Emmas pikantes Geheimnis (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-1587-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Emmas pikantes Geheimnis - Margaret McPhee
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Diese himmelblauen Augen! Emma erschauert, als Ned Stratham ihr in einer rauschenden Ballnacht feurige Blicke zuwirft. Einst hat sein Charme sie betört, haben seine Küsse ihr Blut erhitzt. Aber das war in einem anderen Leben, in einen anderen, verruchten Teil von London. Und wenn Ned sie nun enttarnt, ist sie verloren ...



Margaret McPhee lebt mit ihrem Ehemann an der Westküste Schottlands. Ganz besonders stolz ist sie auf ihre Kaninchendame Gwinnie, die mit ihren acht Jahren eine alte Lady unter ihren Artgenossen ist. Als Wissenschaftlerin ausgebildet, hatte sie trotzdem immer eine romantische Ader. Ihrem Mann begegnete sie zum ersten Mal auf der Treppe im Laborgebäude - sie ein paar Stufen über ihm, was sehr vorteilhaft war, denn Margaret ist klein und ihr Mann sehr groß. Es war Liebe auf den ersten Blick, und seitdem sind sie seit 15 Jahren unzertrennlich. Als Kind lebte Margaret die meiste Zeit in einer Traumwelt. Ihre Familie sagte zwar immer, da würde sie herauswachsen, doch darauf wartet sie immer noch. Seit sie bei ihrer Großmutter historische Liebsromane entdeckte - und diese förmlich verschlang - kommt sie nicht mehr davon los. Noch immer liest sie gerne Historicals, kauft sich jetzt aber ihre eigenen. Besonders die Romane von Georgette Heyer faszinierten sie und weckten in ihr den Wunsch, selbst Geschichten über aufregende Regency-Helden zu schreiben. Ihre ersten beiden Manuskripte wurden abgelehnt. Doch dank der Unterstützung anderer Autorinnen schaffte sie es, dass ihr Regency-Roman "The Captain's Lady" veröffentlicht wurde. Margaret genießt es Fahrrad zu fahren, verschönert sich den Nachmittag mit Tee und Keksen und erkundet gern mit ihrem Mann die herrliche Landschaft und die Natur der schottischen Inseln. Sie hofft stets darauf, eines Tages einen Riesenhai im Meer zu Gesicht zu bekommen und einen Seeadler am Himmel zu entdecken.

2. KAPITEL

Bist du das, Emma?“, rief ihr Vater, als der Schlüssel im Schloss knirschte.

Bedrückt hörte sie den müden Klang seiner Stimme. Sie versperrte die Tür hinter sich und betrat einen der beiden kleinen Räume, die sie gemietet hatten. „Heute habe ich dir ein besonderes Abendessen mitgebracht – Schweinekoteletts.“

„Schweinekoteletts?“ Verblüfft runzelte er die Stirn. „Dass die übrig bleiben, kommt nur selten vor.“

Sie waren auch nicht übrig geblieben. Im Red Lion gehörte das teure Schweinefleisch zu den edelsten Gerichten, und Emma hatte die Leibspeise ihres Vaters selbst bezahlt, teilweise mit Ned Strathams großzügigem Trinkgeld. Für den Rest hatte Nancy ihr einen Rabatt gewährt.

„Alles Gute zum Geburtstag, Papa.“ Sie küsste seine Wange, und er umarmte sie gerührt.

„Habe ich Geburtstag? Heutzutage verliere ich immer wieder mein Zeitgefühl.“ Er sank gegen die Lehne eines der wackligen Stühle an dem Tisch in der Ecke des Zimmers.

„Nun, das liegt wohl an deinem Alter“, neckte sie ihn. Doch sie wusste, dass er nicht wegen seines Alters vergesslich war, sondern wegen des Einerleis in seinem Leben – ein Tag verlief wie der andere. Sie hängte ihren Umhang an einen Wandhaken und nahm den Deckel vom Teller mit den Koteletts, den sie auf den Tisch stellte. Dann zog sie eine Steingutflasche aus ihrem Stoffbeutel. „Und hier zur Feier des Tages, das beste Dunkelbier, das es im Red Lion gibt.“

„Du verwöhnst mich, Emma“, tadelte ihr Vater. Aber er lächelte. „Isst du nichts?“

„Ich hatte mein Dinner schon im Wirtshaus. Und du weißt ja, ich mag kein Bier.“

„Gott sei Dank! Schlimm genug, dass meine Tochter in einer gewöhnlichen Taverne arbeiten muss. Wenn sie auch noch anfangen würde, Alkohol zu trinken …“ Mit einem übertriebenen Schauder beendete er den Satz.

„Es ist keine Taverne, sondern eine Speisegaststätte. Schon hundertmal habe ich’s dir gesagt.“ Obwohl das im Grunde keinen Unterschied machte, besänftigte es ihren Vater. Würde er die Gäste sehen, die sie im Red Lion bediente, wäre er außer sich vor Sorge. Wie würde er Ned Stratham beurteilen? Und was würde er sagen, wenn er wüsste, auf welche Weise Ned es mit fünf Männern aufgenommen hatte, um sie zu retten?

„Darüber bin ich sehr froh“, betonte ihr Papa.

„In einem Speiselokal zahlen die Gäste gutes Trinkgeld. Da bekommen die Schankmädchen viel mehr als Verkäuferinnen oder Putzmacherinnen. Und es ist ja nicht für immer.“

„Vielleicht nicht“, meinte er nachdenklich.

„Kein Vielleicht, Papa!“, mahnte Emma. „Inzwischen haben wir etwas Geld gespart. Und ich habe mich um eine Stellung in Clerkenwell beworben. Gewiss, das ist nicht Mayfair. Immerhin ein Schritt in eine bessere Richtung.“

„Dort wirst du eine Gaststätte leiten.“

Eine Taverne. Doch das verschwieg sie. „Langsam, aber sicher werden wir in unsere Welt zurückkehren.“

„Mein liebes Mädchen, habe ich schon einmal erwähnt, dass du so starrsinnig wie ein Maultier bist?“, fragte er lächelnd.

„Von wem ich das wohl habe … Wie ich mich entsinne, war meine liebe Mama nicht so veranlagt.“

„Schon gut, ich bekenne mich schuldig. Allzu weit fällt der Apfel nicht vom Stamm.“ Er lachte und tätschelte liebevoll ihre Hand. „Setz dich. Nachdem du den ganzen Abend gearbeitet hast, bist du sicher müde.“

Emma nahm ihm gegenüber Platz. „Nicht so sehr.“ Obwohl ihre Füße schmerzten, war das keine Lüge. Träumerisch dachte sie an Ned Stratham. Mochte er auch gefährlicher sein als alle anderen Gäste im Red Lion – und sie wollte keinem der Männer allein im Dunkeln begegnen –, irgendetwas unterschied ihn von dieser Sorte. Dann lenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Vater. „Wie war es heute im Hafen?“

„So wie immer. Wenigstens gibt es eine gute Neuigkeit. Für morgen habe ich eine Extraschicht bekommen.“

„Schon wieder?“ Die Erschöpfung, die seine bleichen Gesichtszüge verrieten, beunruhigte Emma. „Glaub mir, diese doppelten Schichten sind zu viel für dich.“ Sogar eine einzige Schicht in einer Lagerhalle des Londoner Hafens musste überfordern, der das Leben eines Adligen geführt hatte.

„Was für den einen gut ist, kann für den anderen nicht schlecht sein. Hör bitte zu schimpfen auf, Emma.“

Seufzend lächelte sie ihren Vater an. An seinem Geburtstagsabend wollte sie nett zu ihm sein und das Thema der Doppelschichten ein anderes Mal mit ihm erörtern. „Also gut.“

„Hol deinen Becher, ich möchte einen Trinkspruch ausbringen.“

Sie gehorchte, und er schenkte ihr einen winzigen Schluck Bier ein.

Dann hob er seinen eigenen gefüllten Krug. „Der liebe Gott hat mir ein weiteres Jahr geschenkt. Dafür bin ich dankbar. Und doch …“ Seine Augen verdunkelten sich, und sie wusste, woran er dachte. „Trinken wir auf geliebte Menschen, die wir vermissen. Wo immer Kit ist, was er auch tut – der Allmächtige möge ihn beschützen und zu uns zurückbringen.“

„Auf geliebte Menschen, die wir vermissen“, wiederholte sie und verdrängte die komplizierten Gefühle, die sie jedes Mal erfüllten, wenn ihr Bruder erwähnt wurde.

Sie stießen miteinander an und tranken. Als Emma den bitteren Geschmack des Dunkelbiers wahrnahm, erschauerte sie ein wenig. Früher hatten sie an Papas Geburtstag Champagner aus Kristallkelchen getrunken, in einem anderen Leben. Ihr Vater schien diese Erinnerungen zu erraten, denn er drückte schweigend ihre Hand. Über solche Dinge sprachen sie niemals, das würde nicht zu seinem und ihrem Wesen passen.

Etwas mühsam zwang sie sich zu einem Lächeln. „Iss deine Schweinekoteletts, bevor sie kalt werden.“

„Mit Vergnügen, mein Mädchen.“

Am nächsten Tag fand ein exquisiter Lunch im Speisezimmer eines stattlichen Hauses am Cavendish Square statt. Der Kamin bestand aus schwarzem Marmor. An den rot tapezierten Wänden hingen Gemälde von Landschaften in Schottland und Gebieten in Übersee, die Ned bereist hatte. Die Kristalltropfen des gigantischen Lüsters über dem Tisch tanzten und funkelten in der leichten Brise, die durch die beiden geöffneten Erkerfenster hereinwehte. Auch die gefransten Quasten der dunkelroten Damastvorhänge bewegten sich ein wenig.

Draußen schimmerte der Himmel im goldenen Licht eines Sommertags, das sich im Silber, Kristall und edlem Porzellan auf dem großen Mahagonitisch spiegelte. Daran hätten achtzehn Personen Platz gefunden. Aber nur fünf Männer genossen die erlesene Mahlzeit. Der Ehrengast war der Handelsminister. Zu seiner Linken saß sein Sekretär, direkt gegenüber der Besitzer der größten Fabrik im Norden neben einem Reeder, dessen Handelsschiffe zwischen England, den Westindischen Inseln und Amerika verkehrten. Ned hatte als Gastgeber am Kopfende der Tafel Platz genommen.

Die köstlichen Speisen, die er seinen Gästen bot, hatte ein Koch zubereitet, der früher in den Diensten des Prinzregenten gestanden hatte. Der Butler und die Lakaien waren gut genug ausgebildet, um die Gläser je nach Bedarf ständig mit teuren französischen Weinen zu füllen. Natürlich gab es zu jedem Gang einen anderen. Ned wusste, worauf ein Mann achten musste, wenn er geschäftliche Erfolge und politischen Einfluss erzielen wollte.

„Versprechen kann ich nichts“, erklärte der Minister.

„Darum habe ich Sie auch gar nicht gebeten, Sir“, antwortete Ned.

„Und die Quelle der Zahlen, die Sie genannt haben?“

„Seriös.“

„Glauben Sie wirklich, es könnte funktionieren?“

Ned nickte.

„Dabei würden Sie genauso viel riskieren wie wir. Vielleicht noch mehr, weil es um Ihr Geld geht.“

„Nur wer wagt, gewinnt.“

„Wenn wir die Abstimmung verlieren und das Gesetz nicht erlassen wird …“

„Sie würden es überleben, Sir.“

„Aber Sie auch, Mr Stratham?“, fragte der Minister.

„Das ist nicht Ihr Problem.“ Ned hielt dem prüfenden Blick des Politikers stand.

Schließlich nickte der Handelsminister. „Morgen werde ich die nötigen Vorbereitungen in die Wege leiten.“

„Sind wir uns einig?“ Ned streckte die Rechte aus.

Von sichtlichem Unbehagen erfasst, schluckte der Minister. Zwischen Worten und einem Handschlag bestand ein großer Unterschied. Mit einem Handschlag setzte ein Mann in gehobener Stellung seine Ehre aufs Spiel. Das Schweigen zog sich in die Länge und war allen Anwesenden außer Ned unangenehm. In solchen Momenten empfand er sogar ein gewisses ironisches Vergnügen – wie jedes Mal, wenn er die Skepsis von Gentlemen, die seiner fragwürdigen Herkunft galt, für seine Zwecke nutzte.

Nervös warteten die drei anderen Gäste die Entscheidung des Ministers ab, der endlich lächelte und Ned die Hand schüttelte. „Also gut, Sir, Sie haben mich überzeugt.“

„Das freut mich.“

Kurz nach sechs Uhr war die Besprechung beendet, vier der einflussreichsten Männer des Landes verließen den Cavendish Square. Der Butler und die beiden Lakaien warteten im Speiseraum, als Ned zurückkehrte, nachdem er seine Gäste hinausgeleitet hatte. An einer Wand postiert, schauten sie ins Leere. Wieder einmal wunderte er sich, dass Gentlemen vertrauliche geschäftliche Einzelheiten vor Dienstboten zu diskutieren pflegten, als wären sie keine Personen, würden weder sehen noch hören, was in ihrer Gegenwart...

Erscheint lt. Verlag 7.3.2020
Reihe/Serie Digital Edition
Digital Edition
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel The Gentleman Rogue
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-1587-X / 373371587X
ISBN-13 978-3-7337-1587-8 / 9783733715878
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