Taxi, Tod und Teufel - Bei Ebbe kam der Mörder (eBook)

Nordsee-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
170 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-7905-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Taxi, Tod und Teufel - Bei Ebbe kam der Mörder -  Lena Karmann
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Folge 3: Wie jedes Jahr im Juni ziehen als Koalas verkleidete Freiwillige durch die Dörfer an der ostfriesischen Küste. Ihr Ziel: Geld und Spielzeug für die Kinderstation des regionalen Krankenhauses sammeln. Doch als einer der Koalas bei Trine Mohnsen klingelt, greift diese kurzerhand zu ihrer Waffe und erschießt ihn! Aus Notwehr, wie Trine steif und fest behauptet! Doch für Sarah Teufel stinkt die ganze Geschichte wie der Fisch vom Vortag. Gemeinsam mit James fängt sie an nachzuforschen. Und hinter jedem Geheimnis entdecken die beiden gleich ein weiteres. Sarah muss erkennen, dass auch die Bewohner von Paalinghus Leichen im Keller haben ...

Über die Serie: Palinghuus in Ostfriesland: Zwischen weitem Land und Wattenmeer lebt Sarah Teufel mit ihrem amerikanischen Ex-Mann James in einer Windmühle. Gemeinsam betreiben sie das einzige Taxiunternehmen weit und breit - mit einem Original New Yorker Yellow Cab! Bei ihren Fahrten bekommt Sarah so einiges mit. Und da die nächste Polizeistation weit weg ist, ist doch klar, dass Sarah selbst nachforscht, wenn etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Denn hier im hohen Norden wird nicht gesabbelt, sondern ermittelt!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!


Die gebürtige Schwäbin Lena Karmann lebt mit Mann und Kind in der Nähe von Bremen. Sie arbeitet als kaufmännische Angestellte, liest gern (vor allem Krimis) und geht mit ihrem Hund am Strand spazieren. Ihre Begeisterung für ihre neue Heimat Ostfriesland hat sie zu ihrer ersten eigenen Krimireihe "Taxi Tod & Teufel" inspiriert.


Kapitel 1


»Oh, oh, ich glaube, ich habe mein Handy drinnen liegen lassen«, rief Anne Steger erschrocken, als sie nach dem Anlegen des Sicherheitsgurts einen Blick in ihre Handtasche warf.

»Beinbruch wär schlimmer«, meinte Sarah Teufel gelassen, während sie die Frau mit den hochtoupierten grauen Haaren ansah. »Den Schlüssel haben Sie mir ja noch nich gegeben.«

»Ach ja, den bekommen Sie ja. Stimmt. Und den geben Sie an Herrn Friederichsen zurück?«

»Is mit ihm so abgesprochen«, versicherte Sarah ihr. »Die meisten, die hier ein Ferienhaus vermieten, machen das so, wenn sie verhindert sind.«

»Sehr praktisch«, meinte die Frau. »Dann gehe ich noch mal rein, aber lassen Sie auf jeden Fall Ihre Uhr da … Ihr Taxameter oder wie das heißt … lassen Sie das ja laufen«, sagte Anne Steger, als sie aussteigen wollte. »Sie können schließlich nichts dafür, dass es noch etwas dauert.« Die alte Dame sah auf ihre Armbanduhr. »Sagen Sie, unseren Zug bekommen wir aber doch noch, oder?«

»Bis drei isses noch was hin, Frau Steger«, antwortete Sarah und lächelte sie beruhigend an. »Wenn Sie nich das ganze Haus auf den Kopf stellen müssen, reicht es. Ich hab das bei unserer Abfahrtszeit schon einkalkuliert.« Sie zuckte mit den Schultern. »Langjährige Erfahrung.«

»Kommt so etwas öfter vor, dass jemand etwas in einem Ferienhaus vergisst?«, fragte Anne Steger verwundert.

Sarah reagierte mit einem Seufzen. »Ich könnte die Male an einer Hand abzählen, bei denen die Feriengäste nichts vergessen haben. Oder besser gesagt«, fügte sie hinzu, »die Male, bei denen den Feriengästen bis zur Ankunft am Bahnhof nich aufgefallen is, dass sie etwas vergessen haben.« Sie deutete auf das reetgedeckte Haus, vor dem sie mit ihrem Taxi angehalten hatte. »Sie haben Glück, dass es Ihnen jetzt schon aufgefallen ist. Normalerweise bin ich bereits zehn Minuten unterwegs, bis jemand bemerkt, dass im Schlafzimmer noch ein Koffer steht … oder die Ehefrau noch im Bett liegt und schläft.«

»Nein!«, gab die Kundin zurück.

»Alles schon erlebt«, bestätigte sie. »Allerdings mussten wir auch mitten in der Nacht los, weil ich die Fahrgäste nach Hamburg zum Flughafen bringen sollte.«

»Und? Wie ist das ausgegangen? Was hat die Frau gesagt?«, wollte Anne Steger wissen. »Hat sie ihm verziehen?«

Sarah fuhr sich durchs Haar. »Der Mann hatte mehr Glück als Verstand. Als wir zurück waren, schlief seine Frau immer noch. Er hat dann alle Koffer wieder ins Haus gebracht und so getan, als hätte er sie bis zur letzten Sekunde schlafen lassen. Mir hat er dann noch einen Fünfziger zugesteckt, damit ich bloß nichts sage. Hätte ich aber so oder so nich gemacht.«

Die ältere Frau öffnete die Tür, bevor Sarah aussteigen und um den Wagen herumgehen konnte.

»Brauchen Sie Hilfe? Soll ich Sie begleiten?«, erkundigte sie sich.

»Oh nein, nein, nein, das geht schon. Ich weiß ja, wo ich suchen muss.«

»Ja, im Haus«, merkte ihre noch etwas ältere Schwester Theresa Steger bissig an, die auf dem Rücksitz Platz genommen hatte und die Augen verdrehte, seit Anne das Fehlen ihres Handys verkündet hatte.

»Ich meinte, wo im Haus ich suchen muss«, stellte diese im gleichen Tonfall klar und ging los. »Es kommen ja nur drei Stellen infrage.«

»Ich ruf dich an«, rief Theresa ihr hinterher. Sie war ihrer Schwester wie aus dem Gesicht geschnitten, nur hatte sie weiße Haare, die sie aber genauso hochtoupiert hatte. Beide trugen zudem die gleichen dünnen Strickjacken in unscheinbarem Grau, die bei der mittlerweile herrschenden Temperatur und den vielen Stunden Sonne jeden Tag nicht zu warm waren, aber ein wenig vor dem manchmal doch noch ziemlich frischen Wind schützten, der vom Meer her an Land wehte.

Anne Steger blieb stehen und drehte sich um. »Warum willst du mich anrufen, wenn ich mein Handy gar nicht bei mir habe?«, fragte sie verständnislos.

»Himmel, ich will dich anrufen, wenn du im Haus bist, damit du dem Klingeln folgen kannst und dein Handy schneller findest. Was dachtest du denn?«

Die Dame kratzte sich an der Stirn, schüttelte flüchtig den Kopf und ging dann weiter.

»Meine Schwester ist so schusselig«, beklagte sich die ältere Schwester und begann, ihre Handtasche zu durchwühlen. Sie gab einen ungehaltenen Laut von sich, dann noch einen, schließlich murmelte sie: »Wo ist denn jetzt mein Handy?«

Sarah konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und musste aus dem Seitenfenster schauen, damit ihr Fahrgast davon nichts mitbekam. Zum Glück ging in diesem Moment ein Anruf für sie ein, sodass sie sich auf etwas anderes konzentrieren konnte.

»Taxi Tod und Teufel«, meldete Sarah sich. »Was kann ich für Sie tun? … Ach, Herr Asmussen, du bist’s … wann? … Um halb fünf am Hafen? … Jo, geht klar. Ich bin pünktlich, wenn du pünktlich bist … Was? … Warum soll ich pünktlich sein, wenn du weißt, dass du sowieso nich pünktlich sein wirst, Herr Asmussen? … Ja, ja, Fährmannlogik, ich weiß … dann bis dann!« Sie legte auf und tippte die Fahrt für halb fünf in ihren Terminplan ein.

»Sagen Sie, warum nennt man ein Taxiunternehmen ausgerechnet ›Tod und Teufel‹?«, wollte Theresa Steger interessiert wissen, während sie weiter in ihrer Tasche nach dem Handy suchte. »Wäre das nicht eher etwas für einen Bestatter?«

Sarah nickte. »Ich weiß, was Sie meinen, Frau Steger, aber es is nich so, wie Sie denken. Sehen Sie, mein Ex-Mann und ich betreiben dieses Unternehmen gemeinsam. Mein Name is Sarah Teufel, und James heißt mit Nachnamen Todd, aber seit wir hier leben, kommt niemand hier mit dem kurzen O in seinem Namen klar. Alle sagen ›Tood‹, was nach Tod klingt, na ja, und das haben wir halt so übernommen, damit es keine Missverständnisse gibt, wenn jemand uns anruft.«

»Ah«, machte die alte Dame, die Sarah im Rückspiegel ansah. »Das ist natürlich etwas ganz anderes. Aber … Sie sagten, Sie betreiben das Unternehmen mit Ihrem Ex-Mann. Dann verstehen Sie sich aber sicher noch ganz gut, oder?«

Hellwach und neugierig bis zum Gehtnichtmehr, die Dame, meldete sich die Stimme in Sarahs Kopf zu Wort. Da muss man wohl jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Sarah hielt dem forschenden Blick im Rückspiegel stand und entgegnete ausweichend: »Wissen Sie, das is ’ne lange Geschichte.«

»Na, wenn meine Schwester noch eine Weile braucht, haben wir dafür bestimmt Zeit genug«, gab die Frau zurück und beugte sich vor, um Sarah beschwichtigend eine Hand auf die Schulter zu legen. »War nur ein Scherz, Frau Teufel. Ich will Sie nicht aushorchen.« Sie zwinkerte ihr zu. »Nehmen Sie es mir nicht übel. Ich … oh, was ist denn das da?«

Als Sarah sich zu ihr umdrehte, um herauszufinden, was die Frau mit ihrer Frage meinte, musste sie feststellen, dass diese nach vorn zeigte. Sie folgte der angegebenen Richtung mit dem Blick und entdeckte den Grund für den erstaunten Ausruf. In der Straße, die quer zu der Sackgasse verlief, in der sie momentan standen, trottete ein überdimensional großer Koalabär den Gehweg entlang und bog in den Vorgarten ein, der genau in Sarahs Blickrichtung lag.

»Oh, das? Das is einer von unseren Klinik-Koalas«, antwortete sie.

Theresa Steger zog beide Augenbrauen hoch. »Was ist denn bitte ein Klinik-Koala?«

Sarah lächelte flüchtig. »Sie haben bestimmt schon mal von Klinik-Clowns gehört, oder? Die in Kinderkrankenhäuser gehen und …«

»… und den kranken Kindern ein bisschen Abwechslung verschaffen«, führte die andere Frau ihren Satz zu Ende. »Ja, davon habe ich gehört. Ich bewundere die Leute, die so etwas machen. Leute, die so selbstlos sind, dass sie ihre Freizeit opfern, um Kinder von ihren Krankheiten abzulenken. Aber … Koalas?« Sie schüttelte den Kopf.

«Nein, nein«, sagte Sarah und ließ sich gegen die Kopfstütze sinken. »Anfangs waren in dem Kinderkrankenhaus, das hier die gesamte Region versorgt, auch Clowns im Einsatz, aber ein paar Kinder hatten vor den grell geschminkten Gesichtern und den roten Nasen große Angst. Die Clownstruppe hat sich daraufhin überlegt, stattdessen als Koalas ins Krankenhaus zu gehen. Das ist viel knuddeliger als so ein Clown, und bis jetzt hat es noch kein Kind gegeben, das die Koalas nich gemocht hat.«

Die ältere Frau nickte und lehnte sich wieder nach hinten. »Aber das Krankenhaus ist doch nicht hier am Ort, oder? Ihr schönes Städtchen ist so überschaubar, dass uns so was eigentlich hätte auffallen müssen.«

Sarah winkte ab. »Nein, nein, das ist gut zwanzig Kilometer von Palinghuus...

Erscheint lt. Verlag 29.5.2020
Reihe/Serie Mord auf Friesisch
Mord auf Friesisch
Mord auf Friesisch
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Cosy Crime • friesland krimi • Gisa Pauly • Klaus Peter Wolf • Krimis • Küstenkrimi • Ostfriesenkrimi • Ostfriesland
ISBN-10 3-7325-7905-0 / 3732579050
ISBN-13 978-3-7325-7905-1 / 9783732579051
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