Lassiter Sammelband 1809 (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Aufl. 2020
192 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9144-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1809 - Jack Slade
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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.

Dieser Sammelband enthält die Folgen 2308, 2309 und 2310.

Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

2308: Flucht aus Virginia City
Das Brautkleid war mit einem halben Dutzend Juwelen besetzt, die Bessie Brown ebenso wenig beeindruckten wie der Schleier aus französischer Seide. Die junge Missourierin betrachtete sich in dem großen Standspiegel und kämpfte gegen die Tränen an.
'Kleines?' Die Stimme der Gouvernante hatte ihren gewohnt lieblichen Klang, dessen mütterliche Wärme nicht zu dem .44er Dragoon-Kavalleriecolt passen wollte, der in Bessies Händen lag. Der schwarze Stahllauf glänzte wie poliertes Ebenholz und ruhte auf ihrem linken Knie.
'Ich komme gleich zu dir!', log Bessie und setzte den Colt an die rechte Schläfe. Sie schloss die Augen und legte den Finger an den Abzug...

2309: Der Zorn der bösen Geister
Die Tür sprang auf und zwei Männer in Latzhosen trugen einen schlaffen Körper in den Saloon. 'Wir brauchen einen Doc!', rief derjenige, der vorn ging. Er war so groß, dass er den Kopf einziehen musste, als er ins Lokal trat.
'In Bluff Creek gibt es keinen Doc', sagte Tim Hoffmann. Er stand mit Lee Fisher an der Theke und trank Bier vom Fass. Die rothaarige Frau, die auf der Suche nach einem Freier war, stöckelte um den Tresen herum und beäugte den Bewusstlosen mitleidig. Sie trug einen kurzen Rock, Netzstrümpfe und eine Bluse, unter der üppige Brüste wogten. 'Das ist doch Martin Folks', sagte sie. 'Was hat das Jungchen denn?'
Ganz plötzlich schlug der Bewusstlose die Augen auf. Sie funkelten irre. 'Tod und Teufel!', keuchte er und packte die Frau am Arm.

2310: Der Kutscher
In David Osbornes Erinnerung herrschte düsteres Zwielicht zu der Stunde, in der er seine Familie verlor und seine Berufung fand; ein Zwielicht, wie er es später manchmal vor einem Gewitter erlebte. In Wirklichkeit schien damals die Mittagssonne aus einem wolkenlosen Himmel. Ein Lieutenant mit seiner Familie war eine Stunde zuvor in Fort Atkinson ausgestiegen, und sie saßen nur noch zu fünft in der gelben Concord nach Santa Fé: Dave neben seinem kleinen Bruder Ben, und seine große Schwester Lea auf der Bank gegenüber zwischen den Eltern. Der Vater schlief, die Mutter strickte, Lea und Dave starrten einander mit todernsten Mienen an, und Ben redete lauter lustiges Zeug, um sie zum Lachen zu bringen. Wer als Erster lachte, hatte verloren. Dave war am Tag davor sieben Jahre alt geworden - das letzte Geburtstagsfest im Kreis seiner Familie.

Doch wer hätte das ahnen können?

»Ich bin der stärkste Kerl zwischen dem Mississippi und den Rocky Mountains«, sagte Ben. Weder Lea noch Dave lachten, nur die Mutter sah von ihrem Strickzeug auf und schmunzelte.

»Der liebe Gott hat gefurzt«, sagte Ben. Der Vater riss die Augen auf und verpasste ihm eine Ohrfeige. »So etwas sagt man nicht!« Lea kämpfte mit ihrer Mimik, doch sie siegte. Und wieder lachte niemand.

Ben rieb sich ein paar Mal die Backe und schnitt Grimassen. Weder Lea noch Dave lachten. Die Concord fuhr durch Spurrillen, Pfützen und Steine; sie schaukelte mächtig in den Riemen.

»Dave ist ein Riesenfettarsch«, sagte Ben – und Lea brach in schallendes Gelächter aus.

Daves Vater holte schon wieder aus, doch Dave war schneller und haute seinem Bruder eine runter. Es stimmte zwar, dass er riesengroß und viel zu dick war, doch er hörte es nicht gern. Schon gar nicht von seinem kleinen Bruder.

Ben fing an zu heulen und schlug zurück. In diesem Moment fiel der erste Schuss.

Lea schrie, statt zu lachen, die Mutter warf sich schützend auf den heulenden Ben und der Vater griff nach dem Revolver unter seinem Frack. Glas splitterte zu beiden Seiten der Kutsche, als die Schüsse im Sekundentakt krachten.

Dave hockte starr und wie festgewachsen auf der Kante der Sitzbank. Draußen hörte er den Kutscher die Pferde anbrüllen und den Conductor fluchen. Hinter ihm schlugen Kugeln in den Gepäckschrank ein, und Hufschlag rückte näher und näher.

Seine Schwester packte Dave und riss ihn mit sich in den Fußraum der Kutsche, während ihr Vater aus dem Fenster in die Richtung schoss, aus der sie gekommen waren. Ben umklammerte die Mutter und brüllte immer nur: »Mom! Mom!«

Die Mutter reagierte nicht. Wie erschlafft hing sie über Daves kleinem Bruder, und obwohl ihr Blut auf Bens Gesicht tropfte, begriff Dave nicht, dass seine Mutter tot war.

»Suzanne!«, schrie sein Vater plötzlich und hörte auf zu schießen. »Gütiger Gott, Suzanne!« Er beugte sich über sie. Die Kutsche schaukelte bedrohlich und für einen Moment verdeckten Frackschöße Daves Gesicht.

Dann splitterte wieder Glas. Daves Vater schrie noch lauter, die Peitsche knallte, Geäst scheuerte gegen die Kutschentüre und der Hufschlag klang nun, als würden die Verfolger schon links und rechts neben der Concord reiten.

Der Vater hörte auf zu brüllen – von einem Augenblick auf den anderen. Er kippte in den Fußraum, stürzte auf Dave und seine Schwester.

Dave wühlte sich unter dem Körper seines Vaters heraus. Als er wieder etwas sehen konnte, blickte er in Leas Gesicht – wie aus Weizenteig geknetet sah es aus, schneeweiß. Die Faust um den Anhänger von Mutters Goldkette geschlossen – ein goldenes, mit Diamanten besetztes Kreuz –, starrte seine Schwester ihn an.

Niemals würde er diesen Ausdruck unendlicher Trauer in Leas grünen Augen vergessen.

Draußen peitschten Schüsse, brüllte der Kutscher, galoppierten Reiter neben der Concord her, und auf einmal sah Dave das schwarzbärtige Gesicht des Conductors am rechten Kutschenfenster vorbeifliegen. Einen Wimpernschlag später hörte er den Körper des Mannes an der Außenseite entlang scheuern und auf den Weg prallen.

Lea fing an zu weinen. Erst leise und schluchzend, dann immer lauter, bis sie ihre Panik und ihr Entsetzen schließlich hinausbrüllte. Das war der Augenblick, in dem Dave jede Hoffnung verlor.

Im Fußraum der Kutsche, neben dem Kopf seines toten Vaters, drängte er sich an sie, schloss sie in seine Arme, hielt sie fest, ganz fest.

All die Jahre, wenn er sich zurückerinnerte, oder auch in seinen Albträumen, glaubte er ihr pochendes Herz an seinem zu fühlen. All die Jahre war es in solchen Augenblicken, als würde er den Duft ihres blonden Haars riechen und ihr gellendes Geschrei schmerzlich dicht an seinem Ohr hören.

Plötzlich verstummte der Schusslärm. Kein Geschrei und keine Flüche mischten sich mehr in Hufschlag und Räderlärm. Doch immer noch schrammten Äste an den Kutschenfenstern vorbei. Die Concord schaukelte und schwankte, als wollte sie jeden Moment umstürzen.

Dave begriff: Sie hatten den Kutscher vom Bock geschossen; die Pferde gingen durch und rissen das Gefährt weiß Gott wohin.

Lea schrie und presste sich die Fäuste gegen die Schläfen. Mutters goldenes Diamantenkreuz rutschte über ihre Stirn. Von Ben und den Eltern war nichts zu hören. Auch aus Daves Kehle löste sich kein einziger Ton.

Die Kutsche prallte gegen einen Baum, machte einen Satz, rauschte durch Geäst und Gestrüpp und schrammte mit der linken Seite am nächsten Baum vorbei.

Das Gespann wieherte in Panik, die Concord neigte sich nach rechts, stürzte schließlich um und scheuerte noch zwei Atemzüge lang durch Unterholz und über Geröll.

Dann war es Dave, als würden sie fallen. Die Wucht des Aufpralls riss ihm seine Schwester aus den Armen und drückte den schweren Körper seines Vaters auf ihn. Dann war da nichts mehr, nur noch finsterste Nacht.

Es war dann tatsächlich dunkel, als er wieder zu sich kam. Wind rauschte in den Bäumen, ein Käuzchen schrie, ein Kojote heulte; sonst herrschte vollkommene Stille. Ein schwerer Körper lag auf ihm und wärmte ihn. Und drückte ihm schier die Luft ab.

Dave fragte sich damals, ob er tot war, daran erinnerte er sich später genau. Dass er noch lebte, vermutete er, weil ihm sein Kopf so furchtbar weh tat.

Stundenlang wagte er nicht, sich zu rühren. Die Körper seines kleinen Bruders und seiner Mutter über ihm wurden kalt und er begann zu frieren. Im ersten Morgengrauen tastete er sich durch das zerbrochene Fenster unter sich, berührte Geröll und rissige Erde.

Als es heller wurde, arbeitete er sich zwischen seiner toten Mutter und seinem toten Bruder nach oben und durch die offene rechte Kutschentür nach draußen. Seine Mutter war nackt.

Dave schluckte, stemmte sich aus der Fahrgastzelle, blinzelte nach allen Seiten. Die ersten Strahlen der Morgensonne fielen auf die Leiche seines Vaters. Sie hatten ihn bis auf die Unterhosen ausgezogen.

Dave weinte. Er kletterte aus der umgestürzten Kutsche in das ausgetrocknete Bachbett hinunter und suchte nach seiner Schwester, fand sie aber nirgends.

Weinend kletterte Dave aus dem Bachbett und stolperte durchs Unterholz zum Fahrweg. Dort lag der tote Kutscher. Ein paar hundert Schritte weiter auch der tote Conductor. Beide trugen nur noch ihre Unterwäsche.

Dave machte sich auf den Weg. Damals fragte er sich noch nicht, warum er überlebt hatte. Er marschierte bis zum Einbruch der Dunkelheit in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Bis die Palisaden und Dächer von Fort Atkinson vor ihm auftauchten.

***

Der Mann hieß Jefferson Bentley – General Jefferson Bentley. Er hatte langes weißes Haar, und sein sonnenverbranntes Gesicht sah aus, als hätten sich hundert Jahre im Sattel unter der Sonne von Texas darin eingegraben. Er empfing Lassiter in seinem Hotelzimmer.

Er und seine Krankenschwester. Jedenfalls hielt Lassiter die junge, aschblonde Frau für die Privatschwester des Veteranen.

»Wir haben es nicht nur mit hochgefährlichen Männern zu tun, Mr. Lassiter«, sagte Bentley, »sondern auch mit teuflisch schlauen Männern, wenn Sie wissen, was ich meine …«

»Lassiter, Sir. Einfach nur Lassiter.«

»… die Gunmen dieser Kerle jedenfalls sind teilweise namentlich bekannt. Bitte, Kathy.«

Er gab der aschblonden Frau im Sessel neben seinem Rollstuhl einen Wink. Sie zog ein pralles und großes Kuvert aus ihrer Handtasche und reichte es Lassiter.

Der General fuchtelte mit seinem Armstumpf. »Da steht alles drin, was wir bisher rausgefunden haben.« Er redete, als wäre er seit Jahren persönlich hinter den Banditen hier. Dabei war er sicher über 80 Jahre alt und hockte seit Ende des Bürgerkriegs einbeinig im Rollstuhl. »Auch Spesen und Honorar finden Sie selbstverständlich in diesem Kuvert, Mr. Lassiter.«

»Lassiter, Sir, einfach nur Lassiter.« Der Mann von der Brigade Sieben nahm das Kuvert entgegen, und die Aschblonde schenkte ihm ein Lächeln. »Danke, Ma’am.« Er setzte sein charmantestes Lächeln auf und hielt den Blick ihrer grauen Augen fest. Schöne Frau.

»Zwei ihrer Gunmen kennen wir namentlich, wie gesagt«, erklärte der alte General Bentley, Mittelsmann der Brigade Sieben hier unten in Houston. »Wir könnten sie beim nächsten Überfall schnappen, wenn wir wollten, doch wir wollen nicht. Die Köpfe der beiden Banden sind uns wichtiger als diese verfluchten kleinen Killer.«

»Zwei Banden, Sir?« Lassiter hakte lieber noch einmal nach.

»Von den beiden Bandenbossen wissen wir so gut wie nichts.« Bentley zog eine Zigarre aus der Brustasche und biss die Spitze ab. »Wir haben einen Verdacht, einen vagen.« Er wandte sich der Aschblonden zu. »Das ist auch schon alles.«

Kathy beugte sich über den Tisch und griff nach den Schwefelhölzern. Wie zufällig berührte ihr Fuß unter dem Tisch Lassiters Wade. Sie riss ein Zündholz an und gab dem Einarmigen Feuer.

»Verzeihen Sie, Sir.« Lassiter nahm den nächsten Anlauf. »Wir haben es mit zwei Banden von Zugräubern zu tun?«

»Ganz genau, Mr. Lassiter.« Kathy und Lassiter lächelten einander an. Bentley beobachtete seinen aufsteigenden Rauchring und merkte es nicht. »Zwei Banden von Zugräubern und Postkutschenräubern. Seit wir die bewaffneten Eskorten von Waffen und Goldtransporte auf den Gleisen verdoppelt haben, spezialisieren sie sich mehr und mehr auf Fuhrwerke der Army...

Erscheint lt. Verlag 17.3.2020
Reihe/Serie Lassiter Sammelband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Westernromane • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-9144-1 / 3732591441
ISBN-13 978-3-7325-9144-2 / 9783732591442
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