Chefarzt Dr. Holl 1889 (eBook)

Die OP, die sie bitter bereute

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9805-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Chefarzt Dr. Holl 1889 - Katrin Kastell
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Vor ein paar Jahren hat Anna Berghof einen großen Fehler gemacht. Mit gerade Mitte zwanzig hat sie sich sterilisieren lassen, weil ihr damaliger Ehemann auf gar keinen Fall Kinder haben wollte. Um ihn nicht zu verlieren, hat sie den folgenschweren Eingriff machen lassen. Verlassen hat Jens sie dennoch.
Heute bereut Anna ihre Entscheidung zutiefst, vor allem, weil sie mit Dr. Oliver Berghof, ihrem zweiten Ehemann, äußerst glücklich verheiratet ist. Allerdings wünscht sich Oliver sehnlichst ein Kind von ihr und wundert sich, warum sie nicht endlich schwanger wird ...

Die OP, die sie bitter bereute

Kann sie ihren Fehler rückgängig machen und ihre Ehe retten?

Von Katrin Kastell

Vor ein paar Jahren hat Anna Berghof einen großen Fehler begangen. Mit gerade Mitte zwanzig hat sie sich sterilisieren lassen, weil ihr damaliger Ehemann auf gar keinen Fall Kinder haben wollte. Um ihn nicht zu verlieren, hat sie den folgenschweren Eingriff machen lassen. Verlassen hat Jens sie dennoch.

Heute bereut Anna ihre Entscheidung zutiefst, vor allem, weil sie mit Dr. Oliver Berghof, ihrem zweiten Ehemann, äußerst glücklich verheiratet ist. Allerdings wünscht sich Oliver sehnlichst ein Kind von ihr und wundert sich, warum sie nicht endlich schwanger wird …

Anna Berghof fuhr ihr Fahrzeug langsam in die Garage, direkt neben Olivers Motorrad. Sie kam von einem endlos langen Elternsprechtag in ihrer Schule. Als Klassenlehrerin hatte sie bis zum Schluss bleiben müssen, jetzt empfand sie nur noch Erschöpfung und freute sich auf einen schönen Abend mit ihrem Liebsten.

Vor ihr lag ein Wochenende ohne Arbeit. Endlich konnte sie wieder einmal ausprobieren, wie wunderbar sich süßes Nichtstun anfühlte. Und wenn Oliver ihr dabei half, blieben keine Wünsche offen.

Anna schloss die Tür auf und stutzte. Im Hausflur standen brennende Kerzen auf dem Fußboden und bildeten eine Art Wegweiser bis hinein ins Wohnzimmer, das sie erst neulich gemeinsam umgestaltet hatten.

Ein verliebtes Lächeln glitt über ihr Gesicht, sah es doch ganz so aus, als hätte sich Oliver wieder eine Überraschung für sie ausgedacht. Er war ein wunderbarer Mann. Das Leben mit ihm machte sie so glücklich, wie sie es nie erhofft hatte.

Rasch zog sie ihren Mantel aus, streifte die Schuhe ab und balancierte auf Zehenspitzen auf die offen stehende Tür zu.

Oliver stand am Fenster. Als er sie sah, kam er mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. Sie ließ sich an seine Brust sinken, er drückte sie und streichelte ihren Rücken.

„Da bist du ja endlich“, sagte er, schob ihr mit beiden Händen das kastanienbraune Haar hinter die Ohren und küsste sie mit einer Innigkeit, die sie immer wieder aufs Neue überraschte. „Ich fing schon an, unruhig zu werden. Aber ich wollte dich auch nicht anrufen, weil ich nicht wusste, ob du schon im Wagen sitzt.“

„Ja, es war anstrengend, doch jetzt ist es Gott sei Dank vorbei. Was gibt es denn?“ Sie schnupperte. „Hast du etwas gekocht?“

„Na ja, nicht so ganz. Aber ein Romantik-Dinner wird es trotzdem, denn ich habe gute Sachen bringen lassen. Und der Champagner wartet schon im Eiskübel darauf, mit einem diskreten Knall geöffnet zu werden.“

„Ich bin so neugierig, was gibt es denn?“

„Tafelspitzsülzchen, eingelegte Oliven, Garnelen in einer Dill-Vinaigrette und Räucherforelle im feinen Teigmantel. Dazu frisches Baguette und Kräuterbutter. Als Dessert ein paar süße Törtchen.“

„Wow! Das hört sich toll an.“ Annas schwarze Augen musterten ihn nachdenklich. Zwischen den Brauen entstand eine kleine Falte. „Ist irgendwas?“

„Könnte man so sagen“, erwiderte er verschmitzt.

„Nun sag schon! Bist du zum Oberarzt befördert worden?“

„Noch nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Um dir einen Tipp zu geben: Wir feiern heute ein privates kleines Fest. Erinnerst du dich nicht, was vor zwei Jahren war?“

Endlich fiel der Groschen. „O nein!“, rief sie dann aus und verdrehte die Augen. „Unser Hochzeitstag! Ich habe ihn wirklich komplett vergessen.“

„Richtig, Frau Lehrerin. Die Antwort kommt zwar etwas spät, aber sie ist richtig.“ Wieder zog er sie an sich. „Meistens sind es ja die Männer, die in dieser Hinsicht Gedächtnislücken haben, doch bei uns ist es genau umgekehrt.“

„Das wird mir nie wieder passieren“, versicherte sie lachend. „Bitte, verzeih mir! Aber danke, dass du mich auf eine so wunderbare Weise daran erinnerst. Du bist ein Schatz – nein, mein Schatz.“

„Gnädige Frau, wir werden uns jetzt all die Köstlichkeiten zu Gemüte führen, aber vorher lösche ich noch die Kerzen, damit nichts passiert und wir uns in aller Ruhe überlegen können, was wir nach dem Essen tun.“ Er blinzelte ihr zu. „Eine Idee hätte ich schon. Und ich hoffe, du wirst das Gleiche denken wie ich.“

Jedes Häppchen war ein einzigartiges Geschmackserlebnis, der Champagner prickelte in der Kehle. Im Hintergrund lief Schmuse-Pop. Immer wieder tauschten sie heiße Blicke. Irgendwann hatten sie genug gegessen. Es dauerte nicht mehr lange, bis sie im Schlafzimmer verschwanden.

Dieser Tag muss ganz besonders gekrönt werden, dachte Oliver. Und als sie sich später ermattet, aber glücklich in den Armen lagen, gab er seiner schönen Frau einen Kuss aufs Ohrläppchen.

„Diesmal hat es bestimmt geklappt. Ich glaube ganz fest daran.“

In seiner Verliebtheit spürte er nicht, dass Anna erstarrte und die Luft anhielt.

Es fiel ihr nicht leicht, sich wieder zu entspannen. Dieser letzte Satz von ihm hallte noch lange in ihrem Herzen nach und hatte ihr wieder einmal all die schlimmen Ereignisse von damals vor Augen geführt.

Sie ahnte dunkel, dass dieses Kapitel ihres Lebens sie bis zu ihrem letzten Atemzug verfolgen würde. Aber sie versuchte, die aufkommende Bitterkeit zu unterdrücken.

„Ja, vielleicht“, sagte sie nur und drückte ihr Gesicht auf seine Schulter, damit er die Trauer in ihren Augen nicht sah.

***

„Irgendwas ist mit seinem Bein nicht in Ordnung“, sagte Schwester Sabine. „Schauen Sie sich das bitte mal an, Herr Chefarzt!“

Der Chef der Berling-Klinik inspizierte sorgfältig das rechte Bein des Jungen, der über Schmerzen unterhalb des Knies klagte. „Tut es hier weh?“, fragte er den Zehnjährigen und fuhr sanft mit den Fingerspitzen über die tastbare Schwellung.

Der Bub nickte. „Ja“, sagte er leise. „Neulich so sehr, dass ich nicht mehr Rad fahren konnte.“

„Gut, dann zieh deine Hose wieder an und geh jetzt mal hinüber zu Frau Wolfram! Die hat so einen großen Behälter mit Bonbons in allen Geschmacksrichtungen. Sie lässt dich sicher hineingreifen. Wenn du nett zu ihr bist, sogar mehrmals.“

Als das Kind zur Tür ging, nutzte Stefan die Gelegenheit, den Gang des Jungen zu beobachten. Man konnte schon sehen, dass ihm das Gehen schwerfiel.

Erst, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, wandte sich Dr. Holl an Sabine, die angstvoll zu ihm aufschaute.

„Ich habe Angst um ihn“, sagte sie. „Sie müssen ihm helfen, Dr. Holl! Lukas ist unser Ein und Alles. Seit dem Tod seiner Mutter hat der Bub nur noch seinen Vater und mich.“

„Ich kann jetzt noch gar nichts sagen“, erwiderte Dr. Holl mitfühlend. „Aber seien Sie versichert, wir werden herausfinden, woher die Schwellung kommt. Vielleicht hat er sich nur kräftig gestoßen. Ich werde Dr. Berghof zu uns bitten. Er ist der Spezialist für die Knochen und wird uns Vorschläge machen, wie wir vorgehen sollen.“ Stefan hatte das Telefon schon in der Hand.

Wenig später meldete sich der Kollege und versprach, gleich zu kommen.

Sabines graue Augen begannen zu leuchten, als Oliver das Chefarztbüro betrat. Er und Dr. Holl schenkten diesem Umstand keine Beachtung. Der Klinikchef referierte kurz das, was es bis jetzt über den Jungen zu sagen gab.

Oliver wandte sich an Sabine Wiegand und erkundigte sich nach besonderen Gewohnheiten des Jungen, ob es Auffälligkeiten in seinem Verhalten oder in seinen Bewegungen gegeben habe, und hielt die Antworten der Pflegerin im Gedächtnis fest.

Sabine, die ihr Haar vorzugsweise blond färbte, was ihr ausgesprochen gut stand, lächelte den jungen Arzt an. „Ich weiß, dass Lukas hier in der Berling-Klinik in guten Händen ist. Ich gehe jetzt zu ihm. Sagen Sie mir dann, wie es weitergehen wird!“

Die beiden Ärzte nickten ihr zu. Erst, als die Pflegerin draußen war, sprach Oliver.

„Schwellungen, Schmerzen in der Nähe des Knies, egal, ob ober- oder unterhalb, lassen mich natürlich gleich an ein Sarkom denken. Erst wenn wir das sicher ausschließen können, bin ich beruhigt.“

„Wie wollen Sie vorgehen?“

„Wir brauchen ein aussagekräftiges Röntgenbild, dann folgt, wenn nötig, eine Biopsie. Eine Magnetresonanztomografie ist ebenso wichtig wie eine Skelettszintigrafie. Die Lungen untersuchen wir mit einer CT. Dort siedeln sich am ehesten die Metastasen an, sofern es überhaupt ein Sarkom ist. Nach dem Röntgen wissen wir schon mehr. Ich schlage vor, das gleich morgen Vormittag anzugehen.“

„Einverstanden.“ Dr. Holl zeigte sich zufrieden mit den Ausführungen des jungen Kollegen. Genau diese Vorschläge hätte er selbst auch gemacht. „Sie übernehmen also den Jungen und erstatten mir bitte Bericht, sobald die ersten Ergebnisse vorliegen.“

„Selbstverständlich, Dr. Holl.“

Auch Oliver verließ jetzt das Chefarztbüro. Sabine hatte ihren Neffen mit ins Schwesternzimmer genommen, wo...

Erscheint lt. Verlag 9.6.2020
Reihe/Serie Dr. Holl
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Arzt • arzt-krimi • Arztromane • Bergdoktor • Bestseller • Bianca • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • dr daniel • dr laurin • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • E-Books • Familiensaga • Fortsetzungsroman • Frauen • für • für Frauen • Großdruck • große-schrift • Happy End • Hedwig Courths Mahler • Heft-Roman • Historical • Julia • kaipurgay • Kelter • Kindle • Klinik • Klinik-roman • Krankenhaus • Krankenschwester • Kurfürstenklinik • Landarzt • Liebe • Liebesroman • Liebesromane • martin-Kelter • Medizin • Mira • Modern • Patient • patricia-vandenberg • Romance • romantisch • Schicksalsroman • Serie • spannend • Tiffany • Verlag
ISBN-10 3-7325-9805-5 / 3732598055
ISBN-13 978-3-7325-9805-2 / 9783732598052
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49
Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit …

von Rita Falk

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99