Dorian Hunter 46 - Horror-Serie (eBook)

Mörder der Lüfte

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9798-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dorian Hunter 46 - Horror-Serie - Ernst Vlcek
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Coco erwachte schweißgebadet. Sie musste befürchten, dass Olivaro ihren Geist überwachte, und deshalb durfte sie nicht einmal an Dorian denken - und noch viel weniger an sein Kind, das in ihr heranwuchs.
Die Hütte, in der sie sich befand, klebte wie ein Adlerhorst am Fels. Es führte nur ein schmaler Pfad von ihr zu zwei anderen Häusern. Als Coco ihn betrat, stieß ein mächtiger Schatten auf sie herab. Über sich erkannte sie den Schädel des Raubvogels, aus dem ein langer, stark nach unten gebogener Schnabel ragte - ein grässliches Mordinstrument. Der Adler schloss seine riesigen Krallen um ihren Unterleib. Er brauchte jetzt nur noch zuzudrücken ...

Coco hat sich offenbart. Sie trägt nicht Olivaros Kind unter dem Herzen, sondern das des Dämonenkillers! Doch so einfach mag das Oberhaupt der Schwarzen Familie seine vermeintliche Gefährtin nicht freigeben. Aus Olivaros Sicht gibt es nur eine Lösung: Hunters Kind muss sterben, bevor es überhaupt geboren wird!

2. Kapitel


Dorian war es nicht entgangen, dass der Fahrer des Taxis ständig durch den Innenspiegel nach ihm schielte. Der verschmutzte Fahrgast mit der verlotterten Kleidung bereitete ihm vermutlich Unbehagen, und er war froh, als Dorian vor dem Reihenhaus in der Abraham Road anhalten ließ.

Kaum war Dorian ausgestiegen und hatte den Fahrer bezahlt, als dieser auch schon Gas gab und mit quietschenden Reifen davon schoss.

Dorian klopfte sich den Staub von den Kleidern und näherte sich seinem Haus. Wenn Lilian ihn in diesem Zustand sah, würde sie wieder nörgeln und keifen. Wie verhasst ihm diese Szenen waren!

»Wo warst du denn schon wieder, dass du nach Kloake und Hölle stinkst!«, war einer ihrer Lieblingsaussprüche.

Er sperrte die Eingangstür auf und blieb wie angewurzelt stehen, als die Tür nach innen aufschwang. Im Flur saß eine vermummte Gestalt auf einem Motorrad.

Dorian wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Der Motor der schweren Maschine heulte auf. Dorian konnte gerade noch zur Seite springen, als der Rocker herangerast kam, über die Eingangsstufe hinaus in den Garten rumpelte und von dort auf die Straße fuhr.

Dorian kümmerte sich nicht um ihn. Denn jetzt ertönte aus dem Wohnzimmer, aus der Bibliothek und aus der Küche das Dröhnen weiterer Maschinen.

Er sprang durch die Tür ins Wohnzimmer, als ein weiterer Motorradfahrer an ihm vorbeipreschte, hinter ihm abbremste, die schwere Maschine in dem engen Korridor senkrecht hochriss, um wenden zu können.

»Hallo, Hunter!«, sagte eine ihm vertraute Stimme aus dem Wohnzimmer. »Sie sind viel zu früh zurückgekommen. Der Spaß mit Ihrer Alten sollte gerade erst beginnen.«

Demur Alkahest lehnte am Fenster. Hinter der Sitzbank saß einer seiner Rocker auf seiner Maschine und gab immer wieder Gas, so dass die Fensterscheiben klirrten. Vor dem bauchigen Tank des Motorrades lag Lilian bewusstlos ausgestreckt.

Dorian sah rot.

Er hieb die geballte Faust gegen die Sichtscheibe des Rockers, dass sie mit einem Knall barst. Der Rocker wurde aus dem Sattel gehoben und gegen die Wand geschleudert. Er gab keinen Laut von sich, kein Wunder, denn es war ein Untoter.

Langsam kam der Untote wieder auf die Beine. Als er sah, wie Dorian seine bewusstlose Frau hochhob und sie auf die Sitzbank betten wollte, kam er drohend auf ihn zu.

Aber ein kurzer Wink von Demur Alkahest brachte ihn zum Stillstand.

»Ich verstehe Ihre Aufregung nicht, Hunter«, meinte der dämonische Anführer der Horror-Rocker. »Ihre Alte ist Ihnen doch schon seit Langem lästig. Warum gönnen Sie uns nicht ein wenig Spaß mit ihr?«

Dorian legte Lilian auf die Sitzbank, dann wirbelte er unvermittelt herum und stürzte sich auf Alkahest. Er packte ihn an den Aufschlägen seiner Lederjacke und drückte ihn gegen die Wand. Während sein Gesicht hassverzerrt war, verzog Alkahest keine Miene.

»Ich werde dir einmal etwas sagen, du bleichgesichtiger Dämonenspross«, sagte Dorian außer sich vor Zorn. »Vielleicht kannst du ängstliche Witwen und harmlose Bürger einschüchtern, aber bei mir bist du an der falschen Adresse. Wenn du noch einmal versuchst, mich zu terrorisieren, dann verpasse ich dir einen Denkzettel, dass du Jerome Hewitt um sein Schicksal beneidest. Und jetzt raus hier!«

Er schleuderte den Dämonenrocker von sich, dass er stolperte und zu Boden fiel. Dort blieb er ganz ruhig liegen. Nur sein knochiges Gesicht veränderte sich. Es wurde zu einer Fratze, von unbändiger Wut verzerrt. Diese Behandlung war er nicht gewohnt, und er war nicht gewillt, sie hinzunehmen.

Alkahest gab einen seltsamen Zischlaut von sich. Zweifellos handelte es sich um einen Befehl an seine Untoten. Und diese handelten sofort.

Dorian hörte das Aufheulen der schweren Maschinen. Die Tür zur Bibliothek wurde von einem Anprall erschüttert und aus den Angeln gehoben. Ein Rocker war durch die geschlossene Tür gefahren. Jetzt riss er das Vorderrad hoch und balancierte auf dem Hinterrad, während er auf Dorian losfuhr.

Der andere Rocker, der im Wohnzimmer gewesen war und sich abwartend verhalten hatte, fuhr einen Sessel um und versuchte, sich Dorian auf seiner Maschine von der anderen Seite zu nähern.

Dorian wurde fast taub vom Röhren der schweren Maschinen. Und nun fand auch noch Lilian ins Bewusstsein zurück. Sie fuhr hoch, schrie markerschütternd auf und presste die Hände gegen den Kopf.

Dorian konnte sich nicht um sie kümmern. Er stürzte sich auf Alkahest, der ihn mit einem verzerrten Grinsen erwartete. Der Dämonenspross fühlte sich wohl sehr stark. Doch er unterschätzte Dorian. Der Dämonenkiller war schon mit ganz anderen Gegnern fertig geworden. Deshalb fiel es ihm nicht sonderlich schwer, diesen halbstarken Dämon zur Räson zu bringen.

Alkahest wartete ab, bis Dorian auf ihm landete, und versuchte, seinen Gegner in den Würgegriff zu bekommen. Dorian verspürte keinen Druck gegen die Kehle, als ihn die Hände umfassten. Aber von ihnen ging eine Kälte aus, die ihn zu lähmen drohte.

Er musste all seinen Willen aufbringen, um die Lähmung abzuwerfen. Er fasste mit Daumen und Zeigefinger nach Alkahests Nase und drückte sie zusammen. Gleichzeitig legte er den Zeigefinger der anderen Hand darüber, so dass ein Kreuzsymbol entstand.

Alkahest rang plötzlich nach Luft. Er ließ Dorian aus seinem Würgegriff los und schlug wild mit den Armen um sich.

»Nicht ...«, würgte er hervor. »Ich ... ersticke.«

Sein Knochengesicht verfärbte sich bläulich. Dorian ließ nicht locker. Er überkreuzte noch immer den Daumen und den Zeigefinger, mit denen er die Nase des Dämonenrockers zudrückte.

»Wenn du willst, dass ich dich loslasse, dann musst du versprechen, augenblicklich mit deiner Bande zu verschwinden«, verlangte Dorian und drückte einen Moment lang noch fester zu.

Der Rocker bäumte sich auf, versuchte, Dorian abzuwerfen, aber durch das Kreuzsymbol war er gelähmt.

»Ich dachte, wir seien Verbündete«, keuchte er atemlos.

»Wenn du mit allen deinen Verbündeten so umgehst, dann bedanke ich mich.«

Alkahest zuckte wie unter epileptischen Anfällen. »Ich ... hatte den Auftrag, Ihnen eine Nachricht zu überbringen, Hunter.«

»So?« Dorian glaubte, dem Dämonen-Rocker genug zugesetzt zu haben, und ließ ihn los. »Und welche?«

Demur Alkahest richtete sich schwer atmend auf. Bevor er noch auf die Idee kommen konnte, sich bei Dorian zu revanchieren, holte der Dämonenkiller seine gnostische Gemme hervor, die er an einer Kette um den Hals trug, und spielte damit.

Alkahest wich zurück.

»Das zahle ich dir heim, Hunter«, sagte er grimmig.

Dorian lächelte verächtlich. »Bei unserem letzten Zusammentreffen hast du dich darüber beschwert, dass ich zu bieder geworden sei. Jetzt weißt du endlich, dass ich auch anders kann.«

»Meine Zeit kommt noch.«

»Genug davon!« Dorian machte eine ungeduldige Geste. »Sag’, was du zu sagen hast, und dann verschwinde.«

Demur Alkahest schwang sich auf sein Motorrad, das er neben der Tür abgestellt hatte, und startete den Motor. Als er sich auf dem Sitz halb zu Dorian umdrehte, war sein Gesicht wieder völlig ausdruckslos.

Langsam, fast bedächtig, zog er den Reißverschluss seiner Lederjacke auf. Dorian sah darunter eine Bewegung. Doch noch bevor er erfassen konnte, was darunter zum Vorschein kam, schoss das Ding schon heraus.

Es stieß kreischend hoch und prallte gegen die Decke. Blut spritzte. Alkahest lachte wild und gab Gas. Lilian schrie wieder. In der Diele entstand ein Tumult. Motorräder heulten auf, und dann krachten Schüsse.

Dorian sah zwischen den ledergekleideten Untoten Marvin Cohen auftauchen. In seiner Rechten blitzte ein Mündungsfeuer. Die Projektile schlugen in die Lederjacken der Untoten, erschütterten sie, konnten sie jedoch nicht aufhalten.

Im Wohnzimmer erscholl ein ohrenbetäubendes Gekreische.

Dorian schenkte seine Aufmerksamkeit wieder dem Ding, das Alkahests Lederjacke entfleucht war. Und jetzt erkannte er, dass es sich um einen riesigen Raubvogel handelte, der aus dem Raum zu entkommen versuchte.

Lilian drückte sich fest gegen die Sitzbank und verbarg ihren Kopf in den Händen. Einmal verfing sich der Raubvogel auf seinem Irrflug durch das Zimmer in ihrem Haar und riss ihr ein ganzes Büschel aus.

Dorian ergriff ein Bein des Sessels, den einer der Rocker in Trümmer gefahren hatte, und schlug damit nach dem Vogel. Es war eine Harpyie, das erkannte er jetzt ganz genau, obwohl der Vogel keine Sekunde zur Ruhe kam.

Die Harpyie prallte immer wieder gegen die Wände und verursachte dort blutige Spuren. Bei einem Aufprall riss sie ein Bild von der Wand, und beim nächsten Anflug hinterließ sie auf dem helleren Mauerviereck seltsam verschnörkelte Blutspritzer.

»Mein Gott!«, rief Cohen aus, als er ins Wohnzimmer kam.

Er musste sich unter dem heranschießenden Raubvogel ducken, der wie blind gegen den Türstock raste. Seine Krallen und sein Schnabel gruben tiefe Furchen in das...

Erscheint lt. Verlag 2.6.2020
Reihe/Serie Dorian Hunter - Horror-Serie
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • john Sinclair • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • sonder-edition • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony-Ballard • Top • Zaubermond
ISBN-10 3-7325-9798-9 / 3732597989
ISBN-13 978-3-7325-9798-7 / 9783732597987
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