Fake Out - Homerun für zwei - Eden Finley

Fake Out - Homerun für zwei

(Autor)

Buch | Softcover
344 Seiten
2020 | 1. Erstauflage
Nova MD (Verlag)
978-3-96698-373-0 (ISBN)
14,00 inkl. MwSt
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Zu diesem Artikel existiert eine Nachauflage
"Es gibt einen einfachen Grund, warum ich nur selten nach Hause fahre: Ich bin ein Lügner."Maddox O'Shay sitzt in der Klemme. Um der Heirat mit seiner Highschoolfreundin zu entgehen, hat er behauptet, schwul zu sein. Nun, fünf Jahre später, ist er zur Hochzeit seiner Ex eingeladen - mit seinem Freund. Doch den gibt es gar nicht, denn Maddox ist heterosexuell. Ein Alibifreund muss her!Nur widerwillig lässt sich Damon King von seiner Schwester dazu überreden, den Partner von Maddox zu spielen. Aber eine Hand wäscht die andere, und Maddox kann mit seinen Beziehungen Damons Karriere als angehender Spieleragent ordentlich in Schwung bringen. Außerdem: Achtundvierzig Stunden ein Pseudo-Paar - wie schwer kann das schon sein? Doch die Scharade hat ungeahnte Folgen, und die beiden müssen sich fragen, warum sie einander nicht mehr aus dem Kopf gehen ..."Fake Out - Homerun für zwei" ist der erste Band der fünfteiligen Fake-Boyfriends-Reihe der Autorin Eden Finley. Jedes Buch ist in sich abgeschlossen und kann als Einzeltitel gelesen werden. Um alle Nebengeschichten zu verfolgen, empfiehlt es sich jedoch, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Eden Finley schreibt heitere Liebesromane voller Herz, die sich wunderbar für kleine Fluchten aus dem Alltag eignen. Ihre Bücher entstehen meist aus einer verrückten Idee. Ursprünglich schrieb Eden auch in vielen anderen Genres, doch seit 2018 hat sie in der Gay Romance ihr Zuhause gefunden. Eden lebt mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn in Australien.

Leseprobe aus "Fake Out - Homerun für zwei" von Eden Finley KAPITEL 1 MADDOX Manchmal hasse ich mein Leben. Besonders in Momenten wie diesem, wenn es mir einen Geist aus der Vergangenheit schickt, dessen Anblick schmerzt wie ein Schlag ins Gesicht. Ich meine, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass meine einzige Ex-Freundin genau die Bar betritt, in der ich gerade am Tresen sitze? Und das in New York? Doch sie ist es. Chastity Wells, wie sie leibt und lebt. Ich tue das, was jeder Dreiundzwanzigjährige mit einem Funken Selbstachtung tun würde – ich sehe mich hektisch nach dem Notausgang um. Ich muss hier weg. Und zwar schnell. Ich gleite vom Barhocker und knalle schnell noch ein paar Scheine auf die Theke, aber zu spät. Chastity und ihre drei Freundinnen kommen direkt auf mich zu. Angstschweiß sammelt sich in meinem Nacken, während ich den engen Raum nach einem anderen Ausweg absuche. Mein Kopfkino spielt Slasher-Filmmusik ein, als mir aufgeht, dass es keinen gibt. Ich will wirklich nicht melodramatisch erscheinen, aber ich sitze in der Falle. Gerade drehe ich mich auf dem Absatz um und will mich schnellstmöglich in die Herrentoilette verdrücken, da stolpert ein Betrunkener in mich hinein. Das Glas fällt ihm aus der Hand, zerspringt mit lautem Klirren auf dem Boden und macht damit all meine Hoffnungen auf einen unauffälligen Abgang zunichte. Ich werfe einen Blick über die Schulter und sehe genau in die Augen der Frau, die ich fast geheiratet hätte. Ironischerweise trägt sie ein Krönchen und einen Schleier, und auf der Schärpe, die von einer blinkenden Anstecknadel gehalten wird, steht »Braut«. Sie reißt die Augen auf, als sie mich erkennt. Jetzt muss ich hingehen und Hallo sagen, aber ich kann mich nicht dazu überwinden. Dabei bleibt mir gar nichts anderes übrig. Chastity wird ihrer Mutter auf jeden Fall von diesem Abend erzählen. Wenn ich jetzt abhaue, erfährt Mom das brühwarm von Mrs Wells und wird mir mein schändliches Benehmen ewig vorhalten. Unterschätze nie die Macht von Kleinstadt-Klatsch und -Tratsch. Sogar hier in New York wird mein Leben noch davon bestimmt. Chastity und New York, das schließt sich gegenseitig aus. Das hat sie zumindest behauptet, als ich ihr eröffnete, dass ich an der Olmstead University studieren wollte. Im gleichen Atemzug hat sie mich angefleht, bei ihr zu bleiben. Mit jedem Schritt, den ich auf Chastity zugehe, huschen Erinnerungsfetzen über die Leinwand meines Kopfkinos. Zieh lieber das an, Maddy. Du willst doch nicht schon wieder mit deinen Freunden weg, Maddy. Geh ans College in Pennsylvania, damit wir zusammenbleiben können, Maddy. Alle erwarten, dass wir nach dem Abschluss heiraten, Maddy. Maddy, Maddy, Maddy. Ich atme tief durch und setze ein künstliches Lächeln auf. Mein Herzschlag könnte jedem Presslufthammer Konkurrenz machen. »Hey, wen haben wir denn da Hübsches?« Chastity bekommt ganz feuchte Augen. »Maddy? Oh mein Gott, Maddy!« Sie wirft sich mir an den Hals, und ich ersticke fast in ihrem Schleier. Sie riecht immer noch nach Kirschblüten, und der vertraute Duft beschwört alte Gefühle und Erinnerungen herauf. Zuneigung. Erste Liebe. Idiotisches Verhalten meinerseits. Dabei hat Chastity damals gar nichts falsch gemacht. Zwar ignorierte sie meine Bedenken gegen unsere gemeinsame Zukunft ebenso wie meine Versuche, auf nette Art mit ihr Schluss zu machen, aber das rechtfertigt nicht, was ich ihr angetan habe, als ich aufs College ging. Ich habe sie belogen und die Flucht ergriffen, und aus dieser Geschichte komme ich seitdem einfach nicht mehr raus. Ich wusste genau, was für einen Typ Mann Chastity sich wünschte, und der war ich einfach nicht. Sesshaftigkeit ist nicht mein Ding und wird es wohl auch nie sein. »Haben sie Halloween dieses Jahr vorverlegt, oder sind Glückwünsche angebracht?« Ich zupfe an ihrem Schleier und bin stolz auf mich, weil ich wie ein normales menschliches Wesen klinge, obwohl ich innerlich nahezu ausflippe. Sie rückt ein bisschen von mir ab, aber ihre Hände ruhen immer noch auf meinen Schultern. »Wir zwei waren füreinander bestimmt«, flüstert sie. Die Enge in meiner Brust schnürt mir den Atem ab. »Du weißt, warum das nicht funktioniert hätte.« Sie wischt sich mit dem Handrücken über die Nase. »Stimmt.« Ich bin so ein Mistkerl. Nicht einmal nach so langer Zeit bringe ich den Mut auf, ihr die Wahrheit zu sagen. Dabei bin ich ihr das wirklich schuldig. Fünf Jahre lang war ich bei jedem Besuch bei meinen Eltern peinlich darauf bedacht, ihr nicht über den Weg zu laufen, und dann passiert es ausgerechnet bei ihrer Junggesellinnenabschiedsparty? »Da hilft nur eine Runde Tequila!«, ruft eine ihrer Freundinnen. Das ist eine Untertreibung. Ich brauche mindestens ein Fass. Chastitys Miene hellt sich auf. »Du bleibst doch und trinkst noch etwas mit uns?« »Ähm …« Nein, ich sollte wirklich gehen. Ihr die Wahrheit sagen und gehen. Aber sie macht dieses Gesicht, dem ich noch nie widerstehen konnte. Ihre Unterlippe zittert, in ihren Augen glänzen immer noch Tränen, und sie schaut mich mit diesem treuen Hundeblick an. »Na gut, ein Drink ist drin.« Ein Drink, mehr nicht, verspreche ich mir selbst. Aber offensichtlich habe ich aus meinen alten Fehlern nichts gelernt und lüge schon wieder, denn zwanzig Minuten und fünf Runden Tequila später lässt Chastity sich in meine Arme sinken und wiegt sich zu einem Takt, den nur sie hört und der nicht zu der Musik passt, die aus den Lautsprechern dröhnt. »Ich vermisse dich, Maddy. Vielleicht ist das hier ein Zeichen. Von einer höheren Macht. Dass ich dich heute treffe …« Die Wände rücken näher. Plötzlich bin ich wieder achtzehn Jahre alt, und der Drang, zu fliehen, ist übermächtig. Alle, die ganze Stadt, nicht nur Chastity, sind felsenfest davon ausgegangen, dass wir heiraten würden. Das war zu viel Druck für mich, ist es immer noch. Mir fällt nichts ein, außer ihr weitere Lügen aufzutischen. »Ich habe einen Freund.« Sie lächelt mich warmherzig an. »Das war nicht anders zu erwarten. Ich würde ihn gern kennenlernen.« Plötzlich hat sie eine Idee. »Ihr solltet kommen. Bring ihn doch nächste Woche zur Hochzeitsfeier mit.« Äh … Wie bitte? »Ich schicke meiner Mutter sofort eine SMS.« »Nein, nein, nicht nötig. Wir, ähm …« Ausgerechnet jetzt fällt mir keine Ausrede ein. »Schon erledigt. Ist gar kein Problem. Ein Pärchen, das ursprünglich zugesagt hatte, schafft es nun doch nicht. Du und …« Sie schaut mich erwartungsvoll an, aber statt ihr den Namen meines imaginären Freundes zu nennen, stehe ich mit offenem Mund da und kriege keinen Ton raus. »Du und dein Freund könnt ihre Plätze haben. Wir hätten euch wirklich gern dabei. Alle vermissen dich, du kommst viel zu selten nach Hause.« Stimmt, und dafür gibt es einen guten Grund. »Ähmmm … Also gut.« Was, nein, gar nicht gut … Habe ich tatsächlich gerade zugesagt, nächste Woche zur Hochzeit meiner Ex-Freundin zu kommen? Zusammen mit meinem Freund? Wie ich bereits sagte, als Chastity in der Bar auftauchte: Manchmal hasse ich mein Leben. * * * Stechender Schmerz zuckt in schnellem Rhythmus durch mein Hirn. Schuld daran ist der Tequila, das verdammte Teufelszeug. Mein Kopf ruht auf dem Tisch, und um mich herum wimmelt mein Lieblings-Coffeeshop nur so von meinen schlimmsten Feinden: Menschen. So viele kann ich nicht ertragen, jedenfalls nicht so früh am Morgen, und schon gar nicht, wenn ich dermaßen verkatert bin. »Pssst«, murmele ich zur Tischplatte hin, »leise.« Meine Worte zeigen keine Wirkung. »Wow«, sagt Stacy. Ich schrecke hoch, und tatsächlich: Obwohl ich überhaupt nicht mitgekriegt habe, wie sie hereingekommen ist, sitzt sie mir nun gegenüber und hat mir einen Kaffee mitgebracht. Damit ist es offiziell: Ich liebe sie. »Wie schlimm ist es?«, fragt sie. Ich massiere mir die Schläfen. »Auf einer Skala von eins bis zehn? Einhundertzwölf.« Sie lacht, und ihre grünen Augen funkeln amüsiert. »Danke für dein Mitgefühl«, versetze ich. »Selbst schuld. Lass dich nicht so hängen.« »Wieso sind wir gleich noch mal befreundet?« Jetzt liebe ich sie schon nicht mehr so sehr. »Weil ich nicht mit dir schlafe. Wenn ich damals deinem Charme zum Opfer gefallen wäre, hättest du mich schon längst abserviert.« Damit hat sie leider recht. Ich hatte Stacy im ersten Collegejahr bei einer Verbindungsparty kennengelernt, und sie musste mir ein halbes Jahr lang immer wieder eine Abfuhr erteilen, bevor ich meine Eroberungsversuche endlich aufgab. Zum Glück ist sie so standhaft geblieben, denn sie ist die einzige Konstante in meinem Leben. Wir haben das College gemeinsam hinter uns gebracht und danach ein Praktikum bei derselben Marketingagentur ergattert, für die wir seitdem beide arbeiten. »Ich bin gestern Abend irgendwie bei einem Junggesellinnenabschied gelandet«, gestehe ich. »Bitte sag jetzt nicht, du hast mit der Braut geschlafen, dich als Stripper anheuern oder zu einem Dreier mit zwei deprimierten Single-Freundinnen der Braut hinreißen lassen. Sonst siehst du mich nie wieder.« Ich nehme einen großen Schluck vom glühend heißen Kaffee, schlucke schwer und seufze. »Ich habe mit der Braut geschlafen. Aber nicht mehr seit der Highschool.« »Oooh, Mist. Deine Ex-Freundin heiratet?« Ich berichte Stacy, was letzte Nacht passiert ist und wie ich mich schon wieder in eine ausweglose Situation hineinmanövriert habe. »Moment, Moment. Das musst du mir genauer erklären. Deine ganze Heimatstadt glaubt, du bist schwul? Warum denn das?« »Tja … Wahrscheinlich, weil ich Chastity gesagt habe, ich wäre schwul und müsste deshalb mit ihr Schluss machen.« Stacy bemüht sich, ein Grinsen zu unterdrücken. Ohne Erfolg, aber den Versuch rechne ich ihr hoch an. »Ich bin so froh, dass ich hergekommen bin.« Ihre Schadenfreude ist nicht zu übersehen. »Sogar deine Eltern glauben das? Wie ist das möglich? Und wieso erfahre ich das alles erst heute?« »Jetzt weißt du, warum ich dich noch nie mit zu meinen Eltern genommen habe. Und du kennst mich doch – ich lasse mich nie ernsthaft auf eine Beziehung ein. So kann ich das meinen Eltern natürlich nicht sagen. Ihnen gegenüber behaupte ich immer, ich wäre Single, weil ich noch niemanden gefunden hätte, der zu mir passt. Und ich achte in allen Gesprächen darauf, dass ich mich schön geschlechtsneutral ausdrücke.« Ihr Lächeln verblasst langsam. »Du erhältst diese Lüge seit fünf Jahren aufrecht? Ich habe dich ja schon immer für einen armseligen Charakter gehalten, aber das … das ist …« »Schon gut, du musst es nicht laut aussprechen. Ich bin ein Vollidiot, das ist nichts Neues. Ich erzähle dir, wie es dazu gekommen ist. Da sitze ich gestern Abend nichts ahnend in dieser Bar, und wer schneit rein? Meine Kleinstadtfreundin auf Abenteuersuche in New York, und sie hat schon ordentlich einen sitzen. Also raffe ich mich auf und gehe zu ihr, und sie wirft sich mir an den Hals und meint, wir beide wären füreinander bestimmt gewesen. Dass ich einen Freund habe, ist mir da einfach so rausgerutscht. Und dann …« Ich seufze laut auf. »Was dann?« Ich senke die Stimme. »Ich habe ihr versprochen, dass ich nächste Woche zu ihrer Hochzeit komme. Und meinen Freund mitbringe.« Ich knalle die Stirn auf die Tischplatte. Mehrmals. Wie konnte ich mich nur dazu überreden lassen? Die Antwort ist dieselbe wie damals: Chastity hat mir schlicht keine Wahl gelassen. Wir waren nur deshalb drei Jahre zusammen, weil sie mich nicht mit ihr Schluss machen ließ. »Du hast was?«, fragt Stacy schrill. »Ich hab eigentlich damit gerechnet, dass sie mir heute Morgen eine Absage per SMS schickt. ›Ich war betrunken, natürlich kommst du besser nicht zu meiner Hochzeit.‹ So in der Art. Stattdessen weckt mich das Telefon in aller Herrgottsfrühe, und meine Mutter ist dran. Chastity hat ihrer Mutter eine SMS geschickt, dass sie mich eingeladen hat, und die hatte nichts Besseres zu tun, als sofort Mom anzurufen. Die war natürlich wahnsinnig enttäuscht, weil ich ihr nicht persönlich erzählt habe, dass ich mit jemandem zusammen bin, sondern sie das von den Wells erfahren musste. Jetzt soll ich meinen Freund für das ganze Wochenende mit nach Hause bringen.« Stacy kichert. »Sehr hilfreich, Stace. Kleinstadtmütter haben es voll drauf, einem ein furchtbar schlechtes Gewissen zu machen. Das muss man erlebt haben, sonst glaubt man es nicht. Es ist ein Wunder, dass sie mich nicht dazu gebracht hat, sofort wieder daheim einzuziehen. Zusammen mit meinem Freund natürlich. Den ich nicht habe, wie du weißt.« Stacy beißt sich auf die Unterlippe. »Was hast du jetzt vor?« »Tjaaa, ich hab da so eine Idee …« »Vergiss es. Ich verkleide mich auf gar keinen Fall als Kerl und tue so, als wäre ich dein Freund.« Ich muss lachen. »Eigentlich hatte ich gehofft, du könntest deinen Bruder überreden, mir aus der Patsche zu helfen.« Ich kenne Stacys Bruder zwar nur aus ihren Erzählungen, aber er scheint nett zu sein. Stacy schürzt die Lippen. »Damon ist immer sehr beschäftigt. Wenn er nicht arbeitet, studiert er. Ich weiß nicht, ob er einfach so übers Wochenende wegfahren kann.« »Er ist Spieleragent, oder?« »Jedenfalls wird er bald einer sein.« Eigentlich möchte ich diese Karte nicht ausspielen, aber sie ist mein einziger Trumpf. »Was, wenn ich ihm ein Treffen mit einem prominenten Eishockeyspieler aus der NHL verschaffen könnte?« Stacy runzelt die Stirn. »Mit welchem denn?« Ich habe meine Gründe, warum ich nicht jedem auf die Nase binde, dass ich mit Tommy Novak verwandt bin. Obwohl er mit meiner Schwester verheiratet ist, kenne ich ihn kaum. Wir stehen uns nicht besonders nahe, und unsere Familientreffen finden nur in großen Abständen statt. Es würde mich einige Überwindung kosten, ihn um diesen Gefallen zu bitten, aber das spielt keine Rolle, wenn ich mir dadurch die Hilfe von Stacys Bruder sichern kann. »Er spielt für Boston, mehr kann ich nicht verraten.« »Und du willst diese Scharade wirklich durchziehen, falls Damon sich darauf einlässt? Warum sagst du deinen Eltern nicht die Wahrheit? Oute dich, nur andersrum.« »Es wäre ein Riesenskandal, wenn die ganze Stadt die Wahrheit erfahren würde. Und das will ich Chastity so kurz vor ihrer Hochzeit definitiv nicht antun.« »Also machst du das in Wirklichkeit für sie? Sie ist deine Ex. Wieso interessierst du dich noch so für sie?« Ich reibe mir den Nacken. »Die Beziehung mit ihr war die einzige, die ich je hatte. Es war mies von mir, sie so anzulügen, und ich will nicht, dass ihr zukünftiger Mann ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag davon hört. Falls ich tatsächlich irgendwann mal eine Frau treffen sollte, mit der es mir ernst ist – was ich stark bezweifle –, kann ich immer noch mit der Wahrheit rausrücken. Irgendwann werden es alle erfahren, aber dieses Wochenende ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür.« »Sag doch einfach, dass du nicht kommen kannst.« »Unmöglich. Du kennst doch jetzt die Geschichte von den Kleinstadtmüttern und ihrer Superkraft, einem Schuldgefühle ohne Ende aufzuladen. Und zu behaupten, mein neuer Freund und ich hätten uns getrennt, ist auch keine gute Idee. Mom würde mich nötigen, eine Woche zu bleiben, damit ich es verarbeiten kann. Zum Trost würde sie die ganze Zeit meine Lieblingsgerichte kochen und aufpassen, dass ich auch alles aufesse. So ist sie nun mal.« Stacy wühlt in ihrer Tasche nach ihrem Handy. »Gut, du hast mich überzeugt.« »Echt?« »Ich würde ja gern sagen, ich mach das, weil ich eine gute Freundin bin, aber weißt du, was? Ich amüsiere mich prächtig bei dem Gedanken, dass du für achtundvierzig Stunden so tun musst, als wärst du schwul.« War ja klar. Typisch Stacy.

Leseprobe aus "Fake Out - Homerun für zwei" von Eden Finley KAPITEL 1 MADDOXManchmal hasse ich mein Leben. Besonders in Momenten wie diesem, wenn es mir einen Geist aus der Vergangenheit schickt, dessen Anblick schmerzt wie ein Schlag ins Gesicht.Ich meine, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass meine einzige Ex-Freundin genau die Bar betritt, in der ich gerade am Tresen sitze? Und das in New York? Doch sie ist es. Chastity Wells, wie sie leibt und lebt.Ich tue das, was jeder Dreiundzwanzigjährige mit einem Funken Selbstachtung tun würde - ich sehe mich hektisch nach dem Notausgang um.Ich muss hier weg. Und zwar schnell. Ich gleite vom Barhocker und knalle schnell noch ein paar Scheine auf die Theke, aber zu spät. Chastity und ihre drei Freundinnen kommen direkt auf mich zu.Angstschweiß sammelt sich in meinem Nacken, während ich den engen Raum nach einem anderen Ausweg absuche. Mein Kopfkino spielt Slasher-Filmmusik ein, als mir aufgeht, dass es keinen gibt. Ich will wirklich nicht melodramatisch erscheinen, aber ich sitze in der Falle.Gerade drehe ich mich auf dem Absatz um und will mich schnellstmöglich in die Herrentoilette verdrücken, da stolpert ein Betrunkener in mich hinein. Das Glas fällt ihm aus der Hand, zerspringt mit lautem Klirren auf dem Boden und macht damit all meine Hoffnungen auf einen unauffälligen Abgang zunichte.Ich werfe einen Blick über die Schulter und sehe genau in die Augen der Frau, die ich fast geheiratet hätte. Ironischerweise trägt sie ein Krönchen und einen Schleier, und auf der Schärpe, die von einer blinkenden Anstecknadel gehalten wird, steht »Braut«.Sie reißt die Augen auf, als sie mich erkennt.Jetzt muss ich hingehen und Hallo sagen, aber ich kann mich nicht dazu überwinden. Dabei bleibt mir gar nichts anderes übrig. Chastity wird ihrer Mutter auf jeden Fall von diesem Abend erzählen. Wenn ich jetzt abhaue, erfährt Mom das brühwarm von Mrs Wells und wird mir mein schändliches Benehmen ewig vorhalten. Unterschätze nie die Macht von Kleinstadt-Klatsch und -Tratsch. Sogar hier in New York wird mein Leben noch davon bestimmt.Chastity und New York, das schließt sich gegenseitig aus. Das hat sie zumindest behauptet, als ich ihr eröffnete, dass ich an der Olmstead University studieren wollte. Im gleichen Atemzug hat sie mich angefleht, bei ihr zu bleiben.Mit jedem Schritt, den ich auf Chastity zugehe, huschen Erinnerungsfetzen über die Leinwand meines Kopfkinos.Zieh lieber das an, Maddy. Du willst doch nicht schon wieder mit deinen Freunden weg, Maddy. Geh ans College in Pennsylvania, damit wir zusammenbleiben können, Maddy. Alle erwarten, dass wir nach dem Abschluss heiraten, Maddy.Maddy, Maddy, Maddy.Ich atme tief durch und setze ein künstliches Lächeln auf. Mein Herzschlag könnte jedem Presslufthammer Konkurrenz machen. »Hey, wen haben wir denn da Hübsches?«Chastity bekommt ganz feuchte Augen.»Maddy? Oh mein Gott, Maddy!« Sie wirft sich mir an den Hals, und ich ersticke fast in ihrem Schleier.Sie riecht immer noch nach Kirschblüten, und der vertraute Duft beschwört alte Gefühle und Erinnerungen herauf. Zuneigung. Erste Liebe. Idiotisches Verhalten meinerseits.Dabei hat Chastity damals gar nichts falsch gemacht. Zwar ignorierte sie meine Bedenken gegen unsere gemeinsame Zukunft ebenso wie meine Versuche, auf nette Art mit ihr Schluss zu machen, aber das rechtfertigt nicht, was ich ihr angetan habe, als ich aufs College ging. Ich habe sie belogen und die Flucht ergriffen, und aus dieser Geschichte komme ich seitdem einfach nicht mehr raus.Ich wusste genau, was für einen Typ Mann Chastity sich wünschte, und der war ich einfach nicht. Sesshaftigkeit ist nicht mein Ding und wird es wohl auch nie sein.»Haben sie Halloween dieses Jahr vorverleg

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Fake Boyfriends
Übersetzer Lisa Schnack
Verlagsort Deutschland
Sprache deutsch
Maße 120 x 190 mm
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Alibifreund • Baseball • Beste Freundin • BFF • Bisexuell • BoysLove • College • Coming-out • duale Perspektive • Eishockey • Elle Kennedy • Erzählerwechsel • fake boyfriend • Familie • Football • Freunde • Freundschaft • Für Fans von Sarina Bowen • gay romance • Gefühle • geheime Liebe • Geheimnis • Geständnis • Happy End • Hochzeit • homosexuelle Liebesromane • Humor • Kleinstadt • Leidenschaft • LGBT • LGTBQ • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman für Schwule • Love is love • Lügner • lustig • lustige Dialoge • Lyx • Missverständnis • New York • out for you • Perspektivwechsel • Presse • Queer • Romantische Literatur für Homosexuelle • romantischer Liebe • Roman USA • Sarkasmus • Scheinbeziehung • Schlagabtausch • Schwul • Selbstfindung • Skandal • Spannung • Sportagent • Sportroman • Sports Romance • Studieren • süße Lovestory • Uni • Versöhnen • vorspielen • Vortäuschen • Vorurteil • witzig • Wohlfühlbuch
ISBN-10 3-96698-373-7 / 3966983737
ISBN-13 978-3-96698-373-0 / 9783966983730
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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