Der Bergdoktor 2018 (eBook)

Wechselhaft wie der April?
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9172-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Bergdoktor 2018 - Andreas Kufsteiner
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Meine Hanni ist krank ... Anders kann sich Korbinian Trenkwalder das veränderte Verhalten seiner jungen Frau nicht erklären. Früher war Hanni offen, fröhlich und tatkräftig, jetzt ist sie menschenscheu, einsilbig und ständig müde. Seine Zärtlichkeiten weist sie fast grob zurück.
Ihre wechselnden Stimmungen belasten ihre Ehe, denn Korbinian kann sich keinen Reim darauf machen.
Nach einem Zusammenbruch landet Hanni schließlich in der Praxis von Dr. Burger. Der stellt die junge Frau vollkommen auf den Kopf. Die Diagnose ist nicht nur für Hanni, sondern auch für Korbinian ein großer Schock: Sie ist in den Wechseljahren - mit neunundzwanzig!

Wechselhaft wie
der April?

Korbinian erkennt seine junge Frau
nicht wieder

Von Andreas Kufsteiner

Meine Hanni ist krank … Anders kann sich Korbinian Trenkwalder das veränderte Verhalten seiner jungen Frau nicht erklären. Früher war Hanni offen, fröhlich und tatkräftig, jetzt ist sie menschenscheu, einsilbig und ständig müde. Seine Zärtlichkeiten weist sie fast grob zurück.

Ihre wechselnden Stimmungen belasten ihre Ehe, denn Korbinian kann sich keinen Reim darauf machen.

Nach einem Zusammenbruch landet Hanni schließlich in der Praxis von Dr. Burger. Der stellt die junge Frau vollkommen auf den Kopf. Die Diagnose ist nicht nur für Hanni, sondern auch für Korbinian ein großer Schock: Sie ist in den Wechseljahren – mit neunundzwanzig!

Einen Arm hatte ihr Mann über seine Stirn gelegt, der andere ruhte entspannt auf der veilchenfarbenen Bettwäsche. Korbinians gleichmäßige Atemzüge verrieten, dass er in tiefem Schlummer lag.

Silbriges Mondlicht drang durch das weit geöffnete Fenster herein und erhellte nicht nur sein markantes Gesicht, sondern auch die Anzeige des Weckers: 03:44 Uhr.

Etwas in Hanni zog sich zusammen.

Sie hätte fast alles getan, um so entspannt schlafen zu können. Stattdessen saß sie schweißgebadet auf ihrer Hälfte des Bettes und kam nicht zur Ruhe.

Vor dem Fenster rauschte das Wasser des Inns vorüber. Früher war Hanni nach der Arbeit gern am Flussufer joggen gegangen, hatte sich am Ausblick auf ihre Heimatstadt Innsbruck erfreut und gespürt, wie alle Sorgen von ihr abgefallen waren und ihr das Herz leichter geworden war.

Doch dazu konnte sie sich seit geraumer Zeit immer seltener aufraffen. In den vergangenen Wochen eigentlich kaum noch. Abends war sie so müde, dass sie erschöpft auf die Couch fiel. Nur schlafen konnte sie nicht.

Hannis Blick fiel auf die gerahmte Fotografie, die auf dem Nachtkasterl stand. Sie zeigte Korbinian und sie beim Klettern in Hintertux. An ihrem siebenundzwanzigsten Geburtstag vor zwei Jahren war das gewesen. Sie lachten verschwitzt, aber fröhlich in die Kamera.

Sie erkannte sich selbst kaum wieder. Die Frau auf dem Bild war aktiv, sprühte vor Unternehmungslust und Lebensfreude.

War sie wirklich einmal so unbeschwert gewesen?

Sie zupfte an ihrem Nachthemd. Es klebte unangenehm auf ihrer Haut. Nein, an Schlaf war nicht mehr zu denken.

Hanni strich sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn und schwang die Beine aus dem Bett. Barfuß tappte sie ins Badezimmer, steckte ihr Nachthemd in die Waschmaschine und wischte unwillkürlich mit einer Hand durch die Luft, weil sie plötzlich flackernde Kreise vor ihren Augen sah.

Oh, bitte net. Net schon wieder!

Das Flackern kannte sie schon. Seit einigen Monaten tauchte es immer wieder mal auf, plagte sie ungefähr eine halbe Stunde lang und wich schließlich hämmernden Kopfschmerzen.

Hanni nahm zwei Schmerztabletten aus dem Medizinschrank und spülte sie mit Wasser aus ihrem Zahnputzbecher hinunter.

So verschwitzt fühlte sie sich nicht wohl, deshalb duschte sie und schlüpfte wenig später in ein frisches T-Shirt und Shorts. Warum schwitzte sie nur immer so?

Die Aprilnächte waren noch kühl. Daran konnte es also nicht liegen. Fieber hatte sie auch nicht, das hatte sie in einer der vergangenen schlaflosen Nächte bereits getestet.

Sie ging in die Küche, um sich ein Glas Milch zu holen.

Aus der Schlafkammer drang gedämpftes Schnarchen. Korbinian schlief tief und fest. Und sie hätte es ihm so gern gleichgetan. Hanni unterdrückte ein Seufzen.

An die Tür des Kühlschranks war mit einem Magneten eine Postkarte von ihrer Tante Franziska geheftet. Diese hatte zufällig die Kamera zur Hand gehabt, als ihr Esel Nepomuk ein Schlupfloch im Zaun entdeckt hatte, durch den Garten gestürmt war und eine Unterhose von der Wäscheleine gerissen hatte.

Tante Franzi hatte auf den Auslöser gedrückt, als er mit dem ungewöhnlichen „Kopfputz“ über die Wiese gelaufen war. Aus dem Schnappschuss hatte ihre Tante eine Grußkarte gemacht und ihr mit lieben Grüßen geschickt. Hanni musste schmunzeln, als sie das Bild betrachtete.

Sie öffnete die Kühlschranktür, besann sich jedoch anders und beschloss, sich anstelle der Milch eine Portion Eiscreme zu gönnen. Sie öffnete die Tür des Frosters – und erstarrte. Drinnen haftete eine fingerdicke Eisschicht an den Wänden!

Schlafen konnte sie ohnehin nicht mehr. Dann konnte sie die Zeit auch nutzen und den Gefrierschrank abtauen, beschloss sie.

Die junge Frau erhitzte Wasser im Wasserkocher. Während es warm wurde, schaltete sie die Kühlkombination aus und räumte die Körbe mit dem Gefriergut aus. Anschließend stellte sie eine Schüssel mit dampfend heißem Wasser in den Froster und machte sich daran, das Eis von den Wänden zu kratzen.

Bei der Arbeit grummelte Hanni leise vor sich hin.

„Wozu haben wir eine Kühlkombination mit Abtaufunktion, wenn sie net funktioniert? Dieses verflixte Eis … autsch!“ Sie schabte sich die Fingerknöchel blutig, arbeitete jedoch weiter.

Wenig später tauchte ihr Mann in der offenen Küchentür auf. Sein Shirt war ganz zerknittert. Dazu trug er Shorts, aus denen muskulöse Beine ragten. Er rieb sich müde die Augen.

„Was machst du denn da, Hanni?“

„Wir haben eine dicke Eisschicht im Gefrierschrank. Die muss weg.“

„Du taust ihn ab? Jetzt? Hanni, es ist mitten in der Nacht.“

„Ich kann net schlafen, also nutze ich die Zeit lieber.“

„Mei, da sollte überhaupt kein Eis sein. Unser Froster hat eine Abtaufunktion.“

„Die funktioniert aber net, wenn du ständig deine Getränke an die Rückwand des Kühlschranks schiebst. Dabei bildet sich Kondenswasser, das läuft runter in den Froster und bildet dort eine Eisschicht an den Wänden.“

„Ich hab zurzeit gar keine Getränke im Kühlschrank.“

„Ach nein?“ Hanni riss die Kühlschranktür auf und stutzte. Es stimmte. Die Rückwand war frei. „Das verstehe ich net.“

„Wahrscheinlich ist der Ablauf verstopft. Lass mich mal nachschauen.“ Korbinian spähte in den Kühlschrank und tastete nach dem Ablauf über dem Gemüsefach. „Ja, hier fließt das Wasser nimmer ab. Das bekomme ich wieder hin.“

Er rollte Küchenpapier zu einer dünnen Rolle zusammen und schob diese in den Ablauf. Das wiederholte er mehrmals. Dann schob er einen Strohhalm in die Rinne und blies einmal kräftig durch.

„So, jetzt sollte das Kondenswasser wieder abfließen.“

„Danke“, murmelte Hanni. Sie kniete sich wieder hin und fuhr fort, das Eis vom Gefrierfach abzuschaben.

„Hanni, willst du das net lieber bei Tag erledigen? Komm doch mit mir ins Bett. Du solltest noch eine Weile schlafen, sonst bist du morgen wieder so …“ Er stockte. „Du weißt schon.“

„Was meinst du? Wie bin ich denn?“

„So müde.“

„Müde?“

„Und gereizt.“

„Natürlich bin ich gereizt“, fuhr sie auf. „Das wärst du auch, wenn du keine Nacht mehr durchschlafen könntest.“

„Das kann ich auch net. Hanni, du veranstaltest jede Nacht eine Unruhe, die einen Bären aus dem Winterschlaf wecken könnte. Gestern Nacht hast du unser Bad geputzt und dabei so viel Lärm gemacht, dass ich dachte, das Haus würde einstürzen. Und davor hast du die Speisekammer aufgeräumt, Regale gerückt und Gläser fallen lassen …“

„Das wirfst du mir vor? Dass ich unsere Wohnung in Ordnung halte? Soll ich sie etwa verlottern lassen? Wäre dir das lieber?“

„Natürlich net, aber musst du wirklich mitten in der Nacht aufräumen?“ In Korbinians Stimme schwang kein Vorwurf mit, eher Sorge.

Das gab Hanni zu denken. Er hatte ja recht. Sie geisterte Nacht für Nacht durch die Wohnung und kam nicht zur Ruhe. Dabei hatte sie früher gut geschlafen. Was stimmte bloß nicht mit ihr? Sie fühlte sich nicht mehr wohl in ihrer Haut. Sie schwitzte und grübelte, ihr Herz raste, und ihr Schädel pochte. Warum nur?

„Es tut mir leid“, sagte sie leise. „Ich wollte dich net wecken. Ich wollte nur die Zeit herumbringen.“

„Das verstehe ich, aber du brauchst deinen Schlaf. Wollen wir morgen Abend in die Kletterhalle gehen? Wir powern uns richtig aus. Ich wette, danach schläfst du wie ein Baby.“

„Klettern? Nein, darauf hab ich keine Lust.“

„Die kommt schon, wenn wir erst einmal dabei sind.“

„Das glaube ich net.“

„Und wenn wir tanzen gehen? Das liebst du, das weiß ich. Und mir macht es Spaß, wenn du deine Freude daran hast.“

„Ich mag net.“ Hanni ließ die Schultern hängen. „Ich weiß auch net, was mit mir los ist. Ich fühle mich so traurig und ausgelaugt, als hätte ich gar keine Kraft mehr.“

„Du bist unausgeglichen, schon seit einer ganzen...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2020
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7325-9172-7 / 3732591727
ISBN-13 978-3-7325-9172-5 / 9783732591725
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