Doktor Maxwells skurriles Zeitexperiment (eBook)
496 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-26650-9 (ISBN)
Madeleine »Max« Maxwells Woche beginnt nicht gut. Aus irgendeinem Grund sind beinahe sämtliche Mitarbeiter der zeitreisenden Historiker von St. Mary's blau gefärbt. Da sie so wohl kaum in eine andere Epoche reisen können, ohne dort aufzufallen, bleibt es an Doktor Maxwell hängen, einen Freund ihres Chefs zu einem Besuch bei Sir Isaac Newton zu begleiten. Dort werden sie von einem aufgebrachten Mob verfolgt. Im letzten Moment erreichen sie wieder ihre Zeitreisekapsel, die eine verhängnisvolle Fehlfunktion hat und die beiden Zeitreisenden im absoluten Nichts stranden lässt! Dieses Mal wird Max nicht nur vom Chaos verfolgt - es hat sie eingeholt!
Die skurrilen und unabhängig voneinander lesbaren Abenteuer der zeitreisenden Madeleine »Max« Maxwell bei Blanvalet:
1. Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv
2. Doktor Maxwells chaotischer Zeitkompass
3. Doktor Maxwells skurriles Zeitexperiment
4. Doktor Maxwells wunderliches Zeitversteck
5. Doktor Maxwells spektakuläre Zeitrettung
6. Doktor Maxwells paradoxer Zeitunfall
E-Book Short-Storys:
Doktor Maxwells weihnachtliche Zeitpanne
Doktor Maxwells römischer Zeiturlaub
Doktor Maxwells winterliches Zeitgeschenk
Weitere Bände in Vorbereitung
Jodi Taylor war die Verwaltungschefin der Bibliotheken von North Yorkshire County und so für eine explosive Mischung aus Gebäuden, Fahrzeugen und Mitarbeitern verantwortlich. Dennoch fand sie die Zeit, ihren ersten Roman »Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv« zu schreiben und als E-Book selbst zu veröffentlichen. Nachdem das Buch über 60.000 Leser begeisterte, erkannte endlich ein britischer Verlag ihr Potenzial und machte Jodi Taylor ein Angebot, das sie nicht ausschlagen konnte. Ihre Hobbys sind Zeichnen und Malerei, und es fällt ihr wirklich schwer zu sagen, in welchem von beiden sie schlechter ist.
1
Davor jedoch passierte dies …
»Ich verstehe wirklich nicht, wie Sie mich dafür verantwortlich machen können, Dr. Bairstow. Ich war ja nicht einmal hier.«
Und natürlich zählte auch das zu meinen Vergehen. Wenn ich hier gewesen wäre, dann wäre anscheinend nichts davon passiert. Die Logik dieser Behauptung wollte sich mir nicht erschließen.
»Mir erschließt sich diese Logik nicht, Sir. Wir wissen doch beide: Wenn ich zur fraglichen Zeit der … Vorkommnisse … hier gewesen wäre, dann wäre ich auch blau. War ich aber nicht, bin ich also nicht. Blau, meine ich. Aber bis er wieder seine normale Farbe hat, bin ich gerne bereit, Dr. Peterson bei dieser Mission zu vertreten.«
Was natürlich nicht stimmte. Ich hatte noch so viel für die bevorstehende Troja-Mission zu tun, dass ich um nichts in der Welt einen Tag mit einem ältlichen Professor der Thirsk-Universität verbringen wollte, ganz egal, wie viele Pluspunkte uns das einbringen oder wie sehr Dr. Bairstow diesen Gefallen für einen alten Freund zu schätzen wissen würde. Allerdings stand die Ehre meiner Abteilung, ganz zu schweigen von der von St. Mary’s, auf dem Spiel, und so blieb mir eigentlich keine Wahl. Dafür würden Köpfe rollen. Und ich wusste auch schon, wessen Kopf den Anfang machen würde.
Zurück in meinem Büro bat ich darum, dass Peterson mich mit seiner Anwesenheit beehren möge.
Meine Assistentin, Der Rottweiler, oder auch Miss Lee, falls man den Namen auf ihrem Lohnzettel bevorzugte, war hocherfreut von der Aussicht, jemanden ans Messer zu liefern, und sie erwiderte sehr zufrieden, dass Besagter bereits auf dem Weg wäre.
Natürlich war Peterson derjenige, den ich vorrangig in die Finger kriegen wollte, aber während ich darauf wartete, dass er auftauchte, war eine äußerst akzeptable Alternative greifbar.
Ich rief Major Guthrie an, den Leiter der Sicherheitsabteilung, der eigentlich kühl und besonnen sein sollte, aber genauso tief wie alle anderen in der Sache drinsteckte. Er ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen.
»Du kannst nicht mir die Schuld in die Schuhe schieben.«
»Du unterschätzt mich.«
»Nein, im Ernst, Max, als ich endlich verstanden hatte, was da passierte, war der Schaden schon angerichtet.«
»Das sind Historiker, um Himmels willen. Was hast du denn erwartet, was los sein würde, sobald ich ihnen den Rücken zudrehe? Dass sie sich alle hinsetzen und was häkeln?«
Meine Stimme wurde schriller.
»Ja, aber …«
Ich ließ ihm keine Chance.
»Und was diese Idioten aus der Abteilung Forschung und Entwicklung angeht … Hättest du es dir nicht denken können?«
Ich wusste, dass er mich innerlich auslachte. Das machte die Sache nicht besser.
»Ich war nur einen Tag weg. Einen einzigen verfluchten Tag. Und dann komme ich zurück, und meine Abteilung – meine gesamte verdammte Abteilung – ist blau!«
»Nicht deine gesamte Abteilung«, verteidigte er sich.
»Mrs. Enderby und ein paar andere aus der Garderobe sind immer noch … rosa. Oder in einem Fall natürlich schwarz. Und eine hat immer noch die Farbe von Milchkaffee …«
Ich konnte Petersons Stimme auf dem Gang hören und fauchte: »Diese Unterhaltung ist noch nicht zu Ende.« Damit unterbrach ich die Kom-Verbindung und wandte mich meinem eigentlichen Opfer zu.
Peterson schob seinen blauen Kopf durch den Türspalt: »Du wolltest mich sprechen?«
Rosie Lee klappte einen Aktendeckel auf und tat so, als würde sie lesen.
Ich holte tief Luft.
»Bevor du loslegst«, sagte er, »es ist nicht meine Schuld.«
»Du bist blau.«
»Ja, genauso wie alle anderen. Warum hackst du auf mir herum?«
»In meiner Abwesenheit erwarte ich, dass du die Verantwortung für meine Abteilung übernimmst.«
»Und genau das habe ich auch getan. Ich habe ganz verantwortungsvoll so ein Dings … so eine Risikoabwägung vorgenommen …«
»Die sich wie genau gestaltet hat?«
»Ich habe Professor Rapson gefragt, ob er glaube, dass alles glattgehen würde, und er hat Ja gesagt«, erklärte er und setzte seine Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht-Miene auf. »Und dann«, fuhr er fort und schwenkte auf sein Lieblingsthema um, nämlich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz: »Dann habe ich einen Sicherheitscheck durchgeführt …«
»Der sich wie genau gestaltet hat?«
»Ich habe gegen den großen Felsen getreten, und er schien in Ordnung zu sein.«
Ich holte tief Luft. »Hast du irgendwann … zu irgendeinem Zeitpunkt … die Anweisung gegeben: Malt euch nicht blau an?«
»Nein, das kann ich leider nicht behaupten. Ich habe keine Notwendigkeit dafür gesehen.«
»Warum zur Hölle … Warum denn nicht?«
»Sie waren schon alle blau, Max. Es war zu spät. Sie waren blau, als sie auftauchten. Zu der Zeit schien das eine gute Idee.«
»Und wer ist auf diese fabelhafte Idee gekommen?«
Es gab eine vielsagende Pause.
Ich marschierte zur Tür, ging über die Galerie und brüllte zu der Reihe von schamlos lauschenden blauen Historikern hinunter: »Bringt mir augenblicklich den Kopf von Mr. Markham.«
Zehn Minuten später kreuzte er bei mir auf und setzte das blaue Thema fort.
»Hey, Max, wie ist es denn so gelaufen?«
Ich war an der Thirsk-Universität gewesen, um meine alte Freundin und Ex-Kollegin Kalinda Black zu besuchen und bei einer Präsentation dabei zu sein. Einen Tag lang. Ich war nur einen Tag lang weg gewesen …
»Das spielt jetzt keine Rolle. Erklär mir in Worten, die ich verstehe, was zur Hölle gestern los gewesen ist.«
»Na ja, es war so …«
Wenn ich die Abschweifungen, Entschuldigungen und das Herumgestotter abzog, lief es auf ungefähr diese Version hinaus:
Professor Rapson hatte sich entschlossen, alle vergangenen Katastrophen zu ignorieren, wie zum Beispiel das Ikarus-Experiment, bei dem Mr. Markham die Latte sehr hoch gelegt hatte, als er es fertigbrachte, in Flammen aufzugehen und sich selbst k.o. zu schlagen. Stattdessen hatte der Professor sich an das Monolith-Experiment gewagt. Die Idee war, einen Betonblock über den See zu einem Loch zu transportieren, das vorher auf Mr. Strongs geheiligtem Süd-Rasen gegraben worden war, und dabei die Methoden zu untersuchen, die benutzt worden waren, um die Steine von Stonehenge von einem Ort zum anderen zu schaffen.
Offenbar hatte sich die gesamte Abteilung der Historiker freiwillig gemeldet, gemeinsam mit einer stattlichen Zahl an Technikern und Sicherheitspersonal, die alles lieber taten, als zu arbeiten. Eine Entscheidung, die sie später noch bereuen sollten. Viele von ihnen hatten sich so in die Sache reingesteigert, dass auch ihr Äußeres der Zeit entsprechen sollte – ihrer Auffassung nach. Dazu gehörte, und das war es, womit ich mich jetzt herumschlagen musste, dass sie sich dafür blau anmalten (ohne dass es dafür einen wie auch immer gearteten historischen Grund gab, sollte hinzugefügt werden).
Tragischerweise hatten Markham zufolge Chief Farrell, der Leiter der Technischen Abteilung, und Major Guthrie die Sache ein bisschen vermasselt, indem sie darauf bestanden, dass für die prähistorische Zeit völlig unpassende orangefarbene Rettungswesten übergezogen werden mussten. Alle hatten das Gefühl, dass so etwas dem realistischen Touch des Experiments doch ziemlichen Abbruch tat.
Wie so oft bei den Experimenten des Professors lief erst mal alles prima. Der Monolith (in Gestalt eines großen Betonklotzes, der extra für diesen Anlass gegossen worden war) rollte in verdächtig manierlicher Art und Weise Richtung See. Die letzten paar Meter jedoch machten der ganzen Sache einen dicken Strich durch die Rechnung. Eine unvorhergesehene Zunahme an Geschwindigkeit führte zu einer entsprechenden Abnahme der Möglichkeit, den Block in die richtige Richtung zu lenken. Das ganze Ding, der Steinblock, die Rollen und all diejenigen, die dumm genug waren, die daran befestigten Seile nicht loszulassen (also alle Beteiligten), wurden daraufhin nach unten zum Anlegesteg geschleudert, erreichten unterwegs Höchstgeschwindigkeit und krachten schließlich in das wartende Boot. Das sank auf der Stelle, und zwar mitsamt allen Leuten drauf.
Eine vollständige Vernichtung wurde nur durch den Chief und durch Guthrie vermieden, denen es gelang, lange genug mit dem Lachen aufzuhören, um die auf und ab hüpfenden blauen Leute mit langen Stangen aus dem eiskalten Wasser zu fischen und sie am Ufer abzusetzen, wo sie beeindruckende Mengen an Seewasser aushusteten.
Erst das war der Moment, an dem deutlich wurde, dass die blaue Farbe nicht wasserlöslich war. Abgesehen davon, berichtete Mr. Markham strahlend, waren sich alle einig, dass das eine Wahnsinnssache gewesen sei.
Vierundzwanzig Stunden später war der Großteil meiner Abteilung immer noch blau und würde es vermutlich auch bleiben. Eine ganze Reihe von Seifen und Waschschaum hatte sich als unzulänglich erwiesen, und so schien eigentlich nur noch eine Hautabschleifung übrig zu bleiben. Ich malte detailliert ein Szenario aus, in dem Mr. Strongs Fußbodenschleifer und ich selbst die Hauptrollen spielten.
»Beruhige dich, Max«, sagte Peterson, nachdem Markham abgedampft war, sodass sich die Anzahl der Schlümpfe im Zimmer um die Hälfte reduziert hatte. »Was ist denn das Problem?«
»Das Problem ist, dass...
Erscheint lt. Verlag | 15.2.2021 |
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Reihe/Serie | Die Chroniken von St. Mary’s | Die Chroniken von St. Mary’s |
Übersetzer | Marianne Schmidt |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | A Second Chance (The Chronicles of St. Mary's Book 3) |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | Abenteuerroman • alyson noël • Archäologie • benedict jacka • eBooks • Fantasy • Genevieve Cogman • Gloucester Cheese Roll • Griechenland • Humor • lustig • lustige • Miss Maxwell • ruling destiny • stealing infinity • Time Travel • Troja • Urban Fantasy • Zeitparadox • Zeitreise |
ISBN-10 | 3-641-26650-5 / 3641266505 |
ISBN-13 | 978-3-641-26650-9 / 9783641266509 |
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