Heimat-Roman Treueband 14 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
320 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9245-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 14 - Rosi Wallner, Tobias Staudner, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.

Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.

Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:

Alpengold 172: Die gute Seele des Dorfes
Bergkristall 253: Ach, wenn's die Eifersucht nicht gäbe
Der Bergdoktor 1701: Bei diesem Mann bin ich daheim
Der Bergdoktor 1702: Ich war dir niemals untreu
Das Berghotel 109: Die traurige Tänzerin

Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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»Rollschuhe!« Nele hüpfte vor Freude in die Luft wie ein kleiner Gummiball. »Guck nur, Mami: Rollschuhe!«

»Ich sehe es.« Pia Stangl betrachtete das Geschenk sorgenvoll. Die Rollschuhe waren leuchtend grün und hatten damit bei ihrer Tochter einen Stein im Brett, denn die Vierjährige liebte alles, was grün war: grüne Haarspangen, grüne Bettwäsche und sogar Frösche.

Die Rollschuhe waren ein Geschenk von Neles Großvater. Er wäre an ihrem Ehrentag gern bei ihr gewesen, musste aber nach seiner Hüft-Operation noch eine Kur machen. Aus diesem Grund hatte er Nele ein Päckchen geschickt. Zwischen zwei Bonbonschachteln und einem neuen Malbuch hatten sich die Rollschuhe versteckt.

»Bist du net noch zu klein, um damit zu fahren?«

»Bestimmt net.« Nele richtete sich zu ihrer beeindruckenden Größe von einem Meter und zwei Zentimetern auf und reckte das Kinn vor. Ich bin schon groß!, hieß das. »Zeigst du mir, wie man damit fährt, Mami?«

»Natürlich.« Pia unterdrückte den Wunsch, die Rollschuhe noch ein oder zwei Jahre im Schrank zu verstauen, bis ihre Tochter älter war. Mit ihren vier Jahren war Nele ein Wirbelwind, aber sie war auch reif für ihr Alter. Vielleicht kam das daher, dass sie auf etwas verzichten musste, was für ihre Freundinnen selbstverständlich war: einen Vater.

Neles kleiner Mund stand selten still. Im Gegensatz zu ihrer Mutter war sie ein Frühaufsteher. Während Pia morgens erst nach drei Tassen Kaffee und einer kalten Dusche halbwegs wach wurde, sprang ihre Tochter mit dem ersten Vogelzwitschern aus dem Bett und spielte mit ihrem Mops, der auch ein Geschenk ihres Großvaters gewesen war.

Rollschuhe! Pia seufzte unhörbar. In Gedanken sah sie ihren kleinen Wirbelwind schon vor ein Auto fahren. Oder einen Purzelbaum auf dem Gehweg schlagen. Ihre Tochter war kaum zu bremsen. Wie würde es erst sein, wenn sie Rollschuhe an den Füßen hatte? Das blieb wirklich abzuwarten!

»Geh dich anziehen, Spatzerl. Wir müssen gleich los.«

»Ist gut.« Das Einwickelpapier raschelte, als Nele ihr Geschenk zurück in den Karton legte. Dann stob sie davon, sodass ihr blonder Zopf munter wippte.

Pia spülte unterdessen rasch das Frühstücksgeschirr ab. Sie wohnte mit Nele in einer Dachgeschosswohnung in Schwaz. Ihre Küche hatte schräge Wände, und auf dem Fensterbrett standen Blumentöpfe, in denen sie Küchenkräuter zog.

Vor dem Fenster regnete es an diesem Morgen in Strömen. Die Reifen der Autos schmatzten durch tiefe Pfützen. Und die Wolken verhinderten, dass es richtig hell wurde. Der Frühling ließ sich Zeit in diesem Jahr.

Pias Blick streifte die Pinnwand über der Essecke. Daran waren Fotos von ihrer Tochter befestigt. Das erste Ultraschallbild. Nele als Baby. Ihr erstes Lächeln …

Der Anblick gab der Sechsundzwanzigjährigen einen Stich. Lorenz verpasst so viel im Leben seiner Tochter, ging es ihr durch den Kopf. Und er weiß es net einmal.

Sie stellte die Kakaobecher zurück ins Regal. Dann ließ sie sich an den Küchentisch fallen und nahm sich die unbezahlten Rechnungen vor, die sich in einem Korb häuften. Der Stapel erinnerte sie an die Schneemassen im Winter. Früher oder später würde er wie eine Lawine über sie hereinbrechen. Als Tierpflegerin verdiente sie kaum genug, um ihre Tochter und sich über Wasser zu halten. Wenn ein unerwartetes Ereignis wie die kaputte Waschmaschine dazukam, brach alles zusammen.

Pia sortierte die Briefe auf zwei Stapel. Die Stromrechnung kam auf den Haufen, den sie sofort zu bezahlen gedachte. Ebenso wie das Schreiben von den Wasserwerken. Die Rechnung für die Massagen legte sie auf den Stapel, der noch warten musste. Im Moment fehlte ihr dafür das Geld. Leider hatten die Behandlungen auch nichts geholfen.

Pia rieb sich unbehaglich den Nacken. Die Schmerzen kamen und gingen. Manchmal tat ihr der Rücken weh, dann waren es die Beine oder die Schultern. So intensiv, als hätte sie mehrere Muskelkater auf einmal.

Bislang war sie bei drei verschiedenen Ärzten gewesen – und alle waren am Ende zu derselben Diagnose gekommen: dass ihr nicht das Geringste fehlte. Zwei Ärzte glaubten, dass ihre Beschwerden psychischer Natur waren. Der dritte hatte durchblicken lassen, dass er sie für eine Simulantin hielt, die nur auf eine Krankschreibung aus war.

Wenn es nur so gewesen wäre! Dann wäre ihr Leben wesentlich einfacher. Aber so? Pia verzog das Gesicht, als sich eine eiserne Klammer um ihre Schultern zu legen schien. Diesen Schmerz bildete sie sich nicht nur ein!

Die nächsten beiden Briefe landeten auf demselben Stapel wie die Rechnung des Physiotherapeuten. Sie würde sie so bald wie möglich bezahlen. Das Problem war nur, dass sie nicht wusste, wann ›bald‹ war.

Vielleicht wäre alles leichter gewesen, wenn Lorenz noch bei ihr gewesen wäre, aber er hatte sie verlassen, als sie schwanger geworden war. Ein Baby hatte nicht in seine Lebensplanung gepasst. Zumindest damals nicht.

Lorenz hatte damals noch studiert und verlangt, dass sie das Baby nicht bekam, aber das hatte sie nicht über sich gebracht. Und so hatte er sie verlassen.

Sicherlich könnte sie Unterhalt von ihm verlangen, aber das verbot Pia ihr Stolz. Das Problem mit dem Stolz war nur, dass er in keinen Geldautomaten passte. Damit konnte man auch keine Rechnungen bezahlen …

Irgendwie werden wir schon zurechtkommen, sagte sie sich. Das haben wir schließlich immer geschafft.

Nele kam zurück. Sie war schon fix und fertig angezogen. Ihre grüne Cordhose passte zu dem Pullover mit dem aufgedruckten Frosch. Moppel folgte ihr auf dem Fuße. Auch sein Halsband war grün.

»Ich bin fertig, Mami. Können wir jetzt die Rollschuhe ausprobieren?«

»Heute Nachmittag. Jetzt muss ich erst einmal zur Arbeit.«

»Och nö.« Einen Schmollmund ziehend, verließ Nele mit ihr die Wohnung. Tagsüber passte ihre Nachbarin auf Moppel und sie auf. Frau Kahlert war Anfang siebzig und wie eine liebe Großmutter für Nele und Pia. Sonntags kochte sie immer zwei Portionen Braten mehr und lud sie häufig zu sich ein.

Als sie ihnen an diesem Morgen auf ihr Klingeln hin die Wohnungstür öffnete, strahlte sie über das ganze Gesicht.

»Da bist du ja, Engelchen. Pünktlich auf die Minute.«

»Hallo, Oma Hedwig.« Nele umarmte die Nachbarin. »Was machen wir heute?«

»Ich habe mir gedacht, wir könnten zusammen Kekse für den Kirchenbasar backen. Dabei brauche ich deine Hilfe. Stichst du mit mir die Plätzchen aus?«

»Au ja!« Nele war Feuer und Flamme. Sie ließ sich von ihrer Mutter zum Abschied umarmen, dann verschwand sie mit Moppel in der Wohnung der Nachbarin. Pia bedankte sich bei der Älteren, ehe sie sich auf den Weg zur Arbeit machte.

Sie war in einem Heimatzoo am Rand von Schwaz beschäftigt. Hier gab es neben etlichen Haustieren wie Hasen und Ziegen auch eine Wildkatze, eine Otter-Familie und ein Gehege mit Rotwild. Sogar einen Schneeleoparden hatten sie, der schon viele Jahre hier lebte und unter Arthritis litt.

Es regnete so heftig, dass selbst ihr Regenmantel sie kaum schützen konnte. Pia beschleunigte ihre Schritte und atmete auf, als sie eine Viertelstunde später ihr Ziel erreichte.

Das Wirtschaftsgebäude befand sich am Eingang des Heimatzoos. Pia eilte hinein, um sich umzuziehen. Im Inneren schlug ihr der Geruch von Heu entgegen, denn im hinteren Teil des Gebäudes wurde das Futter für die Tiere gelagert.

Ihr Spind stand im ersten Stock. An sonnigen Tagen konnte sie von hier aus den halben Zoo überblicken und bis zum Gehege der Ponys schauen. An diesem Morgen verhüllten jedoch Regen und Dunstschwaden die Sicht.

Pia öffnete ihren Schrank und wollte ihre Jeans gerade mit Latzhosen und Gummistiefeln vertauschen, als ihr Chef in der Tür auftauchte und sich vernehmlich räusperte.

»Guten Morgen, Pia. Können wir uns kurz unterhalten?«

»Oh.« Hastig legte sie die Arbeitshose zurück in den Schrank. »Natürlich. Was gibt es denn?«

Ihr Chef rieb sich verlegen das Kinn. So kannte sie ihn gar nicht. Hartmut Wiesinger leitete den Heimatzoo seit nahezu dreißig Jahren und strotzte an anderen Tagen vor Tatkraft. Er hatte etliche Hochs und Tiefs miterlebt und den Zoo durch alle schweren Zeiten hindurchmanövriert. Seine grauen Haare lichteten sich allmählich, und eine alte Verletzung ließ ihn humpeln. Sein Gesicht war freundlich, wirkte an diesem Morgen aber ungewöhnlich ernst. Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte, und so brach Pia das unbehagliche Schweigen, das sich plötzlich zwischen sie legte.

»Ungemütliches Wetter draußen, was?«

»Das kann man wohl sagen.«

»Haben Sie schon nach Herkules gesehen? Der Waschbär verweigert schon seit zwei Tagen das Futter. Ich habe schon alles versucht, aber gestern mochte er net einmal die frischen Äpfel, die er sonst so liebt.«

»So ist es leider nach wie vor. Der Tierarzt kommt heute Vormittag, um nach ihm zu sehen. Ich wollte aber net über Herkules mit Ihnen reden. Es geht mir um etwas anderes und … Mei, das fällt mir wirklich net leicht …« Der Mittfünfziger fuhr sich durch die Haare und wirkte einigermaßen ratlos.

Alarmiert blickte Pia zu ihm auf. »Was ist denn los? Ist noch ein anderes unserer Tiere krank?«

»Das net, aber … Sie wissen, dass der Zoo seit Monaten zu kämpfen hat. Wir hatten etliche unvorhergesehene Ausgaben. Das neue Dach für das Wirtschaftsgebäude, die explodierenden Tierarztkosten und...

Erscheint lt. Verlag 5.5.2020
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7325-9245-6 / 3732592456
ISBN-13 978-3-7325-9245-6 / 9783732592456
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