G. F. Unger Western-Bestseller 2460 (eBook)

Der letzte Kampf

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9742-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Western-Bestseller 2460 - G. F. Unger
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Wir hatten es geschafft und die Herde von Texas nach Dodge City gebracht. Nun mussten wir nur noch mit dem Erlös zurück nach Concho, wo Ironsides Killer auf uns wartete ...

Ich begann darüber nachzudenken, was alles in den vergangenen vier Monaten geschehen war.

Damals waren wir mit einer Longhornherde in Texas aufgebrochen, wir von der Stirrup Ranch im Concho-River-Land.

Siebzehn Reiter, ein Koch, dreitausend Longhorns und eine Pferderemuda von mehr als hundert Caballos, die wir an jedem Tag dreimal wechselten.

Es wurde ein Treiben diesseits der Hölle, die jenseits nicht schlimmer sein konnte – dies glaubten wir jedenfalls. Wir trieben durch das Panhandle, erlebten Sandstürme, dann wieder Wolkenbrüche, die jeden trockenen Creek in einen reißenden Fluss verwandelten. Wir bekamen es mit Pferdedieben und Stampedern zu tun, erlebten also auch Stampeden. Und am Red River kämpften wir gegen einstige Guerillas der Nordstaaten, die einst zu Rotbein-Jennisons Horde gehörten.

Wir hungerten, dursteten, schwitzten und froren abwechselnd. Und unsere langhörnigen Biester, die wir »Gehörnte Karnickel« nannten, machten uns ständig das Leben so schwer, als wären wir verdammte Sünder in der Hölle.

Und dann endlich kamen wir nach Dodge City.

Oh, hier gab es alles, nämlich Saloons, Spielhallen, Tingeltangels – und es gab auch die Häuser, in denen die Mädchen auf Hammel warteten, die vier Monate keinen Spaß gehabt hatten und unterwegs auf dem Treibweg von Frauen nur träumen konnten.

Nun, auch ich gehörte zu diesen Hammeln.

Und nun lag ich an diesem Morgen neben Rosy, die immer noch den wohlverdienten Schlaf nach vollbrachter Arbeit schlief.

Ich erhob mich vorsichtig, wollte Rosy nicht wecken. Langsam kleidete ich mich an. Das Zeug hatte ich mir am Tag zuvor gekauft.

Als ich mir dann noch meinen Waffengurt mit dem schweren Revolver um die Hüften schwang, war ich fertig zum Abgang. Leise verließ ich das Zimmer und ging die Treppe hinunter in die große Wohnhalle. Dabei dachte ich endlich wieder an das, was vor uns lag, vor mir und den vier anderen Reitern der Stirrup Ranch von Lee Weathers, unserem Rancher.

Ja, wir fünf Reiter gehörten zur Stamm-Mannschaft der Stirrup Ranch, deren Brandzeichen ein Steigbügel war.

Die anderen Reiter waren in San Antonio als Treiber angeworben worden, ebenso der Koch mit dem Chuckwagen.

Als ich in die nobel eingerichtete Halle kam, da sah ich sie alle beim Frühstück sitzen, denn das gehörte hier zum Service.

Jubal Callahan, unser Vormann, der auch unser Treibboss war, empfing mich mit den Worten, wobei die drei anderen Jungs breit grinsten: »Na, bist du noch fähig, auf einem Caballo zu reiten? Schaffst du es noch in den Sattel?«

Ich grinste zurück und erwiderte: »Ihr seht auch nicht besonders rüstig aus. Sogar eure Ohren hängen schlapp herunter.«

Nun lachten sie. Ihre Namen waren Mike, Shorty, Ringo und Jubal. Und vielleicht hatten sie ihre Nachnamen längst schon vergessen. Nur von unserem Vormann wussten wir, dass er außer Jubal auch noch Callahan hieß.

Natürlich hatte ich meinen Vaternamen noch nicht vergessen, obwohl man mich seit meiner Kindheit nur Jake nannte. Mein Nachname war Thorne. Ja, ich hieß Jake Thorne.

Ich setzte mich zu ihnen, erwiderte ihr Grinsen immer noch, und begann das Frühstück zu genießen.

☆☆☆

Eine Stunde später holten wir unsere Sattelpferde aus dem Corral des Mietstalls, und jeder von uns besaß noch ein zweites Pferd. Denn wir würden nach Texas den ganzen Treibweg zurückreiten.

Das hatte seinen Grund. Denn wir würden verschwiegene Wege – auch Umwege – reiten.

Fast fünfundvierzigtausend Dollar mussten wir nach Texas bringen zu unserem Rancher, der hoffentlich noch lebte und seine schwere Verwundung ausgeheilt hatte.

Fünfundvierzigtausend Yankeedollar in das arme Texas, das zu den Verlierern des Krieges Süd gegen Nord gehörte!

Diese gewaltige Summe setzte sich zusammen aus zumeist kleinen Scheinen und Hartgeld. Denn große Scheine konnte man in Texas noch nicht wechseln. Erst die Treibherden würden mit ihren Erlösen in Kansas für einen Aufschwung in Texas sorgen.

In zwei oder drei Jahren würde Texas die Not überwunden haben.

Was uns fünf Reiter der Stirrup Ranch und die fünfundvierzigtausend Dollar betraf, so hätten wir damit auch die Heimreise in Postkutschen bewältigen können.

Doch wir wussten, dass auf allen Wegen Banditen auf solche Narren lauerten, die mit Säcken voller Geld heim nach Texas wollten.

Und überdies befand sich unsere Stirrup Ranch im Krieg mit Butch Ironside und dessen hartgesottener Mannschaft. Deshalb mussten wir damit rechnen, dass Ironsides Revolvermänner und Banditen uns irgendwo auflauern würden.

Denn wenn unser Boss Lee Weathers bald kein Geld hatte, wurde er zum Verlierer.

Butch Ironside aber hatte reichlich Geld. Er war der Beauftragte einer mächtigen Bodenverwertungs-Gesellschaft von Yankees, deren Ziel es war, möglichst viel von Texas zu erobern.

So standen die Dinge also, und wir wussten, dass es noch einen gnadenlosen Kampf geben würde.

Nun, wir ritten vom Mietstall zuerst zum Store und versorgten uns mit Proviant und all den Dingen, die man haben musste, wenn man abseits der Wege ritt und unter freiem Himmel das Camp aufschlug. Wir waren gut bewaffnet, denn das war ja unterwegs schon notwendig gewesen. Und so kauften wir nur noch reichlich Munition.

Dann ritten wir in den Hof der Kansas-Bank.

Dort hatte man uns schon erwartet, weil das so abgesprochen war.

Jubal Callahan ging mit Ringo und Mike hinein.

Shorty und ich, wir blieben draußen bei den Pferden.

Dann kamen auch noch zwei der Deputy Marshals in den Hof. Einer sagte trocken: »Habt ihr schon gehört? Man hat die heimkehrende Mannschaft der Skull Ranch am Cimarron überfallen, als sie mitten in der Furt steckte. Es soll Rotbein-Jennisons Bande gewesen sein. Und sie erbeutete den ganzen Erlös für die Skull-Ranch-Herde. Die Nachricht kam vorhin mit der Postkutsche aus dem Süden. Und jetzt warten sie gewiss auf euch.«

Der Deputy Marshal verstummte mit einem Klang von Schadenfreude in der Stimme. Er war ein Yankee, das erklärte alles.

Ich sah ihn an und fragte: »Und das macht dir Freude?«

Er hob die breiten Schultern und ließ sie wieder sinken. Dann dachte er nach und erwiderte schließlich: »Eigentlich nicht. Denn diese Stadt lebt von den Texas-Herden. Ihr Texaner seid schon tolle Burschen. Gut so?«

Ich nickte ihm zu.

Dann warteten wir. Nach einer Weile kamen Jubal, Mike und Ringo heraus. Sie trugen prall gefüllte Satteltaschen, und wir wussten, sie waren schwer. Denn Hartgeld-Dollars wogen was. Dieses verdammte Kleingeld würde uns noch eine Menge Schwierigkeiten machen. Doch man brauchte es in Texas nun mal dringender als große Geldscheine.

Jeder von uns bekam zwei Satteltaschen und legte sie über den Nacken seines Reservepferdes. Dann saßen wir auf.

Einer der Marshals sagte: »Bis zur Stadtgrenze seid ihr sicher mit euren Dollars.«

Jubal Callahan erwiderte aus dem Sattel zu ihm nieder: »Oha, wir sind euch sehr dankbar. Dodge City ist eine wunderbare Stadt.«

Seine Stimme höhnte.

Dann ritten wir an und waren unterwegs.

Vor uns lagen mehr als eintausendfünfhundert Meilen, vielleicht fast zweitausend, wenn wir Umwege reiten mussten.

Und wir wussten nicht einmal, ob unser Rancher Lee Weathers überhaupt noch am Leben war und es die Stirrup Ranch noch gab.

☆☆☆

Ich ritt an diesem Tag als letzter Mann, führte das andere Pferd an der langen Zügelleine mit. Wenn ich es nach zehn Meilen wechselte, würde ich nur den Sattel von einem Rücken auf den anderen legen müssen.

Meine vier Gefährten hatte ich vor mir.

Mike war ein bulliger Typ, eigentlich gutmütig. Aber wenn man ihn reizte, da glich er einem wilden Toro. Manchmal spielte er wunderschön mit seiner Mundharmonika. Mit dem Revolver war er nicht besonders schnell. Doch mit dem Gewehr war er ein Scharfschütze.

Vor ihm ritt Shorty. Schon sein Name sagte alles. Ja, er war klein und wirkte zu Fuß unscheinbar. Im Sattel jedoch sah er wie ein Ritter aus.

Vor Shorty ritt Ringo. Er war ein hübscher Bursche mit goldenen Locken, um die ihn jedes Mädchen beneidete. Auf den ersten Blick wirkte er nicht besonders hart, aber wenn man in seine stahlblauen Augen gesehen hatte, stufte man ihn anders ein. Wahrscheinlich war er ein Revolvermann, der sich einen Job als Cowboy gesucht hatte, um vergessen zu werden.

Vor Ringo ritt unser Vormann Jubal Callahan.

Er war fast zehn Jahre älter als wir, sah gut aus und wirkte wie ein Mann, der das Leben in allen Höhen und Tiefen kennt. Er war gewissermaßen der Ziehsohn von Lee Weathers, strömte ruhiges Selbstbewusstsein aus, ruhte in einer innerlichen Kraft.

Er war hart, schnell und zuverlässig.

Unser Boss hatte seine Frau verloren, auch seine Tochter. Und so würde Jubal Callahan eines Tages die Ranch übernehmen wie ein Sohn.

☆☆☆

Zwei Tage später erreichten wir abseits des Wagenweges den Cimarron. Manchmal sahen wir in der Ferne Treibherden, die nach Dodge City wollten.

Wir starrten vom Uferhang auf den Cimarron nieder, den Fluss, dessen Name so viel wie »Entlaufener Sklave« bedeutete.

Er war ziemlich wild, und es gab hier keine Furt. Wir durften keine Furt benutzen, denn gewiss lauerten bei allen Furten die Banditen von Rotbein-Jennison.

Wir kamen einigermaßen gut durch den Cimarron.

Aber als wir danach noch keine Viertelmeile geritten waren, tauchten einige Reiter vor uns auf....

Erscheint lt. Verlag 21.4.2020
Reihe/Serie Western-Bestseller
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Westernromane • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-9742-3 / 3732597423
ISBN-13 978-3-7325-9742-0 / 9783732597420
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