Rocker tanzen nicht -  Bärbel Muschiol

Rocker tanzen nicht (eBook)

Rockerroman
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
120 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-187-9 (ISBN)
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Tyler, der Vizepräsident des Bloody Kings Motorcycle Clubs, ist ein eingefleischter Junggeselle – denn seine Traumfrau existiert tatsächlich nur in seiner Fantasie. Doch dann trifft er im Clubhaus auf Sandra, die Schwester von Claire, der Freundin des Enforcers, und der Blitz schlägt ein – die Fantasie ist plötzlich Realität! Er weiß sofort, dieses Mädchen ist nur für ihn geschaffen worden und er muss es um jeden Preis besitzen. Doch auch Sandra kann sich bei ihrer Begegnung an dem Rocker nicht sattsehen – die Zeit steht still, das Blut in ihren Adern stockt und ihr Herz hört auf zu schlagen! Sie schlägt all ihre Vernunft und Abneigung gegen die Outlaws in den Wind und sehnt sich nach einer heißen Affäre. Als eine erste gemeinsame Nacht vorbei ist, wird sie jedoch unsicher. Sie fühlt sich hin- und hergerissen und will nur noch weg. Kann Tyler seine Traumfrau endgültig für sich gewinnen?
Die neue Rockerserie besteht aus:
1.Rocker frühstücken nicht
2.Rocker flirten nicht
3.Rocker tanzen nicht
4.Rocker küssen nicht
5.Rocker lieben nicht. Ab 06.06
Es sind in sich geschlossene, einzelne Rocker-Romane!



Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.

Prolog


 

Ein einsames Mädchen voller Hoffnung, Angst und Vorurteilen

 

„Du willst was?“

Meine Stimme ist schrill, erinnert mich an Kreide, die über eine Tafel kratzt. Ich versuche, mich wieder etwas zu beruhigen, aber das fällt mir schwer.

Fassungslos sehe ich meine Schwester an, will sie am liebsten packen und so lange schütteln, bis sie endlich wieder zur Vernunft kommt.

Claire war schon immer ein bisschen anders, aber auf eine schräge, nette Art und Weise.

Ihre rosanen Haare leuchten in der Augustsonne wie ein Himbeerbonbon und der schwarze Lippenstift, mit dem sie ihren Mund angemalt hat, passt perfekt zu ihren ebenfalls schwarz lackierten Fuß- und Fingernägeln.

Sie trägt ein rotes Kleid mit weißen Punkten und einen dazu passenden Haarreif. In ihren Ohren stecken Kirschenohrringe, ein violetter Bissabdruck ziert ihren schlanken Hals.

Eigentlich ist alles wie immer und trotzdem ist alles anders ...

Meine kleine Schwester will nach Meadville in Pennsylvania ziehen, das an sich ist ja noch okay, aber der Grund, aus dem sie ihren Wohnsitz ändern will, gefällt mir überhaupt nicht. Mein Entsetzen einfach überhörend, zieht sie ihr Handy aus der Tasche, tippt auf dem Display herum und hält es mir dann vor die Nase.

Da ist er, der Grund ihrer völlig übereilten Pläne. Knapp zwei Meter groß, mit schwarzen Bartstoppeln am Kinn, einem breiten Hals und unheimlich wirkenden blauen Augen, die irgendwie zeitlos und alt wirken. Bis jetzt habe ich mir nie die Frage gestellt, welche Augenfarbe wohl der Teufel hat, aber jetzt – jetzt weiß ich es.

Der Rocker, der es geschafft hat, sich das Herz meiner Schwester zu stehlen, trägt schwarze Boots, eine abgewetzte Jeans mit Ölflecken und eine lederne Kutte, die mit verschiedenen Abzeichen übersät ist.

Er hat einen kantigen Kiefer, eine gerade Nase, riesig wirkende Hände und scheint im Großen und Ganzen nur aus Muskeln, Finsternis und Härte zu bestehen.

So einem Typen bin ich noch nie begegnet. Was wahrscheinlich auch besser ist. Je länger ich das Foto anstarre, umso seltsamer wird mir. Ein warnender Schauer rieselt zwischen meinen Schulterblättern hinab und meine Lunge zieht sich krampfhaft zusammen. Männer wie er sind der Grund, aus dem Pfeffersprays erfunden wurden und Selbstverteidigungskurse angeboten werden. Sie sind schuld an der Erderwärmung und dem Ozonloch – sie sind schuld an einfach allem! An Schokoladenorgien und Rotweinsessions. Sie sind gefährlich ... Sie stehlen Herzen, schenken multiple Orgasmen und bringen Frauen wie mich dazu, an ihrem Leben und ihren Regeln zu zweifeln. Kerle wie er sollten vom Aussterben bedroht sein, und nicht die Eisbären oder andere Tierarten, die weder für mich noch für Claire oder Mia jemals eine Gefahr darstellen.

Das in gezackten, aggressiv aussehenden Buchstaben in die Kutte gestickte Bloody Kings Motorcycle Club lässt meinen Puls in die Höhe schnellen. Und zur Krönung der ganzen Katastrophe hat sich der neue Liebhaber meiner Schwester auch noch ein Messer oder so was um den Oberschenkel gebunden.

Himmel hilf ...

Dieser Mann ist ein Verbrecher, und ein Krimineller der schlimmsten Sorte, und meine Schwester hat sich Hals über Kopf in ihn verliebt.

„Ist er nicht total süß?“

Was? Waaaaassssssss? Süß?

Perplex sehe ich Claire an.

„Hast du dieses Monster gerade süß genannt? Bist du jetzt völlig irre? Pandabären sind süß, Katzenbabys sind süß, vieles ist süß ... Aber dieser Biker ist das nicht. Er ist gefährlich und er wird dich verletzen.“

Und ich wäre ihm tatsächlich sogar noch dankbar, wenn er sie nur verletzt und nicht gleich vergewaltigt, verstümmelt und anschließend irgendwo ihre Leiche loswird.

Genau wie erwartet, nimmt Claire mich nicht ernst. Anstatt auf mich zu hören, lacht sie mich einfach aus und zündet sich eine Zigarette an.

„So ein Quatsch. Seven ist gut zu mir. Er passt auf mich auf und beschützt mich. Hör also bitte auf, so einen Blödsinn zu reden.“

Der Drang, sie schütteln zu wollen, wird immer stärker, nicht mehr lang und ich tue es wirklich.

„Ach und vor was beschützt er dich? Vor sich selbst wohl kaum!“

Ich deute auf den Bissabdruck an ihrer Kehle.

„Das ist nur ein Knutschfleck.“

Knutschflecken kommen vom Knutschen, aber dieser Rocker hat sein komplettes Gebiss in meiner Schwester verewigt – ich kann jeden Zahnabdruck erkennen.

„Zumindest kann man ihn anhand der Zahnabdrücke als deinen Mörder überführen.“

Zuerst sieht sie mich entsetzt an, dann beginnt Claire wie verrückt zu lachen, fast so, als ob ich einen Witz gemacht hätte.

„Du bist so blöd. Ganz ehrlich ... Ich dachte, du freust dich für mich, dass ich endlich meinen Traumprinzen gefunden habe. Seven ist ein guter Mann. Ich hätte nicht gedacht, dass du so eine oberflächliche Ziege bist, die ihn nur wegen seines Äußeren verurteilt.“

Traumprinzen?

„Du meintest wohl Höllenfürsten!“

Auch wenn ich nicht auf ihren Vorwurf eingehe, schmerzt er. Eigentlich bin ich kein Mensch, der andere anhand seiner Statussymbole, wegen seiner Optik oder seines Kontostands beurteilt. Aber in diesem speziellen Fall kann ich einfach nicht anders.

„Alles an diesem Rocker ist hart und angsteinflößend. Natürlich gehe ich nach dem, was ich sehe. Wonach sollte ich ihn sonst beurteilen? Dieser Bloody King legt es doch darauf an, auszusehen wie der König aller Bad Boys. Das ist doch so gewollt, oder warum trägt er das Leder, den Dolch am Bein und diesen dämonischen Gesichtsausdruck?“

Claire sieht zu dem Foto und dann wieder zu mir.

„Dämonisch? Er lächelt gerade.“

Ach du Scheiße!

„Er sieht aus, als würde er frischgeborene Babys zum Frühstück verspeisen.“

„Rocker frühstücken nicht.“

„Echt jetzt? Mehr hast du nicht zu sagen?“

Sie zuckt mit den Schultern.

„Sie flirten auch nicht.“

Als ob mich das interessieren würde ...

„Das liegt wohl daran, dass sie die meiste Zeit des Tages damit beschäftigt sind, ihre Mitmenschen in Angst und Schrecken zu versetzen.“

„Nicht wirklich, als Vollstrecker hat Seven ein ganz anderes Aufgabengebiet.“

Vollstrecker?

„Das klingt schon so heftig. Nenn ihn doch gleich Auftragskiller, das würde viel besser passen!“

Genervt raucht sie ihre Zigarette fertig, schnippst den Stummel über den Balkon und schiebt sich netterweise einen Minzkaugummi in den Mund. Sie weiß genau, wie sehr ich den Gestank von Rauch und Nikotin hasse.

„Wie lange seid ihr jetzt zusammen?“

Während sie gedanklich die Tage zusammenrechnet, legt sie die Stirn in Falten.

Claire wäre eine wunderschöne Frau, wenn sie endlich mal aufhören würde, ihre Haare in den Farben des Regenbogens zu färben, und sich andere Klamotten zulegen würde.

Aber so war sie schon immer. Schon als ganz kleines Mädchen hat sie sich mit Buntstiften angemalt und ihre Haare quasi in den Wasserfarbkasten gedrückt.

„Wir sind eigentlich nicht zusammen, also nicht im herkömmlichen Sinne. Aber wir vögeln seit vier Wochen miteinander.“

Claire und ihr Sexualleben sind noch mal ein ganz anderes Thema ...

„Und wegen diesem Monat willst du nach Meadville ziehen?“

„Ja. Warum nicht? Dort lebt Mia und ich habe auch schon eine schöne, bezahlbare Wohnung gefunden.“

Mist, das klingt, als würde sie das echt durchziehen.

„Und womit willst du die bezahlen? Du hast deinen Job verloren.“

Wut blitzt in ihren grünen Augen, die identisch sind mit den meinen, auf.

„Ich habe meinen Job nicht verloren, sondern das Arschloch von meinem Boss hat mir einfach so grundlos gekündigt.“

Von wegen ...

„Es war nicht grundlos. Du hast mit ihm Sex gehabt, obwohl du wusstest, dass er verheiratet war.“

Sie streckt mir ihren ausgestreckten Zeigefinger entgegen.

„Nur weil ich mit ihm gefickt habe, habe ich den Job überhaupt erst bekommen. Wie kann ein Einstellungskriterium zugleich ein Kündigungsgrund sein? Erklär mir das mal bitte?! Das ist so was von unfair.“

Claire lebt in ihrer eigenen Welt. Für sie kann alles mit Sex geregelt, bezahlt, erworben und entschuldigt werden.

Früher habe ich sie für diese Leichtigkeit, mit der sie die Welle des Lebens surft, bewundert. Heute hingegen habe ich verstanden, dass ihre Art, die Dinge zu regeln, falsch ist.

Im Gegensatz zu ihr überlege ich lange, bevor ich mich auf einen Mann einlasse – bevor ich ihn überhaupt küsse. Sex kommt niemals vor dem sechsten oder siebten Date infrage. Und pro Woche gibt es maximal ein Date. Männer sind anders als Frauen, sie sind irgendwie fehlerhaft und darum ist es wichtig, dass wir Mädels...

Erscheint lt. Verlag 22.5.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-96586-187-5 / 3965861875
ISBN-13 978-3-96586-187-9 / 9783965861879
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