Im Bann des stürmischen Eroberers (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
320 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-1656-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Bann des stürmischen Eroberers - Lynsay Sands
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Das kann doch nicht wahr sein! Lady Helen Tiernay kann die Botschaft des Königs kaum fassen: Schon nächste Woche soll sie Lord Hethe, den berüchtigten 'Hammer von Holden', heiraten. Einen kaltblütigen Krieger, der grundlos die Häuser seiner Bediensteten niederbrennt und mit dem Helen schon lange auf Kriegsfuß steht. Vielleicht kann sie Lord Hethe dazu bringen, die Verbindung zu lösen? Dazu bedient sich Helen einiger pikanter Manöver. Womit sie nicht gerechnet hat: Ihr erklärter Erzfeind ist ein überaus attraktiver Mann! Als er mit seinen Reitern in ihren Burghof einzieht, raubt es ihr beinahe den Atem - und ihr verwegener Plan gerät ins Wanken ...



Bekannt ist die kanadische Autorin Lynsay Sands für ihre historischen sowie übernatürlichen Geschichten, die sie mit ihrem speziellen Humor ausstattet. Sie hat eine Buchreihe über die Familie Argeneau verfasst, dabei handelt es sich um eine moderne Vampirfamilie. Für ihre über 30 Bücher hat sie bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Ihr erstes Manuskript sandte sie nach Abschluss der Highschool an einen Verlag, der in seiner Antwort bat, das Manuskript umzuschreiben. Diese Antwort deutete sie als Ablehnung, deshalb begann sie ein Psychologie-Studium an der Windsor Universität. Ihr erstes Buch veröffentlichte sie im Jahr 1997. Mit den Kenntnissen der menschlichen Seele sowie ihrem Humor bewältigt sie die Arbeit und ihr Leben. Mit einer genialen Mischung aus mittelalterlicher Romantik sowie mit den sympathischen Heldenpaaren schafft sie es, kurzweilige Geschichten zu schreiben. Bisher stand Lynsay Sands bereits auf zahlreichen Bestseller-Listen, unter anderem bei der New York Times, dem Spiegel, außerdem ist sie Romantic Times-Bestseller Autorin. Wie Lynsay Sands über sich selbst sagt, wurde sie im Jahr 1142 geboren, und zwar weil sie das Historische liebt. Die kanadische Autorin liebt ihren Beruf, da sie in ihren Büchern entscheiden kann, dass das Gute über das Böse siegt.

2. KAPITEL

Hethe, Lord Holden, saß am Kopfende seiner Tafel und starrte den Mann vor sich an. Mehrere Wochen lang hatte Hethe für seinen König gekämpft und war gerade erst heimgekehrt. In letzter Zeit tat er kaum etwas anderes als zu kämpfen. Genauer gesagt ging das schon so seit dem Tod seiner Gemahlin vor zehn Jahren, ja, länger sogar. Henry II. weitete seine Macht beharrlich aus, und Hethe hatte das ehrgeizige Streben seines Herrschers genutzt, um der Heimstatt zu entfliehen, die er zunächst mit seinen ständig mäkelnden Eltern und schließlich mit der liebreizenden jungen Nerissa bewohnt hatte.

Er rieb sich die Müdigkeit aus den Augen und wünschte, sich der Erinnerungen ebenso leicht entledigen zu können. An seine arme verblichene Gemahlin zu denken, stimmte ihn stets reumütig. Sie waren beide so jung gewesen, vor allem Nerissa.

Wie immer verscheuchte er diese Gedanken. Stattdessen bedachte er Lord Templetun mit einem finsteren Blick. „Seid so gut und erklärt mir noch einmal, weshalb Ihr mich mit Eurer Anwesenheit beehrt, Mylord“, bat er bedächtig.

„Der König hat mich mit dieser Botschaft hergeschickt.“ Templetun schob ihm abermals die Schriftrolle zu, offenbar in der Hoffnung, dass Hethe sie endlich entgegennehmen würde. „Und er hat mich angewiesen, Euch nach Tiernay zu geleiten, damit Ihr Lady Helen ehelicht.“

„Du kannst diese Hexe nicht heiraten!“, rief William, als Hethe zögernd nach dem Schreiben griff und das Siegel erbrach.

„Lady Tiernay ist keineswegs eine Hexe“, wandte Templetun ein und bedachte Hethes ranghöchsten Mann mit einem tadelnden Blick – den Mann, dessen vorrangige Aufgabe es war, das Wohl seines Herrn im Auge zu haben. „Ich komme gerade von ihr, und sie ist ganz entzückend.“

„Oh, aye. Nun … verständlich, dass Ihr dies behauptet, nicht wahr?“, murmelte William.

„Habt Ihr die Dame schon einmal zu Gesicht bekommen?“, fragte Templetun gereizt und nickte zufrieden, als William widerwillig den Kopf schüttelte. „Ich hingegen habe sie gesehen, und sie ist reizend. Sehr sogar.“ Er senkte den Kopf und fügte kaum hörbar an: „Im Gegensatz zu diesem Drachen von Tante.“

„Was ist mit ihrer Tante?“, hakte Hethe sofort nach und reichte die Nachricht des Königs an William weiter. Sollte er doch lesen, was dort geschrieben stand. Hethe reichte es, die Unterschrift gesehen und sie auf den ersten Blick als die des Königs erkannt zu haben. Er hatte genügend Botschaften von Henry erhalten und war mit dessen Handschrift vertraut. Mehr als die Signatur brauchte er nicht, um zu wissen, dass Templetuns Behauptungen vermutlich der Wahrheit entsprachen. Nicht, dass er aufrichtig daran gezweifelt hätte. Weshalb hätte der Mann sich etwas Derartiges aus den Fingern saugen sollen?

Templetuns Miene verdüsterte sich ob der Frage, und als Antwort schüttelte er nur den Kopf. „Also, was sagt Ihr?“, hielt er entgegen. „Werdet Ihr die Dame heiraten oder nicht?“

Hethe lachte unfroh. „Habe ich denn eine Wahl?“ Dabei sah er William und nicht Templetun an. William schaute von dem Schreiben auf und schüttelte widerstrebend den Kopf.

„Dachte ich mir.“ Müde fuhr er sich durchs Haar und verlagerte sein Gewicht. Eine neue Gemahlin, um die er sich sorgen musste, brauchte er nun wirklich nicht. Selbst wenn er nach einer Ausschau gehalten hätte, wäre Tiernays Tyrannin die Letzte gewesen, für die er sich entschieden hätte. Allmächtiger! Das schreckliche Weib mischte sich in alles ein und traktierte ihn andauernd mit Schreiben, in denen sie ihn dafür schalt, wie schändlich er mit seinen Untergebenen umspringe. Er selbst hatte nie auch nur einen ihrer Briefe gelesen, aber William erstattete ihm stets Bericht. William wiederum erfuhr den Inhalt von Stephen, der die Besitzung als Kastellan verwaltete, wann immer Hethe in die Schlacht zog. Die Frau setzte dem jungen Stephen gehörig zu.

Nun sah es ganz danach aus, dass künftig er derjenige sein würde, dem sie zusetzte – und nicht nur durch unpersönliche Botschaften. Er würde sich mit der Frau persönlich herumschlagen dürfen. Überaus persönlich sogar. Bei dem Gedanken erhob er sich von seinem Platz und strebte mit langen Schritten auf die Treppe zu. Umgehend war auch Templetun auf den Beinen und setzte ihm nach.

„Mylord? Wo wollt Ihr hin?“

„Ein Bad nehmen“, erwiderte Hethe, ohne langsamer zu werden. „Ich gehe davon aus, dass ich mir den Todesgestank vom Leibe waschen und eine Nacht Ruhe gönnen darf, ehe ich nach Tiernay hasten muss, um die Dame zu heiraten. Sie wird sich inzwischen ja wohl kaum in Luft auflösen.“

„Oh, nay.“ Am Fuß der Treppe blieb Templetun stehen und ließ Hethe ziehen. „Ich meine, aye … Gönnt Euch ruhig ein Bad und Schlaf. Ich setze Lady Tiernay durch einen Boten davon in Kenntnis, dass wir morgen eintreffen werden. Gleich nach dem Morgenmahl?“, fügte er hoffnungsfroh an.

„Nach dem Mittagsmahl“, beschied Hethe. „Ich würde gern erfahren, wie es um mein eigenes Land steht, ehe ich überstürzt wieder aufbreche, um auf einer neuen Besitzung Fuß zu fassen.“

„Selbstverständlich. Also nach dem Mittagsmahl“, willigte Templetun wenig erfreut ein.

Hethe brummte nur und schritt die Treppe hinauf zu seiner Kammer. Er stand schon eine Weile am Fenster und starrte hinaus, als es an der Tür klopfte. Hethe beschied dem Klopfenden einzutreten und war nicht überrascht, als mehrere Bedienstete einen Badezuber und eimerweise heißes Wasser hereintrugen. Zwar hatte er nicht ausdrücklich ein Bad verlangt, sondern nur Templetun gegenüber erwähnt, dass er gern eines nehmen würde, doch das genügte auf seiner Burg, um sofort alles Nötige zu veranlassen. Holdens Gesinde war tüchtig und verrichtete seine Arbeit in Windeseile. Was Hethe mit großer Zufriedenheit erfüllte. Seine Leute hatten die Knechte und Mägde weise gewählt.

Schweigend beobachtete er, wie das Bad bereitet wurde, ehe er die Bediensteten entließ. Eine der Mägde blieb zurück, um ihm zur Hand zu gehen. Sie war drall und hübsch, aber er schickte sie dennoch mit einem Wink hinaus. Er wollte allein sein, denn er musste über die Sache mit seiner Vermählung nachdenken. Darüber, wie es sein würde, wieder verheiratet und für eine Gemahlin verantwortlich zu sein.

Bei dem Gedanken versteifte er sich unwillkürlich. Rasch entledigte er sich seiner Kleider und stieg in den Zuber. Das Wasser umfing ihn so warm und einladend wie eine Geliebte. Hethe lehnte sich zurück, schloss die Augen und spürte, wie er sich allmählich entspannte. Seine Gedanken begannen zu wandern.

Er war erst zwölf gewesen und Nerissa sieben, als der Ehevertrag unterzeichnet worden war. Sie war nicht ganz zwölf gewesen und er siebzehn, als ihre Eltern, des Wartens müde, auf die Hochzeit gedrängt hatten. Beide Seiten hatten nach einer Verbindung der zwei Sippen gegiert – Hethe hatte Namen und Titel mit in die Ehe gebracht und Nerissa das Vermögen ihres Vaters. Der junge Hethe war immerhin reif genug gewesen anzuregen, die Hochzeitsnacht zu verschieben, bis das Mädchen älter sei – was, wie sich herausstellte, vernünftig gewesen wäre. Damit jedoch war weder Nerissas Familie noch die seine einverstanden.

Ausgerechnet Nerissa hatte den Preis für die Geltungssucht ihrer Eltern zahlen müssen. Sie war sofort schwanger geworden und, einem Opferlamm gleich, im Kindbett gestorben. Da war sie noch keine dreizehn Jahre alt gewesen.

Nie würde Hethe sich verzeihen, seinem Vater gegenüber den Aufschub nicht durchgesetzt zu haben. Vielleicht hätte er sich auch schlicht weigern sollen, die Ehe zu vollziehen. Oder er hätte alle glauben machen können, die Ehe sei vollzogen worden, um die Sache ein, zwei Jahre später in aller Heimlichkeit nachzuholen. Das aber hatte er nicht getan, denn mit siebzehn war er so liebestoll wie jeder andere junge Bursche auch. Und Nerissa war ein bezauberndes Mädchen gewesen – schon in dem zarten Alter. Starke Getränke in Verbindung mit den gestrengen Ermahnungen seines Vaters hatten dazu geführt, dass es einfach geschehen war. Neun Monate später hörte er Nerissa schreien, während das Kind versuchte, sich aus ihrem Schoß ans Licht der Welt zu kämpfen. Es hatte den Kampf verloren, und Nerissa war verblutet, das Kind noch im Leib.

Seitdem rang Hethe sowohl gegen die Feinde des Königs als auch gegen die eigenen Dämonen. Wochen, ja Monate brachte er damit zu, ein Schlachtfeld nach dem anderen mit dem Blut seiner Gegner zu tränken. Er kämpfte, bis er den Tod nicht mehr riechen und sehen konnte, und kehrte zurück in der Hoffnung, dass er dieses Mal zur Ruhe kommen werde – dass er die Burg dieses Mal als den Ort des Friedens vorfinden werde, nach dem er sich so sehr sehnte. Das jedoch geschah nie. Noch immer meinte er Nerissas Schreie durch die Gänge hallen zu hören, so wie vor all den Jahren, fast drei Tage lang. Und so trieb es Hethe rasch wieder fort, manchmal binnen weniger Stunden. Er fand hier einfach keine Ruhe.

Heute ist es nicht anders, dachte er missmutig, obgleich es nicht Nerissas Schreie waren, die ihn dazu drängten, den kalten Mauern von Holden zu entfliehen. Nay, was ihn heute dazu bewog, sich aufs Schlachtfeld zurückzusehnen, war die Nachricht, die der Bote des Königs überbracht hatte. Wieder heiraten sollte er also – und dann auch noch die Tyrannin von Tiernay.

Welch Hohn. Dieses Mal würde er das Opferlamm abgeben, und das alles nur aus einer Laune des Königs heraus. Begeisterung konnte Hethe dafür nicht empfinden.

Ein Klopfen riss ihn aus seiner unerquicklichen Grübelei. Er setzte sich gerade hin,...

Erscheint lt. Verlag 26.3.2020
Reihe/Serie Historical Gold
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Bliss
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-1656-6 / 3733716566
ISBN-13 978-3-7337-1656-1 / 9783733716561
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