11 Krimis: Mörder-Mühlen mahlen tödlich -  Alfred Bekker,  Earl Warren,  Pete Hackett,  Glenn Stirling

11 Krimis: Mörder-Mühlen mahlen tödlich (eBook)

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2020 | 1. Auflage
600 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-3850-0 (ISBN)
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11 Krimis: Mörder-Mühlen mahlen tödlich von Alfred Bekker, Pete Hackett & Earl Warren & Glenn Stirling Der Umfang dieses Buchs entspricht 790 Taschenbuchseiten. Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre. Dieses Buch enthält folgende Krimis: Glenn Stirling: Archibald Duggan und der Tunnel Earl Warren: Killerfrühling Alfred Bekker: Tote Bullen Pete Hackett: Championship des Todes Alfred Bekker: Erwürgt! Pete Hackett: Zuhälter, G-men und ein Gangster Alfred Bekker: Durchsiebt Pete Hackett: Hass war sein Lebenselexier Alfred Bekker: Der Kopf-Abhacker Pete Hackett: Gottes Mühlen mahlen langsam... Teil 1 Pete Hackett: Gottes Mühlen mahlen langsam... Teil 2

Sam Larsen war auffallend erregt an diesem Abend. Sein Gesicht brannte in heller Fieberröte. Jedem Bauarbeiter, der die Nick-King-Kantine betrat, spähte er argwöhnisch entgegen. Wenn ein Flaschenkorken knallte, zuckte er erschreckt zusammen.

Eben zündete er sich die sechste Zigarette an. Seine Finger zitterten. Das Streichholz versengte ihm die Haut.

„Was hast du?“, fragte Jessy Moon, die buntfarben wie ein Paradiesvogel neben ihm saß. „Ist wieder was passiert an der Baustelle? Du musst dich daran gewöhnen, Sam! Jeder Tag bringt etwas Neues. Mal erwischt es einen Bauführer, dann einen Maschinisten. Du lebst noch. Das ist die Hauptsache.“

„Fragt sich nur, wie lange“, grübelte Sam Larsen in düsterer Beklemmung. „Heute Nacht wird sich wieder was tun. Ich spüre es.“

Jessy Moon verschränkte lächelnd die Arme hinter dem Nacken. Diese Bewegung straffte ihre Figur um einige Zoll. Das wusste sie. „Was kann‘s dir anhaben? Du hast ja nicht Nachtschicht auf dem Bau. Hier in der Kantine gibt es keine Katastrophen. Solltest du allerdings eifersüchtig sein, weil auch andere sich um mich bemühen ...“

Sam Larsen reckte lauernd den Hals vor.

Er sah Nick King, den Kantinenboss, von links her aufkreuzen. Steif kam er auf den Ecktisch zu. Das konnte nichts Gutes bedeuten.

„Was gibt‘s?“, fragte Sam Larsen mit brüchiger Stimme.

Nick King baute sich drohend vor ihm auf. Er stand da wie ein Gebirge aus Fleisch, Knochen und Fett. Keineswegs war er das, was man unter einem gut aussehenden Mann versteht. Sein lückenhaftes Gebiss hätte jeden Zahnarzt in helles Entsetzen gestürzt. Überdies hatte er sich im Laufe der Jahre einige Warzen zugelegt. Sie waren nicht dafür geschaffen, ihn zu verschönern.

„Hör mal zu, Sam!“, fauchte er. „Ich will nicht, dass die Kantine in Verruf kommt. Wenn ihr ‘nen neuen Streich plant, so macht das draußen. In meinem Lokal ...“

„Ich verstehe kein Wort“, muckte Sam Larsen auf.

„Ach? Wirklich nicht? Dann geh zum Telefon. Es will dich jemand sprechen. Die Stimme kenn‘ ich. Verdammte Bande ...“

Sam Larsen schlich davon wie eine kranke Schnecke. Seine Hände waren klebrig feucht, als er nach dem abgelegten Hörer griff. Nervös hielt er ihn an sein ungewaschenes Ohr.

„Ich bin‘s, Sam“, keuchte er in den Draht. „Wie oft hab‘ ich euch schon gesagt, ihr sollt mich nicht in der Kneipe anrufen. Nick King mag das nicht. Er lässt uns noch hochgehen. Verlasst euch drauf.“

„Hier ist Ralph persönlich“, klang es kühl durch die Leitung.

Der Name genügte, um Sam Larsen augenblicklich stumm zu machen. Er brachte keinen Ton mehr durch die ausgedörrte Kehle. Finster stierte er auf den schwarzen Kasten.

„Wir haben gelost, Sam“, hallte es aus dem Hörer. „Das Los ist auf dich gefallen. Du wirst es tun.“

Für Sam Larsen ging plötzlich das Licht aus. Es wurde dunkel vor seinen Augen. Er sah nichts mehr. Nur die Gedanken bohrten wie schmerzhafte Stiche im Gehirn.

Warum hab‘ ich mich auch so dämlich auf den Leim locken lassen, dachte er in später Reue. Hätte ich das Geld nötig gehabt? Ich verdiene genug. Die dreckigen Scheine sind sowieso am Spieltisch kleben geblieben ...

„Du gehst in zehn Minuten weg, Sam“, peinigte ihn die frostige Stimme aufs Neue. „Den Weg kennst du. Es läuft alles ab wie verabredet. Unser Mann wird sich zum Nachtschalter der Bahnhofspost begeben. Am Turpin Wall fängst du ihn ab. Es ist finster dort. Niemand wird dich sehen. In einer halben Stunde kannst du wieder in der Kantine sein. Sorg rechtzeitig für ein Alibi. Darüber sprachen wir schon.“

Klick machte es. Die Leitung war tot. Sam Larsen blinzelte vom Büfett aus in den verqualmten Raum hinein. Er sah  nichts als graue Watte. Unter seinen Füßen schwankte der Boden. Wie ein Betrunkener stolperte er zu seinem Tisch zurück.

„Was war los?“, fragte Jessy Moon neugierig. „Bekommst du Lohnerhöhung? Oder ‘ne Woche Urlaub?“

Sam Larsen leerte sein Schnapsglas, warf drei Dollar auf den Tisch, knöpfte seine Jacke zu.

„Nimm das Geld!“, raunte er verstört. „Ich muss rasch mal weg. Sollte ich nach ‘ner halben Stunde nicht wieder da sein, dann zahlst du die Zeche und verschwindest unauffällig. Komm ich aber zurück, dann bin ich nie weg gewesen. Kapiert?“

„Hast du was mit ‘ner anderen?“, fragte Jessy Moon misstrauisch.

„Dummes Zeug!“, fuhr Sam Larsen dazwischen. „Ist‘n Geschäft, das sich  nicht aufschieben lässt. Wenn du keinem erzählst, dass ich weg war, kannst du zehn Mäuse haben.“

„Zehn Mäuse“, gurrte Jessy Moon. „Das lässt sich hören. Mach‘s gut, Kleiner! Ich wart‘ hier auf dich!“

Das kurze Gespräch hatte Sam Larsen etwas abgelenkt. Aber draußen, in der windigen Nacht, fiel die Angst wie ein böses Tier über ihn her. Er konnte kaum richtig atmen. Ein Eisblock schien sich gegen seine Brust zu stemmen.

Es ist Mord, dröhnte es durch sein Hirn, während er in seiner Jackentasche nach dem Revolver tastete. Er spürte den Schalldämpfer zwischen den Fingern. Seine Hände zuckten zurück. Es ist schäbiger Mord. Der Mann, der jetzt eben zum Nachtschalter der Bahnhofspost geht, hat mir nie was getan. Er kennt mich nicht einmal. Aber er soll sterben, nur weil Ralph Rattigan es beschlossen hat!

Dort lag der Turpin Wall. Eine finstere Straße, die sich wie ein Schlauch zwischen alte Stadtmauern und die kahlen Rückfronten verlassener Fabriken zwängte.

Alle achtzig Yards eine Laterne. Sonst kein Licht. Nirgends eine menschliche Behausung. Kein Lebewesen, so weit man sehen konnte.

Der Mann hat Mut, dachte Sam Larsen schaudernd. Ich würde nicht durch diese Straße gehen, auch wenn ich dadurch den Weg zum Bahnhof abkürzen könnte. Niemals!

Fröstelnd blickte er sich um. Wurde er beobachtet? Lauerte Ralph Rattigan in der Nähe? War er allein? Oder hatte er Helfer dabei?

Natürlich, dachte Sam Larsen beklommen. Natürlich lässt er mich beschatten. Ich bin ja noch ein Anfänger. Man kann mir nicht trauen. Ich muss mich erst bewähren. Verdammt, was ist das für eine Bewährung.

Ihm wurde schlecht. Das Grauen vor ihm selbst packte ihn. Da stand er, ein gedungener Mörder, die Finger am Schaft einer tödlichen Waffe, und wartete auf ein ahnungsloses Opfer.

Warum lief er nicht einfach weg? Es gab doch nicht nur diesen einen Ort in den Staaten. Er würde überall einen Job finden. Was also hielt ihn hier fest?

Schritte klangen auf. Feste, männliche Schritte. Eine straffe, aufrechte Gestalt zeichnete sich vom fahlen Dunstkreis der nächsten Laterne ab. Die Beschreibung stimmte. Das war der Mann. Rasch kam er näher. Zwanzig Yards war er noch entfernt. Zehn ... fünf ...

Zaudernd nahm Sam Larsen den Revolver aus der Tasche. Mit dem Daumen legte er den Sicherungsflügel um. Die Waffe war schussbereit. Die tödliche Kugel steckte im Lauf.

Sam Larsen hob die Mündung, visierte den Mann an, krümmte den Zeigefinger um den Abzug. Jetzt!

Jetzt musste er schießen. Der andere war auf gleicher Höhe, unmittelbar neben ihm, keine drei Fuß entfernt. Nie konnte die Kugel ihr Ziel verfehlen. In einer Sekunde war alles vorbei. Alles. Dann durfte er weglaufen aus diesem düsteren Winkel, zurück in die Kantine, in die mollige Ecke neben dem Ofen, durfte sich zu Jessy Moon setzen, ihrem albernen Geplapper zuhören, einen Gin trinken, einen Gin ...

Sam Larsen sah, wie die Mündung des Revolvers zu schwanken begann, auf und ab, auf und ab.

Er konnte nicht schießen. Der Finger am Abzug war wie gelähmt. Es ging nicht. Auch das Hirn streikte.

Der Fremde aber ging vorüber, er entfernte sich. Seine Schritte hallten hohl von den Mauern zurück. Der Abstand betrug schon fünf Yards ... acht Yards ... zehn ...

Da blitzte es drüben in einer Mauernische rötlich auf. Der Knall war nichts weiter als ein dumpfes „Plum“. Die Wirkung aber war erschreckend.

Der Fremde warf die Arme hoch, sackte zusammen, fiel vornüber. Doch noch ehe sein Körper das Pflaster berührte, wurde er von vier Armen aufgefangen.

Einige Sekunden später war es wieder still und dunkel an der Mauer. Das spukhafte Geschehen hatte die Nacht aufgesogen. Eine gespenstische Vision, weiter nichts.

Dem Wachhund der angrenzenden Fabrik jedoch schien die Witterung ganz und gar nicht zu behagen. Zunächst winselte er unterdrückt, nachher begann er lärmend zu bellen. Das Tor zum Fabrikhof wurde aufgestoßen. Der Hund schoss heraus wie ein grauer Schatten; hinterher folgte der Nachtwächter mit blendender Laterne.

„Ist hier jemand?“, fragte er mit imponierender Intelligenz.

Er hätte wohl nie eine Antwort erhalten, wenn das Tier nicht klüger...

Erscheint lt. Verlag 21.3.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-3850-8 / 3738938508
ISBN-13 978-3-7389-3850-0 / 9783738938500
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