Der Bergdoktor 2019 (eBook)

Mit Dr. Burgers Beistand
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9762-8 (ISBN)

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Der Bergdoktor 2019 - Andreas Kufsteiner
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Als Dr. Pankraz Burger an diesem Mittag mit seinen drei Enkelkindern nach Hause kommt, freut er sich wie immer auf ein leckeres Essen, das die Zenzi für die Familie gekocht hat. Doch schon in der Diele merkt er, dass damit wohl irgendetwas schiefgegangen ist. Es riecht verbrannt.
Kurz darauf findet er die Zenzi ausgestreckt auf dem Kanapee, wo sie leise vor sich hin stöhnt.
Pankraz Burger will seinen sofort seinen Sohn in der Praxis benachrichtigen, doch Martin ist unterwegs zum Wachmeier-Hof. Auch dort gibt es einen Notfall. Lissy, die junge Bäuerin, hat sehr starke und sehr gefährliche Tabletten im Haus gefunden ...

Mit Dr. Burgers Beistand

Wie es für Vincent nach der Diagnose weiterging

Von Andreas Kufsteiner

Als Dr. Pankraz Burger an diesem Mittag mit seinen drei Enkelkindern nach Hause kommt, freut er sich wie immer auf ein leckeres Essen, das die Zenzi für die Familie gekocht hat. Doch schon in der Diele merkt er, dass damit wohl irgendetwas schiefgegangen ist. Es riecht verbrannt.

Kurz darauf findet er die Zenzi ausgestreckt auf dem Kanapee, wo sie leise vor sich hin stöhnt.

Pankraz Burger will sofort seinen Sohn in der Praxis benachrichtigen, doch Martin ist unterwegs zum Wachmeier-Hof. Auch dort gibt es einen Notfall. Lissy, die junge Bäuerin, hat sehr starke und sehr gefährliche Tabletten im Haus gefunden …

Der Bus von Mayrhofen nach St. Christoph fuhr zweimal am Tag. Die einzige Straße, die sich in Serpentinen den Berg hinaufwand, verlangte dem Fahrzeug alles ab.

Eingerahmt von den Zillertaler Alpen, lag St. Christoph wie ein Ei in seinem Nest, umringt von hohen Gipfeln, Almen auf sommergrünen Weiden, Wäldern und rauschenden Wasserfällen.

Jedes Mal wurde Sabine Burger ganz feierlich zumute, wenn der Bus um die letzte Kurve rumpelte und die gepflegten Bauernhäuser in Sicht kamen, dominiert vom Kirchturm mit seinem Wetterhahn, der immer so schön golden in der tiefstehenden Sonne glänzte. Und das, obwohl Sabine ursprünglich aus Wien stammte und sich niemals hätte träumen lassen, ihre geliebte Heimatstadt eines Tages zu verlassen.

Was war geschehen? Sabines Tante Rika hatte ihrer Nichte so lange von der Schönheit der Berge vorgeschwärmt, bis Sabine beschlossen hatte, sich ein paar Tage Urlaub in Rikas Haus zu gönnen.

Soweit der Plan. Das, was dann passierte, war nicht geplant gewesen, und noch heute schüttelte Sabine manchmal den Kopf über die seltsamen Wege, die das Schicksal ging.

Der Zufall hatte es gewollt, dass ausgerechnet an einem dieser Tage Dr. Martin Burger zu Gast bei Tante Rika gewesen war. Ein Blick, und die beiden hatten sich Hals über Kopf ineinander verliebt. Schon in diesem Augenblick war klar gewesen, dass ihrer beider Leben nie mehr wieder dieselben sein würden.

Niemals würde Sabine ihr geliebtes Wien, ihre schöne Jugend und die Studienjahre dort vergessen. Dennoch hatte sie nicht gezögert und war ihrem Martin hinauf auf den Berg gefolgt. Nur ein Jahr nach ihrer ersten Begegnung hatte sie den Bergdoktor in der schönen, alten Pfarrkirche geheiratet.

Kaum zu glauben, dass das alles schon mehr als sieben Jahre her war. Noch immer schlug Sabines Herz Kapriolen, wenn sie ihren Mann sah. Obwohl Martin Burger inzwischen einundfünfzig Jahre alt war, hatte er nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Ganz im Gegenteil machten ihn die Fältchen um die Augen nur noch anziehender.

Rumpelnd und mit quietschenden Reifen fuhr der Bus um eine weitere Kurve. Kurz darauf hielt er an der Haltestelle.

Sabine Burger raffte ihre Taschen zusammen – Mitbringsel für ihre Familie von ihrem Ausflug nach Innsbruck – verabschiedete sich vom Busfahrer und kletterte aus dem Gefährt.

Auf dem Weg zum Doktorhaus, das am Ende der Kirchgasse lag, begegneten ihr ein paar Bäuerinnen. Und zwei Jungen radelten johlend in halsbrecherischer Geschwindigkeit um die Kurve.

Lächelnd sah Sabine ihnen nach. Ein Glück, dass sie wenigstens Helme trugen. Denn auch wenn Martin in seiner perfekt ausgestatteten Praxis Notfälle aller Art behandeln konnte, war er nicht erpicht darauf.

Schließlich erreichte sie das Doktorhaus. Zunächst betrat sie die Praxis, um Martin Bescheid zu sagen, dass sie wieder daheim war.

Fast stieß sie an der Tür mit Clementine, der Köchin der Familie von Brauneck, zusammen.

„Grüß dich, Clementine“, begrüßte Sabine sie. „Was treibt dich denn zu meinem Mann? Oder hast wieder einmal ein Rezept mit der Zenzi getauscht?“

Missmutig schüttelte die Clementine den Kopf. Gleichzeitig streckte sie den rechten Arm aus und schob den Mantelärmel hoch.

„Ich wollte Schmalznudeln backen. Da ist mir der Topf mit dem heißen Fett ausgekommen.“

„Oje, du Arme!“ Sabine Burger runzelte die Stirn. Verbrennungen mit heißem Öl schmerzten und führten häufig zu ausgeprägten Brandwunden. Das lag daran, dass Öl das Gewebe der Haut nachhaltiger schädigte als andere heiße Flüssigkeiten. „Hoffentlich ist’s bald wieder gut.“

„Der Doktor hat die Brandblasen aufgemacht und einen desinfizierenden Verband angelegt. Zuerst hab ich ja furchtbar Angst gehabt, aber er hat ja richtige Zauberhände.“

Sofort musste Sabine an die vergangene Nacht denken. Sie konnte wahrlich ein Lied von diesen Händen singen! Dieser Gedanke genügte, um ihre Wangen glühen zu lassen. Hoffentlich bemerkte Clementine nichts. Doch die Dämmerung war gnädig.

„Was für ein Glück, dass wir unseren Bergdoktor haben“, erwiderte sie schnell und wünschte Clementine gute Besserung.

Endlich konnte Sabine ihr Vorhaben in die Tat umsetzen. Sie drückte die Tür zum Sprechzimmer auf. Wärme strömte ihr entgegen und der vertraute Geruch, eine Mischung aus Desinfektionsmitteln, Zirbelholz und Kräutern.

Martin saß am Computer. Die Tastatur klapperte unter seinen flinken Fingern. Konzentriert wie er war, bemerkte er sie zunächst nicht. Erst das Klappen der Tür ließ ihn hochschauen. Beim Anblick seiner Frau lächelte er.

„Was machst du denn hier, mein Schatz?“

„Oh, als ich aus dem Bus ausgestiegen bin, hab ich plötzlich so ein Stechen hier bekommen.“ Mit Leidensmiene deutete Sabine auf ihr Herz. „Da hab ich mir gedacht, ich wende mich lieber gleich an einen Spezialisten.“ Sie ging um den Schreibtisch herum und beugte sich von hinten über die Schulter ihres Mannes. Sein aufregender Duft stieg ihr in die Nase. Sie küsste seinen Hals und knabberte ein bisserl an seinem Ohrläppchen.

Martin Burger lachte rau. Doch die Disziplin behielt die Oberhand.

„Net jetzt, mein Schatz“, lehnte er mit einem Ausdruck des Bedauerns ab. „Ich hab noch zu tun.“

„Aber die Sprechstunde ist vorbei und das Wartezimmer leer.“ Sabine dachte nicht daran, sich so leicht abspeisen zu lassen. Sie raschelte mit ihren Tüten. „Ich wollte dich nämlich zu einer kleinen, privaten Modenschau einladen. Erinnerst du dich an das schöne Kleid, das wir neulich im Internet gesehen haben? Es hing doch tatsächlich in einem Schaufenster in Innsbruck“, raunte sie ihrem Liebsten ins Ohr. „Ich könnte es heut Abend anziehen. Nur für dich allein.“

Martin erinnerte sich an das Kleid. Es war ein Traum aus Spitze und fließender Seide. Diese Vorstellung, seine Sabine darin zu sehen, war mehr als verlockend. Und doch war dieser Vorschlag ein Ding der Unmöglichkeit.

Martin stieß sich vom Boden ab, der Stuhl schwang herum. Er griff nach Sabines Händen und zog sie an die Lippen.

„Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Aber heut geht es leider wirklich net. Ich erwarte noch eine Patientin.“

Sabine sah hinüber zur Uhr über der Tür.

„Um diese Uhrzeit? Es doch schon nach sechs.“

„Die Wachmeier-Lissy hat vorhin angerufen. Der Futterhändler war noch da, und sie hat es net rechtzeitig zum Fädenziehen geschafft. Da hab ich ihr versprochen, auf sie zu warten.“

„Die Erbin vom Wachmeier-Hof“, sinnierte Sabine. „Ich war neulich in dem neuen Hofladen. Hübsch ist der geworden. Und der Vincent ist ein echtes Verkaufstalent.“

„Soso, der Vincent“, erwiderte Martin gedehnt. „Mir scheint, der wickelt gerade die ganze Dorfweiblichkeit um den kleinen Finger, die Zenzi eingeschlossen. Sogar die Jeggl-Alma hat sich schon bei mir beschwert, dass die Zenzi nimmer so oft bei ihr einkauft.“

Sabine sah ihren Mann nachdenklich an. Ausgerechnet heute waren die Kinder mit ihrem Großvater Pankraz droben im Haflinger-Gestüt des Baron Markus von Brauneck. Sie hatte sich den Abend so schön vorgestellt. Da musste ein bisserl Strafe schon sein.

„Der Vincent ist aber auch ein fescher Bursch. Und obendrein ist er sich net zu schade, sich selbst in den Laden zu stellen. Dabei hat er Agrarökonomie studiert.“

Martin verstand die Bedeutung hinter diesen Worten. Seine Augen wurden schmal. Er legte die Hände auf die Hüften seiner Frau, zog sie zu sich und sah zu ihr hinauf.

„Was hältst du davon, wenn wir die Kinder am Wochenende mit der Zenzi zum Wachmeier-Hof schicken? Ich hab gelesen, dass da ein Tag der offenen Tür stattfinden soll. Das wäre die Gelegenheit, um dein Kleid vorzuführen.“

Diesen Vorschlag ließ sich Sabine gründlich durch den Kopf gehen. An den Grübchen, die auf ihren Wangen tanzten, erkannte Martin, dass er gewonnen hatte.

„Also gut. Dann lasse ich noch mal Gnade vor Recht ergehen und gebe dir eine zweite Chance“, erwiderte sie und beugte sich über ihn, um ihm wenigstens einen Kuss zu stehlen, ehe sie sich auf den Weg nach nebenan machte, um ihre Schätze auszupacken.

***

Auch im neuen Hofladen war nach einem betriebsamen Tag endlich Ruhe eingekehrt. Vincent...

Erscheint lt. Verlag 7.4.2020
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7325-9762-8 / 3732597628
ISBN-13 978-3-7325-9762-8 / 9783732597628
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