Herz ist Trumpf! (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
224 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4947-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Herz ist Trumpf! - Miranda Jarrett
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Warum nur hat der Duke of Guilford darauf gewettet, dass er Amariah Penny verführen kann? Er hat sich in sie verliebt! Dass sie einen Spielsalon betreibt, um mit dem Gewinn Bedürftigen zu helfen, macht sie noch bewundernswerter! Doch sie weist seine Eroberungsversuche kühl zurück. Bis sie eines Nachts in Gefahr gerät und er sie auf starken Armen in Sicherheit trägt ...



Hinter dem Pseudonym Miranda Jarrett verbirgt sich die Autorin Susan Holloway Scott. Ihr erstes Buch als Miranda Jarret war ein historischer Liebesroman, der in der Zeit der amerikanischen Revolution angesiedelt war und 1992 unter dem Titel "Steal the Stars" veröffentlicht wurde. Seither hat Miranda Jarrett mehr als dreißig Liebesroman-Bestseller geschrieben, die in 11 Sprachen übersetzt wurden.

1. KAPITEL

Penny House

St. James Square, London

1805

Als überzeugter Junggeselle war Seine Gnaden Eliot Fitzharding, Duke of Guilford, in der glücklichen Lage, einem Spektakel, wie es um eine Hochzeit veranstaltet wurde, gefühlsmäßig unbeteiligt und ohne finanzielle Verpflichtungen beizuwohnen. Er konnte es sich leisten, Beobachter zu sein und einzig seinem Amüsement nachzugehen.

Die Heirat, die an diesem Tage stattgefunden hatte, war der Grund dafür, dass Guilford zu so später Stunde allein im hinteren Salon in Penny House saß und bei einem ausgezeichneten Weinbrand die Ruhe nach dem Sturm genoss. An den meisten Abenden ging es in Penny House zu wie in allen anderen Spielclubs in London – die Räume hallten wider von den wagemutigen Prahlereien der männlichen Gäste, und die gehobene Stimmung pflegte höchstens durch die Verzweiflung jener gedämpft zu werden, die an den Spieltischen verloren.

Eine Stille, wie sie heute Nacht hier herrschte, hatte Guilford nie zuvor in Penny House erlebt, doch er stellte fest, dass ihm diese Atmosphäre gefiel. Alle anderen Gäste waren gegangen, und die Diener schienen sich ebenfalls zur Nacht zurückgezogen zu haben. Das Feuer im Kamin gloste leise vor sich hin, und die Kerzen waren beinahe heruntergebrannt, sodass der große, elegante Raum in dunklem Schatten lag.

Vermutlich hätte er sich ebenfalls längst auf den Weg machen sollen. Aber statt zu gehen, streckte Guilford seine langen Beine aus und lehnte sich in die Polster seines bequemen Fauteuils zurück. Weshalb sollte er aufbrechen, wenn der beste Teil des Abends erst noch kommen würde?

Eine gähnende Hausmagd kam in den Salon geschlurft und begann, die letzten noch brennenden Kerzen zu löschen, bis sie Guilford bemerkte und erschrocken aufschrie. „Euer Gnaden, ich hatte Sie gar nicht gesehen!“

„Verzeihung, Süße“, erwiderte Guilford leichthin und lächelte auf eine Weise, die das arme Mädchen erröten ließ. Dass es ihn erkannt hatte, war nicht weiter verwunderlich, denn er war einer der Gründer des Spielclubs gewesen und gehörte dem Mitgliederkomitee an. Zudem genoss er eine bevorzugte Stellung, weil er gelegentlich aus reiner Freundlichkeit großzügige Wetten an den Kartentischen einging.

Wie zur Entschuldigung prostete er der kleinen Magd zu. „Ich hatte nicht die Absicht, dich zu erschrecken.“

Verspätet fiel der jungen Frau ein zu knicksen. „Kann ich Ihnen irgendetwas bringen, Euer Gnaden? Mrs. Todd würde Ihnen sicher …“

„Aber leider nicht Miss Bethany.“ Guilford seufzte theatralisch. Bethany Penny war eine der drei Schwestern, denen das Etablissement gehörte; sie war für die Küche verantwortlich und konnte sich in ihren Fähigkeiten ohne Weiteres mit den französischen Chefs des Königs messen. „Wie soll ich nur ohne Miss Bethanys Gänsebraten und ihre Austern auskommen?“

Das Hausmädchen sah ihn unsicher an. „Miss Bethany kommt ja wieder zurück, Euer Gnaden. Sie ist nur für kurze Zeit auf Hochzeitsreise mit dem Major.“

„Oh, der Major.“ Einen Moment lang gab Guilford sich einer weinbrandseligen Wehmut hin. Gewiss würde Bethany Penny wie jede andere Braut, die von ihrem Gatten hingerissen war, in kürzester Zeit dessen Kind erwarten. Und das bedeutete, dass sie als Köchin ruiniert war – ruiniert! „Ich kenne den Mann kaum, aber es wird ihm nicht behagen, dass seine Gattin als Köchin arbeitet.“

„Euer Gnaden mögen mir vergeben“, erwiderte das Mädchen, „doch Major Lord Callaway ist ein wunderbarer Gentleman, und er liebt Miss Bethany über alles. Das war heute ganz deutlich in seinen Augen zu sehen.“

Wieder seufzte Guilford. „Nun, nein danke, Süße, ich brauche nichts. Mach nur weiter mit deiner Arbeit.“

„Sehr wohl, Euer Gnaden. Wie Sie wünschen, Euer Gnaden.“ Unsicher knickste die junge Frau noch einmal, ehe sie die übrigen Kerzen auslöschte. Dann ging sie rückwärts hinaus, schloss leise die Tür und ließ Guilford mit dem nur mehr glimmenden Kaminfeuer als einziger Lichtquelle zurück. Irgendwo in dem großen Haus schlug eine Uhr zwei Mal. Der Klang hallte durch die nächtliche Stille.

Guilford lächelte. Das Licht war gedämpft, die Bühne bereit.

Und wie auf ein Stichwort schwang die Doppeltür auf, und der Umriss einer Frau hob sich gegen das Licht ab, das aus dem Raum hinter ihr hereinflutete. Guilford erkannte sie schon allein an ihrer Gestalt. Ihre Größe, die hochgesteckte Haarpracht, die von einer wippenden weißen Feder gekrönt war, und ihre Haltung, wie sie dort auf der Schwelle stand, sagten ihm, dass es sich nur um Miss Amariah Penny handeln konnte.

„Euer Gnaden.“ Ihre Stimme klang reizend und gleichzeitig entschlossen. Sogar zu dieser Uhrzeit und nach einem solchen Tag war Amariah Penny immer noch ganz die großartige Herrin von Penny House. „Darf ich fragen, ob etwas nicht in Ordnung ist?“

„Sie dürfen, Miss Penny“, erwiderte Guilford lächelnd, obwohl er nicht annahm, dass sie es erkennen konnte. „Und ich werde auch antworten. Es ist alles in Ordnung, vor allem jetzt, da Sie hier sind und nach mir sehen.“

Wie immer überging sie sein Kompliment. „Dürfte ich dann erfahren, Euer Gnaden, weshalb Sie sich im Dunkeln verstecken und meine Dienerschaft beunruhigen?“

„Ich verstecke mich nicht“, widersprach er. „Ich habe einfach so lange hier gesessen, bis die Dunkelheit mich verschlungen hat.“

Sie räusperte sich leise, um höflich ihr ungläubiges Staunen auszudrücken. „Dann ist Ihnen womöglich entgangen, dass alle anderen längst aufgebrochen sind, Euer Gnaden. Soll ich Ihre Kutsche vorfahren lassen?“

Guilfords Lächeln wurde breiter, während er sanft den Weinbrand in seinem Glas schwenkte. Amariah Penny trug noch das gleiche Kleid, das sie bei der Hochzeit angehabt hatte, und sie war sich offenbar nicht bewusst, wie gut sich in dem hinter ihr scheinenden Licht die Silhouette ihrer schlanken Beine durch ihre Röcke hindurch abzeichnete.

„Alle sind fort, außer Ihnen, Miss Penny“, sagte er, „und mir. Wie könnte ich so ungalant sein und Sie unter solchen Umständen allein lassen?“

„Weil meine Dienerschaft müde ist, Euer Gnaden“, entgegnete sie, „und ich möchte das Haus für die Nacht abschließen.“

„Dann schließen Sie ab und schicken Sie die Dienerschaft zu Bett.“ Guilford zog einen anderen Sessel an seinen heran. „Sie müssen doch ebenfalls erschöpft sein. Kommen Sie, setzen Sie sich zu mir und leisten Sie mir Gesellschaft.“

Ihr Seufzen verriet, dass sie ebenso müde wie ihre Dienerschaft war. „Sie wissen, weshalb ich das nicht tun kann, Euer Gnaden. Dies ist ein privater Spielclub für Gentlemen und kein Ort, an dem man sich zu einem Stelldichein trifft.“

„Nun, ich bin heute Abend nicht als Clubmitglied hier“, machte er geltend. „Ich war Gast bei der Hochzeit Ihrer Schwester.“

Sie neigte sichtlich verwirrt den Kopf und gab keine Antwort. Er konnte es ihr nicht verübeln, obwohl sie dieses heikle Problem selbst verursacht hatte. Die stets ehrgeizige Amariah Penny schien ihm sehr daran interessiert, die Mitglieder, die dem Clubvorstand angehörten, bei Laune zu halten, und er vermutete, dass sie sie aus diesem Grund zusammen mit den Freunden der Familie zur Vermählung ihrer Schwester eingeladen hatte. Guilford war sicher, dass sie mit dieser Maßnahme die Verbindung zu denjenigen stärken wollte, die ihr dabei geholfen hatten, ihr Etablissement zu dem exklusiven Club zu machen, der er nun war. Amariah Pennys undamenhaft wacher Verstand suchte stets nach einem Vorteil für Penny House, und heute Nacht würde sie die Konsequenzen zu tragen haben.

„Wussten Sie, dass im Wettbuch bei White’s eine Wette steht, die besagt, dass Sie als Einzige der Penny-Schwestern unverheiratet bleiben werden?“, fragte er träge. „Nicht weil es Ihnen an Schönheit oder Anmut mangelt – das genaue Gegenteil ist der Fall, Miss Penny – sondern weil Sie bereits mit diesem Club verheiratet sind und kein Mann an zweiter Stelle stehen will.“

„Als meine Schwester heute den Brautstrauß warf, war es meine Entscheidung, ihn nicht zu fangen, Euer Gnaden.“

„Das habe ich bemerkt“, entgegnete Guilford trocken. „Und alle anderen auch. Sie standen so weit wie möglich von den kreischenden Jungfrauen entfernt und hielten die Hände fest hinter dem Rücken verschränkt.“

„Und was ist daran falsch, Euer Gnaden?“, wollte sie mit missionarischer Leidenschaft wissen. „Fast der gesamte Gewinn, den Penny House abwirft, kommt wohltätigen Zwecken zugute. Das war der Wunsch meines verstorbenen Vaters, und ich werde ihn stets befolgen. Jedes Mal, wenn Sie und die anderen Gentlemen sich an unseren Tischen amüsieren, helfen Sie, die Armen zu ernähren und zu kleiden, wie Sie es selbst niemals tun würden.“

„Sie haben recht“, räumte Guilford bereitwillig ein. Die Armen und ihre Ernährung interessierten ihn überhaupt nicht. „Das würde ich nicht tun.“

„Sehen Sie, Euer Gnaden.“ Sie nickte, als habe er gerade eine Erklärung für sämtliche Unterlassungssünden seines Lebens geliefert. Doch obwohl sie die Tochter eines Geistlichen war, hielt Guilford sie im Grunde ihrer Seele für höchst gewinnsüchtig. „Weshalb sollte ich zum Wohlergehen eines einzigen Mannes heiraten wollen, während ich hier so vielen anderen Menschen so viel Gutes tun kann?“

„Weil Sie eine Frau sind, meine Liebe“, entgegnete Guilford unbeeindruckt. „Wie sehr...

Erscheint lt. Verlag 13.3.2020
Reihe/Serie Historical Herzensbrecher
Historical Herzensbrecher
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel The Duke's Gamble
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-4947-2 / 3733749472
ISBN-13 978-3-7337-4947-7 / 9783733749477
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