Moussaka: Detektei Lessing Kriminalserie, Band 37. -  Uwe Brackmann

Moussaka: Detektei Lessing Kriminalserie, Band 37. (eBook)

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2020 | 1. Auflage
200 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-194-7 (ISBN)
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Es ist erschreckend, was eine einfache Affäre an Auswirkungen auf das Leben aller Beteiligter mit sich bringen kann. Was als kleiner Fehltritt beginnt entwickelt sich nicht selten zu echter Liebe und damit zu einem unkontrollierbaren Gefühlschaos. Völlig aus dem Ruder läuft es dann, wenn einer der betrogenen Partner von der Affäre erfährt, oder wenn sie beendet wird und der Betrüger reumütig zu seinem Ehepartner zurückkehren will.
Wie auch immer, es sind Gefühle im Spiel, die sich auf Grund der Situation von Enttäuschung und Hass über Reue und Scham zu tiefer Traurigkeit bewegen. In den seltensten Fällen kann der Betrogene wirklich verzeihen und die Beziehung fortsetzen. Meistens ist es der Wunsch nach Rache, der fortan das Leben des Gehörnten bestimmt. So auch in diesem Roman, der von eben dieser Rache getragen aufzeigt, was solche Gefühle bewirken können.

-1-


 

„Guten Morgen, Oberkommissar Sinner“, begrüßte Ruprecht Ramsauer den Ermittler. Dann sah er dessen Kollegen an und verkniff sich ein Lächeln, konnte sich allerdings den Kommentar nicht verkneifen. „Hallo Kommissar Schubert. War wohl eine lange Nacht, wie?“ „Der Kleine bekommt Zähne, da kriegt man kein Auge zu“, entgegnete der Ermittler schlaftrunken. „Sie sollten ihrem Sohn eine Veilchenwurzel geben, die hilft.“ „Meine Frau schwört auf einen harten Knust.“ Sinner verdrehte unterdessen die Augen. „Können wir uns dann irgendwann unserem Fall zuwenden?“

„Entschuldigen Sie bitte“, reagierte der Leiter der Spurensicherung aufgescheucht. „Bislang sieht alles nach einem erweiterten Suizid aus. Die zweite Leiche liegt oben, im Schlafzimmer. Doktor Schnippler ist noch bei der Leichenschau.“ Ramsauer zog das Laken zurück, unter der sich der Tote befand. „Hatte er Papiere bei sich?“, erkundigte sich Schubert. „Laut seines Personalausweises handelt es sich um einen gewissen Jürgen Bräutigam.“ „An der Klingel stand ein anderer Name“, erinnerte sich Sinner. „Stimmt, Bötcher“, bestätigte der Leiter der Spurensicherung. „Frau Simone Bötcher ist die Tote im Schlafzimmer. Nach unseren ersten Erkenntnissen handelt es sich bei Herrn Bräutigam nicht um den Lebensgefährten von Frau Bötcher. Da sie allerdings nur leicht bekleidet ist, sieht es momentan nach einer Affäre aus.“ „Mord aus Leidenschaft!“, legte sich Schubert ungewöhnlich schnell fest. „Na mal langsam mit den jungen Pferden“, bremste ihn Sinner. Er deutete auf den Mann mit der Waffe in der linken Hand. „Es könnte sich ebenso um einen Einbrecher handeln.“ Schubert und Ramsauer sahen sich irritiert an. „Nee Chef, weshalb sollte sich der Mann selbst das Leben nehmen?“ „Nur weil er die Waffe in der Hand hält, muss er sich ja nicht damit umgebracht haben“, ließ sich der Oberkommissar nicht von seinem Einwand abbringen. „Am besten, wir sehen uns erst einmal die Tote an“, schlug Schubert vor. „Vielleicht bringt uns das schon weiter.“

Kurz darauf erreichten die Kommissare den zweiten Tatort im Obergeschoss des Hauses. Der Rechtsmediziner hatte seine Arbeit gerade beendet. „Guten Morgen, Doktor Schnippler“, begrüßten ihn Schubert und Sinner. „Können Sie schon etwas zur Tatzeit sagen?“ Der Pathologe sah die Kommissare mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck an und schüttelte dabei vage den Kopf. „Mitternacht, unter Vorbehalt. Plus minus eine Stunde. Genaueres wie immer erst nach der Obduktion.“ „Was ist mit dem zweiten Leichnam?“, ließ ihm Oberkommissar Sinner kaum Luft holen. „Dito.“ „War der Schuss aufgesetzt?“, erkundigte sich Schubert. „Wo jetzt, unten oder hier oben?“, reagierte der Mediziner verschnupft. Der Kommissar deutete auf die Tote im Bett. „Nein. Ich würde sagen, die Frau ist aus etwa zwei Meter Entfernung erschossen worden“, erklärte Schnippler. „Aber auch hier gilt, Genaueres erst nach der Obduktion.“ „Sie können uns doch aber sicherlich schon sagen, ob es vor dem Schuss zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam“, ließ Sinner nicht locker.

Doktor Schnippler seufzte genervt. „Auf den ersten Blick konnte ich keine Hämatome oder ein wie auch immer geartetes Abwehrverhalten erkennen. Auch unter ihren Fingernägeln deutet nichts auf einen Kampf hin. Aber Sie wissen ja...“ „...Genaueres erst nach der Obduktion“, nahm ihm der Oberkommissar die Worte aus dem Mund. „Wann wird das sein?“ Während Doktor Schnippler seinen Pilotenkoffer zusammenklappte sah er abschätzend über den Rand seiner Brille. „Wenn ich mich reinhänge, schaffe ich es vielleicht noch bis zum Abend.“ „Dann hängen Sie sich bitte mit all Ihrem Elan rein, Doktor. Nichts ist so kontraproduktiv wie die Ungewissheit“, machte ihm Sinner Druck.

Während die Mitarbeiter der Spurensicherung damit beschäftigt waren, den Auffindeort der Leichen mit Klebefolien abzukleben, um mögliche DNS Spuren zu sichern, widmeten sich die Kommissare der jungen Frau, die den Unbekannten auf dem Fußboden liegend entdeckt und dessen Tod in der Notrufzentrale gemeldet hatte. Der zeitgleich mit den Polizeibeamten am Einsatzort eingetroffene Notarzt hatte sich zunächst um die Toten gekümmert und dann um die unter Schock stehende Freundin der erschossenen Frau. Als die Kommissare an den Rettungswagen traten, hatte sich die junge Frau so weit beruhigt, dass einer ersten Befragung nichts im Wege stand.

„Ich bin Hauptkommissar Sinner“, stellte sich der leitende Ermittler vor. „Der junge Mann an meiner Seite ist Kommissar Schubert“, deutete er auf seinen Kollegen. „Fühlen Sie sich in der Lage, uns einige Fragen zu beantworten?“ „Es geht schon“, nickte ihm die Zeugin zu. „Wieso haben Sie die Bötchers so früh aufgesucht?“ „Ich hole Simone dreimal in der Woche zum Joggen ab“, entgegnete Nele Anschütz. „Sie waren also mit den Bötchers befreundet“, schlussfolgerte Tim Sinner. „Eigentlich nur mit Simone“, konkretisierte die Befragte. „Wir haben uns vor etwa einem Jahr beim Laufen kennengelernt. Damals waren wir beide neu in der Stadt und somit froh jemanden gefunden zu haben, mit dem wir unsere Interessen teilen konnten.“ „Dann können Sie sicherlich einiges über das Privatleben der Toten sagen“, spekulierte Schubert. Die Befragte nickte.

„Sie sollten Frau Anschütz zunächst etwas Ruhe gönnen“, mischte sich der Notarzt ein. „Gut, dann werden wir Sie am besten heute Nachmittag in Ihrer Wohnung aufsuchen.“ „Ich hoffe, Sie haben Ihre Adresse bereits einem unserer Kollegen mitgeteilt“, vergewisserte sich der Oberkommissar. „Ich habe die Personalien der Zeugin aufgenommen“, bestätigte ein in der Nähe des Rettungswagens wartender Polizeibeamter, ehe Nele Anschütz reagieren konnte. „Gibt es jemanden, der sich um Sie kümmert?“, wandte sich Sinner an die Befragte. „Ich komme schon klar.“ „Gut, aber dann wird Sie zumindest eine Kollegin nach Hause fahren.“ „Sorgen Sie bitte dafür“, beauftragte Sinner den Beamten.

Schubert sah sich nachdenklich um. Dabei fiel sein Blick auch auf mehrere Pressevertreter, die sich in einer Gruppe Schaulustiger jenseits der Absperrung versammelt hatte. „Die Schüsse müssen in der Nachbarschaft gehört worden sein“, schlussfolgerte Sinner. „Ich verstehe nicht, weshalb sich niemand dafür zu interessieren schien.“ „Ich frage mich, woher die Presse eigentlich schon wieder Wind von der Sache bekommen hat“, schüttelte der Kommissar den Kopf. „Solange die Kollegen so schlecht bezahlt werden, muss man sich nicht wundern, wenn sich der eine oder andere ein paar Euro dazuverdient“, zeigte Sinner Verständnis. „Schnappen Sie sich einen Kollegen und befragen Sie die Nachbarschaft. Vielleicht wurden die Schüsse ja doch von irgendjemanden gehört“, zuckte der Oberkommissar mit den Achseln. „Ich werde mich inzwischen bei Ruprecht erkundigen, ob es weitere Erkenntnisse gibt.“

„Kommissar Schubert, Kripo Wolfenbüttel“, stellte sich der Ermittler vor, während er gleichzeitig seinen Dienstausweis präsentierte. „Meine Kollegin Seifert.“ „Hallo.“ „Was wollen Sie?“ „Sie haben sicherlich von dem tragischen Tod Ihrer Nachbarin gehört“, kam der Kommissar ohne Umschweife auf den Grund seines Besuchs. „Nein!“, entgegnete der Angesprochene unerwartet. „Wir hätten dennoch einige Fragen an Sie. Schubert setzte einen Fuß nach vorn. „Vielleicht sollten wir uns besser drinnen unterhalten?“ „Brauchen Sie dazu nicht so einen schriftlichen Befehl?“ Schubert zog mit einem gequälten Lächeln seinen Fuß zurück. „Sie meinen offenbar einen Durchsuchungsbeschluss“, erklärte der Kommissar. „Den brauchen wir nicht, weil es sich in diesem Fall nur um eine Zeugenbefragung handelt.“ „Ich habe nichts gehört und nichts gesehen und jetzt habe ich auch gar keine Zeit mehr!“, reagierte der Mann barsch und schlug den Beamten die Tür vor den Nasen zu.

„Passiert Ihnen so etwas häufiger?“, schüttelte die Hauptmeisterin verständnislos den Kopf. „Hin und wieder. In solchen Fällen verschicken wir gern eine Einladung ins Präsidium. Also, notieren Sie bitte den Namen des Herren.“ Nicole Seifert war erstaunt wie gelassen der Kommissar blieb. Während sie sich zum nächsten Nachbarn begaben, schrieb sie den Namen Karl Reuber in ihr Notizbuch.

„Neue Tür, neues Glück“, verkündete Schubert zuversichtlich den Daumen auf den Klingeldrücker pressend. „Kommissar Schubert, Kriminalpolizei Wolfenbüttel“, stellte er sich vor, während er der alten Dame seinen Dienstausweis präsentierte. „Meine Kollegin Seifert.“ „Sie kommen sicher wegen des Geballers gestern Abend“, überraschte sie die Polizisten. „Es...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-96586-194-8 / 3965861948
ISBN-13 978-3-96586-194-7 / 9783965861947
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