Ein königlicher Todesfall (eBook)

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2020 | 1. Auflage
dp Verlag
978-3-96087-923-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein königlicher Todesfall -  Rhys Bowen
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Bei Tisch heißt es: Gabel links, Messer rechts und niemals im Rücken des Herzogs …
Der neue Fall der Cosy-Krimi-Reihe von New-York-Times-Bestsellerautorin Rhys Bowen

London, 1934. Die Queen hat eine neue Aufgabe für Lady Georgie: Jack, der neu entdeckte Erbe des Herzogs von Eynsford, kommt direkt aus dem australischen Outback und muss für die Londoner High Society in Form gebracht werden. Als 35. in der Thronfolge ist Georgie selbst nicht die Vornehmste, doch dass die Gabeln nach links und die Messer nach rechts müssen, wird sie ihm ja noch beibringen können. Damit, dass die Entdeckung des neuen Erben einigen sauer aufstößt, inklusive dem Herzog selbst, hat Georgie nicht gerechnet. Als Jacks Messer auch noch nicht rechts vom Teller sondern im Rücken des Herzogs landet, ist das Chaos perfekt und der Schuldige scheint klar. Aber selbst wenn Jack aus der Wildnis stammt, würde Georgie die Kronjuwelen verwetten, dass nicht er es war, der den Herzog getötet hat …

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Erste Leserstimmen
„Humorvoll, fesselnd und unterhaltsam – ein fabelhafter Cosy Krimi.“
„Auf den neuen Fall von Lady Georgie hab ich schon hingefiebert. Meine absolute Lieblingsermittlerin!“
„Britischer Charme trifft skurrile Kriminalfälle. Die perfekte Mischung!“
„Ein kurzweiliger Wohlfühlkrimi ganz nach meinem Geschmack.“
„Äußerst gelungene und spannende Fortsetzung. Diese Cosy Crime Reihe wird einfach immer besser!“



Rhys Bowen wurde in Bath, England, geboren, studierte an der London University, heiratete in eine Familie mit historischen königlichen Verbindungen und verbringt nun ihre Zeit im Norden von Californien und Arizona. Zunächst schrieb sie Kinderbücher, doch auf einer Reise in ihre malerische walisische Heimat fand sie die Inspiration für ihre Constable-Evans-Krimis. Diese Kriminalgeschichten sind mittlerweile Kult und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Kapitel 2


Auf der Bond Street

Bevor ich schreien oder rational handeln konnte, wurde ich herumgewirbelt und eine Stimme jauchzte an meinem Ohr: „Schätzchen, du bist es! Wie wunderbar!“

Meine beste Freundin Belinda Warburton-Stoke stand vor mir und sah sogar noch reizender und glamouröser aus als bei unserer letzten Begegnung. Sie trug ein schwarzes maßgeschneidertes Kostüm mit scharlachroten Lederbesätzen und einen kleinen scharlachroten Hut mit einem provokanten Schleier. Ihr dunkles Haar war zu einem schicken Bubikopf frisiert und ihr Mund war leuchtend rot geschminkt. Alles an ihr schrie Pariser Schick.

„Und du kaufst auch noch in der Bond Street ein“, sagte sie. „Du musst auf dem aufsteigenden Ast sein.“

„Ich wünschte, es wäre so.“ Ich küsste sie auf die dargebotene Wange. „Aber es ist schön, dich zu sehen, Belinda. Ich habe dich vermisst. Wo warst du? Ich habe ein paar Mal bei deinem Cottage vorbeigeschaut, aber es war leer und verlassen.“

„In Paris, Schätzchen. Wo sonst?“

„Noch ein französischer Marquis?“ Als wir vergangenes Jahr zusammen in Frankreich gewesen waren, hatte sie ein Auge auf einen französischen Marquis geworfen.

„Keineswegs. Wenn du es genau wissen willst, habe ich für Chanel gearbeitet. Sie fand meine Entwürfe vielversprechend, weißt du noch? Also dachte ich, ich reise nach Paris und lerne zu Füßen des Meisters – oder der Meisterin, in Cocos Fall.“

„Also bist du nur zu Besuch hier?“

Ein verärgertes Zucken verdunkelte einen Moment lang ihre Züge. „Ich fürchte, Chanel und ich gehen getrennte Wege. Ein gewisser Franzose zeigte Interesse an mir, wie das eben so ist.“ (Zumindest in Belindas Fall war es so.) „Er war nicht unattraktiv, also wies ich seine Annäherungsversuche nicht zurück. Woher hätte ich wissen sollen, dass er einer von Cocos Liebhabern war? Wie sich herausstellte, teilt sie nicht gern. Also wurde ich hinausgeworfen. Hier bin ich also, zurück in London, und ich kann es kaum erwarten, mit meiner eigenen Kollektion zu beginnen.“

„Wie aufregend“, sagte ich.

Sie sah sich um. „Musst du unbedingt einkaufen oder können wir einen Kaffee trinken gehen? Ich würde liebend gern mit dir plaudern, aber meine hohen Absätze bringen mich um.“

„Solange wir in der Nähe bleiben. Ich bin mit meiner Mutter unterwegs und sie lässt sich um die Ecke die Haare machen.“

„Ah, deshalb bist du also in der Bond Street. Komm mit, in der Albemarle Street gibt es einen kleinen Laden, der ungiftigen Kaffee brauen kann.“

Sie marschierte auf ihren turmhohen Keilabsätzen los, wobei sie etwas schwankte. Wir fanden das kleine Café und setzten uns. Wir strahlten einander an, während uns die Kellnerin zwei Mokkatassen voll mit dunklem, starkem Kaffee brachte.

„Deine eigene Kollektion, Belinda! Das klingt aufregend. Du benötigst nicht zufällig eine effiziente Privatsekretärin?“

„Kennst du eine?“

„Mich. Ich habe den ganzen letzten Monat als Mummys Sekretärin gearbeitet. Ich kann sogar eine Schreibmaschine bedienen.“

„Ich bin beeindruckt. Und ich würde dich auf der Stelle einstellen, aber ehrlich gesagt, meine Liebe, kann ich mein Unternehmen nicht ohne Kapital auf die Beine stellen. Ich bin beinahe so pleite wie du. Meine Stiefmutter – du erinnerst dich, die böse Hexe – hat meinen Vater davon überzeugt, dass ich nicht länger Unterhalt benötige. Wie grässlich von ihr. Sie sagte, es wäre meine Schuld, dass ich nicht verheiratet bin, und dass ich mit vierundzwanzig auf eigenen Beinen stehen sollte.“

„Also sitzen wir im selben Boot“, sagte ich. „Eigentlich hätte ich Mummy dabei helfen sollen, ihre Memoiren zu schreiben.“

Belinda verschluckte sich beinahe am ihrem Kaffee. „Sie wird doch nicht alles enthüllen? Meine Liebe, denk an all die Skandale.“

„Ich weiß. Zu diesem Schluss ist sie ebenfalls gekommen. Außerdem hat Max ihr eine Villa in Lugano gekauft. Sie reist zu ihm und lässt das Projekt und ihre einzige Tochter zurück.“

„Ich würde wohl auch meine einzige Tochter für eine Luganer Villa um diese Jahreszeit zurücklassen“, sagte Belinda. Vor dem Fenster wirbelte der starke Märzwind Zeitungen umher. „Und was ist mit dir? Wohin wirst du gehen – zurück ins Rannoch House?“ (Rannoch House am Belgrave Square war das Londoner Haus meiner Familie.)

Ich schüttelte den Kopf. „Es ist verschlossen. Binky und Fig haben beschlossen, diesen Winter nicht nach London zu kommen. Zu teuer, alle Bediensteten herzuschicken. Sie bleiben an Ort und Stelle auf Castle Rannoch.“

Binky, mein Bruder, trug als Duke von Glen Garry und Rannoch den Titel eines Herzogs. Die gefürchtete Fig war seine Frau und damit die gegenwärtige Duchess. Obwohl sie ein Schloss und ein Londoner Stadthaus besaßen, waren sie beinahe so pleite wie ich, was den Erbschaftssteuern und unserem Vater geschuldet war, der das Familienvermögen verjubelt hatte.

„Du hast doch schon allein im Londoner Haus gelebt“, sagte Belinda.

„Aber sie erlauben es mir nicht länger. Fig gönnt mir nicht einmal die verschwindend geringen Kosten für Heizung und Strom, die ich verursachen würde. Ich kann bis zum Ende des Monats in dem Haus bleiben, das Mummy gemietet hat, aber ich habe keine Ahnung, was ich danach tun soll. Ich kann einfach nicht nach Schottland heimkehren. Dort ist es so trist und Fig gibt mir das Gefühl, nicht willkommen zu sein.“

„Es ist dein Ahnensitz. Sie ist nur eine angeheiratete Rannoch. Und im Gegensatz zu dir ist sie nicht mit der Königsfamilie verwandt. Du musst dich mehr durchsetzen, Georgie.“

Ich rührte energisch die dicke, schwarze Flüssigkeit in meiner Tasse um. „Leider gehört das Haus jetzt ihr und nicht mir. Mein Bruder ist der Duke und sie die Duchess. Ich bin nur eine arme Verwandte.“

„Du liebe Güte, klingst du niedergeschlagen“, sagte sie. „Ich bin nie niedergeschlagen. Ich bin mir immer sicher, dass sich die Dinge zum Guten wenden, was sie für gewöhnlich auch tun.“

„Du hast Talent und Geschick“, sagte ich. „Ich nicht.“

„Was ist mit dem Tippen?“

„Ich glaube nicht, dass ich schon gut genug bin, um eine richtige Sekretärin für jemanden abzugeben. Außerdem kann ich nirgends wohnen.“

„Ich würde dich in meine kleine Wohnung in den umgebauten Stallungen einladen, aber es gibt nur ein Schlafzimmer und es würde mir nicht in den Kram passen, falls ich ab und an jemanden mit nach Hause nehmen möchte.“ Sie fügte nicht hinzu, dass dieser Jemand zweifellos dem anderen Geschlecht angehören würde.

„Verstehe ich“, sagte ich.

„Natürlich hast du ein Ass im Ärmel, das ich nicht besitze“, sagte Belinda. „Du kannst jederzeit deine königlichen Verwandten um Hilfe bitten.“ Ich sollte wohl erwähnen, dass Königin Victoria meine Urgroßmutter gewesen war, was König George zu meinem Cousin zweiten Grades machte.

„Belinda, ich kann sie nicht darum bitten –“, begann ich, aber sie unterbrach mich.

„Du hast ihnen schon oft genug ausgeholfen. Was ist mit dieser Prinzessin oder der Schnupftabaksdose? Sie schulden dir einen Gefallen, Georgie.“

„Du hast recht“, sagte ich. „Aber in ihren Augen stehen mir zwei Möglichkeiten offen – einen halbverrückten europäischen Prinzen zu heiraten oder die Kammerzofe einer ältlichen königlichen Tante zu werden.“

„Es gibt ein oder zwei gutaussehende europäische Prinzen. Erinnerst du dich an Prinz Anton?“

„Ja, aber ich werde nicht aus Pflichtgefühl heiraten. Es gibt schon einen Mann, den ich liebe.“

„Und wie geht es dem zauberhaften Darcy?“

Ich senkte den Blick auf meine Tasse. „Reist wieder in der Weltgeschichte herum. In Argentinien, glaube ich. Ich liebe ihn ja, Belinda, aber er ist kaum jemals hier.“

Sie nickte mitfühlend. „Tja, selbst deine zweite Option klingt im Augenblick besser, als bei Binky und Fig zu wohnen, meinst du nicht? Wäre es denn so abscheulich, auf einem stattlichen Anwesen auf dem Land zu leben? Gutes Essen, Jagdausflüge, vielleicht sogar interessante Gäste.“

„Du bist wirklich optimistisch, Belinda. Aber es wäre in der tiefsten Provinz und ich müsste Wolle spinnen und schreckliche kleine Hunde ausführen, die nach meinen Knöcheln schnappen. Ich will mein eigenes Leben führen, nicht das Anhängsel von jemand anderem sein.“ Ich sah zu ihr auf. „Wie hast du also vor, das Geld für deine Kollektion aufzubringen? Hast du einen reichen Mann im Auge?“

„Ich bin eben erst aus Paris zurück, aber ich arbeite daran. Ich war jede Nacht im Crockfords.“

„Du verlässt dich auf das Glücksspiel, um an Geld zu kommen?“

„Nicht ganz, Schätzchen.“ Sie lächelte mir schelmisch zu. „Es gibt immer noch eine erstaunliche Anzahl reicher Männer, die dort dem Glücksspiel frönen – Amerikaner, Kolonialherren, Fremde. Ich sehe süß und hilflos aus und bitte sie um Ratschläge, wie man Roulette spielt. Sie übernehmen immer meinen Einsatz. Aber ich sehe mich eigentlich nach etwas um, das die Amerikaner einen ‚Sugar Daddy‘ nennen.“

„Belinda – das meinst du noch nicht im Ernst! Du würdest dich doch nicht wirklich auf einen älteren Gönner einlassen, nur des Geldes wegen?“

Sie zuckte mit den Achseln. „Ich sehe keine andere Möglichkeit reich zu werden. Es scheint im Moment nicht allzu viele reiche junge Männer zu geben, die in Frage kommen. Wenn sie in Frage kommen, sind sie völlig abgebrannt, wie Darcy. Wenn sie reich sind, sind sie entweder verheiratet oder alt und schwabbelig. Ich schätze, ich könnte einen neunzigjährigen...

Erscheint lt. Verlag 11.6.2020
Reihe/Serie Im Auftrag Ihrer Majestät-Reihe
Im Auftrag Ihrer Majestät-Reihe Staffel 2
Übersetzer Sarah Schemske
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Britis-c-h-englis-brit-crime • klassisch-Who-done-it • könig-lich-e Majestät • Krimi-nal-roman-fall • Spannung-s-roman • Spion-in-ier-en • Tod-es-mord-fall-tat-ort-opfer-ermittlung-en-kommissar
ISBN-10 3-96087-923-7 / 3960879237
ISBN-13 978-3-96087-923-7 / 9783960879237
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