Kloster, Mord und Dolce Vita - Der Tote am Fluss (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
138 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8774-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kloster, Mord und Dolce Vita - Der Tote am Fluss - Valentina Morelli
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Folge 2: Der alte Landstreicher Gaetano und sein treuer Hund Caesar sind gern gesehene Gäste in Santa Caterina. Doch eines Tages entdeckt Carabiniere Matteo den liebenswürdigen Mann in seinem Bauwagen am Fluss - kaltblütig erschlagen! Das Dorf ist fassungslos: Wer konnte solch einer freundlichen Person derart Schlimmes antun? Und wo ist der Hund abgeblieben? Auch Schwester Isabella ist tief betroffen, als sie von dem Mord hört. Gemeinsam mit Matteo geht sie den Spuren nach. Und entdeckt, dass Gaetano nicht der war, der er zu sein vorgab ...

Über die Serie: Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Dorf im Herzen der Toskana lebt, arbeitet und betet Kloster-Schwester Isabella. Doch wie aus heiterem Himmel muss sie plötzlich in einem Mordfall ermitteln! Von da an macht es sich die neugierige Nonne zur Lebensaufgabe, die großen und kleinen Verbrechen der Dorfbewohner aufzuklären. Carabiniere Matteo ist froh über diese himmlische Hilfe, denn schließlich hat er als einziger Polizist von Santa Caterina alle Hände voll zu tun ...

Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebensfreude nicht zu kurz kommen darf!
Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub unter der Sonne Italiens.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p>Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.<br><br></p> <p><br></p>

Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.

2


Im Präsidium rieb sich Matteo geistesabwesend über die Einstichstelle, wo die Arzthelferin ihm gestern die Tetanusspritze hineingejagt hatte. Es tat kaum noch weh, dafür juckte es umso mehr.

Eigentlich sollte er seine Runde um den Marktplatz drehen, um etwaige Verkehrssünder und Falschparker aufzuspüren. Doch die Vorstellung, zurück in seine Dienstschuhe zu schlüpfen, gefiel ihm überhaupt nicht. Außerdem durchforstete er viel lieber die einschlägigen Internetforen, auf der Suche nach einem intakten Motorgehäuse, wie es ihm Lorenzo Bonucci empfohlen hatte. Bislang jedoch erfolglos.

Die meisten Einträge, auf die er stieß, rieten dazu, Schrottplätze abzusuchen und zu hoffen, dort fündig zu werden. Das wäre jedoch ein zeitaufwendiges Unterfangen. Zeit, die er zwar hatte, aber Matteo war geplagt von einer inneren Ungeduld. Er konnte es kaum erwarten, seine Vespa endlich fix und fertig vor sich stehen zu sehen und mit ihr die ersten Touren durch das Dorf zu fahren. Er lehnte sich nach hinten, legte die Hände hinter den Kopf und machte die Augen zu. In Gedanken sah er sich die Via Madonna delle Grazia entlangtuckern, vorbei am Marktplatz. Und dabei war er nicht allein auf der Vespa, sondern Nina, die Tochter des Bürgermeisters, hinter ihm, die Arme eng um seine Taille geschlungen und sich an ihn drückend. In seine Nase wehte der Geruch von Benzin und Ninas Haarshampoo –

»Ah, Signore Silvestri! Hier sind Sie.«

Aufgeschreckt schoss Matteo in die Höhe und stieß sich das rechte Knie an der Schreibtischplatte. Er unterdrückte einen Schmerzensaufschrei und dann einen Fluch, als er den Bürgermeister im Türrahmen stehen sah.

»Signore Lenzi. Das mit dem Anklopfen lernen Sie nie, nicht wahr?«

Der Bürgermeister winkte ab und trat ohne Umschweife in Matteos Büro. »Ach, Sie wissen doch. Als Bürgermeister sind öffentliche Einrichtungen wie das Polizeipräsidium quasi mein Wohnzimmer. Und zu Hause klopfen Sie doch auch nicht an.« Er lachte unbekümmert auf.

Matteo konnte der schrägen Logik dieses Mannes nicht folgen, beließ es aber dabei. Was hatte es für einen Sinn, ihn gegen sich aufzubringen. Er war der Bürgermeister und somit ihm gegenüber weisungsbefugt. Außerdem, und das war weitaus wichtiger, war dieser übergewichtige, heftig schnaubende Mann der Vater seiner Traumfrau. Nina. Zwar war er bei ihr noch nicht den entscheidenden Schritt vorangekommen, aber es war deutlich spürbar, dass sie Sympathien füreinander hegten und immer öfters die Nähe zueinander suchten. Ein Umstand, der dem Bürgermeister ebenso wenig verborgen geblieben war. Und es gefiel ihm nicht. Das wusste Matteo.

Dabei konnte er es dem Mann nicht mal verübeln. Hätte er eine Tochter wie Nina, bildhübsch, überaus clever und im heiratsfähigen Alter, würde es ihm auch nicht gefallen, wenn Männer um sie buhlen würden. Aber Matteo war nicht irgendein Mann. Er war der Carabiniere von Santa Caterina und stellte somit etwas dar. In seinen Augen hatte der Bürgermeister sich also gar nicht so anzustellen. Doch vermutlich sah er für seine Tochter einen hochgebildeten Akademiker vor, einen Arzt oder einen Lokalpolitiker, wie er selbst es war. Zum Glück waren beide professionell genug, Nina in ihren Gesprächen unerwähnt zu lassen.

Und so sah Matteo schweigend dabei zu, wie der Bürgermeister sich seines Jacketts entledigte, einen Stuhl heranzog und sich vor den Schreibtisch fläzte.

»Also.« Matteo nahm einen Stift zur Hand. »Was gibt es, Signore Lenzi?«

Es konnte nichts Gutes sein, das war Matteo klar. Tauchte der Bürgermeister persönlich in seinem Büro auf, bedeutete das Mehrarbeit für Matteo. Unschöne Mehrarbeit. Denn Duccio Lenzi war ein gemütlicher Mann, der sich nur ungern aus dem Rathaus bewegte. Schon gar nicht in dieser glühenden Mittagshitze. Im Grunde konnte das nur eines bedeuten: Der Bürgermeister wollte etwas von ihm, was nicht telefonisch besprochen werden konnte. Denn auch das wusste Matteo mittlerweile: Duccio Lenzi vermutete hinter allem und jedem Verschwörungen, die seinem Amt schaden konnten. Also vermied er es tunlichst, irgendetwas Schriftliches oder Telefonisches herauszugeben, über das er später womöglich einmal stolpern könnte.

Matteo betrachtete den Mann eingehend, der sich mit seiner Antwort Zeit ließ. Tellergroße Schweißflecken färbten das hellblaue Hemd unter den Achseln des Bürgermeisters dunkel ein. Duccio Lenzi schwitzte wie ein Schwein und würde gut daran tun, einige Kilos abzuspecken.

Matteo schüttelte innerlich den Kopf. Wie konnte nur so ein Mann solch eine bildhübsche Tochter haben? Andererseits war die Frau des Bürgermeisters trotz fortgeschrittenen Alters äußerst attraktiv und machte damit wohl die Gene ihres Mannes wett. Ein Glück für Nina. Und für Matteo.

»Was es gibt?«, platzte es endlich aus Lenzi heraus »Zumindest keine Klimaanlage.« Er reckte das Kinn zur Decke. »Könnten Sie sich wirklich mal zulegen.« Er betrachtete nachdenklich den ungleichmäßig rotierenden Deckenventilator, der die heiße Luft nur aufwirbelte und keine Abkühlung brachte. Matteo folgte seinem Blick.

»Sie haben natürlich recht, Signore. Da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Ich muss bloß noch die nötigen Anträge ausfüllen, und dann sollte dem nichts mehr im Wege stehen.« Das Einzige, was diesem Vorhaben im Wege stand, war Matteos Unlust, ebendiese formellen Anträge auszufüllen. Er hasste Schreibarbeiten jedweder Art und schob alles auf die lange Bank, was nicht unbedingt sofort erledigt werden musste. Außerdem kam in wenigen Monaten der Herbst, und dann würde es automatisch kühler werden.

Mit zusammengekniffenen Brauen beugte er sich ein Stück weit nach vorn. »Aber Sie sind nicht hier, um sich mit mir über die fehlende Klimaanlage zu unterhalten.«

»Nein«, räumte Lenzi ein. »In der Tat nicht. Es geht um etwas viel Gewichtigeres.«

»Aha.« Matteo lehnte sich zurück und bereitete sich auf das vor, was der Bürgermeister ihm zu sagen hatte.

»Es geht um die Touristenbusse, die dreimal die Woche wie die Heuschrecken auf den Caterina-Markt einfallen.«

Matteo nickte, wenngleich er über die Wortwahl des Bürgermeisters irritiert war. Von Einfallen konnte schließlich keine Rede sein. Ganz Santa Caterina war froh und stolz, einen derart florierenden Markt zu haben, der Touristen aus aller Welt anlockte.

»Es sind auch nicht die Touristen, die stören«, versuchte Lenzi es abzumildern, als wäre er sich gerade seiner unglücklichen Wortwahl bewusst geworden. »Es sind die stinkenden Busse, die mit ihren Abgasen das ganze Dorf verpesten und obendrein noch das reinste Verkehrschaos verursachen.«

Matteo wippte zustimmend vor und zurück. Dieser Umstand war in der Tat nicht von der Hand zu weisen. »Aber mit der Umgehung haben wir doch eine ganz gute Lösung gefunden.« Tatsächlich war es Matteo, der diese Lösung vor einiger Zeit gefunden hatte. Statt die Busse mitten durch das Dorf zu lotsen, hatte er sich ein Leitsystem ausgedacht, das sie über die weniger befahrene Parallelstraße zum Marktplatz führte. Blöd nur, dass in dieser Straße das Büro des Bürgermeisters lag.

»Ja und nein.« Lenzi hob die Hand. »Damit hat sich das Problem eigentlich nur verlagert, aber nicht gelöst.«

»Und wie sieht Ihrer Meinung nach die Lösung aus?«

Lenzis Augen funkelten förmlich auf, als er die Katze aus dem Sack ließ. »Ein Busparkplatz.«

Matteo konnte ihm nicht folgen. »Aber wir haben im Dorf überhaupt keinen Platz für einen eigenen Busparkplatz.«

»Nicht im Dorf«, stimmte der Bürgermeister zu. »Aber etwas weiter außerhalb. Zum Beispiel am Flussufer.«

Matteo verstand noch immer nicht. »Am Flussufer?«, fragte er unsicher.

»Da ist Platz. Jede Menge sogar.«

»Zugegeben. Es mag sein, dass dort jede Menge Busse parken können. Aber wie sollen die Touristen denn von dort zum Markt kommen? Das sind gut und gerne zwei Kilometer, die bewältigt werden müssten.«

Lenzi nickte eindringlich. »Darüber haben wir uns im Gemeinderat natürlich auch unsere Gedanken gemacht. Und die Lösung lautet: Wir richten einen Shuttleservice ein, der die Touristen vom Busparkplatz ins Dorf bringt. Genial, nicht wahr?«

Matteo sah Lenzi an. »Kann sich Santa Caterina denn einen Shuttleservice leisten?

»Sie denken zu klein, Signore Silvestri. Aber darum sind Sie auch Polizist geworden und nicht Politiker.« Er lachte. Matteo fand, dass es herablassend klang. »Wir haben hier sogar die Chance auf weitere Einnahmequellen für die Gemeindekasse. Wir werden an den Gebühren des Busparkplatzes verdienen.« Er hob seine Augenbrauen. »Sie glauben doch nicht, dass wir die Busunternehmen umsonst dort parken lassen. Und selbstverständlich wird auch der Shuttleservice nur für ein entsprechendes Entgelt genutzt werden können. Sie verstehen?«

»Noch nicht so ganz. Und was ist mit den Touristen, die das nicht zusätzlich bezahlen möchten?«

Der Bürgermeister warf ihm über den Tisch hinweg einen vielsagenden Blick zu. »Wir zwingen doch niemanden. Es steht jedem frei, zu Fuß ins Dorf zu gehen. Sie sagten es ja bereits. Mehr als zwei Kilometer werden es nicht sein.«

Matteo kratzte sich über die Bartstoppeln. Er hatte vorgehabt, sich einen Bart wachsen zu lassen, weil ihm Nina bei ihrem letzten Treffen anvertraut hatte, dass sie Bärte mochte und überrascht dreingeblickt hatte, als Matteo ihr sein Alter verraten hatte. Sie hatte ihn weitaus jünger geschätzt, und aus ihrem Mund hatte das nicht unbedingt nach einem Kompliment geklungen....

Erscheint lt. Verlag 27.3.2020
Reihe/Serie Schwester Isabella ermittelt
Schwester Isabella ermittelt
Schwester Isabella ermittelt
Schwester Isabella ermittelt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Italien • Italienische Krimis • Italien Krimis • Krimis • Mario Giordano • Nonne • Nonne Krimi • Tante Poldi • Um Himmels Willen • Urlaubskrimi
ISBN-10 3-7325-8774-6 / 3732587746
ISBN-13 978-3-7325-8774-2 / 9783732587742
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99