Der Wolf vom Tannberger Forst (eBook)

Ein packender Umweltthriller
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2020 | 1. Auflage
212 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7519-3961-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Wolf vom Tannberger Forst -  Felix Buchmair
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Der Wolf breitet sich im deutschsprachigen Raum immer weiter aus und genießt annähernd Vollschutz. Allein in Deutschland gibt es mittlerweile 105 bestätigte Rudel (Stand 2019). Massive Probleme sind vorprogrammiert. Geht seine Verbreitung ungezügelt weiter wie bisher, dürfte jegliche Weidehaltung auf lange Sicht zum Erliegen kommen.   Der Wolf ist weder gut noch böse, aber er ist ein Raubtier. Ohne Bejagung verliert er seine angeborene Scheu vor dem Menschen und wird ihn früher oder später in sein Beutespektrum einreihen.  Dafür gibt es Beweise. Hunderte Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, wurden weltweit schon von Wölfen getötet.   Diese Tatsache wird bewusst verschwiegen.

Der Buchautor und Stückeschreiber Felix Buchmair lebt im südlichen Bayern. Seine Liebe zum Landleben spiegelt sich in seinen sämtlichen Theaterstücken wider. Als Jäger, Fischer und begeisterter Rosserer hat er zudem einen realistischen Blick zu den Abläufen in der Natur. Die Begeisterung von weltfremden Fantasten um die Wiederkehr des Wolfs kann er nicht teilen und prophezeit - eines Tages ein böses Erwachen.

„Hier haben Sie den richtigen Mann“, rief Stubecke, als der Förster zu ihnen stieß.

Ehe sich der Polizist Rainer zuwenden konnte, kreischte eine hysterische Frauenstimme aus der Menge.

Jutta Bönisch.

Seit der Schmach bei der Bürgerversammlung sann sie auf Rache und dies war eine weitere Gelegenheit, ihren vermeintlichen Feinden mit Lügenmärchen zu schaden.

„Da kommt der wahre Schuldige. Dieser schießwütige Grünrock hat den armen Wolf so schwer verletzt, dass er vor Schmerzen sogar nach Menschen schnappt...“

Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment bekam sie von Jochen Spier, einem alten, schon pensionierten Holzhauer einen solchen Tritt ins Gesäß, dass sie nach vorne stolperte und nur dank der Menschenmenge nicht der Länge nach hinschlug.

„Polizei-Körperverletzung“, konnte sie während dem Straucheln noch kreischen, doch bevor sie sich umdrehen konnte um nach dem Schuldigen zu schauen, war Jochen längst in der Menge untergetaucht und das schadenfrohe Gelächter der Umstehenden brachte sie vollends um den Verstand. Zornbebend rannte sie zum Einsatzleiter und herrschte diesen an.

„Ich bin angegriffen und verletzt worden. Hier, mitten in der Menge. Ich verlange, dass Sie den Schuldigen sofort suchen und seine Personalien feststellen.“

„Bitte, was sind Sie?“

„Jemand hat diese Spinatwachtel anständig in den Hintern getreten, wie sie es verdient“, rief einer aus der Menge schadenfroh.

„Ich verlange, dass Sie auf der Stelle...“ Weiter kam sie nicht, denn jetzt schrie der Einsatzleiter wutentbrannt: „Wenn Sie nicht sofort verschwinden, trete ich persönlich Sie nochmals in den Hintern. Wir haben jetzt wahrhaftig andere Sorgen.“

Im Gesicht weiß wie Kalk, mit bebenden Lippen und zutiefst in ihrem Stolz gekränkt, suchte Jutta Bönisch das Weite.

Nachdem Timos Vater endgültig nicht mehr zu hören war, schien die Stille vollkommen. Selbst ihr eigener, stoßweiser Atem schien den beiden Jungs verräterisch laut.

„Was willst du denn jetzt machen“, flüsterte Timo nach einer Weile flehend. „Kapier doch endlich, dass wir, solange es stockfinster ist, gegen den Wolf keine Chance haben. Der kann hinter jedem Baum, hinter jedem Strauch ganz plötzlich...“

„Sei still“, zischte Heiko nervös.

Doch auch Timo war nicht entgangen, dass wenige Meter vor ihnen kaum hörbar Reisig knisterte. Ohne Zweifel bewegte sich dort ein größeres Tier.

Beide erhoben sich langsam, hielten, zitternd und auf das höchste erregt ihre Lanzen stoßbereit in den Händen und lauschten angestrengt in die Dunkelheit. Nichts regte sich mehr.

Doch plötzlich knackte seitlich von ihnen ein trockener Ast, beide fuhren erschrocken herum und im selben Moment schrie Timo schmerzerfüllt auf und brach schwerverletzt zusammen.

„TIMO!“

Heiko schrie zu Tode erschrocken den Namen seines Freundes, denn er wusste genau, was passiert war. Im plötzlichen Herumfahren hatte er seinen Freund ziemlich heftig mit der Lanze erwischt und wahrscheinlich schwer verletzt. Er warf seine eigene Lanze weg und kniete sich neben ihn. Blut quoll aus der Brust und dem Oberarm.

Heiko packte das blanke Grauen. „Timo, Timo, bitte sag doch etwas.“

Dieser öffnete den Mund und wollte antworten, brachte aber nur ein gequältes Stöhnen über die Lippen. Heiko erhob sich, halb verrückt vor Angst und Entsetzen. „Oh mein Gott, was hab ich bloß angerichtet.“

In diesem Moment erklang ein dunkles, alles lähmendes Knurren das sich binnen Sekunden wütend und lauter werdend steigerte, zugleich schoss der Wolf aus der Dunkelheit hervor, tötete Heiko mit einem einzigen Biss und schleppte ihn dann einige Meter weg ins Unterholz, wo er sofort begann, seinen brennenden Hunger zu stillen.

Timo, halb betäubt vor Angst und Schmerz, hörte das Brechen der Knochen, das Zerren, Reißen und hastige Schlingen des Wolfes am Leichnam seines Freundes und verlor schließlich das Bewusstsein.

Mit donnerndem Getöse ging der Hubschrauber auf dem Marktplatz nieder, nachdem man zuvor die Menschen zurückgedrängt hatte. Noch unter dem Drehen der Rotoren lief der Einsatzleiter in gebückter Haltung zu der Besatzung, klärte den Einsatz kurz mit ihnen ab und drängte zu größter Eile.

„Ich gebe Ihnen noch einen Mann mit, der das infrage kommende Gebiet bestens kennt.“ Dann winkte er Rainer zu sich und bat ihn, mit zu fliegen. Kaum war dieser zugestiegen, brachte der Pilot die Rotoren auf Volllast und zog seine Maschine lärmend in die Luft.

Als Timo aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte, brauchte er wieder einige Sekunden, um das schreckliche Geschehene und seine lebensgefährliche Situation zu begreifen. Er wagte nicht, trotz seiner schmerzenden Verletzung, sich zu bewegen und lauschte nur angestrengt in die Dunkelheit. Es gab keinen Zweifel.

Der Wolf war immer noch ganz nah. Die grauenvollen Geräusche seiner Nahrungsaufnahme, das Zerren, Schlingen und Reißen waren immer noch zu vernehmen, nicht mehr so wild und gierig wie am Anfang, aber unverkennbar. Mit dieser Erkenntnis schwanden ihm wieder die Sinne, kurz wehrte er sich dagegen, doch der große Blutverlust lähmte seine Widerstandskraft und ließ ihn gnädig in erneute Bewusstlosigkeit zurückgleiten.

Einige Zeit später näherte sich ein Streifenwagen der Polizei mit Blaulicht und Sirene, welcher in kurzen Abständen die Fahrt für seine Durchsage unterbrach: „Timo, Heiko, bitte meldet euch, dann seid ihr in Sicherheit.“

Timo vernahm die Ansage halb im Unterbewusstsein wie durch dichtesten Nebel. Erst als der Streifenwagen sich wieder in Bewegung setzte, wurden seine Gedanken wieder klarer und er lauschte schreckensstarr in die Finsternis.

Der Wolf lag flach auf dem Waldboden und blickte in Richtung des Lärms. Es war ihm lästig, aber vermochte ihn nicht zu vertreiben. Als sich der Wagen wieder in Bewegung setzte und Stille einkehrte, sicherte der Wolf in alle Richtungen.

Dabei gewahrte er Timo. Katzengleich, jedes Geräusch vermeidend, schlich er auf ihn zu. Er fühlte, dass noch Leben in Timos Körper war, zog die Lefzen hoch und knurrte erregt, das blutverschmierte Gebiss dicht über dem Jungen.

Timo fühlte, dass die Bestie auf ihn zu schlich. Er schloss die Augen, eine unbeschreibliche, entsetzliche Angst lähmte ihm alle Glieder. Gleich darauf spürte er den heißen Atem des Räubers, blutvermischter Speichel tropfte auf sein Gesicht und das drohende Knurren ging ihm durch Mark und Bein.

Aber der Wolf war vollgefressen und suchte keine neue Beute. Langsam beruhigte er sich, wendete sich dann zögernd ab um bald darauf wieder auf den Boden zu sinken.

Ein neues, unbekanntes Geräusch kam stetig näher, steigerte sich zum tosenden Lärm, mit ihm bogen sich Büsche und Bäume. Der Wind der Rotoren wirbelte altes Laub und Nadeln umher wie im schlimmsten Sturm. Bald darauf tauchten die Suchscheinwerfer alles in grelles Licht. Das war zu viel für ihn.

So schnell er konnte, flüchtete der Räuber aus dem tosenden Bereich.

Die beiden Piloten des Hubschraubers schrien aufgeregt durcheinander, als sie den grauen Körper sahen, der aus dem hell erleuchteten Bereich zu entkommen suchte.

„Da ist er.“

„Wir haben ihn, nichts wie hinterher“, riefen sie aufgeregt durcheinander. Rainer, der nur aus den Augenwinkeln etwas davonhuschen sah, starrte gebannt nach unten. Augenblicklich verfolgten sie den Flüchtenden, immer dicht über den Baumwipfeln. Jagdfieber hatte alle erfasst, über Funk riefen sie alle Streifenwagen zusammen, doch da sie selbst in ständiger Bewegung waren, hatten die Fahrzeuge kaum eine Chance, zu ihnen aufzuschließen. Immer wieder schlug der Wolf einen Haken und versuchte sogleich, sich zu verstecken, doch immer wieder stöberten sie ihn mit kreisenden Suchschleifen auf. Sie hatten den Wolf schon einige Kilometer verfolgt, als dieser in einen alten Eichenbestand flüchten konnte. Hier waren die Kronen der Bäume so dicht, dass sie der Besatzung den Blick nach unten fast völlig verwehrte und er endlich seine Verfolger abschütteln konnte.

„Das war`s dann wohl. Verdammter Mist“, gab der Pilot ärgerlich von sich. Der Copilot teilte ihren Kollegen in den Streifenwagen über Funk den Abbruch der Verfolgung mit, da kein weiterer Sichtkontakt möglich war.

Der Einsatzleiter antwortete umgehend: „Danke Jungs, nicht euer Verschulden, aber vielleicht ist dem Wolf wenigstens für heute die Lust auf Angriffe vergangen.“

„Moment mal“, warf jetzt Rainer erschrocken ein. „Lass es nicht wahr sein, was ich befürchte, aber ... zum Schluss hatte der Wolf die Jungs schon gefunden...“

„Großer Gott, Sie könnten Recht haben“, warf der Pilot ein.

„Wie sollen wir da bloß wieder hinfinden“?

„Das ist kein Problem“, erwiderte Rainer. „Ich kenn meinen Wald auch von oben, und ich weiß so ungefähr, wo wir die Verfolgung aufgenommen...

Erscheint lt. Verlag 4.5.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte action • Ängste • atmosphärische Spannung • auseinandersetzen • Blutige Krimis • Drama • Einöde Einsamkeit • eintauchen • Gefahr Wolf • Gesellschaftskritik • Horror • in freier Wildbahn • Jäger • Krimi Raubtier • Krimi Urlaub • Nervenkitzeln • Öko-Thriller • private Ermittler • psychologische Spannung • Selbstjustiz • spannende Bücher für Erwachsene • spannende Unterhaltungsliteratur • Spannung pur • Spannungsroman • Suspense • Suspense-Roman • Tatort Deutschland • Tatort Wald • Thriller • thriller & suspense • Thrillerbuch • Tierschutz • Tragödie • Umwelt-Thriller • Urlaubslektüre • Verfolgungsjagd Wolf • Vermisste • Verschwinden • wahrer Horror • Wofsübergriffe • Wolfsangriff Angriff Wolf • Zeitgenössischer Horror-Roman
ISBN-10 3-7519-3961-X / 375193961X
ISBN-13 978-3-7519-3961-4 / 9783751939614
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