Das Jericho-Programm (eBook)

Ein Kurt-Austin-Roman
eBook Download: EPUB
2021
496 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-25064-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Jericho-Programm - Clive Cussler, Graham Brown
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»Großartig, in einem Actionroman endlich einen weiblichen Bösewicht anzutreffen!« Booklist
Die Ölförderplattform Alpha Star 1 im Golf von Mexiko steht in Flammen. Kurt Austin, der sich mit seinem NUMA-Forschungsschiff zufällig in der Nähe befindet, eilt zum Unglücksort. Im letzten Moment kann er noch Überlebende retten. Anschließend taucht er mit einem kleinen U-Boot ab, um eine Möglichkeit zu finden, den Ölstrom zu stoppen und eine Umweltkatastrophe zu verhindern. Doch am Meeresgrund entdeckt er Unglaubliches: Es war kein Unfall, sondern ein Anschlag. Bevor Austin herausfinden kann, wer dahintersteckt, wird er vom Präsidenten der Vereinigten Staaten nach Washington gerufen. Eine weit größere Katastrophe steht bevor! Und die Frau, die dafür verantwortlich ist, wird von der ganzen Welt als Heldin gefeiert ...

Jeder Band ein Bestseller und einzeln lesbar. Lassen Sie sich die anderen Abenteuer von Kurt Austin nicht entgehen!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

2

FRANZÖSISCHES UNTERSEEBOOT MINERVE,

UNGEFÄHR FÜNFUNDZWANZIG MEILEN VOR TOULON

Acht Tage, nachdem sie die Insel Gyaros verlassen hatten, näherte sich das französische Unterseeboot Minerve seinem Heimathafen Toulon. Es operierte in dreizehn Metern Tiefe – von der Unterkante des Kiels aus gemessen – unter der Wasseroberfläche, machte acht Knoten Fahrt und wurde von seinen Dieselmaschinen angetrieben, die die für ihren reibungslosen Betrieb notwendige Luft durch ein langes Stahlrohr, den Schnorchel, ansaugten. Sie hatten die ganze Strecke von Gyaros bis hierher nahezu vollständig in diesem Fahrtmodus zurückgelegt, und André Cheval konnte kaum erwarten, dass sie endlich auftauchten.

Das klaustrophobische Gefühl, unter Wasser eingesperrt zu sein, war schlimm genug. Dass die Minerve zusätzliche Fracht sowie die restlichen Vorräte, die technische Ausrüstung und die Materialproben aus dem Labor an Bord hatte, machte es noch schlimmer. Und dass das U-Boot völlig überfüllt war und dank der Anwesenheit Chevals, der anderen französischen Wissenschaftler und der zehn französischen Kommandosoldaten, die den Überfall ausgeführt hatten, die doppelte Anzahl von Personen beförderte, die normalerweise in ihm untergebracht werden konnten, machte die Situation für alle Beteiligten nahezu unerträglich.

Das bohrende Schuldgefühl, alle Israelis bis auf Ben-Avi getötet zu haben, war da auch keine Hilfe, und Cheval hatte sich angewöhnt, sich jeden Abend regelrecht in den Schlaf zu trinken.

Immerhin befanden sie sich inzwischen in französischen Gewässern und waren schon fast zu Hause. Am nächsten Tag um diese Uhrzeit säße er längst in einem Café in Paris, atmete wohltuend frische Luft und vergäße seine Sorgen bei einer Flasche Wein.

Bis dahin aber stünde er weiter auf der beengten Kommandobrücke des Unterseeboots und verfolgte aufmerksam alles, was um ihn herum vorging. Ihm genau gegenüber stützte sich der Kapitän der Minerve auf die Griffe des Periskops und presste das Gesicht gegen den Okularschacht. Alle paar Sekunden drehte er das Periskoprohr mithilfe der Griffe, um einen anderen Bereich der U-Boot-Umgebung zu kontrollieren – gelegentlich nannten die Matrosen diese Aktion Tanz mit der grauen Lady.

Schließlich klappte er die Handgriffe hoch, richtete sich auf und trat zurück. »Keine Schiffe in Sicht«, sagte er. »Periskop einfahren.«

Während das Periskop in seinem Schacht versank, wandte sich der Kapitän an den Funkoffizier. »Meldung ans Oberkommando. Wetter verschlechtert sich. Drei Meter hohe Brecher und Querseen. Wir bleiben auf Schnorcheltiefe, bis wir den Ärmelkanal erreichen.«

Diese Nachricht traf Cheval wie ein Tritt in die Magengrube.

Und er war nicht der Einzige, der so empfand.

Ein Mann namens Lukas stand über die Seekarten gebeugt in Hörweite. Lukas war der Chef des Kommandotrupps und Mitglied des französischen Auslandsgeheimdienstes SDECE. Er war ein harter Mann, kampferprobt, Mitte fünfzig.

»Müssen wir uns wirklich auf diese Weise in den Hafen schleichen?«, fragte er. »Wir haben doch einen bedeutenden Erfolg errungen. Wir sollten mit Würde zurückkehren, wenn nicht sogar mit lautem Trara.«

Der Kapitän der Minerve fuhr seit einem halben Leben zur See. Wie zahlreiche Angehörige des regulären Militärs misstraute er Geheimagenten mit ihren seltsamen Operationsmethoden und ihrem Mangel an Umsicht. »Wollen Sie wirklich auftauchen und riskieren, dass das Boot ein weithin sichtbares Angriffsziel bietet?«

Lukas deutete auf die Karte. Darauf war eine rote Linie zu sehen, etwa vierhundert Meilen hinter ihnen, die die nächstmögliche Position israelischer Schiffe markierte. »In einem Umkreis von zwölf Stunden ist kein einziges israelisches Schiff zu sehen. Niemand kann uns erreichen.«

»Sie verfügen auch über Flugzeuge, Monsieur Lukas.«

»Aber nicht mit dieser Reichweite. Und es gibt nichts, was unsere Mirage-Jäger im Fall eines Zusammenstoßes nicht im Handumdrehen ausschalten könnten.«

»Sie könnten recht haben«, räumte der Kapitän ein. »Ungeachtet dessen bleiben wir bis zum wirklich letzten Moment auf Tauchstation. Und solange Sie Gast auf meinem Schiff sind, werden Sie sich ruhig verhalten.«

Innerlich kochte Lukas vor Wut über diese Abfuhr, machte auf dem Absatz kehrt und begab sich nach achtern zu seinen Männern.

Cheval blickte auf seine Uhr und kämpfte gegen einen weiteren Anfall von Klaustrophobie an. Es war der frühe Morgen des siebenundzwanzigsten Januars. Sie hatten die Insel am Abend des neunzehnten verlassen. Und sie waren fast zu Hause. Sobald sie wieder an Land waren, würde er Lukas für das, was er für eindeutige Kriegsverbrechen hielt, zur Verantwortung ziehen lassen.

Obgleich er im Fall der bereits Getöteten nichts tun konnte, schwor er sich, dass er einen Weg finden würde, um Ben-Avi davor zu bewahren, in einem anonymen Grab verscharrt zu werden.

Drei Stunden. Er müsste nur noch drei weitere Stunden durchhalten.

»Die Minerve erreicht den Hafen in drei Stunden.«

Die Worte kamen aus dem Mund eines Mannes mit grimmiger Miene, der auf einer verdunkelten Kommandobrücke ähnlich der auf der Minerve stand. Sein Name lautete Gideon. Er bekleidete den Posten des Ersten Offiziers auf der INS Dakar, einem israelischen Unterseeboot, das die israelische Marine erst vor Kurzem von der britischen Marine erworben hatte.

In seinem Gesicht wucherte ein zwei Wochen alter Bart. Narben an seinem Kinn durchzogen die dunklen Stoppeln wie Furchen einen frisch gepflügten Acker. Für einen U-Boot-Fahrer war er ziemlich groß gewachsen und hielt sich ständig gebückt, um sich nicht an den Rohrleitungen über seinem Kopf zu stoßen.

»Die Franzosen haben Israel etwas Wertvolles gestohlen«, erklärte er seinen Leuten. »Wir sind zurzeit die Einzigen, die verhindern können, dass sie diesen jüngsten Verrat als Erfolg verbuchen.«

Die Dakar war nach Verlassen Southamptons bereits seit zwei Tagen unterwegs nach Haifa, als ein verschlüsselter Funkruf des israelischen Oberkommandos ihre Überführungsfahrt unterbrach. Sie erhielten den Befehl, mit Höchstgeschwindigkeit Kurs auf die Südküste Frankreichs zu nehmen und sich dort auf die Lauer zu legen, während das Oberkommando falsche Positionsangaben produzierte und verschleiernde Meldungen und Nachrufe für den Fall vorbereitete, dass diese hochriskante Geheimoperation fehlschlug.

Fast zwei Tage lang hatten Gideon und seine Männer damit verbracht, zu warten und ihren weiteren Einsatz zu planen. Nachdem sie schließlich einen Sonarkontakt auffingen und sich vergewissert hatten, dass er von der Minerve herrührte, hatten sie das U-Boot passieren lassen und waren ihm in sicherer Entfernung gefolgt.

Sie hatten sich bis auf einhundert Meter herangeschlichen und waren ihm so nahe gekommen, dass sie die Schraube der Minerve ohne Verwendung ihrer Horchgeräte deutlich hören konnten.

Die nächste Aufgabe war nahezu unlösbar. Gideon und seine Männer waren keine Kommandosoldaten – die meisten waren noch nicht einmal ausgebildete Seeleute –, aber jeder von ihnen war bereit, für sein Vaterland zu kämpfen und wenn nötig auch zu sterben.

Gideon erklärte, um was es ging. »In der Antike wurden Seeschlachten nicht von Seeleuten, sondern von Soldaten gewonnen. Ganz gleich ob Römer, Phönizier oder Griechen – sie rammten ihre Feinde und stürmten an Bord, wo anschließend Mann gegen Mann gekämpft und getötet wurde.«

Die U-Boot-Besatzung hörte aufmerksam zu. In den Gesichtern der Männer lag die bedingungslose Entschlossenheit, sich für ein unzumutbares Unrecht zu revanchieren. Sie wussten nicht genau, um was es eigentlich ging, aber ihnen war klar, dass die Franzosen sie wieder einmal betrogen hatten.

Nachdem sie während des Sechstagekriegs ein Waffenembargo über Israel verhängt hatten; nachdem sie eine Schwadron Mirage-Kampfflugzeuge und eine kleine Flotte Patrouillenboote zurückgehalten hatten, die Israel bereits bezahlt hatte, und nachdem sie sich plötzlich mit den arabischen Feinden Israels arrangiert hatten, war von den Franzosen eine Linie überschritten worden. Sie hatten israelische Zivilisten getötet und sich etwas geholt, das wieder zurück in seinen Besitz zu bringen das israelische Oberkommando bereit war, einen Krieg zu führen.

»Es wird nicht einfach werden«, betonte Gideon. »Seit vielen Jahrhunderten ist in diesen Gewässern kein Schiff mehr geentert und erobert worden. Aber verdammt noch mal, genau das wird heute mit einem Schiff geschehen.«

Die Männer jubelten. Obwohl sie nur wenige Maschinenpistolen und Handfeuerwaffen hatten, half ihnen das Überraschungsmoment. Sie waren von hinten so dicht zu der Minerve aufgerückt, dass das französische U-Boot sie bei seinem eigenen Maschinenlärm unmöglich wahrnehmen konnte.

Während die Männer sich darauf vorbereiteten, aufzutauchen und die Minerve zu stürmen, saß wenige Schritte entfernt ein Funker vor seiner Konsole und presste die Muscheln eines Kopfhörers auf seine Ohren. »Soeben wurde ein Funkspruch abgefangen«, sagte er sichtlich enttäuscht mit mürrischer Stimme. »Die Minerve bleibt getaucht, bis sie den Ärmelkanal...

Erscheint lt. Verlag 18.1.2021
Reihe/Serie Die Kurt-Austin-Abenteuer
Die Kurt-Austin-Abenteuer
Übersetzer Michael Kubiak
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Sea of Greed (Kurt Austin 16)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Abenteuer • Abenteuerroman • action • Alternative Energie • brennendes Wasser • Codename Tartarus • Das Jericho-Programm • Das Osiris-Komplott • Der Colossus-Code • Die Arktis-Verschwörung • Die zweite Sintflut • eBooks • Eiskalte Brandung • Explosion • Flammendes Eis • Geheimfracht Pharao • Golf von Mexiko • Höllenschlund • Höllensturm • Im Auge des Taifuns • Israel • Kurt Austin • New-York-Times-Bestseller • NUMA • Packeis • Projekt NIghthawk • Schattenfracht • Spannung für Männer • Teufelstor • Thriller • Todeshandel • Todeswrack • Tödliche Beute • U-Boot
ISBN-10 3-641-25064-1 / 3641250641
ISBN-13 978-3-641-25064-5 / 9783641250645
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