Mydworth - Mord beim Maskenball (eBook)

Ein Fall für Lord und Lady Mortimer
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
148 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-7320-2 (ISBN)

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Mydworth - Mord beim Maskenball - Matthew Costello, Neil Richards
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Lady Lavinias jährlicher Maskenball auf Mydworth Manor ist einer der gesellschaftlichen Höhepunkte in dem kleinen Städtchen. Aber als einer der Gäste am See des Anwesens tot aufgefunden wird, ist die Party schlagartig vorbei. Zunächst sieht es aus wie ein Herzinfarkt. Aber Harry und Kat vermuten, dass der Tote mit der Maske tatsächlich das Opfer eines cleveren Mörders geworden ist, und beginnen zu ermitteln ...

Ein glamouröses Ermittlerduo, ungewöhnliche Verbrechen, schnelle Autos, schicke Kleider und rauchende Revolver - das ist Mydworth, die neue Serie von Matthew Costello und Neil Richards, den Autoren der britischen Erfolgsserie Cherringham. Sir Harry Mortimer, der ehemalige Spion im Dienste Seiner Majestät, ermittelt zusammen mit seiner umwerfenden Ehefrau Kat, die es mit jedem Bösewicht aufnehmen kann! Mydworth ist eine spannende Zeitreise ins England der 20er Jahre - für Fans von Babylon Berlin, Downton Abbey, und Miss Fishers mysteriösen Mordfällen.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



2. Ein denkwürdiger Abend
   


Kat war im Rahmen ihrer Arbeit für die amerikanische Regierung schon bei vielen großen Partys in diversen europäischen Hauptstädten gewesen. Aber diese hier war etwas vollkommen anderes.

Das gesamte Erdgeschoss des Herrenhauses war geöffnet worden – sogar der große Ballsaal hinten, der äußerst selten benutzt wurde. Bisher kannte Kat ihn nur mit abgedeckten Möbeln und geschlossenen Fensterläden.

Jetzt sah sie den großen Raum regelrecht funkeln. Spiegel blendeten, Kronleuchter schienen hell, und der edle Parkettboden, auf dem sich eine Menge von Gästen verhalten zur Musik der vierköpfigen Jazzband in der Ecke wiegten, glänzte.

Noch wird nicht wirklich getanzt, dachte sie. Doch so, wie der Champagner floss, würde es gewiss nicht mehr lange dauern.

Harry führte sie durch andere Räume, die ebenso voll waren. Und während sie sich Hand in Hand durch die Masse und vorbei an den langen Büfetttafeln bewegten, an denen maskierte Gäste anstanden, raunte er ihr die nötigen Informationen zu.

»Na schön, siehst du die Dame am Kamin? Die mit den Straußenfedern? Sie war letztes Jahr für einen Skandal mit dem Prinzen verantwortlich.«

»Und ich muss nicht mal fragen, mit welchem Prinzen«, sagte Kat.

»Ja, die Königsfamilie sorgt stets für Kurzweil. Und diese Burschen, die sich da in der Ecke unterhalten …«

Kat blickte hinüber zu einer Gruppe alter Männer in arabischen Gewändern, die Zigarren pafften.

»… einige unserer höchstdekorierten Generäle, glaube ich. Und der Mann im Cowboykostüm auf der Chaiselongue — amerikanischer Romanautor, sehr beliebt. Den Namen vergesse ich immer. Oh, sieh mal, dort auf der Terrasse …«

Durch die offenen Glasflügeltüren konnte Kat einen Zirkel von Männern und Frauen in schimmernden chinesischen Seidenkostümen und mit aufwendigem indischem Kopfschmuck ausmachen.

»Lavinias alte Bloomsbury-Clique. Maler, Schriftsteller, Theaterdirektoren und so weiter. Schwer zu sagen, ob sie verkleidet sind oder nicht. Ich frage mich, wer am Ende der Party mit wem schläft. Wir sollten eine Wette abschließen! Oh … schau mal dort.«

Auf sein diskretes Nicken hin blickte Kat zur Tür.

»Der Oppositionsführer höchstpersönlich, als Robin Hood verkleidet. Gütiger Himmel, sieh dir diese Strumpfhose an. Die ist eindeutig zu eng.«

Kat lachte und zeigte auf ein paar Bischöfe in violettem Ornat, die in ein ernstes Gespräch vertieft an der Tür lehnten.

»Und die beiden?«, fragte sie.

»Das sind tatsächlich echte Bischöfe«, antwortete Harry.

»Huch, dann sollte ich meine Zunge im Zaum halten.«

»Keine Sorge, du glaubst nicht, was ich von den beiden schon für Zoten gehört habe!«

Kat vernahm Jubelrufe von draußen.

»Komm mit«, sagte sie, hakte sich bei Harry ein und strebte zu den Terrassentüren. »Schauen wir mal, was da los ist.«

War das Treiben im Inneren von Mydworth Manor schon extravagant, stellte Kat auf der Terrasse fest, dass der Garten des Anwesens noch faszinierender aussah.

Auf dem kleinen See hinterm Haus brachten zwei Gondeln Paare zu der kleinen Insel mit dem weißen Gebäude und wieder zurück. Der Bau wurde »Staffage« genannt, auch wenn Kat keine Ahnung hatte, warum.

Auf dem Rasen begleitete ein klassisches Streichquartett einen eleganten Sopran bei einer Arie.

»Puccini, wenn ich nicht irre«, sagte Harry.

»Einer meiner Lieblingskomponisten. Die erste Oper, die ich in der Met in New York gesehen habe, war Tosca. Oh, sieh mal, ein Feuerschlucker!«

Harry trat einen Schritt zurück, als ein junger Mann mit freiem Oberkörper ins Blickfeld trat, der Flammen in den Abendhimmel spie. Eine kleine Gästeschar hatte sich um ihn herum versammelt.

»Kommen gleich auch noch Clowns und Seiltänzer?«, fragte Kat.

»Ich denke, es wird ein langer Abend. Was hältst du davon, wenn wir zunächst ans Büfett gehen?«

»Eine sehr gute Idee«, sagte Harry.

Als sie sich umdrehte, um zurück nach drinnen zu schlendern, bemerkte Kat eine Bewegung in einer Baumgruppe hinter der Terrasse. Ein großer Mönch, der die Kapuze seiner schwarzen Kutte aufgesetzt hatte, stand bei jemandem, der als Heinrich VIII. verkleidet war — das glaubte Kat zumindest zu erkennen. Der Mann hatte einen beachtlichen Bauch.

Der Gestik und dem Kopfschütteln nach stritten sich die beiden, erhoben jedoch nicht ihre Stimmen.

Etwas an der Art, wie sie zusammenstanden, ließ Kat für einen Augenblick innehalten. Die beiden blickten sich immer wieder verstohlen um.

Fast so, als würden sie sich verstecken.

»Alles in Ordnung?«, fragte Harry.

»Ja«, antwortete Kat, drehte sich um, wendete sich Harry zu und folgte ihm. »Einige dieser Kostüme sind richtig verrückt, oder?«

»Dein Koch McLeod hat sich heute Abend selbst übertroffen, Tante Lavinia«, sagte Harry, der seinen Teller abstellte und sich die Hände an einer Serviette sauber wischte.

Kat blickte auf und sah Lavinia auf die Ecke zukommen, in die Harry und sie sich zum Essen zurückgezogen hatten.

Inmitten dieser Scharen von Kardinälen, Dogen, Kurtisanen und Piraten sah Lavinia in ihrer Robe — die einer Herzogin? — aus wie ein Paradiesvogel. Wellen von blauem Stoff schimmerten im Schein der Lampen und Kerzen.

»Das will ich doch hoffen«, entgegnete Lavinia lachend. »Wir haben Unmengen zusätzliches Küchenpersonal für heute eingestellt, damit alles reibungslos läuft. Aber irgendwie …«

»Stimmt etwas nicht?«, fragte Kat.

»Nun, da sind diese ganz wunderbaren kleinen Hummerhäppchen, die eigentlich schon serviert sein sollten. Ich möchte, dass meine Gäste gut versorgt sind.«

»Soll ich mal in der Küche nachhaken?«, bot Harry an. »Ich kann sehr diskret sein. Sie werden gar nicht merken, dass ich dort bin.«

Kat musste sich noch daran gewöhnen, ihren Mann als Piraten zu sehen, das Gesicht unter einer Maske verborgen, was ihn, wie sie zugeben musste, noch attraktiver machte.

»Wärst du so lieb, Harry? Ich muss mich dringend unter die Leute mischen.« Lavinia berührte sacht Kats Unterarm. »Von manchen der Gäste hier weiß ich nicht mal, wie sie heißen! Lädt man einen aus einer bestimmten Clique ein, hat man sie gleich alle auf der Gästeliste!«

Ehe Harry sich auf den Weg nach unten in die Küche machte, in der reichlich Trubel herrschen dürfte, fragte er: »Kommst du hier zurecht, Kat? Ich bin nur ein oder zwei Minuten weg.«

»Sicher doch«, sagte Kat. »Alles bestens. Immerhin bin ich eine Kurtisane.«

Sie sah, wie Harry und seine Tante grinsten, bevor beide von dannen eilten. Dann stand sie allein mit ihrem Champagnerglas da. Ganz allein.

Andererseits fühlte sie sich hier auf Mydworth Manor in gewisser Weise auch zu Hause.

Sie stellte ihren Teller ab und ging in Richtung Ballsaal, wo die Band eines ihrer Lieblingsstücke von Cole Porter spielte: What Is This Thing Called Love.

Harry bahnte sich seinen Weg zwischen den Gästen hindurch, die den Hauptkorridor zur Diele füllten, und wäre beinahe mit einem Mönch zusammengestoßen, der mit ins Gesicht gezogener Kapuze an ihm vorbei und die Treppe hinauf zu den Gästezimmern eilte.

Er muss einer der Londoner Gäste sein, die hier übernachten, dachte Harry, als er dem Mann nachblickte, der in dem oberen Korridor verschwand.

Dann bog Harry zu dem Flur hinter der großen Treppe ab, wich Bediensteten aus, die ihm hektisch entgegenkamen, und stieg die Steintreppe zur Küche hinunter.

Er hatte einen Großteil seiner Kindheit auf Mydworth Manor verbracht, damals waren die unterirdischen Korridore ein bevorzugtes Ziel seiner Streifzüge gewesen. Die alte Köchin (die inzwischen längst tot war) hatte stets eine Leckerei, einen Becher Kakao oder an eisigen Wintertagen eine warme Ecke an den Öfen für ihn bereitgehalten. All das hatte ihm geholfen … die Dinge durchzustehen.

Er schob seine Maske nach oben. Nun würde ihn zumindest das reguläre Küchenpersonal erkennen und nicht nervös werden, dass unangekündigt jemand »von oben« kam.

Wo er auch hinsah, herrschte hektische Betriebsamkeit: Platten mit Essen wurden nach oben getragen, Körbe mit schmutzigem Geschirr heruntergebracht, damit die Küchenhilfen es spülen konnten.

Er ging zwei Dienern aus dem Weg, die ein eindrucksvolles silbernes Serviertablett mit kaltem Lachs trugen, und spähte in die laute Küche, wo just in diesem Moment ein junger Mann in einer schlecht sitzenden Livree auf dem nassen Boden ausrutschte. Die große Schüssel Austern, die er in den Händen hielt, flog in hohem Bogen davon und wurde auf...

Erscheint lt. Verlag 29.4.2020
Reihe/Serie Englischer Landhaus-Krimi
Englischer Landhaus-Krimi
Englischer Landhaus-Krimi
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Mydworth Mysteries
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • 20er Jahre • Britisch • British • Bunburry • cherringham • COSY • Cozy • Downton Abbey • England / Großbritannien • Englisch • Herrenhaus • Historical • historisch • Historischer Kriminalroman • Krimis • Lady • Landhauskrimi • London • Lord • Manor • Miss Fisher • Mord • Murder • Mystery • Oldtimer • Privatermittler • Tanz • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7325-7320-6 / 3732573206
ISBN-13 978-3-7325-7320-2 / 9783732573202
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