G. F. Unger Western-Bestseller 2462 (eBook)

Abtrünnig und ausgestoßen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9744-4 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller 2462 - G. F. Unger
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Ich konnte Cindy nur für mich gewinnen, wenn ich mich von Warloks Revolverreitern lossagte. Doch dann wollte Warlok meine Hilfe und drohte Cindy zu entführen, wenn ich mich weigerte ...

Und er war älter als wir alle. Er war gewiss um die vierzig Jahre, also ein gestandener Mann, wie man so sagt.

Zehn Dollar konnte jeder von uns verdienen.

Zehn Dollar?

Das war gewaltig viel! Das kam jedem von uns wie ein Vermögen vor.

Und so beeilten wir uns. Auch ich.

Ich war der siebte Reiter, der vor dem uns noch unbekannten Mann in die Reihe ritt. Und kurz darauf waren wir zwölf.

Er hob die Hand und scheuchte die anderen fort. Sie taten es murrend. Einer rief böse: »Mister, warum geben Sie nicht auch uns eine Chance?«

»Weil ihr die langsamsten von allen seid«, erwiderte er trocken.

Er betrachtete uns.

Er sagte zu mir: »Kann dein Gaul noch zehn Meilen laufen?«

Ich erwiderte ruhig. »Er wird es versuchen. Vielleicht läuft er noch ein paar Meilen mehr.«

»Das braucht er nicht«, sagte er und ließ sein Pferd mit einer leichten Körperbewegung weitergehen. Er saß auf eine geschmeidige Art im Sattel – und ich wusste plötzlich, dass er ein Mann sein musste, der einen Kriegsnamen besaß, ein Mann, von dem man schon gehört hatte.

Als er mit seiner Musterung fertig war, ritt er zu dem älteren Mann zurück und nickte ihm zu.

Daraufhin drehte der Mann, der nun unser Boss war, sein Pferd und sagte dabei: »Na, dann kommt mal, Jungs! Mein Name ist Warlok, Jed Warlok. Dies ist Phil Nueces. Wahrscheinlich habt ihr schon von uns gehört.«

Er machte eine Pause und fuhr dann fort: »Jungs, auf der anderen Seite der Hügelkette lagern ein paar mexikanische Pferdediebe mit einer Pferdeherde. Es sind meine Pferde. Paco Hermosillo hat sie mir mit ein paar Bandoleros gestohlen. Ihr kämpft also für eine gute Sache. Wir werden überraschend kommen und wenig Mühe haben. Also vorwärts.

Er fragte nicht, ob wir jetzt noch bereit waren, für zehn Dollar gegen mexikanische Pferdediebe zu kämpfen. Solch eine Frage war wahrhaftig unnötig.

☆☆☆

Wir kamen durch eine Hügellücke und sahen das Camp zu unseren Füßen. Um das Feuer lagen einige Gestalten. Es waren sechs.

Ein oder zwei Wächter würden bei den Pferden sein.

Nun war mir klar, warum Jed Warlok nicht mehr als zwölf Mann gewollt hatte. Wir befanden uns damit reichlich in der Übermacht.

Plötzlich war ein wilder Kampf im Gang. Auch ich schoss auf einige Mündungsfeuer, und wahrscheinlich traf ich auch. Dann kam ein Reiter auf mich zu. Er schoss immer wieder. Es war einer der Mexikaner. Er war irgendwie in den Sattel gekommen und versuchte, sich den Fluchtweg freizuschießen.

Eine seiner Kugeln zupfte an meiner Schulterspitze.

Dann traf ich ihn. Er schwankte im Sattel. Sein Pferd rannte an mir vorbei.

Ich schoss nicht mehr.

Ich konnte nicht auf einen Mann schießen, der sich nicht mehr zu verteidigen vermochte.

Ich ließ ihn entkommen. Es war ein gefühlsmäßiges Handeln aus dem Augenblick heraus. Dann war er auf seinem schnellen Pferd auch schon vorbei, und ich wünschte ihm sogar, dass er sich im Sattel halten konnte und nicht irgendwo zu Boden fiel. Ich wünschte ihm, dass ich ihn nicht zu schlimm angeschossen hatte.

Der Kampf war beendet.

Eine Weile hatten wir noch damit zu tun, die Pferdeherde unter Kontrolle zu halten. Denn sie hatte durchgehen wollen.

Ich stieg endlich von meinem Tier. Denn nun konnte es mich nicht länger mehr tragen.

Jed Warlok kam an mir vorbeigeritten. Er sagte: »Nun, jetzt hast du die Auswahl unter den überzähligen Sattelpferden. Oder willst du den armen Bock noch länger quälen?«

Er hatte recht.

Ich sah mich um. Da und dort lagen leblose Körper. Auch wir selbst hatten Verluste erlitten, denn die mexikanischen Pferdediebe hatten verzweifelt gekämpft. Ich hörte auch Verwundete stöhnend fluchen.

Ja, es waren ein paar Sattelpferde frei geworden.

Sollte ich? Oha, ich wäre ein Narr gewesen, wenn ich es nicht getan hätte. Es war zu jener Zeit nun mal so. Wir hatten gekämpft und gesiegt – und die Sieger teilten sich die Beute oder nahmen die Hinterlassenschaft der eigenen Gefallenen. Es war wie seit alten, alten Zeiten.

Ich fand einen braunen Wallach mit einem guten Sattel. Er schnupperte in meiner Hand, und er schien mir ein gut geschultes Rinderpferd zu sein, denn er stand auf dem Fleck inmitten des Durcheinanders, nur weil seine Zügelenden am Boden lagen.

Ich nahm meinem alten Tier den Sattel und das Zaumzeug ab und warf es fort. Dann saß ich auf.

Als die Morgensonne die Nebel fraß, hielten wir jenseits eines Creeks an.

Jedson Warlok blickte auf unserer Fährte zurück. Er wartete offenbar auf Phil Nueces, der zurückgeblieben war.

Ich betrachtete diesen Jed Warlok nun bei Sonnenlicht.

Er war ein harter, scharfgesichtiger Bursche mit klaren Augen, die einen starken Willen ausströmten.

Wir waren nur noch zehn Mann, wenn auch Phil Nueces wieder bei uns sein würde. Wir hatten also zwei Mann verloren bei der Sache. Dies wurde mir jetzt klar.

Für je zehn Dollar waren zwei von uns auf der Strecke geblieben.

Ich sah wieder auf Jed Warlok. Er nahm seinen Blick aus der Ferne zurück, ließ ihn über uns und die Herde gleiten und richtete ihn dann auf mich.

»Na, ist das Pferd besser?«, fragte er und hatte ein schmales Lächeln auf den harten und doch sehr männlichen Lippen.

Ich nickte und fragte dann: »Zwei fehlen von uns, nicht wahr?«

Er sah mich hart an. »Man muss immer einen Preis zahlen«, sagte er.

»Mit Toten?« Das fragte ich trocken zurück.

Er nickte. »Und sie alle sterben einsam. Es ist oft ein Glück, wenn es schnell vorbei ist.«

☆☆☆

Wir trieben die Pferde Stunde um Stunde und Meile um Meile.

Bei Sonnenuntergang kamen wir nach Socorro.

Wir trieben die Pferde in einen Corral.

Und Jed Warlok verhandelte mit ein paar Männern. Er schickte uns in die Bodega voraus und sagte, dass wir uns auf seine Kosten ein Essen und einen Drink bestellen könnten.

Als Jedson Warlok und Phil Nueces eine Stunde später in die Sättel stiegen, um noch in dieser Nacht ein paar Meilen zwischen sich und diesen Ort zu bringen, da waren noch sechs Mann bei ihnen. Auch ich gehörte dazu.

Und nur vier Narren blieben zurück.

Die Nacht war hell erleuchtet. Mond und Sterne leuchteten.

Die Pferde, die wir in den Corral getrieben hatten, waren schon wieder daraus verschwunden. Also hatte auch der Aufkäufer mit seinen Pferden rasch gehandelt.

Wir ritten nach Norden. Wohin, das wussten nur Warlok und Nueces.

Wir anderen ritten mit, denn es sollte weitere Dollars für jeden von uns geben.

Wir kamen in das Tal des Spanish Bit Creek und hielten an bei dem Ort gleichen Namens. Der Ort bestand nur aus einem halben Dutzend Häusern.

Im Store gab es einen Raum, der als Gastraum eingerichtet war und in dem man sich mit Tequila oder Whisky füllen konnte. Auch Bier gab es, und alles war selbst gebrannt oder selber gebraut.

Wir hatten schon vor den letzten Hügeln aus gesehen, was es hier für Probleme gab. Ein paar riesige Schafherden hatten das Tal von jeglichem Grün befreit und das Gras bis zu den Wurzeln abgefressen. Ganz sicherlich war die Grasnarbe beschädigt.

Vor dem großen Canyonmaul im Norden stauten sich die Herden.

Der aufsteigende Canyon führte zu einem Pass hinauf.

Während wir im Gasthaus aßen und tranken, verhandelte Warlok mit ein paar Männern, die zehn Meilen gegen den Wind nach Schafen stanken. Diese Männer waren recht einfach gekleidet. Aber sie hatten dicke goldene Uhrketten an den Westen. Ringe blitzten an ihren Fingern. Einer trug einen Ohrring.

Es waren die Schafzüchter, die Besitzer der Herden.

Jed Warlok verhandelte ziemlich lange mit ihnen am Tisch in der Ecke.

Endlich kam er zu uns. Er bekam aus der Küche sofort einen gefüllten Teller. Indes er zu essen begann, sagte er knapp und trocken: »Also, wir müssen es gleich machen. Ihre Schafherden finden kein Futter mehr und hungern schon zwei Tage. Wir müssen den Canyon und den Pass nach Norden in die Green Valleys freikämpfen. Dafür gibt es hundert Dollar pro Mann, wenn es noch diese Nacht geschieht.«

Nun staunten wir.

Hundert Dollar pro Mann. Das war ja gewaltig.

»Wer sperrt denn den Pass?« Dies fragte schließlich jemand.

»Ach, nur ein alter Mann mit seinen sieben Söhnen«, erwiderte Warlok. »Er hält Rinder in den Green Valleys und will keine Schafe darin sehen. Das kann ich gut verstehen. Aber er zahlt uns keine hundert Dollar. Wir reiten gleich nach dem Essen und bringen es hinter uns.«

☆☆☆

Im Canyon war alles schwarz, so schwarz wahrscheinlich wie unsere Seelen. Der Himmel hatte noch keine Sterne. Auch der Mond war noch hinter fernen Bergen verborgen.

Als dann die Felswände näher zusammentraten und der Anstieg zur Wasserscheide steiler wurde, da war die Dunkelheit noch intensiver.

Wir saßen ab und sahen die Mündungsfeuer, erkannten die Positionen der Gegner und machten uns an die Arbeit.

Ich kletterte nach rechts hinauf, fand ein Felsband und folgte ihm. Von dort oben war ein Mündungsfeuer nach unten gezuckt.

Bald feuerte der Mann wieder. Die Kugel fuhr neben meinem Kopf in den Felsen und ließ Splitter gegen meine Wange spritzen. Ich schoss im selben Sekundenbruchteil zurück, und das Mündungsfeuer diente mir als Ziel für meinen Schnappschuss.

Ich hörte den Schrei meines Gegners. Dann entfiel ihm das Gewehr. Ich musste noch...

Erscheint lt. Verlag 5.5.2020
Reihe/Serie Western-Bestseller
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Westernromane • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-9744-X / 373259744X
ISBN-13 978-3-7325-9744-4 / 9783732597444
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