Historical Lords & Ladies Band 78 (eBook)

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2020 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4939-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Lords & Ladies Band 78 -  Deb Marlowe,  Anne Ashley
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MISS IN MASKERADE von ANNE ASHLEY
Die junge Georgiana spielt ein riskantes Spiel: Als Page verkleidet, schleicht sie sich beim berüchtigten Viscount Fincham ein, um den Tod ihres Onkels aufzuklären. Doch der Hausherr ist nicht so kalt und ruchlos, wie sie es vermutet hat. Im Gegenteil! Er ist ein richtiger Gentleman. Je näher sie dem Viscount kommt, desto schwerer fällt es ihr, die Rolle aufrechtzuerhalten. Denn er bringt ihr Herz in größte Gefahr ...
EIN LORD ENTDECKT DIE LIEBE von DEB MARLOWE
An die Liebe glaubt Braedon, Marquess of Marland, nicht. Als er jedoch entdeckt, welch aufregende Frau sich hinter der Fassade seiner unnahbaren Assistentin Miss Chloe Hardwick verbirgt, hat er nur noch einen Gedanken: sie zu verführen - und sie zu seiner Mätresse zu machen. Erst nachdem Chloe ihn abweist und London verlässt, erkennt er, dass sie keine Juwelen und eleganten Roben von ihm möchte, sondern sein Herz!



Deb Marlowe wuchs im Bundesstaat Pennsylvania auf und hatte stets ihre Nase in einem Buch. Glücklicherweise hatte sie genug Liebesromane gelesen, um ihren eigenen Helden auf einer Halloween Party am College zu erkennen. Sie heirateten, zogen nach North Carolina und bekamen zwei Söhne. Die meiste Zeit verbringt Deb Marlowe an ihrem Laptop, um neue Liebesromane zu schreiben. Daher freut sich jederzeit über eine schöne Ablenkung durch Fanmails ihrer Leser unter deb@debmarlowe.com. Unter www.debmarlowe.com können Sie noch eine Menge mehr über die Autorin erfahren.

2. KAPITEL

Wenn er in der Stadt residierte, gehörte es zu Lord Finchams Angewohnheiten, morgens spät aufzustehen, und der folgende Tag stellte keine Ausnahme dar. Selbstverständlich waren alle Mitglieder seines Haushaltes, nicht zuletzt der Kammerdiener, schon lange auf den Beinen, um die Wünsche Seiner Lordschaft jederzeit erfüllen zu können. Nachdem er etwas gegessen und sich aus dem großen Himmelbett im Herrenschlafzimmer erhoben hatte, stand wie immer ein Sitzbad im Ankleidezimmer für ihn bereit.

Anders als viele seiner Zeitgenossen hatte der Viscount stets höchsten Wert auf seine Körperpflege gelegt. Da er die Sitte, unangenehme Gerüche mittels starker Parfüme zu überdecken, zutiefst verabscheute, badete er seit jeher regelmäßig – eine Angewohnheit, die zunehmend populär wurde, seit Beau Brummell, der ungekrönte König des guten Geschmacks, die Londoner Gesellschaft bereicherte.

Der Dandy hatte im Hinblick auf die Mode der Gentlemen neue Maßstäbe gesetzt, die von vielen jüngeren Mitgliedern der feinen Gesellschaft nachgeahmt wurden – allerdings mit sehr unterschiedlichem Erfolg. Lord Fincham jedoch ließ sich von den neuesten Geziertheiten nicht beeinflussen, was vermutlich seinem beharrlichen und stolzen Charakter zuzuschreiben war. Jedenfalls hatte er noch nicht die schlichte Eleganz übernommen, die von Brummell propagiert wurde.

Der Viscount trug weiterhin Samt, Seide und Brokat. Seine Garderobe wies reich bestickte Gehröcke in kraftvollen Farben auf. Nach wie vor bevorzugte er Kniebundhosen und band sein langes Haar im Nacken mit einem schwarzen Samtband zusammen.

In der Tat stellte Lord Finchams kräftiges dunkles Haar eine Herausforderung für seinen peniblen Kammerdiener dar. Nicht ein einziges Mal in den sieben Jahren, in denen Napes ihm diente, hatte er zur Puderdose greifen dürfen. Ebenso überflüssig war der Versuch, seinen Herrn zu überreden, eine Perücke aufzusetzen. Ansonsten hatte Napes allerdings nichts an Seiner Lordschaft auszusetzen und war insgeheim stolz, sich um die Kleidung eines Körpers kümmern zu dürfen, der wahrhaftig ohne Makel war. Schultern, Brust und Taille waren wohlproportioniert, und die langen Beine waren so gerade und muskulös, dass nie etwas verdeckt oder kaschiert werden musste.

Nachdem Lord Fincham sich das Haar selbst gewaschen hatte, ließ er sich von Napes einen Krug warmen Wassers über den Kopf gießen und lehnte sich dann genüsslich zurück, um ein wenig länger als sonst zu entspannen. Für den kurzen verbleibenden Rest des Vormittags hatte er noch keine Pläne. Einen Moment lang sah er Napes, der im Ankleidezimmer einige abgelegte Kleidungsstücke ordnete, verträumt zu. Dann konzentrierte er sich wieder auf das, was ihn vor dem Einschlafen in den frühen Morgenstunden beschäftigt hatte.

„Sagen Sie, Napes, hatten Sie schon das Glück, die Bekanntschaft unseres neuen Bediensteten zu machen?“

„Ja, in der Tat, Mylord“, antwortete der Diener in einem gleichgültigen Tonfall, der ein völliges Desinteresse an dem Neuankömmling verriet.

Dies wunderte den Viscount nicht übermäßig, denn sein Diener reagierte nur lebhafter, wenn es um Fragen der Bekleidung ging. „Hat der Junge schon gefrühstückt?“

Napes schaute ihn überrascht an. „Ich glaube schon, Mylord. Ich habe ihn vor einer Weile in der Küche mit der Köchin plaudern hören. Haben Sie noch einen Wunsch, Mylord? Andernfalls würde ich jetzt die schmutzige Kleidung in die Waschstube bringen und umgehend mit frischer Wäsche zurückkehren.“

Aus den Augenwinkeln beobachtete der Viscount, wie der Diener zur Tür ging. „Ja, tun Sie das, Napes. Aber schicken Sie den Jungen mit der Wäsche zu mir und kommen Sie dann selbst auch zurück. Ich habe den Wunsch, mich heute richtig lange einzuweichen.“

Etwa zehn Minuten später hörte Lord Fincham ein leises Klopfen an der Tür. Lächelnd bat er herein. Sein neuer Page betrat mit zwei vorsichtigen Schritten den Raum, bevor er wie angewurzelt stehen blieb. Die weit aufgerissenen veilchenblauen Augen des Mädchens verrieten eine Mischung aus Verlegenheit und Ungläubigkeit, dann senkte es den Blick und starrte zu Boden.

„V…verzeihen Sie, Mylord. Mr. Napes versäumte es, mir zu sagen, dass Sie noch im Bad sind. Wo soll ich die Wäsche hinlegen?“

„Oh, leg sie da irgendwohin, mein Kind, und reiche mir das Handtuch“, erwiderte er teilnahmslos, während er sich mit Vorbedacht aus dem Wasser erhob. „Jetzt schau doch nicht so verschämt, Junge!“

Der sanfte Tadel reichte aus, um sie aufblicken zu lassen. Entsetzen und Fassungslosigkeit spiegelten sich in ihren zarten Gesichtszügen, als ihr Blick auf den Teil der Anatomie des Viscounts fiel, der sich zwischen Taille und Knien befand. Es folgte ein unterdrückter Aufschrei, der Stapel frisch gewaschener Hemden wurde in die Luft geschleudert und fiel wie ein Haufen Lumpen zu Boden. Anschließend floh Master Green aus dem Zimmer, als wäre der leibhaftige Teufel hinter ihm her.

Zutiefst belustigt über den Ausgang seines kleinen Experiments brach Lord Fincham in schallendes Gelächter aus, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, ob sein seltsamer und äußerst schockierter Page es hören konnte.

„Das war sehr erhellend“, murmelte er, während er sich ein großes Handtuch umschlang und in sein Schlafzimmer zurückkehrte. „Auch wenn es nicht gerade schmeichelhaft war, wenn ich es mir recht überlege. Ich habe noch nie eine negative Reaktion auf meine männlichen Attribute erlebt! Wozu ein Page doch gut sein kann …“

„Entschuldigen Sie, Mylord.“ Lautlos wie eine Katze hatte sich Napes in das Zimmer geschlichen. Er blickte sich aufmerksam um, während er an den Frisiertisch trat, vor dem sein Herr bereits Platz genommen hatte. Als er begann, das feuchte Haar des Viscounts zu kämmen, verliehen ihm seine herabgezogenen Mundwinkel einen Ausdruck der Verdrießlichkeit.

Lord Fincham erkannte, dass sein Kammerdiener sich gekränkt fühlte und befürchtete, von dem neuen Pagen aus seiner Position verdrängt zu werden. Um dem verletzten Stolz des Dieners keine weitere Nahrung zu geben, machte er eine abweisende Handbewegung. „Ich habe nur laut nachgedacht, Napes“, versicherte er ihm. Nachdem der Kammerdiener mit der Frisur seines Herrn fertig war, verschwand er im Ankleidezimmer nebenan.

Der erstickte Schrei, der bald darauf folgte, kam für Lord Fincham nicht überraschend – ebenso wenig wie die anschließende kritische Bemerkung, dass ungelerntes Gesinde Kleidung von solch erlesener Qualität eigentlich nicht anfassen dürfe.

„Um Himmels willen, beruhigen Sie sich, Mann!“, befahl der Viscount. „Die verfluchten Hemden sind doch nicht ruiniert.“

„Nichtsdestotrotz muss der Junge lernen, sorgsamer mit Ihren Sachen umzugehen, wenn Sie … wenn Sie wollen, dass er einen Teil meiner Aufgaben übernimmt. Für ein solches Verhalten sollte man ihn bestrafen.“

Fincham rümpfte über diesen Rat nur die Nase und schaute zur Decke. „Seien Sie ganz sicher, Napes, das Kind wurde nicht eingestellt, um Sie zu ersetzen oder irgendeine Ihrer Pflichten zu übernehmen. Ich wollte heute Morgen nur sichergehen …“ Der Viscount hielt abrupt inne. „Ich wollte lediglich wissen, ob er gut geschlafen hat. Dennoch sind Ihre Bemerkungen nicht gänzlich unangebracht“, fügte er nachdenklich hinzu. „Läuten Sie nach Brindle!“

Während der Hausherr auf den Butler wartete, zog er sich an. Zwar erlaubte er seinem Kammerdiener, auch die kleinsten Flecken von der Kleidung zu entfernen und die Stiefel und Schuhe auf Hochglanz zu polieren, doch bis auf den Gehrock zog er es vor, sich allein anzukleiden und sich das Krawattentuch selbst zu binden.

„Sie haben mich rufen lassen, Mylord“, sagte der Butler, der gerade eintrat, als Napes dem Viscount in einen dunkelgrünen Gehrock half.

„Ja, Brindle.“ Er wandte dem Butler seine volle Aufmerksamkeit zu. „Hören Sie gut zu. Niemand, und das meine ich wortwörtlich, soll es wagen, meinen Pagen zu züchtigen. Wenn das Kind sich eines Fehlverhaltens schuldig macht …“, er musste lächeln, „… und ich nehme an, dies wird häufiger der Fall sein, sind allein Sie dazu befugt, ihn auf freundliche und verständnisvolle Art zu unterweisen. Falls er sich eine ernsthafte Verfehlung zu Schulden kommen lässt, möchte ich von Ihnen darüber in Kenntnis gesetzt werden. Ich werde mich dann persönlich darum kümmern.“ Er schwieg einen Moment, bevor er hinzufügte: „Ich werde höchst ungehalten, sofern meine diesbezüglichen Anweisungen missachtet werden. Haben Sie das verstanden?“

„Vollkommen, Mylord.“

„Und Sie auch, Napes?“

„Ja, Mylord.“

„Gut, dann können Sie jetzt wieder an Ihre Arbeit gehen. Und Sie, Brindle, finden bitte heraus, wo sich Master Green gerade aufhält, und bitten ihn, mich in der Bibliothek aufzusuchen.“

Obgleich sich der Butler wie gewohnt mit einer Verbeugung zurückzog, machte er eine sehr nachdenkliche Miene, als er die Hintertreppe hinunterging und die Küche betrat. Dort traf er den gut gelaunten Pagen an, der mit der Köchin am Tisch saß und ihr half, Erbsen aus den Schoten zu schälen.

Der junge Bursche hatte dort den größten Teil des Morgens verbracht, sich kenntnisreich mit Mrs. Willard über häusliche Praktiken unterhalten und ihr nach besten Kräften geholfen. Offenkundig hatte die Köchin den Jungen bereits ins Herz geschlossen. Der Bursche hatte wahrscheinlich mütterliche Gefühle in ihr geweckt, da sie sonst in der Küche mit eiserner Hand regierte und keinerlei Einmischung zuließ. Das...

Erscheint lt. Verlag 6.3.2020
Reihe/Serie Historical Lords & Ladies
Historical Lords & Ladies
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-4939-1 / 3733749391
ISBN-13 978-3-7337-4939-2 / 9783733749392
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