Notärztin Andrea Bergen 1403 (eBook)

Maifest am Elisabeth-Krankenhaus

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9710-9 (ISBN)

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Notärztin Andrea Bergen 1403 - Marina Anders
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Bunte Wimpel wehen fröhlich im Wind, gut gelaunte Menschen bewegen sich auf der Tanzfläche zu den Klängen der Partyband, und wohin man auch schaut, plaudern und lachen die Gäste. Das Elisabeth-Krankhaus hat Mitarbeiter, Patienten und Besucher zu seinem großen Maifest eingeladen! Auch am Tisch der schönen Julia wird gelacht und gescherzt, und als ihr Blick sich mit dem des gut aussehenden Pflegers Arnold trifft, klopft ihr Herz einen Takt schneller. Schon bei ihrer ersten Begegnung hat sie sich in Arnold verliebt. Er hat ihr durch die dunkelste Zeit ihres Lebens geholfen und ihr ein neues Glück geschenkt ...
Doch plötzlich sieht Julia nur wenige Meter entfernt einen Mann in dunkler Kapuzenjacke, den sie nur zu gut kennt: Es ist Rupert, ihr Exfreund, der ihr mit dem Tod gedroht hat! Er ist gekommen, um seine Drohung wahrzumachen! Als ihr das klar wird, ist es bereits zu spät: Da hat Rupert schon den Lauf seines Gewehrs auf die Menge gerichtet! Es fallen Schüsse ...

Maifest am Elisabeth-Krankenhaus

Schüsse, gellende Schreie und blutende, weinende Menschen … Noch immer kann ich nicht fassen, dass das Maifest des Elisabeth-Krankenhauses, auf das wir uns alle so gefreut hatten, in einer so schrecklichen Katastrophe endete! Ein eifersüchtiger Mann hat mit einem Gewehr wild um sich geschossen, Menschen schwer verletzt und damit unzählige Träume ausgelöscht …

In diesen Minuten wird Pfleger Arnold von unseren besten Chirurgen notoperiert – doch es ist mehr als fraglich, ob er die vielen inneren Verletzungen überleben wird. Seine Freundin Julia bangt um sein Leben – und geht dabei in zweifacher Hinsicht durch die Hölle. Denn sie weiß, dass die Schüsse eigentlich sie treffen sollten. Der Schütze ist ihr Exfreund Rupert, der ihr nach der Trennung bittere Rache schwor …

„War deine Mutter wohl schon wieder hier?“ Rupert Hahnsteins Tonfall klang so, als empfände er das als Zumutung. „Und geraucht hat sie auch wieder, obwohl ich es untersagt habe!“, fügte er noch eine Spur gereizter hinzu.

Julia Kaiser warf das lange blonde Haar zurück. „Wir haben auf dem Balkon Kaffee getrunken, nicht in der Wohnung“, verteidigte sie ihre Mutter und sich.

„Und dabei die Tür zum Wohnzimmer offen gelassen, damit der Rauch schön hereinziehen und sich in der ganzen Wohnung verteilen kann. Es stinkt ja immer noch hier.“

„Du übertreibst“, wagte Julia zu widersprechen.

„Da übertreibe ich gar nicht!“, fuhr Rupert prompt auf. Er ging zurück zur Haustür, durch die er gerade hereingekommen war, und öffnete sie weit. Dann riss er in allen Zimmern die Fenster auf.

Seufzend ging Julia in die Küche, während Rupert seinen Sohn begrüßte, der im angrenzenden Wohnzimmer spielte. Julia hörte den Kleinen vor Freude jauchzen. Manuel hing sehr an seinem Papa. Nur seinetwegen blieb sie bei Rupert und stellte ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurück. Sonst wäre sie schon längst aus dieser Beziehung, die keine mehr war, ausgebrochen.

Julia begann, die Schnitzel zu panieren, die es zum Abendessen geben sollte. Nach einer Weile kam Rupert mit dem Kleinen auf dem Arm in die Küche.

„Und wo war Manuel, als ihr auf dem Balkon Kaffee getrunken habt?“, nahm er das Thema wieder auf, das ihn offensichtlich immer noch beschäftigte. „Hat deine Mutter etwa vor ihm geraucht? Dann werde ich ihr mal ganz gehörig die Meinung sagen müssen. In meiner Wohnung wird nicht geraucht, verdammt noch mal!“

Julia schluckte die Antwort hinunter, die ihr auf der Zunge lag, wie sie auch sonst um des lieben Friedens willen meistens alles hinunterschluckte. Es ist auch meine Wohnung, nicht nur deine, hatte sie ihm entgegenhalten wollen. Doch sie verzichtete darauf. Sie betonte jedoch, dass ihre Mutter Manuel nicht den Rauch ins Gesicht geblasen hatte.

Rupert strich dem Kleinen über das dunkle, wellige Haar, das er von ihm geerbt hatte. Überhaupt wurde Manuel seinem Vater jeden Tag ähnlicher, wie Rupert immer wieder mit vor Stolz geschwellter Brust hervorhob. Er liebte seinen Sohn abgöttisch und wachte mit Argusaugen über sein Wohlergehen.

„Eines Tages wirst du an Lungenkrebs sterben, und deine Oma ist schuld daran“, erklärte er dem Jungen.

„Oma schuld“, plapperte Manuel mit großen ängstlichen Augen nach.

Julia schluckte empört. Wie konnte Rupert so etwas zu dem Kind sagen? Gut, dass Manuel noch zu klein war, um es zu verstehen. Doch er schien gespürt zu haben, dass es keine freundlichen Worte gewesen waren.

Julia hätte Rupert am liebsten das Kind aus dem Arm genommen und ihn zum Teufel geschickt. Aber dazu würde sie vermutlich nie den Mut aufbringen. Sie blickte in sein kantiges, von halblangen dunklen Haaren eingerahmtes Gesicht und versuchte sich zu erinnern, weshalb sie einmal so verliebt in ihn gewesen war. Übrig geblieben war von diesen Gefühlen jedenfalls nichts.

„Oma ist nicht schuld“, sagte sie besänftigend zu Manuel. „Oma ist lieb. Oma hat dich lieb.“

Sofort erhellte sich sein rundes Kindergesichtchen wieder. „Oma lieb“, wiederholte er glücklich.

Rupert schien das ganz und gar nicht zu gefallen. Er öffnete den Mund zu einer Gegenrede, klappte ihn jedoch wieder zu.

„Komm, wir gehen“, sagte er verdrossen zu Manuel. „Sonst gibt es heute nichts zu essen, wenn wir Mama noch länger aufhalten.“

Damit ging er mit dem Jungen wieder hinüber ins Wohnzimmer. Einen Moment später hörte Julia die beiden poltern und lachen. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. Wenn Rupert von der Arbeit bei der Versicherung nach Hause kam, wo er als Sachbearbeiter beschäftigt war, nahm er sich immer viel Zeit für Manuel und spielte mit ihm. Sie wünschte nur, er würde ihm nicht solche Sachen erzählen wie das mit dem Lungenkrebs, den er bekommen würde, weil die Oma rauchte. Manchmal kam er ihr wirklich etwas merkwürdig vor.

Julia widmete sich wieder der Zubereitung des Abendessens. Dabei wanderten ihre Gedanken zurück zu jener Zeit, als sie Rupert kennengelernt hatte. Damals waren sie beide Urlaubsgäste in derselben kleinen Pension in Meran gewesen. Wandern und Schwimmen waren ihre gemeinsamen Interessen gewesen. Am Abend hatten sie gern getanzt. Da sie aus der gleichen Stadt gewesen waren, hatten sie sich nach ihrer Rückkehr weiterhin getroffen. Sie waren eine Beziehung eingegangen, und einige Monate später war Julia schwanger geworden.

Rupert hatte die Neuigkeiten nicht gerade mit großer Begeisterung aufgenommen. Er hatte es auch abgelehnt, deswegen zu heiraten, worüber Julia heute froh war. Doch er hatte zugestimmt, dass sie sich gemeinsam eine Wohnung nahmen, in der auch Platz für ein Kind war.

In den ersten Monaten nach Manuels Geburt hatte Rupert nicht viel mit ihm anfangen können. Es war eine sehr schwere Schwangerschaft gewesen, und Julia hatte für eine Weile das Gefühl gehabt, dass er Manuel für all die Strapazen verantwortlich machte. Doch seit der Kleine laufen und die ersten Worte sprechen konnte, hatte sich Ruperts Verhalten ihm gegenüber geändert. Seitdem war er völlig vernarrt in ihn und verbrachte so viel Zeit wie möglich mit ihm. Julia spielte nur noch eine Nebenrolle – falls sie überhaupt noch zählte.

Eines Tages hatte Rupert erklärt, dass er bei Manuel zu Hause bleiben wollte und Julia dafür arbeiten gehen sollte. Das hatte sie jedoch bisher abgelehnt, auch wenn sie ganz gern wieder in ihrem Beruf als Arztsekretärin gearbeitet hätte. Damit wollte sie warten, bis Manuel in den Kindergarten ging. Dann wollte sie sich eine Halbtagsstelle suchen.

Das dauerte Rupert jedoch zu lange. Sie sollte auch nicht halbtags, sondern ganztags arbeiten, damit die Finanzen stimmten. Immer häufiger drängte er darauf, an ihrer Stelle zu Hause zu bleiben, und warf ihr vor, eine schlechte Mutter zu sein und nicht gut genug auf Manuel aufzupassen. Sie zog ihn angeblich nicht warm genug an, ging bei jedem Wetter mit ihm auf den Spielplatz, statt ihn vor den anderen Kindern zu schützen, die bestimmt alle möglichen Krankheiten hatten, und sie erlaubte ihm überhaupt viel zu viel, weil sie lieber ihre Zeit am Laptop verbrachte, als sich um den Jungen zu kümmern.

Wenn Julia dann die Vorwürfe als ungerechtfertigt zurückwies, gab es jedes Mal wieder Streit.

Dass sie Manuel lieber selbst versorgen wollte, statt ihn seinem Vater zu überlassen, war nicht der einzige Grund, weshalb sie vorläufig zu Hause bleiben wollte. Julia fühlte sich auch gesundheitlich noch nicht in der Lage, wieder arbeiten zu gehen. Da sie während der Schwangerschaft an einer schweren Präeklampsie gelitten hatte, war sie als kardiovaskuläre Risikopatientin eingestuft worden. Später waren dann noch eine Lungenentzündung und eine Nierenbeckenentzündung dazugekommen.

Seitdem war ihr Körper stark geschwächt, und auch der hohe Blutdruck, der mit einer Schwangerschaftseklampsie einherging, hatte sich noch nicht normalisiert. Dazu kam noch eine gewisse Kurzatmigkeit, besonders wenn sie sich körperlich anstrengte. Aber das sollte sie ohnehin nicht. Julia musste sich schonen und alles vermeiden, was ihr Herz belastete.

Doch das war oft nicht so einfach. In Stresssituationen bekam sie jedes Mal heftige Herzrhythmusstörungen, die ihr zunehmend Angst machten. Wegen der ständigen Auseinandersetzungen mit Rupert kam das in letzter Zeit leider ziemlich häufig vor. Aber wie sollte sie diese vermeiden, wenn sie Ruperts Drängen nicht nachgeben wollte?

Gerade kam er mit dem Kleinen wieder durch die Verbindungstür in die Küche.

„Wir haben Hunger“, verkündete er und setzte Manuel in seinen Stuhl in der Essecke.

Schweigend machte sich Julia daran, das Abendessen zu servieren.

***

„Hast du unseren neuen Pfleger schon kennengelernt?“, fragte Dr. Lore Keller, als Dr. Andrea Bergen auf die Innere Station kam.

„Er ist süß“, schwärmte Schwester Gitta, die gerade aus einem der Krankenzimmer kam und die Worte ihrer Chefin mitbekommen hatte. „Und er spielt in einer Band. Gitarre.“ Sie seufzte verzückt.

Die...

Erscheint lt. Verlag 5.5.2020
Reihe/Serie Notärztin Andrea Bergen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7325-9710-5 / 3732597105
ISBN-13 978-3-7325-9710-9 / 9783732597109
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