, mein Ex, hatte nicht nur ein echt krasses Alkoholproblem, sondern auch eine Vorliebe für Glücksspiel jeglicher Art.

Karten, Würfel, Automaten und Onlinecasinos ...

Am Anfang waren es nur ein paar Dollar, aber dann kamen immer mehr Nullen hinzu und er ist so richtig abgerutscht.

Es war keine Seltenheit, dass er die Nächte durchgezockt hat. Wenn nicht in irgendwelchen Bars und Kneipen, dann halt online. Irgendwann ist er dann auf die grandiose Idee gekommen, sich heimlich meine Kreditkarte zu nehmen. Man hält es nicht für möglich, aber Brandon ist es gelungen, innerhalb von vier Wochen einen Betrag von mehr als neuntausend Dollar zu verspielen. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass es mich fast von den Füßen gehauen hat, als ich die Visaabrechnung bekommen und das dicke Minus gesehen habe.

Neuntausend Dollar mögen für manche Menschen kein Problem sein, für mich hingegen ist es ein Vermögen!

Bis zu diesem Tag war mir nicht mal klar, dass ich ein Limit von zehntausend auf der Karte hatte. Nennt mich naiv, aber ich wusste es wirklich nicht.

Ich habe meine Kreditkarte nur benutzt, wenn ich mir im Internet ein paar Schuhe oder so etwas bestellen wollte. Und mehr als ein- oder zweihundert Dollar habe ich nie ausgegeben.

Brandons Verrat war für mich mindestens so schlimm wie die Schulden.

Für mich war er die große Liebe, dumm wie ich war, hatte ich immer gehofft, dass er es schaffen würde, sich zu ändern. Scheiße! Er hat mir hundert Mal versprochen, dass er mit dem Trinken und dem Spielen aufhören wird. Gehalten hat er es jedoch nie.

Jetzt bin ich nicht nur meine Kreditwürdigkeit, mein Auto und meine Visa los, sondern habe zudem auch noch ein gebrochenes Herz und bin Single – ein zu Fuß gehender Single, um genau zu sein.

Kann es eigentlich noch beschissener kommen?

Ich denke nicht!

Der Abschleppdienst hat mittlerweile seine Arbeit erledigt, er lässt sich noch irgendein Dokument von dem Gerichtsvollzieher unterschreiben, dann fährt er davon. Mir bleibt nichts anderes übrig, als dabei zuzusehen, wie mein heißgeliebter roter MINI um die nächste Kurve verschwindet.

Meine Tränen laufen über, schniefend sinke ich zu Boden und vergrabe das Gesicht in den Händen.

Wenn nicht ganz bald ein Wunder geschieht, bin ich so was von geliefert!

Wumm – Wumm – Wumm ...

Das laute Donnern an der Türe hält mich davon ab, in meinem Selbstmitleid zu versinken. Irritiert stehe ich auf und schaue aus dem Fenster, prüfe, ob der Gerichtsvollzieher immer noch unten steht, er tut es – telefonierend. Allerdings stehen an der Stelle, an der bis vor wenigen Minuten noch mein MINI stand, jetzt drei dicke, schwere Motorräder: große und irgendwie gefährlich aussehende Harleys.

Totenköpfe und Flammen zieren die Tanks ...

Selbst von hier oben kann ich erkennen, dass es sich bei diesen Bikes nicht um die Maschinen von ein paar netten Familienvätern handelt, die nach Feierabend einfach eine Runde drehen wollen, sondern um Motorräder der Bloody Kings. Dem Motorcycle Club, der sich vor knapp einem Jahr in unserem kleinen Städtchen niedergelassen und seitdem die Kontrolle über die Cops, die Politiker und so ziemlich alle anderen Dinge übernommen hat. Von den Rockern hingegen fehlt jede Spur.

Der Gerichtsvollzieher steckt sein Handy weg, steigt in eine silberne Limousine und fährt davon. Wie schön für ihn, dass er noch ein Auto hat.

Mir ist klar, dass er nur seine Arbeit gemacht hat und dass ich es nicht persönlich nehmen sollte, trotzdem ist er in meinen Augen ein Arschloch!

Welcher normale Mensch entscheidet sich dazu, so einen Job zu machen?

Ganz ehrlich! Seine Berufswahl macht ihn mir aus Prinzip schon mal unsympathisch.

Genau wie Bestatter oder wie die Leute heißen, die sich darum kümmern, die Toten zu schminken und anständig anzuziehen.

Es gibt so bestimmte Berufe, die sind mir einfach unheimlich und Gerichtsvollzieher, Gynäkologen, Zahnärzte und Leichenschminker gehören da definitiv dazu.

Ihr könnt ruhig den Kopf schütteln, ich weiß, dass ich komisch bin.

Ich meine, stellt euch mal vor, da sitzen vier kleine Jungs im Kindergarten im Sandkasten und reden darüber, was sie mal tun wollen, wenn sie groß sind.

Wie schräg ist das denn, wenn keiner von ihnen sagt, dass er mal Feuerwehrmann, Superman oder Polizist werden will.

Sondern stattdessen: „Also ich will mal Tote schminken.“ Oder: „Ich will mal Leute in die Zähne bohren. “Oder noch besser: „Ich will nackte Frauen untersuchen.“ Wobei der Hammer ist ja immer noch: „Wenn ich mal groß bin, dann will ich Menschen die Sachen unterm Arsch wegpfänden.“

Kommt schon, Hand aufs Herz, das ist doch irgendwie schräg, oder?

Trotzdem weiß ich noch immer nicht, wer gerade versucht, meine Wohnungstüre einzuschlagen.

Wieder dröhnt es: Wumm – Wumm – Wumm ...

Dieses Mal noch etwas aggressiver und entschlossener als zuvor.

Mein Bauchgefühl warnt mich mit einem fiesen Stechen: Wer auch immer so entschlossen die Klingel ignoriert, ist nicht gekommen, um mir eine Packung Schokolade zu schenken.

Ich schlucke schwer, starre Richtung Türe und hoffe, dass - wer auch immer davorsteht - es sich anders überlegt und einfach wieder verschwindet.

Noch mehr Probleme kann ich nun wirklich nicht gebrauchen.

Doch das Schicksal kennt keine Gnade. Das nächste Mal, als so höflich angeklopft wird, gibt das Schloss nach, die Scharniere knarzen und die Tür schwingt auf.

Mein entsetztes Keuchen wird von einem gebrummten „Fuck! Was ist das denn für ein Bullshit!“ übertönt. Panisch starre ich die großen, äußerst breitschultrigen Biker an, die unerschütterlich wie Berge im Türrahmen stehen und sich darüber unterhalten, wie instabil die heutigen Türen doch sind.

Instabil? Dass ich nicht lache ...

Jetzt weiß ich zumindest, zu wem die Harleys gehören ...

Mein Blick fällt auf den Kerl in vorderster Front, der gerade die Scharniere begutachtet. Sein megabreiter Rücken wird von einer abgewetzten schwarzen Kutte bedeckt, die mit verschiedenen Patches übersät ist. Weiß und zackig steht in geraden Lettern Bloody Kings Motorcycle Club auf dem Leder.

Der kantige Kiefer wirkt wie aus Stein gemeißelt und ist mit dunklen Bartstoppeln bedeckt. Dazu überraschend volle Lippen, markante Wangenknochen und eine Nase, die so wirkt, als wäre sie schon dutzende Mal gebrochen gewesen.

Doch das Unheimlichste an diesem Rocker ist nicht etwa die Waffe, die vorne in seinem Hosenbund steckt oder der lange Dolch, den er sich ums Bein gebunden hat – das Unheimlichste an diesem Mann sind seine faszinierenden Augen. Keine Ahnung, ob sie blau oder grau sind, wenn ich sie beschreiben müsste, dann würde ich sie meerfarben nennen, aber darunter könnt ihr euch wahrscheinlich nicht viel vorstellen.

Der Bloody King hat beneidenswert lange Wimpern, gebogene Augenbrauen und zwei tiefe Furchen auf der Stirn.

Seine...

Erscheint lt. Verlag 5.6.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-96586-188-3 / 3965861883
ISBN-13 978-3-96586-188-6 / 9783965861886
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