Plötzlich alles da - Dorothea Grünzweig

Plötzlich alles da

Gedichte
Buch | Hardcover
136 Seiten
2020
Wallstein Verlag
978-3-8353-3825-8 (ISBN)
24,00 inkl. MwSt
»Plötzlich alles da« ist wie eine Zauberformel. Der Ursprung, die Magie von Gedichten ist in ihr gefasst. Verlorenes und Bedrohtes, Verblasstes und Ersehntes werden ins Leben gesungen, sind mit einem Mal voll da.

Dann sprechen sie zu uns, öffnen und verwandeln sich und werden auf eine höhere Ebene transponiert.
Die Bewegung zum Scheitelpunkt des »plötzlich« lässt aber auch schon die Umkehrung zum »Plötzlich alles weg« erahnen, das die Versehrtheit und den Verlust umspannt.

Die Vielfalt und Dringlichkeit der Themen reißt Grenzen ein. Vergessene Lieder steigen hoch aus der Brunnenstube des Erinnerns. Die vermeintliche Trennwand zwischen Tier und Mensch bricht auf, denn der Lebenstrieb des anderen Lebendigen, und sein Schmerz, ist auch der eigene. Trauer und Wut über die Zerstörung der Natur steht neben der dunklen Vergegenwärtigung der Nazibesatzung Lapplands. Nur von der Sprache kann all dies aufgefangen werden – behütet von der pietà der poesie.

Zugleich setzt das Eintauchen in die finno-ugrische Tradition mit ihrem mythischen ganzheitlichen Begreifen der Tiere, z. B. des Bären, der heutigen Sichtweise etwas Bedenkenswertes entgegen. Sie ist weniger weit entfernt von der Anfangs-Einheit des Paradieses.

Dorothea Grünzweig geb. 1952 in Korntal (Württemberg), studierte Germanistik und Anglistik. Nach einer Tätigkeit an der schottischen Universität Dundee arbeitete sie als Lehrerin in Deutschland und in Helsinki, wohin sie 1989 zog. Seit 1998 lebt sie als freie Schriftstellerin und Lyrik-Übersetzerin in einem Dorf in Südfinnland. Dorothea Grünzweig wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnet, darunter der Lyrik-Preis der Stiftung Niedersachsen (1997), der Christian-Wagner-Preis (2004) und der Anke-Bennholdt-Thomsen-Lyrikpreis (2010). Auszeichnungen: 1997: Lyrikpreis der Stiftung Niedersachsen 2000: Heinrich-Heine-Stipendium in Lüneburg 2004: Christian-Wagner-Preis 2008: Jahresstipendium des Landes Baden-Württemberg 2010: Anke-Bennholdt-Thomsen Lyrikpreis 2018: Kurt Sigel-Lyrikpreis

In der deutschen Gegenwartslyrik gibt es keine Stimme wie diese! Hier dichtet keine »stadtschreiberin«, sondern hier singt eine »wald- und feldschreiberin«, eine »see- und fluss-schreiberin«. Diese Dichtung ist ein Ereignis von kalkuliertem Wortzauber, von Klangmagie und sprachschöpferischer Lust. In den Versen von Dorothea Grünzweig verbindet sich Beobachtung und Schilderung zum Klangereignis und zum Gesang. Wort- und Tonmaterial aus der deutschen und aus der finnischen Sprache, zarte Assonanzen und Stabreime sind kunstvoll zu freirhythmischen Langzeilen verwoben.

»Dorothea Grünzweig ist keine Entdeckung oder Empfehlung, sondern eine der großen deutschsprachigen Dichterinnen unserer Zeit.«
(Nora Bossong, Lyrik-Empfehlungen 2021)

»berührende Zeugnisse der Innerlichkeit, ein Lobgesang auf Subjektivität und die Verzauberung durch bildreiche Sprachkunst«
(Björn Hayer, neues deutschland, 21.11.2020)

»Viel Schmerz und Trauer, Wut stecken in diesen Versen, viel Schönheit auch, und nur wenig Hoffnung.«
(Bettina Hartz, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 29.11.2020)

»(Dorothea Grünzweig) schreibt an einem ziemlich singulären lyrischen Werk, das sich allen Konventionen verweigert.«
(Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung extra, 13./14.02.2021)

»Dorothea Grünzweigs Sprache gelingt es, sehr lebendig Erlebnisse und Geschichten abzubilden.«
(Timo Brandt, signaturen-magazin.de, 13.11.2020)

»eine deutsche Gedichtsprache, die finnischer kaum anmuten könnte – das fasziniert immer wieder«
(Jessika Kuehn-Velten, Deutsch-Finnische Rundschau, Dezember 2020)

»Dorothea Grünzweigs empfindsame, feinnervige Dichtung schenkt uns ein Obdach auf Zeit.«
(Thorsten Paprotny, Am Erker 80, April 2021)

»Die Lyrik von Dorothea Grünzweig bekommt durch die finno-schwäbisch-deutschen Verwebungen einen ganz eigenen Sound«
(Matthias Ehlers, WDR 5 Bücher, 15.05.2021)

»Dororthea Grünzweig gelingt mit diesem Band Großes – weise, leise summt sie den Gesang der Erde.«
(Klaus-Martin Bresgott, zeitzeichen, 9/2021)

Erscheinungsdatum
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Maße 125 x 210 mm
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte Deutsch • Finnisch • Lyrik
ISBN-10 3-8353-3825-0 / 3835338250
ISBN-13 978-3-8353-3825-8 / 9783835338258
Zustand Neuware
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