Ein Rocker für Alice im Wunderland -  Bärbel Muschiol

Ein Rocker für Alice im Wunderland (eBook)

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2020 | 1. Auflage
120 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-154-1 (ISBN)
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Nun also die sechste Märchenprinzessin - Pedro kann es nicht fassen. Jetzt hat es ihn getroffen, ein Blick auf dieses wunderschöne Mädchen hat ausgereicht und er zappelt wie ein Fisch an dem verdammten Haken. Der gnadenlose Enforcer des Red Snake Motorcycle Clubs ist dem Schicksal hilflos ausgeliefert - und wehrt sich kein bisschen. Alice im Wunderland ist seine Bestimmung, seit er sie gekostet hat, weiß er das. Der Tod und die Frauen – nichts ist gefährlicher und endgültiger.
Alice kann sich an nichts erinnern, die Vergangenheit ist wie ausgelöscht. In ihrem Kopf wirbeln ein weißes Häschen, tanzende Schaukelpferde und eine Grinsekatze herum. Ein Glöckchen bimmelt leise, schließlich wacht sie auf und erfährt, dass sie aus einem Kofferraum gerettet wurde, in den sie ein psychopathischer Killer gesperrt hatte. Ihr Retter ist ein düsterer Outlaw, sexy und heiß wie die Hölle. Sie kann nicht widerstehen, will diese Muskeln, diese rohe Kraft spüren und die Hitze, die er ausstrahlt.
... Die Zeit wartet nicht auf dich, sie wartet auf niemanden! ...
Wer weiß schon, ob es ein Morgen gibt. Und so lässt sie sich ein, versinkt in einem Wunderland der Lust, in ihrem ganz persönlichen Märchen voll rauer Zärtlichkeit und knallharter Romantik.
Die Rockerserie beinhaltet:
1. Ein Rocker für Cinderella
2. Ein Rocker für Pocahontas
3. Ein Rocker für Dornröschen
4. Ein Rocker für Schneewittchen
5. Ein Rocker für die Meerjungfrau
6. Ein Rocker für Alice im Wunderland
7. Ein Rocker für Rotkäppchen
8. Ein Rocker für Rapunzel



Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.

Prolog


 

Alice

 

Es fühlt sich an, als würde ich taumeln, mich im Kreis drehen und fallen ...

Ich drehe mich, stürze durch die Luft in ein ungewisses Nichts.

Das Licht ist schummrig, mir kommt eine Katze entgegen, sie hat einen buschigen Schwanz und grinst mich an.

Seit wann können Katzen grinsen?

Sie wirbelt um mich herum, streift mit einer ihrer Samtpfoten über meine Schulter und flüstert dabei leise meinen Namen ...

Seit wann können Katzen reden?

Noch bevor ich eine Erklärung für all das finden kann, verschwindet die Katze, sie löst sich auf, wird direkt vor meinen Augen unsichtbar.

Ich schlingere weiter umher, falle nun mit den Füßen zuerst. Ein Klavier kommt mir von unten entgegen, es steigt schwerelos nach oben, wie Luftblasen unter der Wasseroberfläche. Die Tasten bewegen sich wie durch Zauberhand, eine wunderschöne Melodie erfüllt die Stille, doch sobald das Musikinstrument aus meinem Sichtfeld verschwunden ist, verstummen auch die melancholischen Klänge. Eine tanzende Teekanne saust an mir vorbei, das Porzellan glänzt kurz, dann verschwindet sie in dieselbe Richtung wie das Klavier. Funken stieben durch die Luft, sie treffen auf meine Haut, zerplatzen dort und lösen ein heißes Kribbeln aus.

Ein Schwarm hölzerner Schaukelpferde streift meine nackten Füße, sie wiehern laut und schweben wie Federn durch das Vakuum, in dem ich mich gerade zu befinden scheine. Die Geschwindigkeit, mit der ich falle, verlangsamt sich, sodass ich kurz innehalten und die sonderbare Erscheinung bewundern kann.

Erst jetzt wird mir klar, dass ich ein veilchenblaues Kleid trage, der weiche, spitzenbesetzte Stoff bauscht sich an meinen Beinen. Die fliegenden Schaukelpferde verschwinden, plötzlich umgibt mich eine finstere Schwärze. Für einen kurzen Moment bin ich alleine in der Finsternis, es herrscht absolute Stille.

Das leise Bimmeln eines Glöckchens erklingt, ein Windstoß lässt mich rotieren, ich hänge nun mit dem Kopf nach unten in der Schwerelosigkeit. Der Sinkflug geht weiter, mein entsetzter Schrei verhallt ungehört. Eine unangenehme Gänsehaut überzieht meine Arme. Was geschieht nur mit mir?

Das zunächst leise Bimmeln wird lauter, es erinnert mich an die silbernen Glöckchen, die zur Weihnachtszeit an den Mistelzweigen befestigt werden.

Seltsamerweise kann ich sie nur hören, jedoch nicht sehen. Dafür rauschen plötzlich ein Dutzend metallisch schimmernder Libellen an mir vorbei. Das unverkennbare Aroma von Vanille steigt mir in die Nase. Wieder werde ich herumgedreht, jetzt liege ich auf dem Bauch, fast so als würde ich schwimmen.

Jemand lacht, die grinsende Katze taucht vor mir auf, sie legt den Kopf leicht schief und fragt mich leise nach meinem Namen. Instinktiv will ich den Mund öffnen und mich ihr vorstellen, aber da gibt es ein Problem - ich habe keine Ahnung, wie ich heiße!

Oh mein Gott!

Vorhin, bei ihrem ersten Auftauchen, hat sie mir meinen Namen doch noch gesagt. Also wie kann es sein, dass ich ihn nicht jetzt nicht mehr weiß?

Was passiert nur mit mir?

Träume ich vielleicht?

Wie ist es möglich, dass sich weder die Katze noch ich an meinen Namen erinnern können?

Das ist verrückt - das ist alles verrückt und kann niemals die Realität sein!

Oder? Na ja ... je länger ich über meinen Namen, die grinsende Katze und das, was mir gerade passiert, nachdenke, umso weniger weiß ich, was wahr ist und was nicht.

Plötzlich windet sich eine Treppe um mich herum, die Stufen scheinen sich zu bewegen, die Katze ist längst wieder verschwunden. Bunte Bilder in goldenen Rahmen surren an mir vorbei. Es fühlt sich so an, als würde ich schwerelos mitten durch die Erde hindurch fallen. Ich gewinne immer mehr an Geschwindigkeit, falle schneller und schneller und immer schneller. Mein Herz rast, Angst breitet sich in mir aus ...

Was, wenn ich jetzt bald irgendwo aufkomme, wenn ich so hart am Boden lande, dass ich zerschmettert werde und sterbe?

Die Gedanken in meinem Kopf überschlagen sich, ein weißes Kaninchen hoppelt seelenruhig an mir vorbei. Es sieht mich aus großen Augen an, seine Nase bewegt sich.

Das Ticken einer Uhr wird laut, es erinnert mich an die Zeit und dass ich keine Ahnung habe, welcher Tag heute überhaupt ist, ganz zu schweigen welches Jahr.

Eine goldene Taschenuhr erscheint aus dem Nichts, der Deckel klappt sich auf und die kleinen Zeiger drehen sich wie verrückt im Kreis.

„Du bist zu spät ...“

Im ersten Moment bin ich mir nicht sicher, woher die leise Stimme kommt, doch dann löst sich die Uhr in Luft auf und mein Blick fällt auf das Kaninchen und mir wird klar, dass es gerade mit mir redet.

Sprechende Tiere?

„Zu spät wofür?“

Das Kaninchen knickt das rechte Ohr ab, nun hält es wie durch Zauberhand die goldene Taschenuhr in der Hasenpfote.

„Zu spät für dein Leben, Alice. Die Zeit wartet nicht auf dich, sie wartet auf niemanden!“

Richtig, ich heiße Alice ...

Keine Ahnung, woher die Gewissheit kommt, aber in tief in meinem Inneren spüre ich, dass das Kaninchen recht hat.

Ich bin zu spät, das Leben wartet nicht ...

Sobald mir das bewusst geworden ist, löst sich die Angst, die mich bis eben fest im Griff hatte, in Wohlgefallen auf, mein Sinkflug stoppt und ich lande auf einem weichen Untergrund.

Mir ist warm, ich höre Geräusche, fühle eine weiche Decke, die sich um meine Beine legt.

Noch ist vor meinen Augen alles dunkel, ich kann nichts sehen, aber dafür bemerke ich, dass die Luft, die mich umgibt, nach Tabak, Leder und Whisky riecht.

Die pechschwarze Finsternis fühlt sich an wie flüssiger Teer, an dem ich festklebe und der mich nicht gehen lassen will.

Das weiche Kaninchen taucht wie aus dem Nichts auf, dieses Mal trägt es einen purpurroten Zylinder auf dem Kopf, die goldene Uhr hängt um seinen Hals.

„Du bist zu spät, Alice. Wach endlich auf und fang an zu leben!“

Die Eindringlichkeit, mit der das flauschige Tier zu mir spricht, lässt mich erschaudern.

Instinktiv reiße ich die Augen auf und schnappe nach Luft.

Es dauert einen Moment, bis ich kapiere, wo ich mich befinde, und feststelle, dass ich in Wirklichkeit keine Ahnung habe, wo ich eigentlich bin.

Das ist alles sehr verwirrend ...

Weder das weiche Sofa, auf dem ich liege, noch irgendetwas anderes in dem Raum kommt mir bekannt vor.

Auf dem massiv aussehenden, hölzernen Schreibtisch stapeln sich Unmengen von Unterlagen, aufgerissene Briefumschläge und etliche kleine Schachteln, in denen sich irgendetwas Silbernes befindet, das im Licht der Deckenlampe wie ein Schatz glänzt. Hinter dem Schreibtisch steht ein großer Ledersessel, direkt neben ihm steht ein schwarzer, aufgeklappter Globus, in dem sich verschiedene Flaschen befinden.

In einer Ecke lehnen ein paar Waffen. Sie sind dunkel und sehen äußerst tödlich aus. Auch die Tatsache, dass sie nicht neu, sondern eher ziemlich abgenutzt und gebraucht auf mich wirken, macht die Situation, in der ich mich gerade befinde, nicht unbedingt erträglicher. Ein silberner Safe zieht meine Aufmerksamkeit auf sich, die Türe ist geschlossen, was sich wohl in ihm befindet?

Ein Schatz? Diamanten? Oder vielleicht die grinsende Katze?

An den Wänden hängen Bilder von Motorrädern, manche sind gerahmt, andere mit einfachem Klebeband am Putz befestigt.

Einige der Maschinen wirken wie Kunstwerke, stark und mächtig, andere sehen eher klein und schnell aus. Auf einem der vielen Poster windet sich eine nackte Frau auf einer roten Harley Davidson. Sie hat so viel Schminke im Gesicht, dass sie auf mich unwirklicher wirkt als das weiße Kaninchen mit dem Zylinder.

Alles äußerst merkwürdig ...

Unsicher setze ich mich auf, bestaune nun jedes Detail des Zimmers und frage mich zum bestimmt einhundertsten Mal, wie ich nur an diesen eigentümlichen Ort gekommen bin?

Vielleicht durch den langen Tunnel, durch den ich gefallen bin?

Das wäre eine Erklärung. Sofort zuckt mein Kopf nach oben, aber an der Decke über mir befindet sich nur weiße Farbe und Mauerwerk und kein seltsames Portal, in dem Katzen, Schaukelpferde und Klaviere schweben.

Verwirrt reibe ich mir über meine schmerzende Stirn und versuche, Antworten zu finden. Was mir alles andere als leicht fällt, besonders, weil ich überhaupt keine Erinnerungen habe, die nichts mit meinem Sturz zu tun haben. Weder weiß ich, wo ich bin, noch woher ich komme. Ich habe keine Ahnung, welchen Tag, welches Jahr oder welche Zeit wir haben. Geschweige denn, in welchem Land ich mich befinde. Vielleicht in einem Wunderland? Es ist durchaus möglich ...

Nun fällt mein Blick auf den kleinen würfelförmigen Glastisch vor mir. Er ist sauber, so sauber, dass sich das Licht in ihm bricht. Auf der durchsichtigen Platte stehen zwei Gläser, das eine ist groß und gefüllt mit Wasser, das andere ist klein, nicht größer als mein Daumen und in ihm liegen zwei kreisrunde, gelbe Tabletten - Schmerztabletten?

Beide...

Erscheint lt. Verlag 8.4.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-96586-154-9 / 3965861549
ISBN-13 978-3-96586-154-1 / 9783965861541
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